Vielen Dank fürs Kompliment.
Ich muss zugeben, dass ich etwa dreimal versucht habe, Dir etwas zu schreiben, und das immer wieder gelöscht habe. Manchmal war es mir zu direkt, dann wieder zu schwammig küchenpsychologisch.
Und die Gedanken waren auch eher persönlicher Natur, und ich bin mir da grundsätzlich unsicher, ob dafür die schriftliche Form geeignet ist.
Ich bin über dein "ich müsste ja wollen" gestolpert. Dem kann ich nur zustimmen, ohne wollen geht es nicht.
Wenn Du nicht willst, ist es vielleicht nicht der Moment dazu. Dann führt der Weg zur Zufriedenheit vielleicht darüber, dass Du es Dir erlaubst.
Es ist gut möglich, dass mein Verhältnis zu Hirnrissigkeit lockerer ist als deines. Einer meiner Gedanken ging eher in die Richtung, ob Du nicht in anderen Bereichen deines Lebens mehr Hirnrissigkeit bräuchtest.
Bei mir, die Situation war aber auch wesentlich dringlicher als bei Dir, half nur ein U-Turn. Ich habe die Türe zum Trostessen zugeschlagen. Ich wusste mal ein bisschen mehr übers Gehirn, und mir hilft es manchmal, mich ein wenig mechanisch zu behandeln. So in der Art von, jetzt fragt halt dies, und jetzt das.
Darum stehe ich manchmal vor dem Kühlschrank, und horche in mich, ob ich jetzt Hunger habe oder Trost brauche. Wenn es eher Seelenhunger ist, sage ich mir solche Dinge wie "Seele, Du musst woanders suchen". Das kann in Trauer ausarten, weil es keinen schnellen Trost mehr gibt.
Man kann auch "wollen" fördern, zB indem man sich feiert, wenn es mal klappt.
Unser Gehirn ist in einem gewissen Mass plastisch. Du kannst Vertrauen haben, dass es sich verändert, wenn Du in eine neue Richtung läufst.
Da hilft es ganz ungemein, wenn Du bereits Dinge hast, die deiner Seele gut tun, Bewegung in der Natur zB., oder andere Momente der Hirnrissigkeit.
Und iss genug, war auch einer meiner Gedanken.
Und was ich noch ganz leise sagen möchte, bist Du auch mal alleine im Leben ohne zuviel zu essen? Wer bist Du für Dich selbst? (Aber das geht mir tatsächlich zu weit hier.)
Für solche Fragen fände ich es besser, wenn Du Dir Menschen zum reden suchst.
Und eigentlich möchte ich schon wieder löschen. Ich schick es jetzt ab, und möchte sagen, ich lese dein Tagebuch auch. (Ich gehöre eher zu den Leuten die verlegen werden, wenn zuviele zuhören.
)