- 40 kg durch Aktins und der Jojo danach

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Shajana

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24. Apr. 2015
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Ruhrgebiet
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Steffi
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126 kg
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70
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Atkins
Heute möchte ich mal meine Erfahrungen aufschreiben. Es wird wohl ein bisschen länger :)

2008 habe ich mein drittes Kind zur Welt gebracht. Schon kurz vor der Schwangerschaft habe ich durch Zufall von der Low Carb Ernährung erfahren. Eigentlich war es nur eine Antwort auf "wie hast du das geschafft?". Die Aussage war "ich habe die Kohlenhydrate weggelassen." Mehr Infos hatte ich damals nicht. Also habe ich im Internet geguckt, ob man das ohne Bedenken einfach so machen kann. Bis dato habe ich mich nie mit dem Thema auseinander gesetzt.

So bin ich auf Aktins aufmerksam geworden. Ich habe viel gelesen, mir direkt das Buch gekauft und dann losgelegt. 8 - 12 kg (ich weiß es nicht mehr genau) habe ich abgenommen, bis ich erfuhr, dass ich schwanger bin. Auch da habe ich mich erkundigt. Da über Ketose in der Schwangerschaft zum damaligen Zeitpunkt (wie es heute ist, weiß ich nicht) noch nichts groß bekannt war und man Schäden am Baby nicht ausschließen wollte, habe ich das ganze während der Schwangerschaft unterbrochen.

Nach der Geburt hatte ich noch vor verlassen des Krankenhauses mein Schwangerschaftsgewicht runter. Allerdings waren meine abgenommenen Kilos von den Wochen davor noch drauf. 5 Tage nach der Geburt wurde ich entlassen und begann einen Tag später wieder mit Atkins. Damals habe ich mich in diesen Tagen hier im Forum angemeldet. Das ganze ist nachzulesen in meinem Tagebuch "Schwammi ab ins Ziel".

Ich hielt mich konsequent an Atkins. Es gab keine Cheatdays und auch keine kleinen Ausnahmen. Nach 10 Monaten waren knapp 40 kg weg. Im Schnitt hatte ich 700 g die Woche abgenommen.

Fast auf den Tag genau nach einem Jahr, habe ich das erste Mal gesündigt. Auf der großen Feier des 50. meiner Mutter. Ich habe direkt danach wieder weiter gemacht und nach einer Woche den Ausrutscher auf der Waage ausgeglichen.

Direkt an diesem Wochenende war bei uns das alljährliche Straßenfest, welches ich feucht fröhlich begleitet habe. Vorgenommen hatte ich mir, dies nur durchzuführen, wenn ich innerhalb dieser Woche, wieder meinen Tiefstand erreiche. Das hatte ich problemlos.

Also habe ich auch da wieder gesündigt. Zwei weitere Wochen später stand die Kneipennacht in unserer Stadt an. Ein besonderes Event für feierfreudige. Auch hier galt mein Vorsatz. Schaffe ich es bis dato wieder mein Gewicht zu erreichen bzw. zu halten, kann ich Vollgas geben. Es klappte. Natürlich! Ich hatte das ja im Griff.

Aber danach wollte ich erstmal nicht mehr so richtig reinfinden. Die Kilos blieben und meine Konsequenz war nicht mehr ganz so standhaft. Aber ich passte in Größe 38/40. Da verschmerzt man so 2 - 3 kg auch mal locker.

Bis zu diesen Zeitpunkt war ich sehr überzeugt davon, nie wieder anders zu essen. Ich vermisste nichts und die Wochenendausflüge haben mir ja auch nicht wirklich geschadet. Ich hatte auch einen Hang dazu andere Leute zu missionieren. Für mich gab es nur Low Carb. Schließlich habe ich den Verzicht auf irgendwas nicht wirklich gemerkt und mir ging es so gut wie nie.

Dann kam die Weihnachtszeit und ich bin doch etwas leichtsinnig geworden. Mal hier ein Nougatei oder ein paar Weihnachtsmandel. Fazit war, dass ich bis Ende des Jahres (drei Monate nach dem Geburtstag meiner Mutter) 9 kg wieder zugenommen hatte. Schon vor Weihnachten setzte ich mir die Deadline 01.01. um wieder einzusteigen. Die Tage zwischen den Jahren waren schon von ungeduld geprägt, weil ich wieder starten wollte. Klingt total unlogisch, aber ich habe so versucht noch "mit zu nehmen, was ich später nicht essen darf" und habe dadurch ungewollt dafür gesorgt, dass mir Kohlenhydrate über wurden.

Ich startete also wieder mit P1. Das ganze lief auch ganz gut. Allerdings möchte ich an dieser Stelle auf etwas hinweisen. In all der ganzen Zeit habe ich mich intensiv mit Ernährung auseinander gesetzt. Ich habe immer mehr Punkte gesammelt, die ich beachten muss. Fett-Eiweiß Verhältnis, Kalorien, welche Lebensmittel stoppen meine Abnahme, welche setzen sie wieder fort, usw. Meine Welt drehte sich nicht mehr um Abnahme, dafür umso mehr um das Thema Essen an sich. Es nahm immer mehr Raum ein. Je mehr Infos kamen, desto mehr Regeln stellte ich mir selber auf. Ich fand das damals alles richtig und gut.

Zu der Abnahme selbst sei gesagt, dass ich selten kontinuierlich abgenommen habe. Eigentlich lief es eher so, dass ich relativ kurzer Zeit verhältnismäßig viele kg verlor und dazwischen auf den Plateaus tanzte.

Ich machte also weiter und erreichte nach 4 Monaten einen neuen Tiefstand. Es war also alles wieder abgenommen und ich wieder bekräftig, dass ich es jetzt endlich geschafft habe.

ich kam auch immer seltener ins Forum, denn es gab nichts groß neues zu berichten. Meine Nahrungsaufnahme glich sich immer mehr an. Jeden Tag das selbe essen, neue Tricks rausfinden, wie man Gewicht verliert, was sich aber natürlich immer langsamer bemerkbar machte. Motiviert davon, dass man ja jeden Tag das selbe essen könne, weil das Essen an sich zweitrangig ist und man in Zeiten der Höhlenbewohner auch keine Speisekarte zur Wahl hatte, machte ich mir keine Gedanken über meine karge Auswahl.

Es näherte sich der Mai. Ich werde es nie vergessen. Ende April konnte ich meinen neuen Tiefstand begrüßen.
Am 2. Mai Wochenende wurde mein Schwager überraschend Schützenkönig. Ich verbrachte das ganze Wochenende auf dem Schützengelände und aß vom dortigen Imbisswagen. Ich achtete nicht auf Kohlenhydrate, habe aber die Gesamtmenge der Essensportionen im Auge behalten. Abends zwitscherte ich mir 2 - 3 Bier.

Montags hielt ich mich wieder an meine Wahlernährung. Das darauf folgende Wochenende wurde wieder ein Fest. Das eigentliche Schützenfest zu Ehren des neuen Schützenkönigs fand statt. Ich hielt es wie am Vorwochenende. Keine Gedanken über Kohlenhydrate, dafür sehr überschaubare Mengen und ein paar Bier (kein Besäufnis).

Unter der Woche blieb ich wieder ganz konsequent bei 20 g KH.

Dann wurde ich 30. Ein Datum, welches für mich seit Beginn der Abnahme auf dem Plan stand, dass dieser Tag definitiv ohne Rücksicht auf irgendwas stattfinden wird. Ich stellte das Buffet selbst zusammen und dementsprechend waren da natürlich überwiegend Leibspeisen meinerseits zu finden. Ich baggerte mich einmal quer durch das Buffet. Und zwar am Tag der Zubereitung, am Tag der Feier und am Tag danach beim Reste essen. Am Tag der Feier habe ich auch ordentlich Alkohol getrunken. Wie es halt mal vorkommt, auf so größeren Feiern.

Bis dato, war ich seit Ende April nicht mehr auf der Waage. Ich wollte mir kein schlechtes Gewissen machen und mir wegen 3 - 5 kg die Laune verderben.

Als ich nach meinem Geburtstag wieder auf die Waage ging, traf mich fast der Schlag...12 kg in drei Wochen Zunahme.

Auch wenn ich Kohlenhydrate zu mir nahm. Kalorisch war das nicht zu erklären. Ich ging sogar zum Arzt, weil ich dachte, dass jetzt irgendwas schief läuft. Nö, normaler Jojo nach ner großen Abnahme.

Okay. Also wieder ganz streng Atkins. Aber zum einen konnte ich kein Fleisch mehr sehen und hatte Jieper auf Kohlenhydrate. Ich hielt es trotzdem durch und nahm in 2 Wochen 2 kg ab. Meine Motivation schwand. Trotzdem blieb ich dabei, wenn auch mit Cheatdays.

Leider nahmen die zu. Erst einmal im Monat, dann zweimal, dann wöchentlich. Ich nahm zwar nicht ab, aber hielt soweit das Gewicht. Das war immer noch okay und weit entfernt vom Leidensdruck.

Es schlich sich Routine ein und ich verdrängte irgendwie die Zunahme. Klingt selbst für mich jetzt total bescheuert. Aber das geht. Am 01.01. des Folgejahres ging ich auf die Waage und hatte 30 kg wieder zugenommen (gemessen an meinem Tiefstand). Bäm!

Natürlich wollte ich sofort alles wieder ändern. Aber ich schaffte den Einstieg nicht. Der Leidensdruck war zwar schlagartig wieder da, aber auch die Verzweiflung. Die Frage nach dem Warum! Warum muss ich so aufpassen, warum geht das nicht anders usw. Ich stellte Low Carb mehr als einmal in Frage. Für mich. Denn es muss doch möglich sein mal wieder Kohlenhydrate einzubauen.

Nö, ist nicht möglich. Nicht für mich. Das weiß ich heute. Jeder Ausflug mit mehr Kohlenhydrate ist ein Schritt in Richtung alte Gewohnheiten. Das Verlangen nach Pasta, Süßkram, Teigwaren kommt immer wieder zurück und gefühlt, jedes Mal ein bisschen gewaltiger.

Das ganze ist jetzt 5 Jahre her. Seitdem kämpfe ich erneut gegen meine Kilos. Im großen und ganzen bin ich immer bei Low Carb geblieben. Habe aber selten lange durchgehalten. Es war der Frust, der falsche Zeitpunkt, ich weiß es nicht. Es wollte mir nicht mehr so gefallen wie bei der Abnahme. Ich fand einfach nicht rein.

Zudem schlichen sich in diesem Zeitraum irgendwo meine Schilddrüsenprobleme ein. Ich nahm zu, auch wenn ich Low Carb aß, was meiner Motivation jetzt auch nicht gerade Aufschub gab. Es dauerte bis vor zwei Jahren, bis überhaupt festgestellt wurde, dass ich eine Unterfunktion habe. Trotz allem kann ich sagen, dass ich von 12 Monaten im Jahr, trotzdem 9 Monate Low Carb gelebt habe.

ABER... und jetzt kommt ein großer Fehler. All die Tricks und Ersatzprodukte wurden von mir verwendet. Ich weiß heute, das führt zu nichts. Das kann eine gute Sache sein, wenn man das Gewicht halten will. Für die Abnahme war es - für mich - eine zu schwammige Abgrenzung zur kohlenhydratreichen Ernährung. Eiweißbrot alle... naja, eine Scheibe normales Brot, wird mich jetzt nicht umbringen usw. Das waren auch meine Stolpersteine. Ich rechnete mir die Kohlenhydratmengen von üblichen Lebensmitteln aus und versuchte meinen Tagesbedarf nicht zu erhöhen. Es ist aber ein Unterschied, ob 50 g Kohlenhydrate aus einem Snikers kommen oder von einem Tomatensalat. Zumindest für den Kopf!

Einmal nahm ich zwischenzeitlich nochmal 18 kg mit Dukan ab. Dukan überzeugte mich auch. Allerdings war mir die Ersatznahrung und das wenige Fett irgendwann über. Bis heute kann man mich mit Haferkleie jagen, auch wenn es anfangs für ganz gut befunden wurde.

Im letzten halben Jahr habe ich noch zwei ganz andere Varianten ausprobiert. Zum einen WW. Ich zählte brav meine Punkte, aß mehr als ich wollte (die müssen ja eingehalten werden). Aber außer der anfänglichen Wasserabnahme tat sich nix. Und auch, wenn ich mich zu Beginn über die tollen Nudelgerichte freute, war das auf Dauer nicht meins.

Ich versuchte es dann noch mit Teilfasten 10in2. Einen Tag essen was man will, einen Tag fasten. Funktioniert so nicht. Essen was man will... har har. Und einen Tag fasten und dann trotzdem diäten, fand ich irgendwie sinnfrei. Zumal mir die Fastentage nicht so leicht fielen, wie von anderen berichtet. An meinen Esstagen wusste ich oft nicht was ich essen soll und hatte auch keinen großen Hunger. Das verführt zu Fingerfood. Darf man ja... Aber ich war schon nachmittags gestresst, was ich noch essen kann, weil ich am Tag danach ja außer Wasser und Tee, nichts hätte zu mir nehmen dürfen.

Nach all der Erfahrung habe ich mir wieder ein Atkinsbuch gekauft. Das andere hatte ich verliehen und nei wieder gesehen. Ich fand also zurück und bin jetzt erst ein paar Tage dabei. Ich hoffe meine momentane Motivation und Begeisterung aufrecht erhalten zu können. Es fällt mir nicht schwer und ich hab auch nichts über. Aber es sind erst wenige Tage, an denen ich wieder dabei bin.

Mein Fazit: Man muss dabei bleiben. Ein bisschen geht nicht. Nicht bei mir. Jeder neue Anlauf wird ein bisschen schwieriger. Man darf sich nicht blenden lassen von "ich weiß ja wie es geht" und "einen Ausrutscher kann ich ausgleichen". Das ist für mich die Lehre, die ich gezogen habe.

Und so wichtig Wissen und Informationen sind. Nicht übertreiben! Man muss nicht grammgenau ausrechnen, was man zu sich nimmt (außer den KH). Wenn die Abnahme langsamer geht, ist das egal, denn das Gewicht schwindet. Nicht bei jedem Plateau eine neue Methode mit rein nehmen und neue Lebensmittel ausschließen oder Regeln erstellen. Wenn man das sein Leben lang machen will, muss man sich damit wohlfühlen und es muss normal werden. Wenn es zu sehr zu einem Kontrollsystem wird, kann es meiner Meinung nach auf Dauer nicht funktionieren. Nicht, wenn man durch reine Disziplinlosigkeit und Veranlagung die Kilos gesammelt hat.
 
Danke dass Du dir die Mühe gemacht hast, und uns deine Erfahrung aufgeschrieben hast.

Ich erkenne mich da in vielen Punkten.

Man kann es immer wieder zusammenfassen "Wenn es dem Esel zu gut geht, geht er aufs Eis".
Bei Dir ist es Atkins, bei mir ist es Fasten und Sport.

Damit war es für mich immer leicht abzunehmen.

Deswegen kann man ja noch mal....... (die 500g Spaghetti....den Schokoladenpudding, was auch immer, den dritte Teller vom Buffet...) nehmen, es ist ja kein Problem, nächste Woche geh ich dann wieder Intervalltraining machen und faste mal 2 Wochen.

Irgendwas kommt dann dazwischen und die Freunde laden zum Grillfest ein.

Ich kann bestätigen dass man 7-10kg in einer Woche zunehmen kann, wobei da auch ein guter Teil Gewebewasser ist.

Vielleicht hilft es Dir, am Ende musst du aber deinen eigenen Weg finden, wenn ich Dir mitteile, was ich bei meinen Recherchen zu Langzeitschlanken gefunden habe.

Die einen bleiben bei Atkins/Ketogen OHNE jedes Cheaten (Cheaten ist wie Rauchen oder Schwanger - ein bischen geht nicht für Nikotinsüchtige oder ungeschützten Sex).

Die anderen haben ihre Ernährung komsequent vegetarisch / rohkost umgestellt.

Auch ohne Ausnahme.

Menschen wie Du und ich haben nur eine Chance auf ein "normales" Leben mit genauer Bilanzierung der Nahrung.

Ich habe noch einen weitern Fall gefunden, der hat 100kg abgenommen (keine lose Haut) und hat - in etwa- das Body Rekomposition Programm von Lyle Mc Donalds verfolgt in Verbindung mit hohem Kraftsportanteil.
Das bedeutet bilanziertes Protein, hohes Kalorisches Defizit und Kraftmuskelaufbau.

Die Erfahrungen der ehemals "Dicken" reichen von 5 Jahren bis zurück zu den 70ern, also den Anfängen von Atkins.

Bescheuert wir ich/meine Eltern Anfang der 80er waren, haben sie mich wegen Übergewicht seinerzeits zum Arzt geschleppt, der natürlich erst mal etwas im EKG "gefunden" hat und deswegen Betablocker gegeben hat (mit denen konnte ich nicht mehr joggen) und Atkins oder Trennkost empfahl- das war richtig.
Heute würde man einen 187 cm grossen 90kg Jugendlichen Sportler als Normalgewichtig ansehen, damals war man "FETT".

Meine Eltern haben sich dann aber für eine kalorienreduzierte bilanzierte "Zerealiendiät" mit hauptsächlich Getreideprodukten und Light-Sachen entschieden, und zum Einstieg habe ich 3 Wochen Fastenkur im Sanatorium machen dürfen (ich bin da zu Cheaten zum nächsten Dorf gelaufen, da gab es lecker Brötchen mit Krabbenmayonaise).
Hab dort irgendwie wenn ich mich recht entsinne so etwa 10kg abgenommen, dann gab es zu Hause einige Wochen 1000kCal - Müsli,Magermilch, Rama hauchdünn, etc...

Dann gab es wieder "normales, gesundes, Sportleressen" fürs Kadertraining.

Mode waren "Golden Toase"-Mit der Kraft der Sonne, "Nutella"-die Ernährung der Profifussballer, "Kellogs"-die gesunden Cerealien, "Capri Sonne", mit dem gesunden Vitamin C.

Ich war 3 mal die Woche Leistungssporttraining, tagsüber Surfen, Wochenenden halt Disco, Kono, Grillen, Cola, Spezi, Bier.

Gewogen habe ich mich nie, war auch für mein Gefühl nie "fett".

Beim Arzttermin 117kg.

Also wurde Weightwatchers verschrieben.

Funktioniert eine Zeit lang, führte aber zur nächsten Gewichtserhöhung.

Ich will so nicht weiter in die Diäten/Lebenskatastrophen/Stress/Zunahme/Abnahmeswellen gehen (bin etwas älter als Du), aber irgendwo bei 200kg habe ich mich dann auch nicht mehr so wohl gefühlt, aber eigentlich immer noch leistungsfähig und das Fett habe ich nicht wirklich "gespürt".

Dann habe ich wieder Sport - mal ohne Fasten angefangen, und schnell 10kg runtergebracht - und bin erst wegen der Recherchen zu der Diabetes meiner Frau auf die kohlenhydratreduzierte Kost und Atkins gestossen (Zufall).

Seit dem nehme ich - mit Atkins, zwischenzeitlich mal Basenfasten, mal HCG - in einer Tour langsam ab.

Ich möchte Dich noch auf eine Effekt aufmerksam machen, de von einigen Diätwissenschaftlern und Sportwissensxhaftlern zu Thema JoJo untersucht worden ist.

Kardiosport und Training im Ausdauerbereich unter kalorischer Restriktion (Diät) führt zu JoJo.

Der Körper reguliert dabei Muskelmasse nach unten.

Und zum Abnehmen brauchst Du kalorisches Defizit, und das bekommst du um so eher (gleiche Sättigung vorausgesetzt), je höher deine Muskelmasse ist.

Ich bin kein Experte im Schlank sein bisher - sonst wäre ich es- und auch kein Experte im Schlank bleiben bisher, aber Experte im Abnehmen.

Das ist mein Problem. Weil ich weiss, dass ich effizient abnehmen kann, habe ich keine Angst vorm Zunehmen.
Deswegen holte ich mir den dritten Teller am Buffet und den dritten Nachspeisenteller (wenn es denn schon bezahlt ist)...

Das Einzige, was ich Dir anbieten kann, ist dass man sich moralisch und Erfahrungsmässig unterstützt.

Menschen, die nie Essgestört waren, können das nicht nachvollziehen.
 
Na, wegen der Unterstützung bin ich ja hier. Hab es ja ohne nie hinbekommen. Wichtig für mich ist eigentlich - nie aufhören daran zu glauben, dass ich das schaffen kann :)
 
Das sind ja wirklich mal Romane :D
Die Leidenswege kommen mir auch recht bekannt vor, zum Glück nicht aus erster Hand.
Meine Ma hat ja ihren Diätwahn an mich weitergegeben.
Ich weiß nicht, ob sie es nur gut gemeint hat, oder ob sie einfach durch mich ihre Träume leben wollte (mittlerweile denke ich eher letzteres) und da schlank sein eben zugehörte.
Sie ist jedenfalls ein wundervolles Beispiel dafür, dass es mit Kohlenhydraten wirklich nicht funktioniert, wenn man nicht gerade ein daueraktiver Supersportler ist oder Flashs Kreislauf hat.
Und vor allem, wie viel man sich mit den falschen Diäten - nämlich eben Diäten, die wirklich nur Diäten und keine Ernährungsumstellungen sind - kaputt machen kann.
Sie ist gerade mal 50, hat eigentlich keinerlei Probleme vererbt bekommen, keinerlei chronische Erkrankungen oder so etwas, trotzdem hat sie mittlerweile die entzündeten Gelenke und die dauerschmerzenden Knochen einer 80jährigen, das Hautbild schwirrt auch etwa in dem Bereich rum durch ständige Dehnung über schnellste Ab- und Zunahme in über 10 Kilo-Dimensionen.
Ihr Gleichgewichtssinn hat meines Empfindens nach auch gelitten, denn sie zieht sich ständig schwerwiegendere Verletzungen zu, die nicht einfach nur ein klitzekleiner Schnitt sind, bei Dingen, bei denen jeder normale Mensch viel zu sehr aufpasst, als dass sie ohne besonderen Vorfall gefährlich werden können.
Vor einem Jahr wäre sie beinahe durch eine Netzhautablösung die laut mittlerweile mehreren Ärzten wirklich durch ihre üble Ernährung herbeigeführt wurde, erblindet, bis heute schiebt sich regelmäßig ein großer, schwarzer Fleck in ihr Sichtfeld und macht das Autofahren zum Erlebnis.
Zudem plagt sie sich ständig mit Migräne herum, futtert dann die heftigsten Schmerztabletten, die man rezeptfrei bekommen kann, wie Smarties.
Lustigerweise schwinden die Kopfschmerzen schlagartig, wenn sie Antibiotika oder Kortison bekommt - es wird sich also um winzige Entzündungen an den Nervenbahnen handeln.
Und was wissen wir über Low Carb?
Genau. Es kann Entzündungen aushungern.

Ich finde es absolut faszinierend, wie solche Leute einem dann ständig erzählen, man würde sich mit Low Carb bestimmt irgendwann umbringen und wie gefährlich das ist.
 
Bei Dir ist es Atkins, bei mir ist es Fasten und Sport.

@Michael62: Fasten und Sport, das funktioniert? Hat man da genug Energie fürs Krafttraining und kann man so Muskulatur aufbauen? Auf der anderen Seite habe ich die letzten 4 Wochen um nach Krankheit (Darm, Essstörung) zuzunehmen (vor 6 Wochen 46 kg!) und Kraft zu sammeln bewußt mehr gegessen (etwa 3.000 Kalorien täglich, fast keine Bewegung). Ich habe auch zugenommen (etwa 5 kg - ich gehe nicht mehr auf die Waage), mein Energiepegel ist dennoch nicht gestiegen, irgendwie seltsam. Also schlechter werden kann es ja nicht mehr.

Ich beabsichtige das mit dem Fasten nämlich auch mal zu machen, und zwar um meine Darmprobleme in den Griff zu bekommen, und somit eventuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten aufzuspüren. Gar nichts essen werde ich wahrscheinlich nicht machen. Evtl. allergenfreie Ernährung z.B. Reisprotein (geschmacklich grausam aber was solls, muss auch mal weg) mit MCT-Öl.
 
Danke das du von deinen Erfahrungen berichtest.
Mir ist es exakt genauso ergangen! Die kleinen Ausnahmen haben letztlich dazu geführt das mein Gewicht wieder angestiegen ist. Mal war es Weihnachten/Neujahr, Geburtstage oder einfach weil ich mein Diäterfolg feiern wollte. Hier ne Packung Chips, da ein Brot, Nudelgericht. Aus dem Tag (der eine Ausnahme bleiben soll) wurden 2 dann 3 und immer so weiter. Besonders schlimm war das in der Weihnachtszeit.

Vor einem Jahr stand ich gesundheitlich an der Wand (okay so schlimm wars doch nicht aber für mich als noch junger Mensch waren die Aussichten doch übel). Dann hab ich mir geschworen das ich diese Diät-Phase durchziehe 100% keine Ausnahmen. Selbst meinen Geburtstag hab ich nicht gefeiert und Weihnachten fiel so gut wie aus.

Eins weiß ich jetzt ganz bestimmt. Ich bin Süchtig. Süchtig nach dem schnellen Zucker. Jeder Ausflug ins Candyland kann bedeuten das ich wieder rückfällig werde! Das hab ich mir fest ins Bewusstsein gebrannt! Wie ein Alkoholiker darf ich nie wieder Kohlenhydrate und Zucker essen.

Dennoch kann man sich auf kulinarischem Wege belohnen: Einen Apfel - schön süß. Von Obst werde ich nicht rückfällig. Oder Nüsse und Kerne - zwar fällt es mir hier nicht ganz so leicht Stopp zu sagen aber auch hier kann ich immer noch aufhören ohne gleich Entzugserscheinungen zu bekommen.

Was mich am Meisten nervt sind die Leute, die Mit völligem Unverständnis auf meine Feststellung reagieren. Man fühlt sich schnell nicht erst genommen oder gar als Spinner. Um so wichtiger ist es dich deiner Situation immer bewusst zu sein!
 
Der Vergleich mit einem Alkoholiker ist genau richtig.
Inzwischen frage ich immer, wenn ich bei Einladungen genötigt werde, Nudeln, Kuchen oder Dessert zu essen, "das bisschen schadet doch nichts",
zu fragen, "würdest du einem Alkoholiker auch ein kleines Glas Wein anbieten? "

Bei mir klappt auch das Halten nur, wenn ich so gut wie keine Ausnahmen mache, 50g KH ist die äußerste Grenze.
 
Bei mir klappt auch das Halten nur, wenn ich so gut wie keine Ausnahmen mache, 50g KH ist die äußerste Grenze.

Naja, ich freue mich schon, auf den Tag an dem ich meinen Fleisch Konsum wieder etwas zurückschrauben darf. Morgens einfach mal ein Grünen Smoothie und öfters mal Vegetarisch (natürlich ohne Nudeln, Reis, Kartoffeln oder ähnlichem).
Sobald ich aber merke das ich wieder zunehme, werd ich dagegen steuern (wobei mein Körper schon eine gewisse Eingewöhnungszeit braucht!?). Entweder muss ich die Kalorienzufuhr regeln oder doch noch verstärkt auf die Kohlenhydrate achten.

Eins weiß ich sicher:
So Fett werd ich nie wieder!
 
Es ist extrem schwierig, die hormonelle Balance und das Gewicht zu halten, wenn man Kohlehydrate hinzufügt.

Die amerikanischen Foren sind voll von Erfahrungen, die alle über dem Startgewicht enden.

Nach meinen Recherchen funtioniert es nur, wenn man sehr lange nach Erreichen des gesunden Körperfettanteilsi (>1Jahr) im Erhaltungsbereich zunächst Ketogen oder VLC bleibt und dann grammweise die Kohlehydrate wöchentlich etwa um 5g steigert.

Selbst dabei sind einige völlig aus der Bahn geraten.

Das ist es mir nicht wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach meinen Recherchen funtioniert es nur, wenn man sehr lange nach Erreichen des gesunden Körperfettanteilsi (>1Jahr) im Erhaltungsbereich zunächst Ketogen oder VLC bleibt und dann grammweise die Kohlehydrate wöchentlich etwa um 5g steigert.


... und das entspricht dann wieder unserem guten alten Herrn Atkins und seinen Anweisungen zum Herausfinden der persönlichen Kohlenhydrat-Schwelle.
 
Ich muss noch ergänzen, dass es bei mir nur mit zusätzlicher Kalorienkontrolle funktioniert.
Mit LC fällt mir diese Kontrolle leichter. Der Traum, dass es sich einfach mal automatisieren würde,
hat sich nicht erfüllt, selbst mit relativ viel Sport nicht.
Bin gespannt, wie es euch mal nahe des Normalgewichts ergehen wird.
 
Wie gesagt, von Getreide(-produkten) und Gemüsesorten mit viel KHs werde ich mich fern halten.
Aber man muss doch sein Gewicht halten können, auch wenn man sich verstärkt vegetarisch ernährt?! Andere schaffen das doch auch?!
Auch will ich mir in Zukunft eher höherwertiges Fleisch, von glücklichen Tieren kaufen. Das ist aber entsprechen teuer... das heißt: lieber weniger - dafür aber besser in der Qualität.

Low Carb hab ich bisher so erfahren, dass mir diese Ernährung hilft, nur das zu Essen was mein Körper wirklich braucht. Diese Ernährung schaltet alle Gelüste nach dem schädlichem Zeug aus.

Naja ich hab ja noch Zeit. Bis zu meinem Zielgewicht ist es noch gut in Jahr hin. Bis dahin kann ich die Details noch ausarbeiten, wie ich das Gewicht halten will :D...
 
Auch will ich mir in Zukunft eher höherwertiges Fleisch, von glücklichen Tieren kaufen.

Ich versteh zwar, denke ich, was du meinst denn das ich auch mein Ziel, höherwertigeres Fleisch aber es gibt keine glücklichen Tiere wenn der Schlachter kommt.
Das ist sone Marketing-Masche, die Vorstellung vom glücklichen Huhn das voller Glückseeligkeit alle ein oder zwei Tage ein hochwertiges Ei legt.
Das ist Mumpitz. Wenn du Fleisch essen willst so wie ich dann komm davon weg das es ein glückliches Schnitzel ist was da auf deinem Teller liegt.
Ähnlich geht es meiner Meinung nach bei FairTrade-Produkten zur Sache. Ja, die Bauern bekommen mehr ABER die Endverkäufer auch.
Keine Spur von, wir verzichten auf Gewinne damit unsere Erzeuger ein besseres Leben führen können.
Da steht dann FairTrade auf dem Kilo Reis. Der kostet mal eben 6,90€ das Kilo.
Das ist dann der selbe Reis den du ein Jahr vorher für 2,99€ das Kilo gekauft hast nur jetzt hängt da ein FairTrade-Aufkleber dran.
Der Kunde denkt er tut was gutes, sein Gewissen belügt sich selbst aber er ist happy und unterm Strich reiben sich die Verkäufer die Hände denn sie machen nicht selten 100% mehr Gewinn als vorher.

Glückliche Tiere sind letztendlich höchstens die die nur zum Spaß oder aus Notwendigkeit (Ungeziegerbekämpfung, biologischer Rasenmäher :) etc) gehalten werden aber niemals für die Bratpfanne vorgesehn sind.
 
Ich sehe das nicht so. Es macht einen riesen Unterschied, ob die Hühner z.B. freilaufend auf einem Bauernhof Eier legen oder in einer Legebatterie, in der sie niemals das Tageslicht gesehen haben. Das Gleiche gilt auch für Geflügel, das geschlachtet wird. Genauso wie natürlich für alle anderen Tiere: ein Rind, das auf der Weide grasen durfte, war bestimmt "glücklicher" als ein anderes in einem Mastbetrieb. Das sich nicht jeder diese qualitativ hochwertigen Produkte leisten kann (oder will), ist natürlich selbstverständlich.
 
Ja, richtig. Ein Insasse einer Strafvollzugsanstalt in Deutschland ist mit Sicherheit glücklicher als einer der in einem Knast in Bali sitzt.
Die Lebensbedingungen sind extrem besser in Deutschland aber Knast bleibt Knast.

Ich seh das halt so. Ich esse Fleisch und ich muss damit klar kommen das ein Tier für meinen Genuß stirbt.
Glücklich darüber bin höchstens ich selbst. Das Tier aber sicher nicht.

Wir vermenschlichen Tiere halt gerne. Wer weiß ob es überhaupt glückliche Tiere gibt.

Ich hab die Tage noch auf SWR-RP eine dreiteilige Doku gesehn. "Ware Tier"
Das waren drei Teile. Teil 1 ging um Hühner, Teil 2 um Schwein und Rind, Teil 3 um Fisch.

Auf dem Masthof lebt ein Huhn etwa 30-40 Tage, dann ist es schlachtreif.
Auf dem Bio-Hof lebt es ca.70 Tage, dann ist es schlachtreif.

Hühner sind aber generell ein schwieriges Thema, werden doch gut 50% der Küken geschreddert weils halt Männchen sind.
Männliche Hühner wachsen langsamer als weibliche daher sind sie weniger profitabel.
Hähne können auf einigen Freilandhühnerfarmen glücklich sein wenn sie dort ein Leben als Machos führen dürfen weil Hühner sind Angsthasen und die Hähne vermitteln Sicherheit.
Ohne Hähne gehn Hühner nur ungerne auf große freie Flächen.

Das haben Kritiker natürlich für sich erkannt um es für ihre Ziele zu nutzen. Ist ein Huhn mit Freilandzugang überhaupt glücklich ? Es hat ja Angst wenn es aus dem Stall kommt und kein Hahn in der Nähe ist.
Auch wagen sich die Hühner nie großartig weit vom Stall weg. Das bedeutet dann das es vorm Stall schnell dreckig wird und es ne hohe Ansammlung an Keimen gibt.
Daher sind viele Hühnerställe auch mobil. Die fahren oder ziehen den Stall alle paar Wochen ein Stück weiter weil zu viele Keime bedeutet wieder mehr Antibiotika.

Die Links dazu leider miese Quali

Teil 1 Hühner http://www.veoh.com/watch/v19238215aZ7YtxzT
Teil 2 Kühe & Schweine http://www.veoh.com/watch/v19238194xgDtEK84
Teil 3 Fisch http://www.veoh.com/watch/v19238196r8DFHaMa
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich versteh zwar, denke ich, was du meinst denn das ich auch mein Ziel, höherwertigeres Fleisch aber es gibt keine glücklichen Tiere wenn der Schlachter kommt.

Das war ja auch eher auf die Tierhaltung bezogen.
Es wird schon ein unterschied machen, ob das Tier aus einer Massentierhaltung kommt oder von einem Bauern der die Tiere auf der Weide hält.
Geschmacklich und, das ist mir noch wichtiger, diese Tieren werden sicher nicht mit Medikamente voll gepumpt. Damit ist das auch aus gesundheitlicher Sicht das beste Fleisch.
 
Ah, so ein schwieriges Thema. Mayestic hat Recht und Unrecht zugleich.
Vor einem Stück Fleisch steht immer den Tod eines Tieres. Geschlachtet werden ist für fühlende Wesen (und das sind unsere Futtertiere nun mal) nie schön, egal wie sie davor gelebt haben.
Gute Haltungsbedingungen machen das Schnitzel nicht glücklicher, aber das Schweineleben schon. Und das ist auch etwas wert.
Das ist sogar messbar, Fleisch von "glücklichen" Tieren ist nachweislich weniger mit Stresshormonen belastet. Das wirklt sich wohl positiv auf die Qualität aus. Frag mich nicht wie.
Geflügel ist ethisch aber wirklich das schrecklichste Fleisch von allen. Da gibt es bei mir auch keinen Diskussionsbedarf.

Was Fair Trade angeht irrst du dich ein bisschen. Der Käufer belügt sich eben nicht. Der Kaffeebauer bekommt für fairen Kaffee eine Bezahlung, die ihm ein echtes Leben ermöglicht. Das ist keine Lüge, das ist ein Fakt.
Dass die Händler sich selber noch etwas draufschlagen ist ein ganz anderes Thema, ändert aber nix am höheren Lohn für die schwächsten Glieder der Kette.
Die echte Verbraucher-Lüge ist die, dass es keinen Unterschied macht, was man kauft. Es macht einen ganz gewaltigen.
Drum sag ich auch immer: wer keine FT-Bananen kaufen will, der möge bitte gar keine essen. Es geht meist bei FT um Luxusgüter, da darf man ruhig mehr zahlen. Meine FT-Kaffeebohnen kostet auf das halbe Kilo etwa 2€ mehr. Das sind pro Tasse wenige Cent. Wirklich unmoralisch sind Sachen wie Nespresso. Umweltschädlich, unfair und das Kilo kostet ca. 90€. Kein Witz. Luxus-FT-Bohnen kosten mich maximal 15€/kg.

Also: Fair ist keine Lüge, aber es verdienen natürlich auch die Händler am Ende etwas mehr. Mir soll das echt recht sein, Hauptsache die Ärmsten werden nicht mehr so gnadenlos ausgebeutet, dass sie ihre Kinder nicht zur Schule schicken können.
Wer behauptet Fair Trade-Siegel wären leicht zu manipulieren und würden nichts bedeuten, der irrt sich. Das mag für manche Bio-Siegel gelten, bei FT wird sehr, sehr genau hingeschaut.
Tatsächlich dient es eher der Gewissensberuhigung, wenn man sich einredet FT würde nix bringen und man müsste es daher auch nicht kaufen.


Aber man muss doch sein Gewicht halten können, auch wenn man sich verstärkt vegetarisch ernährt?! Andere schaffen das doch auch?!
Klar, ich z.B. Vielleicht sollten wir hier echt mal einen "wenig bis kein Fleisch, trotzdem lecker und gesund!"-Club aufmachen. :)
 
Ja das interessiert mich auch, wie viel du abgenommen hast und mit welcher Methode.
 
Für mich ist FairTrade eine Mogelpackung und zwar weil immer noch Menschen dahinter stecken.
Allein in Deutschland gibt es 12 "Fair"-Siegel mit sehr unterschiedlichen Ansprüchen.
Da kann die Entscheidung am Supermarktregal zum Problem werden: "Fairtrade", "Fairglobe", "One World", "Rainforest Alliance" - in ihrer Werbung geloben sie gerechten Handel, Nachhaltigkeit und ökologische Produktion.
Der Begriff "Fairer Handel" ist nicht rechtlich geschützt, die Standards von Zertifizierern wie "Fairtrade" sind oft diffus formuliert. Der Einsatz von Pestiziden im Tee-Anbau ist zum Beispiel nicht ausgeschlossen und könnte Arbeiter auf indischen Plantagen, ihre Familien und die Umwelt schädigen, sowie die Qualität der Tees in unseren Tassen beeinträchtigen.

Dazu gab es im ARD Radio vorn paar Tagen erst ne Reportage. Den Text da hab ich von der ARD-Seite geklaut. http://www.ard.de/home/radio/Fair_Giftet/1422056/index.html
Es gibt keine rechtlichen Standards für diese ganzen FairTrade-Methode. Jeder dieser Organisationen kann im Grunde genommen machen was sie will. Natürlich innerhalb diverser Grenzen.
In dem Fall hier ging es um Tee aus Indien. Auf der Teeplantage wurden (scheinbar seit 2014) weiterhin Pestizide eingesetzt und das ist auch nicht ausgeschlossen bei FairTrade und Co.
In diesem Fall aber war es aber zumindest nach der Veröffentlichung ein untragbarer Zustand für FairTrade und der Plantage wurde das Siegel entzogen.
Gut für uns, der Tee dieser Plantage wurde generell aber nicht nach Deutschland geliefert.

Kontrollen sind halt teuer. In exotischen Ländern sowieso. Wir haben ja schon Probleme damit Fleisch aus Rumänien zu ermitteln und hier will man dann Tee aus Indien total sicher nach Deutschland schippern.
Alles beschützt und behütet vom Fair-Zertifikat. Aber richtigen Schutz gibt es keinen.

FairTrade macht wirklich einiges für die Landwirte, sie setzen auch Regeln nur hält sich da nicht jeder dran.

Bei Naturprodukten mit FairTrade Siegel ist es noch recht einfach wenn es aber Mischprodukte sind die z.B. Schokolade wird es schwierig und ähnelt dann eben doch der Mogelpackung weil auf den Packungen nicht drauf steht welche Anteile der Schoki letztendlich "Fair" sind.

Fair gehandelte Produkte, die aus einem Rohstoff bestehen, müssen zu hundert Prozent aus Fairem Handel stammen. Mischprodukte wie Schokolade dürfen auch ein Fairtrade-Siegel tragen, wenn sie nicht ausschließlich aus fair gehandelten Zutaten bestehen. Allerdings müssen alle Zutaten, die aus dem fairen Handel verfügbar sind auch „fair“ sein und in der Summe mindestens 20 Prozent ausmachen. Bei Fairhandelshäusern wie GEPA und El Puente müssen mindestens 50 Prozent der Zutaten fair gehandelt sein.

Kann also sein das du guten Gewissen ein Mischprodukt kaufst, auf dem steht dick das "Fair-Logo" und in Wahrheit sind nur mind. 20% der Zutaten fair.

Ich als Endverbraucher kann das aber nicht erkennen weil wie gesagt. Kennzeichnungspflichtig ist das nicht.

Wie überall in der Lebensmittelbranche gibt es auch hier sehr dehnbare Regeln und jede Regel hat ne Lücke :)

Mehr hab ich denke ich aber auch nicht zu sagen. Es bleibt ne Frage des Vertrauens und ich hab da einfach Bedenken viel Vertrauen in die Lebensmittelbranche zu setzen.
Aber ich werd das Thema auch nicht weiter ausarten. Ich denke einfach das mein Standpunkt erst mal klar ist. Natürlich teilt den nicht jeder :)

Alles in allem ist es ein Trend in die richtige Richtung. Aber wer denkt er bekommt für sein Geld ausnahmslos das was einem in der Werbung versprochen wird der irrt genauso wie überall in der Lebensmittelbranche.
 
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