So einfach ist es ja nun auch nicht! Sorry, aber ihr tut da einigen Unrecht. Ich habe mich 10 Jahre bemüht alles richtig zu machen, bevor ich auf Atkins gestoßen bin.
Ich sehe es bei meinen Kindern. Da ist das Thema "Ernährung" Unterrichtsstoff. Mit meinem Wissen und meiner Einstellung schlage ich da manchmal die Hände über den Kopf zusammen. Trotzdem ist es so, dass die Schule schon versucht zu vermitteln, dass man ruhig von allem etwas darf, aber auf das Gesunde hinweist. Und sorry, wir reden hier immer noch von Nudeln, Kartoffeln etc. nicht von Drogen! Es sind teilweise auch ganz normale, natürliche Lebensmittel. Kohlenhydrate sind nicht nur gepanschte Zuckerwasser oder Zuckerstangen.
Weiterhin ist es so, um mal auf meine Weg zurück zu blicken, dass auch mir Brot und Kartoffeln als wichtigste Ernährungsgrundlage mit auf den Weg gegeben wurde - auch in der Schule.
Mit 18 war ich in stationärer Therapie, was durchaus auch die Ernährungstherapie, -schulung usw. beinhaltet hat. Ergebnis - es war das gleiche, was ich zuvor in der Schule gelernt hatte. Nur mit mehr Fingerspitzengefühl in Bezug auf meine Psyche.
Ich habe BCM versucht. BCM habe ich mir nicht in einer Zeitschrift bestellt, sondern bin dafür in ein Ernährungszentrum zur Schulung gefahren. Den Vortrag hat eine Ärztin gehalten, die im gleichen Haus eine Praxis für Diabetologie hat.
Ich habe mich mit WW beschäftigt. Mir war und ist klar, dass auch die ihre Produkte vorwiegend verkaufen wollen. Aber ich habe mit Angang 20 die Erfolge gesehen, nicht die, die wieder auseinander gegangen sind. Und was sie mir über die Ernährung erzählt haben und die Zusammensetzung des Punktesystems klang schlüssig mit dem, was ich vorab gelernt hatte.
Ich habe es mit FDH versucht. Ich habe Weißmehl weggelassen und Volkornprodukte genutzt. Mir war nicht klar, was die ganzen komischen Wörter bedeuten und dass auf den Verpackungen teilweise Zucker in 5 verschiedenen Bezeichnungen aufgezählt wurde. Das Internet ist auch erst seit kurzem für jedermann zugänglich und vor allem hat es sich in noch kürzerer Zeit erst zu einem solchen Infopool entwickelt.
Ich habe weitere Ernährungsberatungen hinter mir. Nicht im Bezug auf "Abnehmen". Sondern als ich während meiner Schwangerschaften Insulin spritzen musste, als Grundlage für den richtigen Umgang mit Insulin und Ernährung.
Ich habe mir Bücher bestellt. Nicht irgenwelche Diätratgeber, sondern schon über die richtige GESUNDE Ernährung etc. Da stand drin, dass man sich nicht versüßen soll und vollzuckern. Aber nirgends stand, dass Brot, Nudeln, Reis, Obst, das ein oder andere Kuchenteilchen oder oder oder SCHLECHT sind. Im Gegenteil auch dort wurde sehr deutlich gemacht, was Kohlenhydrate für eine tragende Rolle in einer gesunden Ernährung spielen.
Wie ich auf Atkins gekommen bin? Jemand, der 30 kg abgenommen hatte, hat mir gesagt "Ja nu, ich hab halt die Kohlenhydrate weggelassen". Dann habe ich gegoogelt. Das erste was mir entgegensprang waren zig Seiten wo vor dieser Art der Ernährung gewarnt wurde. Wie gefährlich sie ist, dass es nichts bringt, dass man mangelernährt wird. Ich habe weiter gemacht, weil ich es als Möglichkeit gesehen habe, die ich noch nicht genutzt habe und ich "unvernünftig" genug war, auch einen ungesunden Weg zu gehen, um mein Gewicht zu reduzieren.
Ich finde es etwas sehr daneben, wenn man sich heute hinstellt und denen, die unsere Ernährung nicht leben, nicht kennen oder nicht gutheißen, unterstellt, sie würden nur vor der Glotze hängen und jeden Scheiß glauben, den man ihnen serviert.
Ich glaube ich habe gut veranschaulichen können, dass ich nicht an eine gute Fee geraten bin, die mir den richtigen Weg gezeigt hat, sondern dass ich 27 Jahre lang geprägt worden bin, von Leuten, denen man Vertrauen schenkt in dem was sie einen erzählen, in dem, was mir alle! immer wieder bestätigt haben. Und nur weil ich bewusst einen falschen Weg einschlagen wollte, habe ich low carb kennen und schätzen gelernt.
Wollte das nur mal gesagt haben.