Das mußte rubikscube mal los werden...

Ketoforum

Help Support Ketoforum:

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.

rubikscube

Stamm Mitglied
Registriert
30. Mai 2005
Beiträge
4.386
Reaktionspunkte
4
Ort
bei Heilbronn
Dieser Text steht genauso in meinem TB, aber ich denke, er ist doch ein eigenes Thema wert.​

------------------------------------------------------------------​


Das, was ich heute schreibe, wollte ich eigentlich vorgestern schon zu „Papier“ bringen (nach nächtlichem Aufbleiben wurde ich dann doch müde und bin ins Bett), denn da gab es bei mir eine ganz bestimmte Stimmung, die ich jetzt bestimmt nicht mehr so einfangen kann. Aber ich probier es mal:

Ich schreibe heute nicht aus dem Grund, weil mein Eineinhalbjähriges bald ansteht, sondern weil ich Anfang diesen Monats einen für mich persönlich schweren Schicksalsschlag hinnehmen mußte. Und ja, er hat mit meiner Ernährung unmittelbar zu tun, sonst würde ich das hier nicht schreiben. Ich will dazu nur das Nötigste sagen, weil ich im www so etwas nicht austreten will.

Was ist passiert? Ich bin am 31.10. auf linke Art und Weise gekündigt worden. Das hört sich auf den ersten Moment nicht so tragisch an, „denn der nächste Job kommt bestimmt“ denkt sich so manch Eine/r, aber so einfach ist das leider nicht. Diese Kündigung ist für mich sehr folgenschwer und zieht sehr weite, negative Kreise um sich. Für mich ist das der absolute Super-GAU. Aber wie schon gesagt, darauf will ich nicht weiter eingehen, nur das Nötigste gesagt haben. Um meine Gefühlswelt annähernd zu beschreiben, nehmt das Schlimmste an und multipliziert es mit einer großen Zahl. Aber dann wird es wohl immer noch nicht reichen... (Und das ist für mich persönlich keine Übertreibung.)

Zu diesem Zeitpunkt habe ich mir gesagt „wegen diesen Schweinen versaust Du Dir Deine frisch erreichten 88 Kilo nicht“. Das ist auch leicht gedacht, bzw. gesagt, nur funktioniert hat es nicht. Ich bin in ein sehr tiefes Loch gefallen - und wie das bei mir schon einprogrammiert ist – habe ich dies mit ihr wißt schon was kompensiert. Und ich werde jetzt auch nicht anfangen, diese Dinge in Art und Menge aufzuzählen, denn ich will keinen lustigen Bericht verfassen, sondern ernsthaft darüber nachdenken. Und zwar aus dem Grund, weil seit Beginn mit Atkins etwas noch nie Dagewesenes passiert ist. Noch nie war ein Rückfall über diese Zeit so extrem. In Zahlen heißt das, ich habe in 3 Wochen sage und schreibe 10 Kilo zugenommen. Darauf bin ich ganz und gar nicht stolz, im Gegenteil. Ich bin auseinander gegangen wie ein Kuchenteig und auf ein Niveau zurückgefallen (98 Kilo), daß ich 6 Wochen nach Beginn mit Atkins erreicht habe. Sprich, dieses Gewicht hatte ich seit 17 Monaten nicht mehr. Zudem kommt erschwerend hinzu, daß die Intensität bei weitem alles Dagewesene übersteigt. Will heißen, was ich so in meinen Berichten in der Vergangenheit festgehalten habe, ist ein Witz gegen die letzten 3 Wochen. Ich habe so viel Scheiß gegessen, daß mir fast ununterbrochen schlecht war. Und wenn mir mal nicht schlecht war, war ich zumindest platzvoll, was auch nicht gerade das tollste Gefühl ist, das könnt ihr mir glauben. Nicht einmal das Wiegen hat geholfen zur Abschreckung. Als ich nach der zweiten Woche auf die Waage stieg, dachte ich nicht, daß sich dieses schon hohe Gewicht noch einmal um weitere dreieinhalb Kilo steigern könnte. Und, gab es ein Einsehen am Ende der dritten Woche? Nein und Ja. Ich aß weiter bis gestern, nicht mehr ganz so viel, aber immer noch genug, soviel steht fest.

Ich habe gestern früh stundenlang sämtliche von mir verfassten Wochenberichte und Erfahrungsberichte durchgelesen. Und zwar, um mir mal einen umfassenden Überblick über mich und meine Ernährungsumstellung zu verschaffen. Neben meinen vielen und sehr guten Weisheiten (sollte ich wirklich mal zusammenfassen, denn die sind wirklich gut) ging es mir hauptsächlich um die zeitliche Abfolge, wann was warum passiert ist. In diesen eineinhalb Jahren sind ganz deutliche Phasen zu erkennen. Zu Beginn die wirklich gute Phase I. In dieser Zeit habe ich innerhalb von 25 Wochen mit dem Atkins-Programm 18,5 Kilo abgenommen und dieses Gewicht drei Wochen lang erfolgreich gehalten. Ein supergenialer Erfolg, den man nicht zu verstecken braucht, keine Frage. Daß ich in diesem Zeitabschnitt trotzdem am Rumnörgeln war à la „Mein Bauch ist ja immer noch rund“ oder „mein Gott, bin ich fett“ muß man nicht wirklich verstehen. Was aus heutiger Sicht natürlich völliger Unsinn ist. Denn man muß mal bedenken, daß ich damals an 16 Tagen (nicht immer am Stück) unter 86 Kilo war. Meine Güte, ein Traum für mich. Nur damals leider unerkannt.
Phase II war dann die Zeit bis zum Jahrestag, in welcher eigentlich ein ständiges Auf und Ab angesagt war. Im Prinzip, mal abgesehen von der Ursache der Sünderei, ein normaler Schwankungsbereich von grade mal 4 Kilos. Aber eben genau diese Sünderei ist nun mal das Problem dabei. Da helfen alle Ausreden nichts, das weiß ich nur zu gut. Die dritte Phase entspricht der Zweiten, nur daß die „Schwankungen“ größer und zeitlich ausgedehnter wurden. Auch hierfür gibt es keine Ausreden, ich könnte höchstens Gründe für die entsprechenden Verlaufskurven anführen. Aber das ändert dennoch nichts an der Ursache. Schön wärs zumindest.
Und am Ende dieser Phase III dann dieser obige Totalausfall. Ein Trauerspiel. Vermeidbar? Kann ich in dieser Situation ganz klar mit „Nein“ beantworten. Aber es wäre anders lösbar gewesen. Und genau daran werde ich in Zukunft arbeiten. Ich habe mir die letzten Tage neben haufenweise Fernsehen, Schlafen und Sündigen auch sinnvolle Gedanken gemacht, wie es mit mir und meiner Ernährungsumstellung – welche ich im letzten Jahr ziemlich oft um- und wieder zurückgestellt habe – weitergehen soll. Und Eines ist glasklar. So nicht. Was also tun? Genau das ist das Ei des Kolumbus. Und ich werde es erst einmal für mich behalten und meine Strategien anwenden.

Ihr mögt denken, was Ihr wollt, und vieles mag sicherlich berechtigt sein, aber dieses Mal wird sich Einiges ändern. Es ist viel Zeit vergangen, und im ersten Drittel habe ich - abgesehen von ein paar Ausrutschern – einen tadellosen Gewichts- und Umfangsverlust zu verzeichnen. Gegipfelt in Top-Blutwerten und 16 Tagen des puren Glücks (insgesamt warens 19 Tage). Nur mit dem Manko der absoluten Blindheit. Und genau das ist der Unterschied zu heute. Ich stehe jetzt an einem Punkt, um viele Erfahrungen reicher. Aber Erfahrung ohne Umsetzung, nur des Auf und Abs mächtig, eben gewußt wie, ist nun mal nicht die Lösung. Aber wie werde ich eine endgültige Umstellung vollbringen, so daß es auch eine Umstellung der Überzeugung und vor allem des Lebendiglebens dessen wird? Genau das ist der springende Punkt. Manches in der Vergangenheit mag unnütz sein, doch ich muß sagen, daß die passierten Dinge nicht nur negativ waren. Denn ein reibungsloser bisheriger Verlauf wäre bei mir – und dafür kenne ich mich nur zu gut, um das sagen zu können – für die Zukunft auch irgendwann ordentlich gescheitert. Nun liegt es an mir allein, alles Vergangene zu begutachten, und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, daß die Umstellung keine wacklige Angelegenheit, sondern ein echter Schritt auf die andere Seite wird.

Ich will jetzt nicht mit großen Worten kommen, alles Wichtige, was ich zur Ernährung in meinen Beiträgen in der Vergangenheit bereits gesagt habe, bedarf nicht der Wiederholung, sondern der Umsetzung.

Und trotzdem beginnt heute ein neuer Abschnitt, eine neue Phase. Denn sie muß kommen. Sonst kann ich nicht weiter behaupten, daß ich diese Umstellung wirklich möchte. Denn wer etwas wirklich will – sofern machbar und das ist es definitiv – der schafft es auch, aber nur wenn er es zu 100% will. Und dazu bin ich bereit. Mehr, als je zuvor.

Was hat nun meinen Dornröschenschlaf beendet? Zum Einen die Tatsache der immer wieder rausgeschobenen Zielsetzung. Zum Anderen das übergeordnete Ziel an sich, die Gewichtserhaltung, die ich einmal kurz kosten durfte aber oftmals - zu oft - aus den Augen verloren habe. Natürlich liegt es auch am schon erwähnten Abstand zum Beginn mit Atkins, also des Blickwinkels (...der sich ja stets verändert). Und daran, wie schnell und problemlos man abdriften kann (bei allem, was bisher so war, überschritt ich niemals die 94-Kilo-Grenze). Man (bzw. ich) muß sich mal vor Augen führen, daß nicht mehr viel bis zum Ausgangsgewicht gefehlt hat. Noch ein paar Wochen mehr und... Ich will gar nicht dran denken.

Wenn ich das Niedergeschriebene hier durchlese, kann ich nur noch einmal wiederholen, daß diese einmalige Stimmung von vorgestern nicht annähernd so rüberkommt, wie ich es vorhatte. Genau deshalb sollte man gewisse Dinge immer sofort festhalten, und nicht später. Na ja, kann ich ja beim nächsten Mal anders machen. Hier sind auch keine Smileys zu sehen, keine Unterstreichungen und keine Fettschrift. Auch keine Ausrufezeichen, die ich ansonsten soo gerne verwende. Denn dieser Text soll so pur wie möglich bleiben. Man könnte jedes Wort gleichermaßen mit Ausrufezeichen versehen, aber man kann es auch genauso gut lassen. Denn ich denke die getroffenen Worte – wenn auch nicht so originär wie vorgesehen– selbst sagen schon genug aus.

Und heute gibt es auch keine unschönen Worte gegen mein Lieblings-Feindwort, die ..’. . Denn sie sind der Erwähnung nicht wert. Denn nur durch Taten kann man gegen Sie angehen, nicht durch Worte. Ich werde heimlich, still und leise abermals den Kampf aufnehmen und schlußletztendlich siegen. Mit Vernunft und Weitsicht. Dessen bin ich mir gewiß.

Und deswegen ein neuer Ticker, altes Design (vielen Dank nochmals an die entsprechende Person), aber neues Feature. Wird stets zeitnah aktualisiert (das Feature), wenn dem mal nicht so sein sollte, dann bitte ich Euch dringenst um ganz viel energische Nachfragen. Wäre mir sehr wichtig.

Und zum Schluß möchte ich Euch allen hier im Forum danken, dafür daß Ihr hier seid. Denn schließlich ist es genau so eine community wie Unsere, die einem Jedem von uns Stärke gibt.

PS: !
 
Guten Morgen lieber Jan!!!

Wie von Dir gewohnt ausdrucksstarke und kämpferische Worte!
ABER
ich lese aus Deinem Text eines ganz klar heraus!
Du bist hochgradig essgestört! Esstörungen haben immer psychische
Ursachen. Essen fungiert als Droge, die Gefühle überkicken sollen, mit
denen man sich derzeit nur schwer auseinander setzen kann. Das Essen
gibt darauf den positiven Kick. Ist ein biochemischer Vorgang im Hirn,
dessen man sich bewusst sein sollte.

Ich sehe bei Dir keine Probleme mit Kohlenhydraten, sondern eine ganz
grundsätzliche Esstörung, die in exzessive Extreme sowohl in die eine
Richtung (KH und Fressen) als auch in die andere Richtung (streng Atkins) gipfeln.
Über beide Arten der Ernährung definierst Du Dich und machst daran Dein
Selbstwertgefühl fest, was ich sehr bedenklich finde.
 
Mensch Jan,

das ist Sch...

ich kann Dir den Depri nachempfinden, ehrlich

3 Woche down... aber jetzt reichts genau

Hintern hoch und nicht mehr von sowas runterziehen lassen!!!!
Das Leben geht weiter

Das mit dem Essen ist hart, und so ein bisschen geb ich Kidi da recht.
Du mußt glaube ich erstmal an Deiner Einstellung zum Essen
arbeiten und an einer gewogenen Mischung aus
LowCarb und Sünden..

Gut ich hab leicht reden, ich laß meine Gefühlswelt nicht mehr
am Essen aus... bzw. manchmal ist es auch der Blickwinkel
zB ne Sünde für mich, Fleischplatte für 2, eine Whopper ohne Brot...
Pizza ohne Teigboden... :kratz:

Letztendlich findet man seinen Weg und Du wirst das auch
schaffen.

Versuch die positiven Dinge in Missgeschicken zu finden und
das Leben wird entspannter.
Vielleicht war das das beste was Dir passieren konnte.
Vielleicht findest Du einen anderen Job mit netteren Kollegen,
etwas was Dir evtl. mehr spaß macht, Du mehr Geld verdienst..

Positives denken, optimistisch sein und sich
nicht unterkriegen lassen. Im nachhinein findet
man immer etwas positives an schlimmen Situation
(ok, ich red jetzt net von Todesfällen)

Das wünsche ich Dir und dass das mit dem nächsten Job ganz
schnell klappt
 
Shit, Jan, das tut mir soooo leid!!! Ich kann dir nachfühlen, was du durchgemacht hast! Und ich rede jetzt nicht von deinem Fressgelage. Dazu mag ich dir aber auch etwas sagen, du musst es irgendwie auf die Reihe kriegen, bei schlechten Erlebnissen trotzdem daran zu denken, dass das Leben weiter geht und du deshalb deinen Körper nicht kaputt machen darfst, denn dann wird alles noch schlimmer. Wie bei Alkohol eben. In deinem Alter zeigen sich vielleicht noch keine Nachteile, aber das könnte mit zunehmendem Alter passieren. Das du KH´s in Massen nicht verträgst, zeigt ja die rasche Gewichtszunahme.
Aber das weißt du ja alles selbst.
Ich bin überzeugt davon, dass du deinen Weg machen wirst. Wenn sie so einen tollen, liebenswerten Menschen nicht haben wollen, sei froh, dass du dort weg bist! Dir ist etwas anderes und besseres bestimmt! Lass dich nicht unterkriegen! Ich denk an dich und drück dich mal virtuell!
 
Meine Meinung kennst du ja, bleib dran und du kannst es schaffen!

Im übrigen gebe ich meinen "Kolleginnen" Recht und schließe mich besonders Kidi an.

Ich drück dir die Daumen :dafür:
 
Hi Jan,
dem was die Anderen geschrieben haben kann man nicht viel hinzu fügen.
Doch ich weiß ja,daß Du das alles selber schon erkannt hast und bin nach wie vor
absolut überzeugt davon, daß Du Dein Ziel erreichen wirst!
Wieder einmal:
Hinfallen macht nichts,nur aufstehen muß man wieder!

Du stehst auf und wirst das immer wieder tun,bis Du eines Tages gelernt hast
stehen zu bleiben!!
 
Hallo Jan,

ich bin kein Mann von vielen Worten, daher fasse ich mich kurz:

- kommt Zeit, geht Schmerz! -

Ich weiß, dass es nun zunächst schwer ist für Dich und man Deine Gefühle sicher nicht in Worte fassen kann, aber mach es wie die alten Idianer, nicht nach hinten schauen, immer nur nach vorne und kämpf Dich da durch!
Du hast das einmal geschafft und schaffst das auch ein weiteres Mal!

Des Weiteren kann ich mich den Vorrednern ebenfalls anschließen!
 
Lieber Jan,

wenn ich deinen Bericht so lese, dann sehe ich hinter den Worten eine innere Programmierung. Sie scheint dir zu sagen: " so, mein lieber, nun hast du einen Fehler gemacht, hast versagt, nun habe ich dich nicht mehr lieb und mache alles kaputt, was du bislang erreicht hast"

Denn genau so hast du dich dir gegenüber verhalten. Dein scheinbares Versagen war die Kündigung, die nach deinen eigenen Worten richtig fies war. In dir muss sich furchtbares abgespielt haben! Ich bin mir zimlich sicher, dass du den Schmerz, den du dabei empfunden hast, bereits aus frühen Erfahrungen aus deiner Kindheit kennst. Dann hat sich das unterbewusste Programm tief in dir angeschaltet. Nun hast du alles getan, um deine anderen Erfolge zu torpedieren, um die innere "Wahrheit" in dir über dich zu beweisen, die zur Zeit wohl besagt, dass du " es nicht schaffen wirst".

Ich weiß nicht, was der Ursprung dieser Erfahrung ist, aber ich vermute, dass du einen Verlust erlitten hast und dass du verzweifelt versucht hast, diesen Verlust zu verhindern. Da es aber ausserhalb deiner Macht stand, diesen Verlust aufzuhalten, musstest du "versagen". Möglicherweise hat dir jemand gesagt, dass du Schuld bist. Möglicherweise warst du es selbst, der dich beschuldigt hat und niemand hat dich von dieser Schuldzuweisung erlöst.

Daher würde ich dir raten, diese innere Programmierung aufzuspüren, sie in Worte oder Bilder zum Ausdruck zu bringen. Erkenne, dass diese Schuld in Wirklichkeit keine Schuld ist, sondern ein tiefer Schock, große Trauer und Wut. Schau den kleinen Jan an, wie er an seinem Anspruch an sich selbst scheitern musste. Tröste ihn und vor allem: VERZEIHE IHM! Das ist der erste Schritt. Wenn du dir diese starken Gefühle erklären kannst und dir Verständnis entgegen bringst, dann kontrollieren sie dich nicht mehr. Wenn du dann wieder einen vermeintlichen Misserfolg hast, diese Gefühle wieder hast, denn sie sind ein Teil von dir, dann kannst du nun anders auf sie reagieren. Nun kannst du zum Beispiel sagen: " Oh, da sind ja wieder diese schlimmen Gefühle. Sie sind da, weil die Situation, die ich heute erlebe, der damaligen Situation ähnlich sind. Ach ja, was war ich damals wütend. Ich wollte damals alles kaputt machen". Dann geh auf den Schrottplatz und zerdeppere einige Schrottautos oder hacke Holz oder irgend etwas, bei dem du zerstören darfst. Wenn du zerstören willst, dann tue das. Aber suche einen Weg, der kontrolliert ist und niemanden schadet. Wenn du dich besser fühlst und dir erlaubt hast, was dir niemand als Kind erlaubte, dann wird der Weg frei für die Entspannung. Nun kannst du wieder klarer denken, dir vergeben und du brauchst deine Erfolge nicht mehr zunichte machen. Deine Seele kann heilen, denn die Liebe, die du gerade in diesen Situationen, wo du schienbar versagst, benötigt, kannst du dir nun selbst geben. Denn wer sonst ausser du selbst, ist so inniglich mit dir verbunden? Andere Menschen können dich immer nur durch ihre eigene Erfahrungsbrille wahrnehmen und werden dich niemals so vollständig kennen, wie du es kannst. Du selbst bist die Person, die dir an nächsten ist. Also: liebe dich. Du bist, wie wir alle, zeitlebens ein lernendes Wesen. Lernen bedeutet Fehler machen. Das muss so sein. Was willst du denn als perfekter Mensch hier auf der Erde. Es gibt nur 2 davon auf dem gesamten Planeten, sagen die Chinesen. Einer ist schon tot und der andere noch nicht geboren.

Lieber Jan, die 10 Kilo sind natürlich ärgerlich, aber sie sind keine Gefahr. Dass du sie wieder loswerden kannst, hast du ja schon bewiesen. Viel größer muss deine Sorge sein, deine Erfolge wieder zu zerstören, und schließlich weisst du ja nicht, wann wieder so ein SUBERGAU eintritt, der wieder alles zunicht macht. Deshalb fragst du dich vielleicht, warum überhaupt wieder anfangen, ich bin ja doch machtlos. Ja, was andere Menschen für Entscheidungen treffen, darüber bist du wirklich machtlos. Diese Erfahrung musstest du leider machen, aber welche Entscheidungen DU für DICH triffst, darüber bist du ALLMÄCHTIG! Du bist Herr über dein Leben. Du bist der Kapitän. Was du sagst, wird gemacht. Wenn du dein Schiff durch die Stürme des Lebens schipperst, entscheidest du den Kurs. Dabei wirst du Felsen umschiffen und auch mal Schiffbruch erleiden. Aber als Kapitän wirst du dir Holz suchen, dein Schiff an den nun erkannten Schwachstellen verstärken und trotzig und voller Pläne wieder in See stechen. Am Ende deines Lebensweges wirst du einen gereiften und erfahrenen Kapitän im Spiegel erkennen, dessen Augen voller Weisheit sind, ohne Angst und umrandet von Lachfalten, denn dieser Kapitän hat erkannt, dass Fehler im Leben absolut schuldfrei sind. Es sind nur Klippen, die dazu dienen den Kurs zu ändern.

In diesem Sinne: Leinen los und wieder losgesegelt zu traumhaften Stränden und Abenteuern. Unterwegs wird dann der Ballast abgeworfen....

liebe Grüße
Bettina
 
Oben