Ganz unrecht hat D.Q. mit seiner Aussagen allerdings nicht. In den Jahren in denen ich hier im Forum bin habe ich einige Leute kommen und wieder verschwinden sehen. Auch habe ich viele kommen, sehr gut abnehmen (20 oder mehr Kilo), danach verschwinden und voller Reue mit fast dem bzw dem bzw mehr als dem Ausgangsgewicht wieder zurückkommen sehen. Mich selbst schließe ich da auch ruhig mit ein.
Das Problem bei Atkins/Low Carb ist der hohe Verzicht bzw die "Verteufelung" bestimmter Lebensmittel und all der Probleme die dabei mitkommen. Logisch betrachtet hat guter recht, Zucker kann süchtig machen und somit zu einer höheren Kalorienzufuhr führen. Deshalb sollte man doch auch der Logik folgend auf Zucker verzichten?! Nur leider sind die meisten Menschen nicht ständig logisch. Gerade durch den ständigen Verzicht wird oftmals eine viel höhere Gier auf diese "teuflischen" Lebensmittel erzeugt. Klar gibt es einige wenige, die lebenslang darauf verzichten können und klar gibt es auch jetzt den ein oder anderen der dies hier liest und denkt er wird es sein Leben lang können...der Großteil von denen sollte den Beitrag aber in ein paar Jahren nochmal durchlesen...
Zusätzlich zu der Gier kommt, ob man es nun wahrhaben will oder nicht, die eingeschränkte Lebensqualität. Ja, Atkins/LowCarb schränkt die Lebensqualität auf Dauer (in Deutschland, in den Staaten ist das durch den größeren LowCarb Markt evtl anders) ein! Hier mögen nun auch wieder die einzelnen lebenslangen Durchhalter ihre Fahne hochhalten, dass sowas überhaupt nicht stimmen kann. Diejenigen, die es sich zur Zeit nicht vorstellen können, jemals sich dadurch eingeschränkt zu fühlen: lest den Beitrag in ein paar Jahren nochmal...
Die Beiträge der Abbrecher sprechen ihre eigene Sprache: Schwach geworden nach Feiern/Stress/sozialen Anlässen/etc und danach nicht mehr reingefunden, zu schwer vereinbar mit der Arbeit/Familie/etc, Ekel vor den erlaubten Lebensmitteln, ...die Liste ist lang. Es bleibt jedoch fest zu halten, dass oftmals die zu große Einschränkung bei einer LowCarb Ernährungsform zu einer Aufgabe der Diät/Ernährungsumstellung führt. Ein paar Monate, vielleicht auch das ein oder andere Jahr ist dies auch für viele schaffbar, jedoch halten nach meiner Ansicht nur die wenigstens dies lebenslang durch. Das greift nicht die Idee oder den Sinn hinter einer kohlehydratarmen Ernährung an, sondern offenbart nur die Schwächen im Alltag.
Zu den gesundheitlichen Vor- und Nachteilen der Ernährung etwas zu sagen ist auch schwierig. Als recht sicher bewiesen sehe ich die Schädlichkeit von Zucker und Weißmehl in zu großen Mengen an. Die generelle Verteufelung von Kohlenhydraten? Schwierig. Ehrlich gesagt gibt es meiner Meinung nach noch keine wirkliche, _richtige_ Langzeitstudie dazu. Die meisten Ernährungstipps stammen noch aus grauer Vorzeit, jedoch ist es auch fraglich ob man neuen Studien trauen kann, die entweder vom "Verband für Ackerbauer" oder von der "Vereinigung der Fleischer" finanziert wurden. Auch hier mögen nun wieder die Einzelfälle vortreten, bei denen LowCarb ihren Blutdruck oder sonstige Krankheiten gelindert/gebessert haben. Ob es nun aber an LowCarb oder einfach einem generell besseren Blick für Ernährung liegt lasse ich mal dahin gestellt.
Allerdings führt mich dies zu einem sehr wichtigen Punkt: in einem gebe ich Atkins/LowCarb recht: je unverarbeiteter und weniger fertig ein Lebensmittel ist, desto besser sollte es für den Körper sein. Dies gilt meiner Meinung nach natürlich für Hähnchenfleisch, Eisbergsalat und Sauerkraut. Allerdings auch für Bananen, Äpfel und Kornprodukte.
Atkins war für mich persönlich das beste was mir passieren konnte. Allerdings nicht wegen seinen Regeln, sondern weil ich dadurch zum ersten mal ein Bewusstsein für Kalorien, Mengen und Ernährung im Allgemeinen bekommen habe. Wer mit Atkins/LowCarb sein Leben lang zurecht kommt, super. Allerdings ist es fahrlässig, den große Teil, der mit den Beschränkungen auf die Dauer nicht klar kommt sofort als "den Feind" oder "den Troll" anzusehen.
Wurde jetzt zwar alles ein wenig länger als gedacht, ich hoffe ihr habt trotzdem verstanden worauf ich hinaus wollte
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