unterschiedliche Ketosemessergebnise

Nach einer langen Pause versuche ich wieder in die Ketose zu kommen. Bin etwas verwirrt, da laut Urinmessung ich bei 1,5 mmol bin und laut Blutmessung nur bei 0,2.
Das selbe Ergebnis hatte ich, als die Blutketone beim Arzt gemessen wurden.
Beide Male hatte einen eigenartigen Geschmack im Mund.

Welcher Messung glaub ich nun?

Diese beiden Messungen lassen sich nicht vergleichen.

Im Urin werden die Ketone ausgeschieden, die der Körper nicht verarbeiten konnte oder nicht mehr brauchte.
Im Blut hingegen wird der Spiegel an Ketonen angezeigt, der zu diesem Zeitpunkt dort herrscht.
Warum gerade so viele oder wenige Ketone im Blut sind und ob du deshalb in dem Moment auch ketogen verstoffwechselst, sagt es auch nicht 100%ig aus. Darin lässt sich nur ablesen, dass aus irgendeinem Grund ggf. gerade entsprechend viele Ketone gebildet wurden.

Einzig bei der Atemketonmessung kannst du just in dem Moment prüfen, ob dein Körper Fett als Energiequelle heranzieht.
Das ist dann ebenfalls nur die Momentaufnahme der Messung. Jedoch lässt sich damit sehr leicht herausfinden, welche Lebensmittel ggf. deine Fettverbrennung behindern.

Alle 3 Methoden stehen auch unter dem Einfluss, wie gut dein Körper bereits in der Lage ist, Ketone zu verwenden.
Wenn sämtliche Organe incl. dem Gehirn vollständig adaptiert sind, werden die Messungen davon ebenfalls beeinflusst.
Der Körper optimiert sich und produziert dann so viele Ketone, wie er sie benötigt. Es entsteht weniger Überschuss und somit fallen die Werte dann auch geringer aus. Das ist dann jedoch nicht schlechter. Das Prinzip ist ähnlich dem der Schwangerschaft, ein bisschen schwanger geht nicht.

Vielen Dank für die informative Antwort!!!
Ich kann zum Glück durch das Libre Messgerät kontinuierlich meinen Blutzuckerverlauf verfolgen und ungeeignete Lebensmittel streichen.
Ich denke, dann ist auch die Ketose in Gefahr.
1 EL Milch im Kaffee oder 1 EL Quark treiben den BZ ganz schön hoch.

Ja, das ist auch eine gute Idee, von Seiten der BZ-Reaktionen diverse Lebensmittel auszutesten.

Barni schrieb:

Welcher Messung glaub ich nun?

Zum Vergrößern anklicken....

Wirklich 100% genau ist keine, für mich gilt die Reihenfolge Athen dann Blut, Urin als letztes, die Gründe hat sorah ja genannt

Wenn du den Liebre hast kannst du dir im großen und ganzen auch merken, das bei niedrigem BZ der Körper auf Ketonen läuft. Das passt im großen und ganzen auch.

Was verstehst du unter niedrige Werte?
Mit dem BZ komme ich doch nur runter, wenn ich ausreichend spritze.

Der Blutzucker allein sagt nichts darüber aus, wie er erreicht wurde
Wenn BZ etwas erhöht aber nur wenig Insulin vorhanden ist muss nicht unbedingt die Bauchspeicheldrüse erschöpft sein.
Stattdessen kann der Körper nur einfach keinen Grund zum Eingreifen sehen und sich darauf verlassen, dass jetzt nicht noch mehr Zucker daher kommt.
Eine Messung der Blutketone kann hier für mehr Klarheit sorgen, denn ein nennenswerter Ketonspiegel und ein nicht nur minimaler Insulinspiegel schliessen sich gegenseitig aus.

Düsentrieb schrieb:

Der Blutzucker allein sagt nichts darüber aus, wie er erreicht wurde

Zum Vergrößern anklicken....

Das stimmt natürlich, bei einer normalen Insulinproduktion steigt der BZ in ketose nach dem essen kaum an, das wollte ich eher damit ausdrücken.
Wenn man Insulin nimmt und den BZ damit drückt hat das über die Verwertung der Nahrung natürlich nicht viel zu sagen.

Heißt das, dass bei der Urinmessung auch nur leicht rosa bedeutet das genug Ketonkörper gebildet werden, weil sonst ja keine ausgeschieden würden?

missline schrieb:

Heißt das, dass bei der Urinmessung auch nur leicht rosa bedeutet das genug Ketonkörper gebildet werden, weil sonst ja keine ausgeschieden würden?

Zum Vergrößern anklicken....

Ja und nein, wenn du gerade rausgeflogen bist werden alle Ketone, die noch vorhanden sind ausgeschwemmt und du kannst diese messen. Ebenso kannst du in Ketose sein, obwohl die Stix nichts anzeigen

Das ist ja eine ganz schöne Wissenschaft Also kann ich mir bei der Urintestung eigentlich garnicht sicher sein? Welche Zuckerwerte schließen eine Ketose denn aus?
Vielleicht stehe ich ja auch nur grade auf dem Schlauch und hab was falsch verstanden?

Was im Urin an Ketonkoerpern gemessen wird, ist ein sog. Schwellenwert. Wird dieser nicht erreicht, zeigts nix an.
Werden also die Ketone gut verbraucht, so dass kein ABFALL ueber den Urin ausgeschieden werden muss, kann man eine Ketose mit den Stix nicht nachweisen.
Ueblicherwise funktioniert unser Antrieb ja mit Ketonen UND Carbs. Letztere koennen aus dem Blut und dem Speicherglykogen (in Leber und Muskeln) genutzt werden. Was nicht gebraucht wird, wird wieder als Fett und/oder Glykogen eingelagert. Ist es da allerdings leer, produziert der Koerper mehr Ketone. Die koennen nicht wieder umgewandelt werden und muessen mit dem Urin raus. Ketone werden aber auch ausgeatmet.

Blutzucker ist ne andere Schiene.
Aber grob gesagt: Steigt der Blutzuckerspiegel nicht schnell an, muss auch nicht viel mit Insulin und beguenstigter Fetteinlagerung beigesteuert werden.

Danke