Ist die 'KH-Schranke' änderbar?

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Marzipan

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Hallo @ all,

ich habe mal eine seltsame Frage.

Ist die 'Schranke', die bestimmt, wieviele KH wir aufnehmen können, um in Ketose zu kommen, veränderbar oder ist die sozusagen genetisch bei jedem festgelegt?

Irgendwie hab ich Angst, dass wenn ich eine zeitlang nicht mehr als 10-15 KH am Tag zu mir nehme, die Menge der KHs kleiner wird, die ich zu mir nehmen kann... so quasi wie bei einer Diät, wo dann der Stoffwechsel die Kalorienzahl runterfährt...

Wäre nett, wenn ihr mir da weiterhelft.

Danke :)
 
AW: Ist die 'KH-Schranke' änderbar?

Hallo Marzipan,

Ich stütze mich mit meiner Aussage auf den gesunden Menschenverstand - ohne Garantie auf Richtigkeit.

Der Körper unterliegt eine gewisse Trägheit - das soll heißen, dass er nicht gleich seine Ketose über Bord wirft, nur weil er ein paar Kohlenhydrate sieht.

Wenn du also eine Weile in der Ketose bist und die ganzen anfänglichen Wehwehchen vorbei sind, dann wirst du wegen einem kleinen (!) KH-Ausrutscher nicht aus der Ketose fliegen.
- Schließlich hat der Körper ja gelernt, dass es ein guter Weg ist, an Energie zu kommen...

Ich denke, der Köper nimmt die -leicht zu verbrennenden- KH's gerne entgegen, schnabuliert sie weg und dann werden fleißig weiter Ketonkörper in den Ofen geworfen.

Unterm Strich müssen immer ein paar Ketonkörper im Blut sein damit du keine (erneuten) KH-Entzugserscheinungen hast sondern der Körper noch Zeit hat, neue Ketonkörper nachzuproduzieren bevor ein KH/Ketonkörper Defizit im Körper entsteht.

Unsere Steinzeitvorfahren hatten ja auch nicht gleich Entzugserscheinungen, weil sie mal ein paar süße Beeren oder einen Bienenstock platt gemacht haben.

Unterm Strich würde ich sagen: Je länger du in der Ketose bist, desto "unempfindlicher" bist du einem KH-Ausrutscher gegenüber weil der Körper einfach (wieder) effektiv Ketonkörper produzieren kann.

Ich hoffe, ich konnte deine Unsicherheit etwas nehmen.

Gruß
Sascha
 
AW: Ist die 'KH-Schranke' änderbar?

Die Menge kann sich nicht durch Training nach unten verändern.
Sie liegt wahrscheinlich auch weit oberhalb 10-15g am Tag.

Die Ketose ist das Ergebnis eines deutlichen KH-Mangels. Jetzt ist es nicht so, dass der ganze Körper sich zu 100% von Ketonen ernähren kann. Die roten Blutkörperchen gar nicht, das Gehirn nur teilweise und einige Sondernfunktionen, wie z.B. Mundspeichel, brauchen den Zucker als Grundstoff, z.B. zur Glibber-Produktion.
Dafür sorgt die Leber, die aus dem Glycerin-Rest der Fette Glucose produziert. Und davon nicht zu wenig, das sind 100-200g am Tag. Theoretisch könntest Du also ohne weiteres 100g KH am Tag essen, und damit einfach die Leber entlasten - aber dazu musst Du 24 Stunden am Tag kontinuierlich essen und jede Minute sicher sein, dass du gerade nicht zu viel isst, Magen und Darm das auch kontinuierlich weiterleiten etc. Wenn du das nicht einhältst und sich die irgendwo KH anhäufen, dann geht der Blutzucker hoch, Insulin wird ausgestoßen und die Ketose ist vorbei.

Da das natürlich praktisch nicht möglich ist, hat Atkins die Grenze so niedrig festgelegt, dass du es zu keiner Mahlzeit schaffst, den Blutzucker auf eine kritische Höhe zu bringen. Du bist also jederzeit in deutlichem KH-Mangel. Und dein Stoffwechsel kann sich die KH auch nicht aus den Fingernägeln saugen, um den KH-Mange zu trainieren. Einzige Möglichkeit ist die Synthese in der Leber - und das bedeutet Ketose.
 
AW: Ist die 'KH-Schranke' änderbar?

Danke, das ist schonmal sehr interessant.
Ich stecke grad im Umzug fest und muss da bestimmt nochmal nachhaken. Das mache ich dann in ca. 3 Wochen, wenn hier alles vorbei ist.

Danke schonmal!
 
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