Hi Claudia, schön dass du wieder da bist.
Deine Situation kann ich gut nachvollziehen, vor einigen Jahren hatte ich mich auch in unserem Adipositas-Centrum schlaugemacht, aber die Kasse... egal. Auch mit einem bmi von über 40 eher nicht.
Dann kam erstmal mein SD-Experiment dazu, seit 30 Jahren unbehandelter Hashi, SD arbeitet nur stoßweise, erst L-Thyrox hochdosiert bis 650mg/Tag um die Schübe zu blocken und die SD stillzulegen, mein Herz gallopierte, mein Blutdruck hoch und sonstige Nebenwirkungen, jedoch kein Gewichtsverlust, im Gegenteil. Mein SD-Spezialist hatte ein Einsehen und mich auf Novothyral umgestellt, seitdem geht es mir wesentlich besser, keine NW mehr, die Antikörper sind unten, doch auch kein Gewichtsverlust einfach mal so.
Seit 18 Jahren bin ich dur OP in der Menopause, also auch da kommt keine Hilfe mehr sondern der Stoffwechsel fährt weiter runter und die körperinternen Stressoren wachsen weiter.
In Atkins bin ich, was ich heute weiß, deshab einfach so nicht mehr reingekommen, weil mein Körper du o.g. mitochondriale Fehlsteuerung lieber Zucker verstoffwechselt und speichert als Ketone herzustellen. Da kommt dann eins zum anderen und ich war wirklich sehr sehr frustriert, weil ich nicht verstanden hatte, dass meine Vorgehensweise auf meine Mitochondrien abzielen muss und das gewünschte Ergebnis erst nach einiger Zeit der Genesung dann irgendwann kommt. Ich musste lernen mir und meinem Körper mehr Zeit und mehr Liebe zu geben.
Meine aktuelle Haltung zu einer Bariatrischen bei mir ist ein klares NO. Einfach weil ich 7 große Bauch-Ops hatte und ein großes Bauchnetz wg der Hernien, die ich bei der letzten bekommen hatte. Außerdem war ich bereits zweimal über der Wupper, einmal mit Koma, einmal mit allergischem Schock, beidesmal Sepsis. Da geh ich einfach kein Risiko mehr ein.
Meine Knie sind inzwischen funktional wieder in Schuss, allerdings ist mehr als 1km Gehen nicht drin, dann schwellen sie wieder an. Das wird mit geringerem Gewicht sicher wieder besser, aber große Strecken wandern konnte ich noch nie, das ist aber vererbt. Die äußerste Grenze lag früher so bei 15km, dann war ich aber für Tage nicht mehr gehfähig, auch als Kind. Von daher fiel Joggen schon immer flach, auch wg Anstrengungs-Asthma. Egal.
Im letzten Sommer war ich dann endlich soweit fortgeschritten mit meinen Heilungsstrategien, dass ich Ketose wieder ins Auge fassen konnte und auch Fastentage mit Hilfsmitteln wie MCT und bhb, damit mein Körper wieder lernt, was er produzieren und verarbeiten soll, damit er wieder Fett verarbeiten kann. Phasenweise klappt es schon ganz gut. Wenn dann allerdings irgendwelche körperlichen Einschränkungen dazwischen kommen, fange ich eben wieder von vorne an, allerdings auf einem niedrigeren Gewichtslevel so wie gestern nun auch wieder.
Mir kam zusätzlich noch eine NAFL, also eine nicht-alkoholische Fettleber dazwischen im Frühjahr, die auch gezeigt hat, was schief läuft. Mittlerweile soll ja jeder Vierte sowas haben ohne es zu wissen. Das verhindert dann auch erstmal eine Gewichtsabnahme da der Körper erstmal damit beschäftigt ist, die überall gespeicherte Glukose abzubauen und der Frust dabei ist, solange er das tut, kommt man nicht in Ketose. Gerne auch mal über Monate. Hatte ich auch, aber ich wusste erstmal nicht warum. Liegt am Älterwerden und eben an den dann bereits verringerten und geschädigten Mitochondrien, die lieber Glukose vergären statt den Fettstoffwechsel anzufahren. Aber das lässt sich ändern, mühsam und langsam halt, den Hormonen seis gedankt.
Im Laufe der letzten 7 Jahre habe ich viele kennengelernt mit solchen OPs, manche sind glücklich ohne Probleme, andere akzeptieren ihre Schwierigkeiten da sonst ihr Gewicht das Leben gekostet hätte. Nur wenige hab ich gesehen, die es nicht mehr täten. Aber viele haben gesagt, sie hätten nachwievor lieber wieder die OP und wären dadurch gezwungen auf Genuss zu verzichten, als dass sie wie ich mit Fasten freiwillig täten. Auch ein Standpunkt. Muss jeder selber wissen. Mir ist halt so ne OP zu riskant bei meiner Geschichte.
So hat halt jeder von uns sein Päckchen.