Ist der Mensch ein Fleisch- oder Pflanzenfresser?
Der Mensch war mindestens fünfhundert Mal länger Jäger und Sammler, als er Bauer oder zivilisierter Städter war. Wir neigen gerne dazu, zu vergessen, was für ein bemerkenswerter Jäger und Räuber der Mensch sein kann, wenn er dazu gezwungen ist.
Die ältesten Vorfahren der Primaten (zu denen auch der Mensch gehört) lebten vor etwa 50 Millionen Jahren auf Bäumen und ernährten sich von Insekten, Früchten und Blättern. Im Zeitraum zwischen 5 Millionen und 2 Millionen Jahren vor unserer Zeit lebten die späteren Vorfahren der Menschen (die Australopithecen) in der Savanne und ernährten sich überwiegend von Blättern und pflanzlicher Kost (Früchte, Samen, Wurzeln). Der Anteil tierischer Kost nahm in dieser Zeit zu. Unklar ist jedoch, ob diese Tiere (Kleinstlebewesen) gejagt wurden oder ob sie als Kadaver verzehrt worden sind. Sicher ist hingegen, dass Fleisch nicht verschmäht wurde: Ein Käfer auf dem Blatt oder der Wurm im Apfel wurde von unseren Ahnen gern verspeist. Der Mensch hatte es schon immer auf Fleisch abgesehen.
Vor etwa 2 Millionen Jahren trat die eigentliche Gattung Mensch auf. Steinwerkzeuge wurden erstmals zur Jagd eingesetzt, und es kam zu einem Anstieg des Fleischverzehrs. Diese Epoche wird auch als Zeit der Jäger und Sammler bezeichnet. Der (geschätzte) Anteil des Nahrungseiweißes betrug zu dieser Zeit 250 g/Tag, wobei ca. 190 g aus tierischen Quellen stammte. Dieses Eiweiß stammte damals fast ausschließlich von freilebendem Wild. Über die gesundheitlichen Folgen dieses hohen Fleischkonsums liegen keine Angaben vor.
Vor etwa 10.000 Jahren begann dann der systematische Anbau von Nahrungspflanzen und damit auch das Zeitalter des Ackerbaus, das Fleisch trat in den Hintergrund. Erst 4500-2000 v. Chr. stieg der Anteil der tierischen Kost wieder an, da nun Haus- und Nutztiere domestiziert wurden. Der Mensch kann also, geschichtlich gesehen, als Allesfresser (omnivore) mit Schwerpunkt auf pflanzliche Nahrung eingestuft werden. Einen Auslesewert hatte dabei aber offensichtlich weder die rein tierische noch die rein pflanzliche Kost.
Bei der Katze als reinem Fleischfresser besteht der Verdauungstrakt z.B. zu 70% aus Magen. Aufgrund der Zusammensetzung des menschlichen Verdauungstraktes lässt sich schließen, dass wir eine Stellung zwischen Pflanzen- und Fleischfressern einnehmen. Die Bedeutung der pflanzlichen Kost für den Menschen ist auch daran erkennbar, dass er nicht in der Lage ist, Vitamin C selbst zu synthetisieren. Außer dem Menschen sind dazu nur Meerschwein, Affe und einige Vogelarten nicht in der Lage. Reine Fleischfresser können dies immer. Wir haben weder ausgeprägte Reißzähne noch Krallen, dafür aber gut ausgebildete Speicheldrüsen, die nötig sind pflanzliche Nahrung zu verdauen, und eine deutlich schwächere Magensäure als die reinen Jäger. Unser Darm ist zwar länger als der eines Raubtiers, aber zu kurz für eine rein vegetarische Ernährung. Unsere Backenzähne haben auch lange nicht so große Mahlflächen wie die eines pflanzenfressenden Tieres, und die Form unserer Schneide- und Eckzähne weist darauf hin, dass Fleisch schon sehr lange Bestandteil unserer Nahrung ist.
Der Weg unserer Ahnen
Es gab in der frühen Entwicklungsgeschichte der Menschen immer wieder Zeiten, in denen viel Fleisch verzehrt wurde. So setzte mit der Fertigung erster Steinwerkzeuge vor circa 2 Millionen Jahren die bis heute nicht beendete Periode unseres Hungers nach Fleisch ein. Fleisch spielte in der Geschichte des Menschens von je her eine bedeutende Rolle und ist mit seiner Entwicklung eng verbunden. Blickt man auf die Gruppe der Primaten, zu denen auch der Mensch zählt, fällt auf, dass es hier unter unseren biologischen Vettern keine Vegetarier gibt, selbst wilde Schimpansen bringen es auf einen 15 prozentigen Anteil an tierischer Kost in ihrer Ernährung. .
Schimpansen jagen wie die meisten Primaten in Gruppen. Die stärksten Männchen bekommen am meisten Fleisch ab. Sie sind sehr aggressiv: Das kleine Rehkitz hatte keine Chance gegen die Übermacht der Schimpansenhorde.
Keine Primatenart verschmäht Fleisch, im Gegenteil: Stellt man sie vor die Wahl, entscheiden sich unsere nächsten Verwandten für das tierische Protein. Als Vegetarier wäre der Mensch die absolute Ausnahme in seiner Gattung. Biologische Untersuchungen des menschlichen Verdauunstrakts haben ergeben, dass der Mensch am ehesten als eine Mischung aus reinem Früchte- und Tieresser einzuordnen ist, Gras und Samen sind von untergeordneter Bedeutung und wurden über Jahrmillionen nur in geringen Mengen verzehrt. In heutigen Gesellschaften von Jägern und Sammlern sind zum Beispiel Mahlsteine unbekannt, diese sind zur Verarbeitung von Getreide aber nicht wegzudenken
Quell
Der Mensch war mindestens fünfhundert Mal länger Jäger und Sammler, als er Bauer oder zivilisierter Städter war. Wir neigen gerne dazu, zu vergessen, was für ein bemerkenswerter Jäger und Räuber der Mensch sein kann, wenn er dazu gezwungen ist.
Die ältesten Vorfahren der Primaten (zu denen auch der Mensch gehört) lebten vor etwa 50 Millionen Jahren auf Bäumen und ernährten sich von Insekten, Früchten und Blättern. Im Zeitraum zwischen 5 Millionen und 2 Millionen Jahren vor unserer Zeit lebten die späteren Vorfahren der Menschen (die Australopithecen) in der Savanne und ernährten sich überwiegend von Blättern und pflanzlicher Kost (Früchte, Samen, Wurzeln). Der Anteil tierischer Kost nahm in dieser Zeit zu. Unklar ist jedoch, ob diese Tiere (Kleinstlebewesen) gejagt wurden oder ob sie als Kadaver verzehrt worden sind. Sicher ist hingegen, dass Fleisch nicht verschmäht wurde: Ein Käfer auf dem Blatt oder der Wurm im Apfel wurde von unseren Ahnen gern verspeist. Der Mensch hatte es schon immer auf Fleisch abgesehen.
Vor etwa 2 Millionen Jahren trat die eigentliche Gattung Mensch auf. Steinwerkzeuge wurden erstmals zur Jagd eingesetzt, und es kam zu einem Anstieg des Fleischverzehrs. Diese Epoche wird auch als Zeit der Jäger und Sammler bezeichnet. Der (geschätzte) Anteil des Nahrungseiweißes betrug zu dieser Zeit 250 g/Tag, wobei ca. 190 g aus tierischen Quellen stammte. Dieses Eiweiß stammte damals fast ausschließlich von freilebendem Wild. Über die gesundheitlichen Folgen dieses hohen Fleischkonsums liegen keine Angaben vor.
Vor etwa 10.000 Jahren begann dann der systematische Anbau von Nahrungspflanzen und damit auch das Zeitalter des Ackerbaus, das Fleisch trat in den Hintergrund. Erst 4500-2000 v. Chr. stieg der Anteil der tierischen Kost wieder an, da nun Haus- und Nutztiere domestiziert wurden. Der Mensch kann also, geschichtlich gesehen, als Allesfresser (omnivore) mit Schwerpunkt auf pflanzliche Nahrung eingestuft werden. Einen Auslesewert hatte dabei aber offensichtlich weder die rein tierische noch die rein pflanzliche Kost.
Bei der Katze als reinem Fleischfresser besteht der Verdauungstrakt z.B. zu 70% aus Magen. Aufgrund der Zusammensetzung des menschlichen Verdauungstraktes lässt sich schließen, dass wir eine Stellung zwischen Pflanzen- und Fleischfressern einnehmen. Die Bedeutung der pflanzlichen Kost für den Menschen ist auch daran erkennbar, dass er nicht in der Lage ist, Vitamin C selbst zu synthetisieren. Außer dem Menschen sind dazu nur Meerschwein, Affe und einige Vogelarten nicht in der Lage. Reine Fleischfresser können dies immer. Wir haben weder ausgeprägte Reißzähne noch Krallen, dafür aber gut ausgebildete Speicheldrüsen, die nötig sind pflanzliche Nahrung zu verdauen, und eine deutlich schwächere Magensäure als die reinen Jäger. Unser Darm ist zwar länger als der eines Raubtiers, aber zu kurz für eine rein vegetarische Ernährung. Unsere Backenzähne haben auch lange nicht so große Mahlflächen wie die eines pflanzenfressenden Tieres, und die Form unserer Schneide- und Eckzähne weist darauf hin, dass Fleisch schon sehr lange Bestandteil unserer Nahrung ist.
Der Weg unserer Ahnen
Es gab in der frühen Entwicklungsgeschichte der Menschen immer wieder Zeiten, in denen viel Fleisch verzehrt wurde. So setzte mit der Fertigung erster Steinwerkzeuge vor circa 2 Millionen Jahren die bis heute nicht beendete Periode unseres Hungers nach Fleisch ein. Fleisch spielte in der Geschichte des Menschens von je her eine bedeutende Rolle und ist mit seiner Entwicklung eng verbunden. Blickt man auf die Gruppe der Primaten, zu denen auch der Mensch zählt, fällt auf, dass es hier unter unseren biologischen Vettern keine Vegetarier gibt, selbst wilde Schimpansen bringen es auf einen 15 prozentigen Anteil an tierischer Kost in ihrer Ernährung. .
Schimpansen jagen wie die meisten Primaten in Gruppen. Die stärksten Männchen bekommen am meisten Fleisch ab. Sie sind sehr aggressiv: Das kleine Rehkitz hatte keine Chance gegen die Übermacht der Schimpansenhorde.
Keine Primatenart verschmäht Fleisch, im Gegenteil: Stellt man sie vor die Wahl, entscheiden sich unsere nächsten Verwandten für das tierische Protein. Als Vegetarier wäre der Mensch die absolute Ausnahme in seiner Gattung. Biologische Untersuchungen des menschlichen Verdauunstrakts haben ergeben, dass der Mensch am ehesten als eine Mischung aus reinem Früchte- und Tieresser einzuordnen ist, Gras und Samen sind von untergeordneter Bedeutung und wurden über Jahrmillionen nur in geringen Mengen verzehrt. In heutigen Gesellschaften von Jägern und Sammlern sind zum Beispiel Mahlsteine unbekannt, diese sind zur Verarbeitung von Getreide aber nicht wegzudenken
Quell