quelle:http://sashawalleczek.typepad.com/weblog/2006/11/leserfrage_sind.html
Flohsamen und Leinsamen werden gerne eingesetzt, um die Verdauung anzuregen und Verstopfung vorzubeugen. Um den Stuhl weicher zu machen, braucht man im Allgemeinen Ballaststoffe. Das sind Stoffe, die unser Körper nicht verdaut, die aber entweder Wasser im Darm binden (und damit den Stuhl weicher machen) oder gutes Futter für unsere Darmbakterien liefern, was immer gut für den Darm ist. Außerdem regen sie die Peristalsis (=Muskelbewegung der Darmmuskeln, die den Nahrungsbrei vorwärts schiebt) an.
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Sowohl Flohsamen als auch Leinsamen haben von diesen wichtige Ballaststoffen besonders viel, vor allem von einer ganz wichtigen Art: den löslichen Ballaststoffen. Das ist auch der Grund, warum sie so „schleimig“ werden, wenn man sie einweicht. Genau der Schleim ist es, der für unseren Darm so beruhigend wirkt. Deswegen ist es auch logisch, dass es ganz wichtig ist, die Samen entweder einzuweichen (damit sich der Schleim bilden kann), oder genug Wasser dazu zu trinken, denn das Wasser brauchen die Samen unbedingt.
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Aber die Samen sind nicht nur gut um die Verdauung anzuregen und gleichzeitig den Darm zu „beruhigen“ (das machen diese Samen viel besser, als zB Weizenkleie, die recht reizend auf den Darm wirken kann). Beide Samen können auch helfen, Cholesterin zu senken (indem sie es im Darm binden und mit hinaus begleiten). Auf die gleiche Art können Sie auch andere Giftstoffe und Schwermetalle aus dem Körper lotsen.
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Leinsamen hat außerdem noch den Vorteil, dass er viele omega-3-Fette enthält und helfen kann, die Hormone auszugleichen (er fördert nämlich die Produktion eines Stoffes, der die Sexualhormone wieder abbaut). Um an die wertvollen Fette zu gelangen, muss man den Samen aber aufbrechen, also entweder zerkauen (viel Glück…. die kommen meistens als ganzes unten wieder raus), oder schroten bzw mahlen. Das sollte man aber immer nur relativ frisch machen, denn wenn er mal geschrotet oder gemahlen ist, wird er sehr schnell ranzig (und dann gehen die guten Fette verloren). Mehr dazu hab ich schon einmal [DLMURL="http://sashawalleczek.typepad.com/weblog/2006/03/leinsamen_schro.html"]hier[/DLMURL] geschrieben. Flohsamen sind bei uns meistens schon gemahlen erhältlich, oder überhaupt nur die Schalen. Sie haben aber eine ähnliche Wirkung. Die Gemahlenen sollte man dann aber schneller verbrauchen!
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Man kann Flohsamen oder Leinsamen mit Wasser einnehmen (ca 1 TL Flohsamen oder 1 EL Leinsamen; quellen lassen oder nur schnell einrühren und sofort 1-2 Gläser Wasser nachtrinken), oder einfach übers Müsli geben oder in ein Joghurt einrühren.
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Die gute Verdauungshilfe ist der Leinsamen auch unzerteilt, um aber auch noch an die guten Öle zu kommen, sollte man ihn auf jeden Fall schroten, mahlen, oder sehr gut kauen.
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Der Flohsamen hat den Vorteil, dass er noch mehr aufquillt als der Leinsamen (Leinsamen quillt auf das 4-fache, Flohsamen auf das 19-fache!) und dass Leinsamen eher dazu neigt, Blähungen zu verursachen.
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Vorsicht: Bei Darmverschluss, bei Verengungen der Speiseröhre oder des Magen-Darm-Trakts dürfen beide nicht eingenommen werden! Auch wenn man andere Medikamente einnehmen muss, ist Vorsicht geboten: zwischen dem Verzehr von Lein-/Flohsamen und anderen Arzneien sollte man einen Abstand von mindestens einer Stunde beachten, da sonst die Wirksamkeit der Medikamente beeinflusst werden kann. Wie immer gilt also: wer Medikamente nimmt, sollte unbedingt seinen Arzt fragen, bevor er etwas Gröberes an seiner Ernährung ändert.