5 Wochen ketogene Diät

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30. März 2014
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Erste Woche: Am 20. März habe ich aus einer Laune heraus beschlossen, auf ketogen umzustellen. Wissensbasis war für mich das Buch von Peter Mersch „Wie Übergewicht entsteht und wie man es wieder los wird.“. Es ist aber ca. ein Jahr her dass ich dieses Buch gelesen hatte. Ich hatte aber auch ein paar Tage zuvor angefangen im Internet über ketogene Ernährung und Kokosöl zu recherchieren.

Dann, nach einem normalen Frühstück mit Vollkornbrot und Käse kam mittags der Entschluss. Aus sehr privaten Gründen beschloss ich an diesem Mittag, mein Essen ausfallen zu lassen. Ich hielt es also auf Basis des Frühstücks irgendwie bis zum Abend aus, steuerte dann den nächsten Supermarkt an und kaufte ein paar Nackenkoteletts (schreibt man das so?). also zwei Koteletts zum Abendessen und der grimmige Entschluss. Am nächsten Morgen Rührei aus sechs Eiern, die Hälfte davon fürs Frühstück die andere Hälfte eingepackt für Mittag. Abends wieder Fleisch.

Ketostix hatte ich bestellt, aber die Lieferung zog sich wider Erwartung eine ganze Woche... ob ich in Ketose war wusste ich also nicht. Kopfschmerzen hatte ich keine, auch keine Übelkeit und auch habe ich nicht gestunken, sagt zumindest mein Mann und meinte ich auch selbst... Allerdings war meine Konzentrationsfähigkeit miserabel und ich tat irrationale Dinge wie Sprudel in Salatschüsseln gießen. Außerdem war mir ab und an etwas schwindelig.

Das ging so zwei drei Tage gut, bis ich dann mit einem scheußlichen Wadenkrampf erwachte und außerdem unter einer entsetzlichen Verstopfung litt. Von den vielen Eiern hatte ich inzwischen Sodbrennen. Ich recherchiert, auch in diesem Forum und nahm nun Magnesium, das tat meinen Waden und vermutlich auch meinem Darm gut. Ich nahm außerdem ein Multivitaminpräparat, Kalzium, Kalium und Leinsamenschrot.

Trotzdem erwachte der Hypochonder in mir, ich googelte nach den Risiken und wurde auch fündig. Herzinfarkt und schlechte Blutwerte, allerdings auch heimtückische weil nicht so leicht messbare Nebenwirkungen wir Arteriosklerose bei gleichzeitig guten Blutwerten sowie durch fehlende Kohlenhydrate verminderte Schleimbildung mit der Langzeitfolge Magenkrebs. Nach Abwägen der Risiken machte ich aber weiter.

Ca. zweite Woche: Die Ketostix waren angekommen. Ich war in Ketose, alles andere hätte ich auch gemein gefunden. Weil ich eigentlich kein großer Fleischesser bin und eher mit dem vegetarischen Lager sympathisiere stellte ich meinen Essensplan nochmals um. Statt der Eier zum Frühstück aß ich nun Joghurt mit Leinsamen. Mittags einen großen Salat vom Kantinenbuffet mit reichlich Käse und abends Gemüse (zu Beginn Weißkohl und Weißkohl und Weißkohl) mit Fleisch oder Fisch, oder aber Gemüsesuppe mit Frischkäse oder Seidentofu gebunden. Außerdem Kaffee mit ca. 1/3 Milch, und etwas Kokosöl darin. Mit diesem Diätplan hatte ich mich aus der Atkins-Liga herauskatapultiert. In Folge hatte ich vormittags und nachmittags schon etwas mehr Appetit als bei Rührei, allerdings konnte ich den Hypochonder in mir nun etwas ruhig stellen, auch meine ethischen Bedenken wegen des hohen Fleischkonsums zu Beginn der Diät. 500 g artgerecht gezüchtetes Fleisch am Tag sitzen jedenfalls nicht drin.... .

Es ging mir nun gut und ich wurde wieder leistungsfähig. Allerdings führten meine diversen Sünden dazu dass ich wohl nicht mehr ständig in Ketose war und meine Schwindelgefühle und Leistungseinbrüche kehrten dann plötzlich zurück. Ich war darum strenger zu mir und ersetzte wenigstens die Milch im Kaffee durch Sahne.

Ca. dritte Woche: Durch kleinere Einsparungen von Kohlenhydraten war ich nun dauerhaft in Ketose. An Gemüse aß ich aber weiterhin auch etwas umstrittenere Sorten wie Tomaten (sogar als Suppe mit Paprikastückchen darin). Das machte aber nichts aus, gefährlich war anscheinend nur eine zu große Menge Milch und Joghurt.

Das klingt jetzt alles ganz gut, aber leider erwischte mich zu Beginn der dritten Woche eine dicke Erkältung. Normalerweise bin ich sehr selten krank und natürlich kamen entsprechende Kommentare von allen Kritikern. Ich denke, mein Körper war nicht so widerstandsfähig wegen der hohen Belastung der Stoffwechselumstellung. Ich würde deshalb allen Beginnern raten, in den ersten Wochen wirklich nur sehr moderat Sport zu machen (die Erkältung erwischte mich einen Tag nach dem Fitnessstudio) und ausreichend zu schlafen. Wegen der Erkältung nahm ich aber zum Ende der dritten Woche auch etwas Obst dazu. Zuerst nur mal drei Erdbeeren, inzwischen erlaube ich mir bis zu zweimal am Tag einen halben Apfel oder eine kleine Portion Beeren. Ich habe nicht vor, diese Portionen zu vergrößern. Ich habe mir aber vorgenommen, einen Joghurt mit einer Banane zu essen, bevor ich das nächste Mal Sport mache, denn auf Bananen hätte ich schon Lust..

Ca. vierte Woche: Alles hatte sich eingespielt.

Ca. fünfte Woche: Ostern. Ich nahm mir eine kleine Auszeit von ca. 2 ½ Tagen. Ich aß ziemlich unkontrolliert Schokolade, außerdem Brot in üblichen Mengen. Seltsamerweise brachte mir das auf der Waage nur ein Plus von ca. 500 g (dieses Plus war auch nach der Rückkehr zu LC gleich wieder weg). Am Tag nach der Auszeit frühstückte ich dann wieder ganz normal meinen Leinsamenjoghurt mit einem halben Apfel und aß mittags Salat mit Käse. Aber: keine Ketose und den ganzen Tag irgendwie hungrig.... Ich ging nachmittags ins Fitnessstudio um meine Glukosespeicher zu leeren und am Abend zeigte mein Stick wieder Ketose. Umstellungsschwierigkeiten hatte ich außer dem größeren Hunger diesmal nicht.
Fazit: Der Zustand der Ketose fasziniert mich. Er gibt mir das Gefühl, dass ich dadurch unabhängig von dauerendem Essen bin. Ich esse also seltener und dann automatisch bewusster. In Ketose habe normalerweise keine Probleme mehr damit, wenn die Menschen um mich herum Süßigkeiten essen. Das ist gewissermaßen ein erhabenes Gefühl, mehr Wert als die 3 ½ kg die ich inzwischen abgenommen habe. Ich bilde mir ein klarer denken zu können. Das alles ist die eigentliche Motivation für mich weiterzumachen. An zweiter Stelle natürlich auch die Kilos die ich unbedingt abnehmen möchte.
Ich habe mir vorgenommen, fürs Wochenende LC-Rezepte mit Brötchen auszuprobieren. Ich werde mal versuchen wie es mir bekommt, wenn ich den Joghurt durch Sahnequark ersetze. Ich werde mir nun ab und an, vielleicht so ein bis zweimal im Monat eine Auszeit gönnen, möchte dann aber nicht unkontrolliert Süßigkeiten essen, sondern Dinge die ich sonst vermisse wie Bananen und Linsen.

Nochmals Dank an dieses Forum. Ohne hätte ich wohl nach den ersten Problemen aufgegeben.
 
AW: 5 Wochen ketogene Diät

Hallo Träumerin,

danke für den schönen Bericht!
 
AW: 5 Wochen ketogene Diät

@Flo
Schön dass Dir der Bericht gefällt >:)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: 5 Wochen ketogene Diät

Toller Bericht, deckt sich mit vieler meiner Erfahrungen! Welchen Sport machst du dazu?
 
AW: 5 Wochen ketogene Diät

@greywarden: Danke >:)
Leider mache ich weniger Sport als ich sollte. Ich schaffe es einmal in der Woche ins Fitnessstudio und mache dann 10 Minuten Crosstrainer, danach 40 Minuten Geräte und zum Schluss 10 minuten Rudermaschiene. Vor ein paar Monaten hatte ich es noch geschafft noch dazu einmal wöchentlich schwimmen zu gehen, oder auch zweimal und dann kein Studio. Schwimmen ist aber wenigstens bei mir nicht so effektiv was Muskulatur und Ausdauer angeht, allerdings nehme ich dabei eher ab. Ich hoffe dass ich mich bald mal wieder zu einer zweiten wöchentlichen Sporteinheit aufraffen kann. Genau genommen wäre heute ein guter Tag damit anzufangen ;)

Welchen Sport machst Du?
 
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