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Fit durch Fett
Mit Omega-3-Fettsäuren halten sich Zugvögel für ihren Marathonflug fit
(30.03.09) - Beim Sandstrandläufer ersetzt die reichliche Kost von Omega-3-Fettsäuren ein Ausdauertraining. Der aus Kanada stammende Zugvogel flüchtet vor dem harten Winter nach Südamerika. Damit er diesen Marathonflug schafft, macht er vorher einen Zwischenstopp an der Ostküste Kanadas: An der Bay of Fundy ernährt er sich zwei Wochen lang ausschließlich von Schlickkrebsen, die einen extrem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren haben. Allein durch diesen Futterbestandteil kann er seine Leistung enorm steigern, fanden kanadische Wissenschaftler heraus. Fütterungsversuche bei Virginiawachteln bestätigten diesen Befund. Diese Vögel fliegen nur selten und lediglich über kurze Strecken, weshalb ihre Flügelmuskulatur nur schwach ausgebildet ist. Nach sechs Wochen strikter Schlickkrebsdiät waren die Wachteln jedoch fast genauso fit wie die Langstreckenflieger, berichten die Forscher um Jean-Michel Weber von der Universität in Ottawa.
In den Versuchen fütterten die Forscher die Virginiawachteln sechs Wochen lang mit einer von zwei bestimmten Omega-3-Fettsäuren oder mit einem Mix der beiden Fettsäuren. Danach maßen sie den Sauerstoffverbrauch der Brustmuskeln. Dieser war enorm gestiegen, was auf eine entsprechende Leistungssteigerung der Muskeln schließen lässt. Zusätzlich überprüften die Wissenschaftler die Aktivität von vier Stoffwechselenzymen und stellten fest, dass die Werte zwischen 58 und 90 Prozent gestiegen waren und damit das Niveau der Sandstrandläufer erreichten.
Eine solche Verbesserung der Enzymaktivität ist selbst für Leistungssportler unmöglich: Nach sieben Wochen intensiven Ausdauertrainings können sie ihre Werte gerade einmal um 38 bis maximal 76 Prozent steigern. In anschließenden Studien wollen die Forscher klären, wie genau die Fettsäuren die Enzymaktivität ankurbeln.
Gegenüber Bild der Wissenschaft erklärte Studienleiter Jean-Michel Weber, er nehme an, dass eine täglich hohe Dosis von Omega-3-Fettsäuren auch beim Menschen zu eine Leistungssteigerung führen würde. Allerdings wohl nicht in solch extremem Maße wie bei den Vögeln.
Bereits seit einigen Jahren gilt es als erwiesen, dass Omega-3-Fettsäuren Arteriosklerose und der Verengung der Herzkranzgefäße vorbeugen können. Da dem menschlichen Körper ein Enzym fehlt, kann er bestimmte Omega-3-Fettsäuren nicht selbst herstellen, sondern muss sie mit der Nahrung aufnehmen. Die Fettsäuren sind vor allem in Fischarten mit einem hohen Fettanteil wie Hering, Lachs oder Tunfisch enthalten, aber auch in vielen Pflanzenölen, zum Beispiel in Leinsamen- oder Walnussöl.
Jean-Michel Weber (Universität Ottawa) et al.: Journal of Experimental Biology, Bd. 212, S. 1106
ddp/wissenschaft.de – Mascha Schacht
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/301982.html
Mit Omega-3-Fettsäuren halten sich Zugvögel für ihren Marathonflug fit
(30.03.09) - Beim Sandstrandläufer ersetzt die reichliche Kost von Omega-3-Fettsäuren ein Ausdauertraining. Der aus Kanada stammende Zugvogel flüchtet vor dem harten Winter nach Südamerika. Damit er diesen Marathonflug schafft, macht er vorher einen Zwischenstopp an der Ostküste Kanadas: An der Bay of Fundy ernährt er sich zwei Wochen lang ausschließlich von Schlickkrebsen, die einen extrem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren haben. Allein durch diesen Futterbestandteil kann er seine Leistung enorm steigern, fanden kanadische Wissenschaftler heraus. Fütterungsversuche bei Virginiawachteln bestätigten diesen Befund. Diese Vögel fliegen nur selten und lediglich über kurze Strecken, weshalb ihre Flügelmuskulatur nur schwach ausgebildet ist. Nach sechs Wochen strikter Schlickkrebsdiät waren die Wachteln jedoch fast genauso fit wie die Langstreckenflieger, berichten die Forscher um Jean-Michel Weber von der Universität in Ottawa.
In den Versuchen fütterten die Forscher die Virginiawachteln sechs Wochen lang mit einer von zwei bestimmten Omega-3-Fettsäuren oder mit einem Mix der beiden Fettsäuren. Danach maßen sie den Sauerstoffverbrauch der Brustmuskeln. Dieser war enorm gestiegen, was auf eine entsprechende Leistungssteigerung der Muskeln schließen lässt. Zusätzlich überprüften die Wissenschaftler die Aktivität von vier Stoffwechselenzymen und stellten fest, dass die Werte zwischen 58 und 90 Prozent gestiegen waren und damit das Niveau der Sandstrandläufer erreichten.
Eine solche Verbesserung der Enzymaktivität ist selbst für Leistungssportler unmöglich: Nach sieben Wochen intensiven Ausdauertrainings können sie ihre Werte gerade einmal um 38 bis maximal 76 Prozent steigern. In anschließenden Studien wollen die Forscher klären, wie genau die Fettsäuren die Enzymaktivität ankurbeln.
Gegenüber Bild der Wissenschaft erklärte Studienleiter Jean-Michel Weber, er nehme an, dass eine täglich hohe Dosis von Omega-3-Fettsäuren auch beim Menschen zu eine Leistungssteigerung führen würde. Allerdings wohl nicht in solch extremem Maße wie bei den Vögeln.
Bereits seit einigen Jahren gilt es als erwiesen, dass Omega-3-Fettsäuren Arteriosklerose und der Verengung der Herzkranzgefäße vorbeugen können. Da dem menschlichen Körper ein Enzym fehlt, kann er bestimmte Omega-3-Fettsäuren nicht selbst herstellen, sondern muss sie mit der Nahrung aufnehmen. Die Fettsäuren sind vor allem in Fischarten mit einem hohen Fettanteil wie Hering, Lachs oder Tunfisch enthalten, aber auch in vielen Pflanzenölen, zum Beispiel in Leinsamen- oder Walnussöl.
Jean-Michel Weber (Universität Ottawa) et al.: Journal of Experimental Biology, Bd. 212, S. 1106
ddp/wissenschaft.de – Mascha Schacht
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/301982.html