Folsäure und Krebs - ein zweischneidiges Schwert

Ketoforum

Help Support Ketoforum:

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

PerditaX

Bibliothekarin
Teammitglied
Moderator
Registriert
31. Jan. 2005
Beiträge
18.681
Reaktionspunkte
7.804
Ort
1000Gipfel
Name
Perdita
Größe
174
Gewicht
78,5
Diätart
SlowFood
[DLMURL]http://www.ernaehrgesund.de/html/news_folat.html[/DLMURL]

Meldung + Kommentar von U.Gonder
News - 13.3.2009

Folsäure und Krebs - ein zweischneidiges Schwert

Als harmlos geltendes Vitamin kann Krebs fördern

Bei dem Vitamin Folsäure wiederholen sich gerade die schlechten Erfahrungen, die man bereits mit ß-Carotin machen musste. Beide Vitamine galten lange als völlig harmlos - bis es Anzeichen dafür gab, dass sie das Krebsrisiko nicht senken, sondern erhöhen. Zwar gilt ein niedriger Folatstatus als Risikofaktor für bestimmte Krebsleiden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch ergaben die bislang durchgeführten Interventionsstudien mit Folsäuresupplementen durchweg ernüchternde Resultate. Weder schützten Folsäurepillen vor koronaren Herzkrankheiten noch vor Krebs. Dafür mehren sich derzeit die Hinweise, dass zu viel Folsäure schädlich ist.
So fand die große Polyp Prevention Study keinen Schutz vor Adenomen, aber Hinweise auf ein erhöhtes Darmkrebsrisiko, wenn 1 mg Folsäure täglich als Supplement eingenommen wurde. Diese Menge ist ein Vielfaches dessen, was mit der Nahrung an Folsäureäquivalenten aufgenommen wird. Zudem wird das Folat aus Lebensmitteln anders verstoffwechselt als die Folsäure der Supplemente.
Schon länger wird darauf hingewiesen, dass Fosläure ein zweischneidiges Schwert ist, je nachdem wann und in welcher Dosis sie eingesetzt wird: Ein Mangel kann in gesundem Gewebe die Krebsentstehung fördern - insofern dient eine ausreichende Versorgung mit dem Vitamin dem Krebsschutz. Sind jedoch bereits kleinste Tumoren vorhanden, kann Folsäure das Fortschreiten der Erkrankung fördern, insbesondere im Darm. Besonders problematisch sind Supplemente, die anders als das Folat aus Lebensmitteln die Blutspiegel rasch erhöhen.
Auch beim Prostatakrebsrisiko mehren sich nun die Hinweise auf ein erhöhtes Risiko durch Folsäure: In einer Studie, die Aspirin und Folsäuresupplemente (1 mg/Tag) an rund 650 Männern testete, betrug das relative Risiko für Prostatatumoren nach zehn Jahren das Zweieinhalbfache im Vergleich zu jenen Männern, die keine Folsäure eingenommen hatten (Figueiredo, JC et al, J Natl Cancer Inst published online am 10. März 2009). Interessanterweise fand sich kein erhöhtes Risiko durch Folat aus Lebensmitteln. Im Gegenteil: Wer sich vitaminreich ernährte, zeigte einen Trend zu weniger Krebs (nicht signifikant). Die Studie ist zwar klein, ihre Ergebnisse sollten jedoch ernst genommen werden, weil sie mit anderen übereinstimmen, die auf das gleiche Problem hindeuten.

Mein Senf dazu


Was in geringer und nutritiver Dosis gut ist, muss es als höher dosiertes Supplement noch lange nicht sein. Das haben wir schmerzhaft beim ß-Carotin lernen müssen, das bei Rauchern Lungenkrebs fördert. Bei der Folsäure sehen wir jetzt wieder, dass Supplementierungen und vor allem die Anreicherung von Grundnahrungsmitteln sehr wohl überlegt sein müssen. Denn wenn die Verringerung von Neuralrohdefekten bei Kindern mit einem erhöhten Darm- und Prostatakrebsrisiko erkauft werden muss, sollte nach anderen Strategien zum Schutz der Kinder gesucht werden.
 
Eigentlich sollten ja nur Schwangere und stillende Mütter Folsäure zusätzlich einnehmen, das schließt sie Prostata-Ca ja schon mal aus...
Das prinzipielle Problem ist natürlich, dass der Körper Folsäure braucht um seine Zellteilungen problemlos über die Bühne zu bringen und funktionierende Zellen zu schaffen. Wenn zuwenig da ist, kann es zu fehlerhaften Zellen (Krebszellen) kommen, wenn die schon vorher da waren und nun mit viel Folsäure noch "gedüngt" werden, dann wachsen sie natürlich besser.

(Gibt ja nicht um sonst Chemotherapeutika, die Folsäureantagonisten sind und die Aufnahme von Folsäure in die Zelle hemmen um so gegen Krebszellen zu wirken...)

Mit Maß und Ziel ist sollte man das angehen und es ist SICHERLICH besser frisches Obst und GEmüse zu essen, wenn möglich aus regionalem biologischem Anbau als täglich seine Vitaminpille einzuwerfen...
 
Oben