Hallo zusammen,
Ich hatte gestern meine 2. OP, Liposuktion bei Lipödem Stadium III.
Ich bin vor einer Stunde nach Hause gekommen und liege auf dem Sofa.
Dieses Mal wurde die Oberschenkel Vorderseite gesaugt.
Da es momentan nicht genügend NACL Lösung (Kochsalzlösung) in Deutschland gibt. Werden die vorhandenen Bestände gut unter den Kliniken aufgeteilt, und zuerst für Notfälle eingesetzt.
Deshalb hat mein Arzt neben seinen zwei Kliniken noch eine weitere Klinik suchen müssen, in der er und seine anderen 5 Ärzte operieren können.
Für mich kam es sehr gelegen, da die Klinik nur 8 km von mir entfernt ist, und ich nicht extra in aller Herrgottsfrühe nach Dortmund oder Duisburg gefahren werden musste.
Diese Klinik war bis 2023 noch ein normales städtisches Krankenhaus, musste dann aber mit 3 weiteren Krankenhäusern schließen (Fragen an Herrn Lauterbach), und ist jetzt eine Privatklinik, in der sich verschiedene Fachärzte Etagen angemietet haben und dort operieren.
Mir egal, wo ich operiert werde, Hauptsache mein Lipödem Chirurg Dr. Welss operiert mich.
Bei der eresten OP der Unterschenkel/Knie war ich ja sofort munter.
Dieses Mal war ich eine Stunde im Aufwachraum. Ich fühlte mich so benommen, ich hätte jede Sekunde wieder einschlafen können. Die Narkose war wahrscheinlich stärker dosiert.
Es war aber auch schön warm unter meiner wärmebelüfteten Decke.
Mir wurde Pfefferminztee angeboten, von dem ich leider nur einen Schluck trinken konnte, er war gezuckert. Wer macht so was? Ich hätte auch Diabetikerin sein können. Alle 10 Minuten wurde ich gefragt, ob ich einen Keks möchte, lach.
Die Narkoseärztin hat mir gesagt, ich könne in Ketose bleiben, sie sei selbst auch in Ketose und kenne sich damit gut aus. Ich wäre sowieso wieder in Ketose geblieben, weil ich das bei letzter OP so gut vertragen habe.
Dann haben sie mich auf Mittagessen gedrängt. Die Klinik hat einen Chefkoch, die Menükarte war vom Feinsten. Ich habe Rinderrouladen mit Rotkohl gewählt. Dann kam das Essen, und ich war immer noch so benommen, ich bekam drei kleine Stückchen von der Roulade herunter. Der Magen war einfach von der Narkose zu. Danach bin ich sofort eingeschlafen, und war zwei Stunden im Land der Träume.
Die Schmerzen waren direkt nach der OP 10 Mal stärker als bei den Unterschenkeln. Sie haben mir dreimal intravenös Schmerzmittel verabreicht. Nachmittags kamen sie mit einer Tilidin an, die nehme ich nicht, die sind stark, nicht entzündungshemmend und bringen mich ins Koma. Ich fragte nach einer IBU, die ich bekam, die Tilidin habe ich für Notfälle eingepackt.
Abends fragte ich nach einer weiteren IBU, nein, sie hatten doch eine Tilidin. Gut, dass ich meine IBUS 800 dabei hatte, also eine davon genommen. Magenschoner hatte ich natürlich auch dabei, es wurde keiner verabreicht, unfassbar. Heute Morgen direkt Magenschutz genommen und 30 Minuten später eine IBU. Eine Tilidin haben sie mir wieder mitgegeben.
Die Teams in den Lipokliniken sind nicht mit den Artzhelferinnen in dieser Klinik zu vergleichen, obwohl sie sich bemühen. Natürlich sind die Lipo Arzthelferinnen auf Lipödempatientinnen eingespielt, für das andere Team ist es neu, dass sie Lipödempatientinnen versorgen müssen.
Ich bin gestern wieder jede Stunde 20 Minuten auf und ab gegangen, damit die Tumeszenslösung mit Blut aus den offengelassen Einstichen abfließen konnte. Bei der ersten Unterschenkel OP lief nur wenig aus einem Bein heraus. Jetzt aus beiden Beinen literweise. So viel kann ich gar nicht ausstreichen und laufen. Heute morgen war ich um 5 Uhr wach, und bin nur gelaufen, habe meine Lymphe angeregt und meine Beine ausgestrichen. Es suppte nur so aus meinen Beinen heraus. Was ich in der Klinik lassen kann, lasse ich natürlich dort.
Ich wurde dann mit Müllsächen um meine Beine nach Hause gefahren.
Momentan habe ich keine Schmerzen, und damit das so bleibt, nehme ich heute 3 Ibu 800, das ganze für 3 Tage, dann dosiere ich auf 2 herunter. Ich nehme die Ibus auch, weil sie entzündungshemmend sind.
Ich hoffe, mein Kreislauf spielt nach einigen Tagen nicht wieder verrückt, aber jetzt bin ich stabil und fit, das freut mich.
Die OPs habe ich bereits im April genaustens terminiert. Ich werde jetzt vom 05.12. bis zum 19.12., letzter Arbeitstag der Firma für 14 Tage krankgeschrieben. Danach haben wir Betriebsruhe und ich muss erst wieder am 06. Januar arbeiten, also habe ich einen Monat Zeit, um zu heilen. Das passt schon.
Nun habe ich wieder drei Monate Heilungszeit, dann geht es in die dritte OP, Oberschenkel Rückseite, unterer Rücken und Flanken.