Atkins-Tagebuch der Pusteblume

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So, nachösterliches Gewicht: 85,7 (Ostersamstag waren es 84,7)

4 Feiertage, viel Besuch, viel Zeit, viel Essen… da ist 1 kg mehr eigentlich keine schlechte Bilanz.

Das wirklich doofe ist: ich hab ketogen gegessen, bekam von den Kids sogar ein eigenes Keto-Lamm mit Mandelmehl und Erythrit, und hab mich trotzdem 2x heimlich abgesetzt und mir große Mengen an Eis reingezogen. Es ist so ärgerlich. Stattdessen hätt ich dann auch Bohnen zum Lamm und auch das selbstgemachte Osterbrot mit Marmelade essen können, und zwar „öffentlich“. Das wäre dann „ausnahmsweiser Genuss“ gewesen. So war es nur Fressen.

Ist mir 2x passiert, Samstag und Montag. Und nach dem Eis hatte ich vor lauter Durst und Frust auch noch ne Flasche Fruchtsaft getrunken- pur. Prompt hab ich schlecht geschlafen, bin mehrmals total verschwitzt aufgewacht, und mein Fersenschmerz, der durchs Fasten komplett weg war, ist auch wieder da. Ganz abgesehen von der Selbstwahrnehmung. Im SPIEGEL seh ich nämlich aus, als hätte ich nicht eins, sondern mindestens 5 Kilo mehr. Eher 10.

So, und jetzt? Krone richten, der Öffentlichkeit entgegenstellen, stark sein (oder zumindest stark rüberkommen), lächeln… und weitermachen.

Frühstück heute:
1 Steinerbrötchen mit Butter und Erdbeerscheiben belegt
1 Joghurt mit Sahne
1 Kaffee mit Sahne
und das vorletzte Stück vom Keto Osterlamm.

Das reicht bis heute Abend- mittags ist eh keine Zeit.

Ich wünsche euch einen schönen TG - lasst Euch vom Wind gehörig durchpusten, das befreit.
 
Ich hab übrigens einen Checkup-Termin bei der Ärztin meines Vertrauens gemacht, für Juli. Da werde ich die Essstörung ansprechen und mit ihr zusammen nach möglichen Therapeuten suchen.
 
Ich wiege auch seit 20 Jahren gleich (plus minus 5 kg) wäre ich allerdings nicht auf LC gestoßen, wäre ich vermutlich deutlich schwerer. Auf jeden Fall war das bei allen Frauen in meiner Familie so.
 
Im SPIEGEL seh ich nämlich aus, als hätte ich nicht eins, sondern mindestens 5 Kilo mehr. Eher 10.

Spiegel kucken ist völlig überbewertet!
Dass du mit KH Wasser einlagerst ist klar - und heute halt wieder aus.
Dass du mit Eiscreme und Fruchtsaft jede Menge Fructose ins System bekommst, ist auch klar. Dass du dadurch Fersenschmerz hast? Willkommen im Club. Geht auch wieder wech.

Nachvollziehen kann ich das. Es geht irgendwie nicht drum, öffentlich zu schlemmen und sich was zu erlauben. Das wäre dann ja zu hinterfragen. Nö, es geht darum, sich heimlich was zu gönnen. Und das "Heimliche" daran gibt das Gefühl von Sicherheit, was den Genuss erst perfekt macht. Frau bietet keinen Anlass zum Hinterfragen und "macht ihr Ding". Damit bist du sicher nicht alleine. Das ist so ein typisch Ding, das aus gesellschaftlichen Zwängen stammt, die bis in die Familien und in die Köpfe reinreicht. Deshalb hat es so eine heimlich-unheimliche Kraft.
 
Wie SonjaLena es beschreibt, wäre es auch meine Vermutung.
Ich dachte ich auch gleich, dass es öffentlich wahrscheinlich nicht den selben Zweck bedient, wie es unbemerkt passiert.

Haken dran, es ist vorbei und das Krönchen sitzt doch auch schon wieder. :inlove:
 
Meine Like's gibt's für deine Offenheit 🫶 und für deine Kids, die ketogen für dich gebacken haben. Mega toll! 🫶

Sei stolz auf dich. 🫶 Dein Vorhaben bis Ostern durchzuziehen, hast du erreicht. 🥳
Deine Enttäuschung kann ich trotzdem verstehen. 🤗 Wenn man sich an einen guten Punkt glaubt, und dann kommt so ein herber Rückschlag, tut das schon richtig weh...
Heut, nach nur zwei Ausrutscher, wieder reinzufinden, ist ein riesen Gewinn. Immer schön das Positive sehen. 🫶

Zur Heimlichkeit... man will nicht zeigen, dass man vom Weg abgekommen ist... außerdem kennt man sich ja auch... mit einer normalen Portion Eis kommt man nicht weit... die Essgestörten Portion will man aber nicht preisgeben... also bleibt ja nur im Verborgenen zuzuschlagen... fühl dich gedrückt! 🤗
 
die Essgestörten

Also ehrlich? Ich finde diesen Begriff völlig untauglich außer zur Selbstgeißelung. Die meiste Zeit meines Lebens habe ich nach Störungen und Problemen bei mir gesucht. Und wer suchet, der findet. Immer.
Nur bin ich das so nicht losgeworden. Mehr Kontrolle und noch mehr Kontrolle und wieder Versagen und sich noch mehr Zwingen, das ist nicht der Weg zur Selbstliebe. Mit Kontrolle bleibt frau im Problem.

Für mich weiß ich inzwischen, dass es häufig ein Gefühl von "Sicherheit" ist, das mir in Gesellschaft fehlt - auch und GERADE mit meiner Familie. Ich kann es zwar logisch erfassen, aber mein inneres Kind weint. Und dann ist ein an die Hand nehmen und ihm ein Eis geben zur Beruhigung der nächste logische Schritt. Und daran ist auch nicht wirklich was falsch - außer es zu Verurteilen.

Da wir aber auch "Verurteilen" so gut gelernt haben, dass es automatisch passiert, weil "heimlich" ja auch immer "böse" ist, sind wir in einer Zwickmühle gefangen und das Kind ist hoffnungslos und verloren. Und was folgt daraus? Noch mehr Eis...

Oder halt auch nicht. Es lässt sich Vertrauen mit sich selbst aufbauen. Es geht. Die Selbstverurteilung MUSS aufhören, wenn man Sicherheit mit sich selbst gewinnen will.
 
Entschuldige bitte... werde diesen Begriff nur noch in meinem Tagebuch verwenden... wollte niemanden verletzten, verurteilen oder gar angreifen...
 
Also ehrlich? Jeder darf selbst entscheiden welche Worte er wählt. Zu sagen: das sagt man nicht, hindert uns darüber zu reden. Und genau darum ging es hier auch. Sich nicht mehr zu verstecken, über die Probleme zu reden, nicht mehr im verborgenen zu bleiben, egal mit was. Gerade das drüber reden kann helfen, eben nicht mehr zu urteilen.

Du darfst selbst entscheiden ob du den Begriff benutzt bzw ob er passt. Essstörungen im klinischen Sinne gibt es und ich persönlich kann mir gut vorstellen, dass es manchem auch hilft, es klar auszusprechen.
 
Entschuldige bitte... werde diesen Begriff nur noch in meinem Tagebuch verwenden... wollte niemanden verletzten, verurteilen oder gar angreifen...

Sorry, das war nicht, was ich damit sagen wollte

Wenn ich mich an einem "Gestört" störe, dann sagt dass nur etwas über mich aus, nicht über dich. Essstörung und essgestört sind gängige Begriffe und haben also sicher ihre Berechtigung, für alle, die sie benutzen wollen.
Dass ich darauf verzichten will, so zu denken, hat damit so erstmal nix zu tun.
Im Prinzip sollte ich meinen Beitrag zurückziehen, damit sich niemand gestört fühlt - aber das macht ja auch keinen Sinn. Austausch hat man nur mit mehreren Meinungen. Und ich bin für Vielfalt statt Einfalt.
 
Entschuldige bitte... werde diesen Begriff nur noch in meinem Tagebuch verwenden...
Darum geht es doch nicht. Pusteblume verwendet den Begriff auch und eigentlich so ziemlich Jeder.
Das Problem ist, dass es den Begriff, so negativ behaftet. überhaupt gibt und wir ihn für uns auch benutzen.

Damit wird nämlich schon ausgedrückt, es sei etwas nicht normal. Aber was ist denn normal? Es ist, wie es ist und alles hat seine Gründe. Aufgrund der Hintergründe ist es dann vermutlich normal. Aber nicht das Normal, dass die Gesellschaft an sich darunter versteht.
Niemand wird ein besserer Mensch, wenn er seine Essstörung auflösen kann. Genauso ist man mit diesem Essverhalten tatsächlich gestört. Es ist eine Ausdrucksform, weil wir nicht anders gelernt haben, wie wir mit dem umgehen können, was da gerade in uns passiert. Bestimmte Emotionen mussten schon von Kind an verdrängt werden, weil sie unerwünscht waren.
Das funktioniert nur mit Kontrolle und die ist dann auch der vermeintliche Schlüssel, um wenigstens im Verborgenen dem Druck ein Ventil zu geben.

Diese Namen für sämtliche Schubladen sind meist nicht zuträglich. Jede Form von Bewertung hat seine Krücken, sogar die Positiven, denn die brauchen das Gegenteil, um überhaupt einen Wert zu haben.
 
Meine Like's gibt's für deine Offenheit 🫶 und für deine Kids, die ketogen für dich gebacken haben. Mega toll! 🫶

…,

Zur Heimlichkeit... man will nicht zeigen, dass man vom Weg abgekommen ist... außerdem kennt man sich ja auch... mit einer normalen Portion Eis kommt man nicht weit... die Essgestörten Portion will man aber nicht preisgeben... also bleibt ja nur im Verborgenen zuzuschlagen... fühl dich gedrückt! 🤗
Danke. Ich fühle mich sehr gut verstanden, Simone. Der Begriff passt (zumindest trifft er auf mich zu) und die Situation hast Du ganz exakt beschrieben.
Danke!
 
Ich würde am liebsten viel offener damit umgehen. „Ja Leute, ich hab eine Essstörung.“ Ich mach’s trotzdem nicht, obwohl ich mir fast sicher bin, dass ich mit viel Verständnis und Rücksicht, Mitgefühl und echtem Interesse rechnen könnte. Und ich vermute, dass es einige in meinem privaten, kollegialen und ehrenamtlichen Umfeld zu einem eigenen Outing veranlassen könnte.

Ich fände es viel besser, die Störung, Erkrankung… aus ihrem heimlichen Umfeld rauszuholen.
Sie betrifft viele, und geht alle an. Sie ist nichts, wofür ich mich schämen muss. Sie hat Ursachen, für die ich nicht unbedingt selbst verantwortlich bin. Die mir evtl gar nicht bewusst sind.

Zu wissen, dass ich an einer Essstörung leide (ja, ich leide!), könnte anderen helfen, besser mit mir umzugehen.

Eine Störung kann physisch und psychisch sein. Sie ist nicht der Normalzustand. Sie kann behoben/ geheilt werden, oder ich kann zumindest lernen, mit ihr umzugehen und zu leben.

Wo, wenn nicht hier in diesem Forum, dürfen wir die unheimlichen Heimlichkeiten ans Licht holen?
 
Wo, wenn nicht hier in diesem Forum, dürfen wir die unheimlichen Heimlichkeiten ans Licht holen?

Genau DAS ist nach meiner Erfahrung der Beginn der Heilung - ein weiterer Grund, warum ich dieses Forum so schätze.
Wir holen uns Zeugen für unsere Heimlichkeiten und unsere Versagensängste und womit wir sie sonst füttern. Und wir sind damit an der Öffentlichkeit, wo so viele, genau wie wir am Anfang, mitlesen und Daumen drücken - bevor sie sich anmelden und mitmachen oder ihren Weg auf andere Weise finden. Es ist eine wirklich gut Sache.
 
Heute war ein guter Tag.

Zum Abendessen vorhin gabs für mich grünen Salat mit warmer Gorgonzolasauce. Das hatte gleich in mehrfacher Hinsicht was sehr Befriedigendes: ich liebe die cremig-pikante Mischung aus Gorgonzola und Crème Fraîche. Und ich mochte schon als Kind am liebsten warme Sauce zum Salat. Wenn es Bratensauce gab, hab ich mir die immer über meinen Salat gekippt 😊
Und generell sind Salatblätter doch ein wunderbares Trägermaterial….
 
Also ehrlich? Ich finde diesen Begriff völlig untauglich außer zur Selbstgeißelung.

Ich finde, es ging ein wenig unter, dass SonjaLena "Ich finde..." geschrieben hat.

Das ist doch etwas anderes, als zu schreiben, "Dieser Begriff ist untauglich".

Ich fände es schön, wenn man sich über Begriffe aufregen darf, und andere die fleissig weiterhin benutzen. Interessant ist dann doch, wer hat mit welchem Begriff welche Erfahrungen gemacht.
 
Marokkanisch war’s, verschiedene Vorspeisen wie Petersiliensalat, Auberginenpaste, Knoblauchjoghurt… alles raffiniert gewürzt.
Danach gabs für mich Ente.
Es war sehr fein, und obwohl ich auch Brot und Reis gegessen habe, konnte ich das Essen genießen. Und hatte zuhause KEINEN Anfall nach dem Motto „eh schon egal, also kann ich auch gleich noch die Osternester der andere plündern“. Insofern: ein guter Abend.

Neues = altes Gewicht heute: 85,6

Frühstück: 1/2 Apfel mit Joghurt und Zimt, KMS, letztes Stück Keto-OsterLamm
Mittag: Steinersemmel, 2 harte Eier
Abends: evtl Blumenkohlpizza (falls ich heute Abend noch Lust hab auf Kochen)

Am Wochenende sind wir unterwegs, erst bei Freunden, dann auf einer Tagung. Ich werde essen, was es gibt. Evtl leg ich aber am Sonntag einen Fastentag ein.

Die bisher größte und „nachhaltigste“ (?? naja, ich meine die am längsten anhaltende) Gewichtsabnahme hab ich erzielt durch 3 Wochen Heilfasten, gefolgt von monatelangem IF in Form von „einfach nur jeden 2. Tag essen“.
Es gab im heilfastenkur-Forum damals eine Gruppe, die das praktiziert hat. Das ließ sich sehr gut in meinen Alltag integrieren, üblicherweise hab ich Mo-Mi-Fr nichts gegessen, je nach Anlass wurden die Tage aber auch geschoben. Da ich das direkt im Anschluss ans Fasten begonnen hatte, kam mir das nicht-Essen nicht wie Verzicht vor, und Hunger hatte ich auch keinen.

Ich überlege gerade, ob 2 oder 3 Fastentage pro Woche sich nicht wieder in meinen Alltag einbauen lassen…
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich weiß ich inzwischen, dass es häufig ein Gefühl von "Sicherheit" ist, das mir in Gesellschaft fehlt - auch und GERADE mit meiner Familie. Ich kann es zwar logisch erfassen, aber mein inneres Kind weint. Und dann ist ein an die Hand nehmen und ihm ein Eis geben zur Beruhigung der nächste logische Schritt. Und daran ist auch nicht wirklich was falsch - außer es zu Verurteilen.
Sehr schön ausgedrückt- werd ich mal drüber nachdenken.
 
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