Ich habe Angst...

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Katzenmutter74

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...vor dem Terror und weiss auch nicht, wie ich mich verhalten soll. :( :cry:

Zuhause und am Arbeitsplatz wird wohl nichts passieren, ich wohne in einem 3.500-Seelen-Dorf und arbeite in einer unspektakulären Kleinstadt.

Aber sonst, bei den Hobbys und anderen Aktivitäten?

Mein Freund und ich haben z.B. jeder eine Dauerkarte für die Eintracht Frankfurt... ich hab es immer sehr genossen, da hinzugehen und liebe die Atmosphäre im Stadion.
Kommenden Samstag ist Heimspiel, ich weiss noch nicht, ob ich hingehe. Wahrscheinlich könnte ich das Spiel nicht genießen. Zumal ich die Kontrollen bei den letzten beiden Spielen als sehr lasch empfunden habe.
Am Samstag Abend wäre Klassentreffen in einem Restaurant in der Frankfurter Innenstadt, auch da weiss ich noch nicht, ob ich hingehen sollte.

Ein örtlicher Radiosender verlost momentan zum 40-jährigen Band-Jubiläum Karten für ein Motörhead-Konzert, ich hab mich heute früh nicht getraut, anzurufen.

Mein Freund geht am 23. mit Kumpels zu Uriah Heep, wahrscheinlich werde ich kein Auge zu machen, bis er wieder heil daheim ist.

Große Weihnachtsmärkte werden wir ebenfalls vermeiden.

Wie steht Ihr zu der Thematik? Wie verhaltet Ihr Euch? Bin momentan total verunsichert und am grübeln.
 
Ich arbeite im großen Medienzirkus und da ich zudem noch Familie in Paris habe, musste oder wollte ich mich ganz besonders intensiv mit dem Thema auseinandersetzen.
Ich kann deine Angst einerseits nachvollziehen, andererseits aber auch nicht.
Du schreibst, du wohnst in einem Dorf und arbeitest in einer Kleinstadt. Erstmal ganz realistisch: du bist vermutlich kein Ziel für Terror. Die wollen Staaten dort treffen wo es wehtut. Und das ist, sorry, nicht in einem 3500-Einwohner-Kaff.
Wenn sich jemand in Deutschland Sorgen machen muss, dann doch eher die Großstädter. Aber, und das ist jetzt ganz wichtig, eigentlich sollten die sich auch nicht sorgen.
Wird es in Deutschland Anschläge geben? Vermutlich ja, irgendwann, irgendwo, durch irgendwen. So ist das Leben und dagegen können wir rein gar nichts machen. Keine Terrorabwehr, kein Geheimdienst und keine Super-Polizei kann sowas nachhaltig verhindern.
Schritt 1 heißt also: mit der Realität klar kommen.

Dass der Terror jetzt so spürbar nahe gekommen ist, erschreckt natürlich. Aber wenn Terroristen eines wollen, dann eine verängstigte Bevölkerung.
Diese speziellen Terroristen wollen außerdem gerade einen Keil zwischen die Europäer und die Flüchtlinge treiben. Klingt unlogisch? Ist es keineswegs. Daesh wünscht sich entwurzelte, heimatlose Menschen, die verzweifelt sind. Die geben nämlich hervorragende Rekruten ab. Wer auf der Erde kein schönes Leben zu erwarten hat, ist viel eher bereit sein Leben für irgendein Konzept vom Paradies zu opfern, egal wie schwachsinnig das ist.
Darum ist es unglaublich wichtig, dass wir uns von Terror nicht einschüchtern lassen. Und noch wichtiger: wir dürfen uns von den Terroristen nicht instrumentalisieren lassen. Was können wir also gegen Terror tun?
Schritt 2: nicht verunsichern lassen
und gleich im Anschluss Schritt 3: die Flüchtlinge willkommen heißen, die vor genau diesem Terror geflohen sind. Jajaja, jetzt stellt sich bei vielen wieder der mentale Gartenzaun auf "aber das Boot ist voll, blablabla, da sind doch Terrorsiten unter den Flüchtlingen usw." Das sind keine berechtigten Sorgen, Terroristen haben gute Netzwerke, die müssen ihr Leben nicht auf dem Mittelmeer riskieren. Aber das ist ein anderes Thema.

Wenn du und dein Mann jetzt wirklich Menschenansammlungen meidet, seid ihr ehrlich gesagt selber Schuld. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Opfer eines Anschlags werdet, ist sehr, sehr gering. Aber durch Verkriechen und Panik erhöht ihr diese Wahrscheinlichkeit vielleicht ein bisschen. Wenn Terroristen sehen, dass ihre Anschläge Angst und Schrecken erzeugen und die Menschen in die Knie zwingen, dann haben sie einen Beweis für den Erfolg und werden weiter machen.

Ich habe viele Verwandte in Paris, weißt du was die jetzt, nach der zweiten Attacke in diesem Jahr, machen?

Weiterleben. Sich nicht beugen. Erst recht zu Konzerten gehen und den Terroristen damit zeigen: wir lassen uns nicht einschüchtern.
 
Dem stimme ich zu. Leben ist Risiko. Wir haben das Glück, dass uns das nicht ständig bewusst sein muss. Bisher. Das ändert sich wohl gerade. Damit müssen wir klar kommen. Tun wir auch. Wir lassen uns nicht einschüchtern.

Bei mir auf dem Schreibtisch liegen Karten für ein Konzert im Hamburger Michel. Soll ich da jetzt nicht hingehen wegen solcher Spacken, die glauben die Antwort auf alle Fragen zu haben und die anderen mit Gewalt aufzwingen. So ein Leben will ich nicht führen. Nur Mut!!
 
Genau richtig. Ein Freund ist Sound-Techniker, einer seiner Kollegen war im Bataclan, hat auch nur durch Zufall überlebt, es gab auch Tote unter den Crew-Mitgliedern. Was machen die Jungs jetzt? Weiter und zwar erst recht.
Mein Kumpel sagte - sehr klug wie ich finde - wenn sie jetzt alle den Kopf in den Sand stecken, wer versorgt dann die Bevölkerung mit Lebensfreude und ein bisschen Glück? Wenn wir die schönen Dinge des Lebens nicht mehr ohne Furcht genießen können, wie sollen wir sie dann verteidigen? Kuschen vor Terroristen? Niemals.

Gegen das Gefühl der Machtlosigkeit, dass ich sehr gut nachvollziehen kann, gibt es aber durchaus auch Mittel. Aktiv werden, die Welt ein Stück weit verbessern und die Angst durch Action ersetzen.
Eine Sache mit der man Terroristen ärgern und zu gleich schwächen kann: geht zur nächsten Flüchtlingsunterkunft und helft mit, die Menschen hier willkommen zu heißen.
Wer das Gefühl hat ein wertvoller, wichtiger Mensch zu sein legt sich keinen Sprengstoffgürtel um. Sieht man auch daran, dass sich nie die Extremistenführer selbst opfern, die empfinden sich selbst als zu wertvoll für die Welt.

Terrorismus lässt sich nie ganz verhindern, aber deutlich eindämmen, indem man den Scouts einfach die Basis entzieht. :)
 
Ich hoffe, dass ich dich damit nicht noch mehr beunruhige, aber ich glaube, die Statistiken der allgemeinen Todeswahrscheinlichkeiten werden sich durch die aktuellen Anschläge, etc nicht besonders weit ändern.
Tatsächlich ist das Leben sehr risikoreich, vor allem, wenn man bedenkt, wie viele Prozente der Todesfälle im Haushalt und im Verkehr geschehen.
Ich glaube, du könntest dein Todesrisiko da eher verringern, wenn du nie wieder eine Treppe oder ein Auto benutzt.
 
Das Leben ist eine Krankheit, die immer tödlich endet! ;)

Was hätten wir denn für eine Lebensqualität, wenn wir uns ständig Sorgen machen würden.
 
Ich habe nur manchmal Angst, dass die Krankheit wieder kommt und es lange Qual sein könnte, aber da könnte ich auch nicht viel ändern.

Manchmal habe ich Angst dass mein Mann wieder einen Infarkt bekommen könnte ...

Ich fühle mich ein wenig unwohl dass meine Kinder in Frankfurt wohnen, aber die Idioten können nicht alle Menschen umbringen.

Was ich fühle ist Wut auf die Leute und dass die Länder in denen die Religion streng gelebt wird, die aber auch gütig sind, nicht ihre Macht nutzen diesen Missbrauch der Religion zu unterbinden versuchen.

Das Land in dem die Kaaba steht ist die Pilgerstätte aller Moslems aus anderen Ländern, könnte man die Tatsache nicht zur Beeinflussung nutzen?

Warum müssen ausgerechnet wir uns damit rumschlagen?

Auch im Islam ist töten kein Kavaliersdelikt.

Ich weiß nicht was uns noch blüht, aber ich denke nicht an das Schlechteste, wozu?

Ich habe zu RAF Zeiten mehr Angst empfunden.

Ich schaue mir auch nur kurz die Nachrichten an und dann mach Ichs aus, es ist wie Hypnose wenn man es in langen sich wiederholenden Sendungen reinzieht, es geht ins Unterbewusste und das macht Angst.

Soviel Information wie notwendig aber dann ist es gut.

Wenn mir irgendein besoffener Ar..... Ins Auto rast, bin ich wohl genauso tot.

Ich denke derzeit ist die Statistik dahingehend noch eher im Bereich des Möglichen.

Ein Film mit der wunderbaren Brigitte Mira hieß


Angst essen Seele auf!
 
Gerade in Facebook bekommen, passt hier auch.


Je mehr Terrornachrichten verbreitet werden,

Desto mehr Angst entsteht im Kopf.

Viele Köpfe, viele Menschen, viel Angst.

Ganz schön klug von diesen Organisationen.

Ich unterstütze das hiermit nicht mehr.

Je mehr gute Nachrichten verbreitet werden,

Desto mehr Harmonie entsteht im Kopf.

Viele Köpfe, viele Menschen, viel Harmonie.

Überlege was Du teilst.
 
Ich muss ganz ehrlich sagen, das ich mich ähnlich fühle wie du, Katzenmutter.
Nach den ganzen Nachrichten über Hannover bin ich hier fast freigedreht. Meine Familie lebt dort, war in der Stadt als alles abgesperrt war und wusste nichts davon bis ich angerufen habe. Haben sich nur gewundert wieso so viel Polizei an denen vorbei gerauscht ist. Da wird einem dann doch anders, gerade wenn man 300km weit weg wohnt und so schnell nicht loskann.
Ich verstehe dieses "Jetzt erst recht" Ding und "Wir dürfen uns vom Terror nicht kleinkriegen lassen!" aber ich finde doch da schwingt manchmal sehr viel leichtsinn drin. Ich sag halt ganz ehrlich das ich den Weihnachtsmarkt hier meiden werde, und so wird das meine Familie auch tun. Das hat nichts damit zu tun, das der Terror siegt, sondern einfach mit Selbstschutz.
 
Leichtsinn ist etwas das ich nicht lebe, aber Panik, Angst und wie auch immer man das nennt ist kontraproduktiv.

Ich bedauere die Menschen die Angst haben und das nicht bewältigen können, aber deshalb rational denkende Menschen die nicht kopflos und in Schweißausbrüchen die Sache betrachten, leichtsinnig zu nennen ist sicher aus der Situation auch nicht hilfreich.

Genau dieses hilflose panische Massenhysterieartige Handeln ist Kalkül.

Natürlich ist es sehr unschön inmitten des Geschehens Freunde zu haben oder selber verwickelt zu sein.

Wenn man die Situationen in Spielfilmen mit zB Geiselnahmen betrachtet, wer ist das erste Opfer?der übererregte panische Mensch.

Wir können die beschissene Situation nicht jetzt gleich stoppen, aber grundsätzlich ist ein ruhiger Umgang mit dem was war und mit dem was kommen kann sinnvoll.

Das soll nicht abgebrüht klingen aber die Ruhe und Bedachtheit darf nicht verloren gehen.

Bitte!
 
Den Weihnachtsmarkt meiden?
Was kommt dann als nächstes?
Nicht mehr in die Arbeit gehen?
Nicht mehr vor die Tür gehen?
Sorry aber für so etwas habe ich gar kein Verständnis. Damit macht man nur sich selbst und seine Mitmenschen verrückt. Man ist an keinem Ort sicherer als an irgendeinem anderen. Ein gesunder Geist zerricht sich nicht den Kopf mit Angst vor Terroranschlägen oder anderen Dingen, die er nicht beeinflussen kann.
 
Das hat nichts damit zu tun, das der Terror siegt, sondern einfach mit Selbstschutz.
Ich will echt nicht gemein klingen, aber das ist halt Augenwischerei. Du bist nicht in größerer Gefahr als an jedem bisherigen Tag deines Lebens. Ich würde verstehen, wenn du aus Selbstschutz nicht mehr in ein Auto steigen würdest... Aber wegen hypothetischem Terror nicht auf den Weihnachtsmarkt? Ein bisschen kopflose Panik seh ich da schon. Dafür muss man sich nicht schämen, aber man kann was dagegen tun. Z.B. sich mit den Mechanismen von Terror auseinandersetzen.
 
Grad bei dem Thema "Fussball" ginge es mir besser, wenn ich wüsste, dass sie am Stadion vernünftig kontrollieren. Nur bin ich eben die letzten beiden Male völlig ohne Kontrolle reingekommen, sogar mit Rucksack und es hat keinen der Security auch nur ansatzweise interessiert. :mad:

Und zum Thema Weihnachtsmärkte... für mich ist es keine "kopflose Panik", wenn ich sage, ich meide dieses Jahr den riesigen Frankfurter Weihnachtsmarkt mit seinen Menschenmassen und geh stattdessen auf ein paar kleinere Märkte in meinem Kreis. Die sind nicht nur entspannter, weil sich eben keine Menschenmassen drüber drängeln, sondern ich tu den lokalen Vereinen auch noch was Gutes.

Selbstschutz ist für mich immer noch was anderes als kopflose Panik.
 
Ohje, ich denke da habe ich wohl ein anderes Verständnis von "Panik und Angst" als ihr.

Leichtsinn ist etwas das ich nicht lebe, aber Panik, Angst und wie auch immer man das nennt ist kontraproduktiv.

Ich bedauere die Menschen die Angst haben und das nicht bewältigen können, aber deshalb rational denkende Menschen die nicht kopflos und in Schweißausbrüchen die Sache betrachten, leichtsinnig zu nennen ist sicher aus der Situation auch nicht hilfreich.

Genau dieses hilflose panische Massenhysterieartige Handeln ist Kalkül.


Natürlich ist es sehr unschön inmitten des Geschehens Freunde zu haben oder selber verwickelt zu sein.

Wenn man die Situationen in Spielfilmen mit zB Geiselnahmen betrachtet, wer ist das erste Opfer?der übererregte panische Mensch.

Wir können die beschissene Situation nicht jetzt gleich stoppen, aber grundsätzlich ist ein ruhiger Umgang mit dem was war und mit dem was kommen kann sinnvoll.

Das soll nicht abgebrüht klingen aber die Ruhe und Bedachtheit darf nicht verloren gehen.

Bitte!
Kalkül wenn ich mich explizit nicht in eine potientielle Gefahrensituation begebe? Hm.
Ich bin mehr als ruhig, glaub mir. Ich schiebe auch keine Panik was das angeht, wenn es danach gehen würde, würde ich heute auch nicht zur Arbeit gehen. Ich bin wachsam. Das ist alles. Panik sehe ich, wenn ich auf Facebook gehe und dort sehe, wie Menschen dazu aufrufen, Menschen mit langen Bärten und Schwarzen Haaren zu beobachten und zu meiden. Lächerlich und absolut panisch. (...Dazu auch rassistisch. )

Den Weihnachtsmarkt meiden?
Was kommt dann als nächstes?
Nicht mehr in die Arbeit gehen?
Nicht mehr vor die Tür gehen?
Sorry aber für so etwas habe ich gar kein Verständnis. Damit macht man nur sich selbst und seine Mitmenschen verrückt. Man ist an keinem Ort sicherer als an irgendeinem anderen. Ein gesunder Geist zerricht sich nicht den Kopf mit Angst vor Terroranschlägen oder anderen Dingen, die er nicht beeinflussen kann.

Ich kann es sehr wohl beeinflussen, ob ich mich in eine Situation begebe die für Islamisten und trittbrettfahrer lukrativ wären.

Ich will echt nicht gemein klingen, aber das ist halt Augenwischerei. Du bist nicht in größerer Gefahr als an jedem bisherigen Tag deines Lebens. Ich würde verstehen, wenn du aus Selbstschutz nicht mehr in ein Auto steigen würdest... Aber wegen hypothetischem Terror nicht auf den Weihnachtsmarkt? Ein bisschen kopflose Panik seh ich da schon. Dafür muss man sich nicht schämen, aber man kann was dagegen tun. Z.B. sich mit den Mechanismen von Terror auseinandersetzen.

Ich antworte frecherweise mal mit einem Zitat von Katzenmutter:
Selbstschutz ist für mich immer noch was anderes als kopflose Panik.

Grad bei dem Thema "Fussball" ginge es mir besser, wenn ich wüsste, dass sie am Stadion vernünftig kontrollieren. Nur bin ich eben die letzten beiden Male völlig ohne Kontrolle reingekommen, sogar mit Rucksack und es hat keinen der Security auch nur ansatzweise interessiert. :mad:

Und zum Thema Weihnachtsmärkte... für mich ist es keine "kopflose Panik", wenn ich sage, ich meide dieses Jahr den riesigen Frankfurter Weihnachtsmarkt mit seinen Menschenmassen und geh stattdessen auf ein paar kleinere Märkte in meinem Kreis. Die sind nicht nur entspannter, weil sich eben keine Menschenmassen drüber drängeln, sondern ich tu den lokalen Vereinen auch noch was Gutes.

Selbstschutz ist für mich immer noch was anderes als kopflose Panik.

Stimme dem mal wortlos zu. :lipssealed:
 
Wie schon gesagt ist man an keinem Ort sicherer als an irgendeinem anderen. Zum Beispiel:

Du bist zu Hause, weil du den Weihnachtsmarkt meidest. Fühlst dich in Sicherheit und fragst dich vielleicht sogar noch, wie andere Menschen dieses Risiko eingehen können, machst dir ein schönes Kamminfeuer an. Doch ups, irgendetwas stimmt nicht mit der Dichtung des Ofens oder dem Abzug nicht und CO-Gas tritt aus. Wärst du in dieser Situation auf dem Weihnachtsmarkt gewesen, wäre dir nichts passiert.

Weiteres Beispiel: In Europa sterben um ein vielfaches mehr Menschen an Autounfällen als durch Terroranschläge. Trotzdem macht man sich darüber keine großen Gedanken und Fährt trotzdem mit dem Auto.

Das Beispiel mit dem Fußballstadion ist auch nicht besser. Wer sagt, dass der Mann, der euch gegenüber in der U-Bahn sitzt keinen Sprengstoff in seinem Rucksack hat? Ihr macht euch sinnlos verrückt damit über soetwas nachzudenken und vermeintlich "risikobehafteten Situationen" aus dem Weg zu gehen. Wie gesagt, wo soll das enden? Damit nicht mehr vor die Haustür zu gehen?
 
Ohje, ich denke da habe ich wohl ein anderes Verständnis von "Panik und Angst" als ihr.
Offensichtlich. Bestimmte Orte wegen irrationaler Ängste meiden, fällt ziemlich genau in meine Definition von Angst und Panik.


Ich kann es sehr wohl beeinflussen, ob ich mich in eine Situation begebe die für Islamisten und trittbrettfahrer lukrativ wären.
Dem würde ich zustimmen, wenn du im Libanon wohnen würdest.

Ich antworte frecherweise mal mit einem Zitat von Katzenmutter
Das kannst du ruhig machen, allein es erschließt sich der Sinn nicht. Nur weil ihr eure Angst als Selbstschutz deklariert, wird halt noch lange nicht wirklich Selbstschutz draus, es bleibt Angst.

Ich mag zwar bento gar nicht, aber der von Perdita verlinkte Artikel ist die fünf Minuten wert. Sehr einfach und verständlich erklärt, warum es irrational und naiv ist, sich jetzt zu verkriechen.
Tut mir leid, wenn das hart klingt, aber es ist so.

Denkt mal an die Jungs von Charlie Hebdo. Die haben sich nach dem Anschlag nicht verkrochen, sondern haben ihre Stimme umso lauter erhoben.
Jetzt seid ihr natürlich keine Karikaturisten, Musiker und auch keine Anschlagsopfer. Aber sagt das eigentlich nicht schon alles?
Sich ohne Not zum Opfer zu machen gibt euch für einen Moment vielleicht ein Gefühl von Sicherheit, das ist aber genauso irrational wie das Gefühl von Angst, dass ihr jetzt fühlt.

Man kann das überwinden, ernsthaft.
 
Samstag hab ich noch mit meiner Mutter drüber geredet, dass ich nach Paris den Gedanken hatte "Anschlag in Deutschland? Trifft dann vermutlich Berlin, da fühlt man sich in Hannover doch sicherer." Tja.
Letzten Endes ist das primäre Ziel für Terroristen nicht, eine möglichst große Menschenmenge zu töten (sonst gäbe es nicht so viele Bombenattrappen und Drohungen), sondern so viel Angst zu schüren, dass diese unseren Alltag beeinflusst und unser Denken und Handeln bestimmt. Bleibt ein Teil der Bevölkerung also zu Hause, meidet Innenstädte und Veranstaltungen, beäugt misstrauisch (was nicht das Gleiche ist wie aufmerksam sein!) seine Mitmenschen, so haben sie ihr Ziel erreicht.

Deswegen muss man nicht ins Stadion gehen, wenn man dort nur nervös zusammenzuckt, sobald die Menge laut wird, aber man sollte schon dran arbeiten derartige Angst zu überwinden. Sonst traut man sich demnächst abends nicht mehr aus dem Haus oder allein in die Bahn, da ist die Wahrscheinlichkeit nämlich wesentlich höher, dass man bedroht wird und zwar nicht nur als Teil einer Gruppe, sondern als einzelne Person.
 
Die Chance von einem Rentner überfahren zu werden, oder Opfer von Ärztefusch zu werden, liegt um ein vielfaches höher.
Trotzdem wird praktisch nichts gegen diese Schläfer (am Steuer) unternommen, oder der Hartmannbund als kriminelle Vereinigung eingestuft.

Es ist vermutlich der Alptraum vieler deutscher, dass sie nach einem Jahrzehnte dauernden ungesunden, langweiligen Leben, im hohen Alter bei einem Attentat sterben könnten. Die Aussicht in Siechtum und Demenz den Ärzten ausgeliefert zu sein, scheint da eher erstrebenswert :devil:
 
Ja Jan so kann es sein und ein Feuerwerk am Lebensende ist derzeit die größte Angst.

Ich bin eher pragmatisch, wenn es passiert, passiert es ob ich Angst davor habe oder nicht.
 

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