Alkohol und Freunde

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Wieso erdreisten sich die Leute sowas laut zu artikulieren? Ist mir ein Rätsel.
 
Weil es immer wieder Menschen gibt, die ihr Selbstwertgefühl nur aufwerten können, indem sie auf anderen rumtrampeln.
Das ist so traurig aber leider auch so wahr.
Ich beschäftige mich auch beruflich mit den Ursachen für verbale Verletzungen. In den meisten Fällen sind diejenigen, die ausfällig werden, selber ganz traurige Gestalten.
Deswegen habe ich es mir abgewöhnt Wut auf diese Menschen zu haben. Denen muss genauso geholfen werden wie ihren Opfern, wenn wir wirklich eine bessere Gesellschaft haben wollen.
Mein kleiner Tipp daher an alle die solche ekelhaften Kommentare erleben oder miterleben: bitte nicht mit gleicher Münze zurückzahlen. Das Ergebnis wäre dann eine Endlosschleife.
Besser: betont freundlich und mit einem entwaffnenden Lächeln reagieren.
"Vielen Dank dass Sie sich Sorgen um mich und meine Gesundheit machen. Es geht mir allerdings sehr gut, trotzdem Danke. Und ich wünsche Ihnen natürlich auch alles Gute!".
Funktioniert nicht immer, aber wenn, dann dafür so richtig.

Zum Thema allgemein: es ist einfach unfair. Ich werde nie schräg angeschaut wegen meiner Ernährung. Im Gegenteil, die Leute sind interessiert und aufgeschlossen und stellen jede Menge vernünftige Fragen. Das liegt wohl daran, dass ich schlank und sportlich bin. Da zieht keiner in Zweifel dass ich weiß was ich tue.

Wobei ich auch hier die breite Masse ein bisschen in Schutz nehmen möchte. Fast alle hier haben auch jahrelang geglaubt Fett wäre böse. Ich habe mich selber informieren müssen, mir hat das niemand von sich aus erzählt. Der Durchschnitt kann gar nicht wissen, das low carb nicht der Teufel ist. Also ist es ein bisschen natürlich dass die Leute skeptisch sind, wenn sie (noch) übergewichtige sehen, die Dinge essen die als Dickmacher gelten. Abgesehen davon kann man natürlich auch nicht erkennen ob eine fremde Person zuletzt noch 15 Kilo schwerer war.
Hätte ich vor drei Jahren eine übergewichtige Person gesehen, die sich jede Menge Bratwurst reinzieht, hätte ich vermutlich auch gedacht: "selbst schuld".

Und wenn ich ehrlich bin habe ich solche Gedanken durchaus immer noch. Z.B. wenn ich jemanden sehe, der seine fette Bratwurst mit zwei Semmerln genießt und das Ganze mit einer Cola runterspült. Oder wenn ich Leute auf der Rolltreppe über ihre Gewichtsprobleme jammern höre, während ich nebenan die Stufen hochsprinte.
Wir sollten nicht so tun, als könnte man als Außenstehender gar nichts beurteilen. Und wenn wir jetzt noch ehrlicher sind: in den wenigsten Fällen hat das Übergewicht ausschließlich unkontrollierbare Faktoren. Das ist allzu oft eine Lüge zum Selbstschutz weil die Wahrheit brutal ist und wehtut.
Wir sind alle nicht frei von Vorurteilen und sie entspringen zum Teil ja auch durchaus der Realität.
Das Problem ist also nicht etwas zu denken, sondern verletzend zu handeln.

Nochmal ganz deutlich formuliert: es wäre wünschenswert, wenn sich Menschen verletzende Kommentare generell verkneifen würden. Wirklich grundsätzlich.
Einfach weil es auch wirklich niemandem hilft.
Aber wir müssen hier aufpassen, dass wir unseren Wissensvorsprung nicht als Allgemeinbildung voraussetzen.
Deswegen erkläre ich Leuten freundlich und geduldig, warum sie falsch liegen anstatt giftig zurückzuschnappen (in meine Fall nicht wenn es ums Essen geht, da hab ich wie gesagt keine Probleme, aber das ist ja nicht die einzige Lebensentscheidung die Menschen gerne aus der Ferne beurteilen ;)).
 
Ich trinke auch seit über einem Jahr gar keinen Alkohol mehr. Anfangs kamen viele blöde Kommentare, aber die "echten Freunde" und Kollegen haben das dann doch relativ schnell akzeptiert. Heute kommen eher noch blöde Kommentare von Leuten die selbst mit ihrer Selbstdisziplin unzufrieden sind. So ist jedenfalls mein Eindruck. Ich sehe absolut keinen Grund warum ich aus Gruppenzwang mich genötigt fühlen sollte Alkohol zu trinken wenn ich eigentlich nicht möchte. Ich nehme das denn Leuten dann auch nicht wirklich übel. Ich reagiere meist eher ironisch oder sarkastisch.
Was Ernährung angeht lasse ich mich sehr gerne auf Diskussionen ein. Allerdings setzte ich dann auch voraus das man wirklich diskutiert und nicht stammtisch-mässig irgendwelche Pseudowissenschaftliche Sachen nachquarkt. Es ist ja jedem selbst überlassen was er wie mit seinem Körper macht, aber leider ist es oft zu viel verlangt sich auch mal Argumente anzuhöre,n die nicht in eigene Weltbild passen. Naja, da hilft dann nur ignorieren.
 
Genau das ist auch meine Erfahrung :D
Ich wollte nicht so ein Versteckspiel mit meinem Essen wie an der Uni, deshalb habe ich jetzt in meiner Ausbildung direkt allen offen gesagt, dass ich keine Kohlenhydrate esse.
Es ist ja ein Beruf im Gesundheitsbereich, vielleicht liegt es daran, doch alle haben super aufgeschlossen und happy reagiert.
Den meisten Gegenwind kriege ich da eher noch aus dem Bereich meiner Familie und dem zugehörigen älteren Freundeskreis, da sind alle nicht wirklich glücklich mit dem, was sie selbst so tun und da wird dann viel gemosert.

Also, nicht runterziehen lassen :)
 
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