In Ketose oder doch nicht?

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Soulshine

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Somewhere over the sea......
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Borderline-Keto
Hallo ihr Lieben,

nur ne kurze Frage. Ich lieg beom Ketonix immer gut in Ernährungsketose oder Therapeutischer Ketose. Der Mojo steckt aber bei 0.4. Was denn nun?

Im Prinzip ist es mir egal, so lange es mir gut geht dabei.. und ich geh ja auch nach Tigas Prinzip. Kanns sein, dass meine Blutketone so niedrig sind, weil sich das alles eingespielt hat?!

Mmmm.....
 
Egal, was oder wo du misst, stimmen tut davon nichts

Sieh es eher als ungefähr an. Im Blut misst du die Reste, die es bis in den Finger geschafft haben, was deine Leber wirklich produziert kannst du nur erahnen.
Beim Athen ist es auch davon abhängig, was du wann gegessen hast, wie gut der Sensor reagiert, ob du immer gleich ausatmest .....
Mach dir nicht so einen Kopf
 
Mal ein kleiner Exkurs in die Messtechnik.
Was bedeutet "messen"?
Im einfachsten Fall vergleichen wir eine Größe mit einer vorgegeben Größe.
Also z.B. bei der klassischen Balkenwaage ein unbekanntes Gewicht, mit bekannten Gewichten.
Bei der Federwaage wird das zu messende Gewicht mit der Auslenkung gegen einen bekannten Widerstand gemessen.
Bei Elektronischen Waagen ändert sich ein Elektrischer Widerstand oder eine Kapazität in abhängigkeit von der elastischen Verformung oder dem Druck. Dies wird dann wieder mit bekannten Werten verglichen.

Jetzt haben wir aber Interesse an Werten, die man nicht so ohne weiteres abmessen kann. Also z.B. Körperfett oder Konzentrationen von Stoffen in Flüssigkeiten (also anderen Stoffen).
Diese werden meist indirekt gemessen. Man misst also eine Reihe anderer Parameter und schließt aus deren Verhältnis auf den eigentlichen Messwert. Dabei sind die Wege, auf denen man zu einem Ergebnis kommt, oft sehr unterschiedlich. Dies kann zum Einen daran liegen, dass die Daten unterschiedlich interpretiert werden, zum Anderen aber auch daran, dass unterschiedliche Messverfahren verwendet werden.

Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass die Verfahren jeweils reproduzierbare Ergebnisse hervorbringen, also z.B. ich führe die gleiche Messung mehrmals hintereinander durch und die Ergebnisse sind sehr ähnlich, dann habe ich ein Verfahren, was zwar halbwegs genau ist, aber ob es das misst, was ich messen will, oder ob ich etwas ganz anderes messe, kann ich nicht beurteilen. Ich nehme also ein weiteres Messverfahren und wiederhole die Messungen und komme zu abweichenden Ergebnissen. Was jetzt? Welches Verfahren ist nun falsch? Auch das kann ich damit nicht feststellen. Ich weiß jetzt aber, dass mindestens eins der beiden Messverfahren nichts ist, evtl. aber auch beide.

Wenn ich großes Glück habe, gibt es ein Kalibrierungsverfahren. Dann kann ich mein Messgerät oder meinen Messablauf dadurch so einstellen, dass unter sehr engen Bedingungen die Messwerte mit standardisierten Messwerten im gleichen Bereich liegen. Aber wenn ich jetzt hingehe und die Messbedingungen stark veränder, ist die ganze Kalibrierung evtl. nichts mehr wert, weil die veränderten Bedingungen mein Messergebnis stark beeinträchtigen können.

Nehmen wir mal ein ganz anschauliches Beispiel: Wir messen die Größe eines Kindes.
Der eine Messstab liefert einen Wert von 95 cm und der andere Messstab 105 cm. Ob das Kind tatsächlich 90 cm, 100 cm oder 110 cm groß ist, wissen wir nicht. Hier können wir natürlich den einen Stab mit dem anderen nachmessen und den Unterschied direkt feststellen. Dann wissen wir aber noch immer nicht, wo der Fehler liegt. Wenn wir die Messgeräte nicht so vergleichen, dann können wir mit beiden Messungen sehr gut veränderungen feststellen. Das Kind wächst und die Werte werden größer.

Mal zurück zum konkreten Fall:
Wir haben 2 Messverfahren mit äusserlich ähnlichem Ablauf (nehme ich mal an). Beides sind indirekte Messungen. Was wirklich dabei gemessen wird, ist uns nicht bekannt, da dies das Geheimnis des Geräteherstellers ist.
Die Messungen kommen zu abweichenden Ergebnissen. Was wissen wir jetzt? Eins oder beide Messergebnisse sind falsch. Mehr wissen wir nicht und mehr können wir damit auch gar nicht feststellen.
Wenn wir davon ausgehen, dass beide Messmethoden grundsätzlich das messen, was sie vorgeben, dann werden diese Messmethoden mit sich selbst vergleichbare Ergebnisse produzieren. Es kann aber durchaus sein, dass ein Messgerät unter bestimmten Bedingungen bessere Ergebnisse liefert als das andere. Wenn sich die Bedingungen ändern, kann das andere Messgerät genauer sein.

Jetzt messen wir (indirekt) einen einzelnen Messwert und wissen nicht, wie gut das Ergebnis ist. Wir haben aber ein biologisches System. Wir wissen dabei nicht mal so ganz genau, wie sich veränderungen des Messwertes auf das System auswirken und zudem wissen wir nichts von irgendwelchen Ausgangswerten. Es kann ja durchaus sein, dass sich Änderungen in der Konzentration bei unterschiedlichen Leuten sehr unterschiedlich auswirken. Sehr viel wahrscheinlicher ist es aber, dass wir mit dem Messwert ohnehin nur einen Teilaspekt betrachten und die ganze Sache erheblich komplexer ist.

Fazit: Weniger messen und von den Ergebnissen nicht verrückt machen lassen
 
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