Jap, das nervt mich auch.
Mich überrascht es auch, dass ich doch des öfteren auch schon positives über Lowcarb gehört habe. Aber genau wie du, JBC08, geschrieben hast, bleibt das nicht hängen. Weil es entweder ähnlich wie die Ananans-Diät als Crashkurs dargestellt wird oder eben keinen Wert hat, weil dagegen 10 andere, negative Berichterstattungen folgen.
Oft ist alleine das Argument die Lebensmittelpyramide. Dass diese nach Belieben geändert wird, bekommen die meisten nicht mit. Es gibt Ärzte, die BCM vermarkten, wo man nunmal lernt, zwei Mahlzeiten durch Pulver zu ersetzen und die andere Mahlzeit ist man gezwungen sich mit Kohlenhydrate voll zu stopfen, weil der Körper das ja unbedingt braucht.
Meine Eltern machen gerade WW. Sie lassen mich aber in Ruhe, mit Vorurteilen. Ich habe mir das Programm wirklich interessiert angeguckt. Mir erschließt sich der Sinn dahinter nicht. Teilweise kochen sie Rezepte, wo sie unbegrenzt Kartoffeln verzehren dürfen. Sie können wöchentlich Punkte sparen, um sich am Wochenende ein Bierchen, Schokolade oder ähnliches gönnen zu können. Mein Bruder darf am Tag 30 WW-Punkte zu sich nehmen. Um das zu erreichen, muss er mehr essen als vorher. Bisher (nach 2 Wochen) hat nur mein Vater abgenommen. Augenscheinlich Wasser. Ich habe höflich und ohne belehren gesagt, dass ich das Prinzip einfach nicht verstehe. Mein Vater gehört zu den Personen in meinem Leben, denen ich am meisten Grips zusprechen würde. Aber auch er ist gefangen. Er hat ein System, an dem er sich halten kann, andere haben damit schon abgenommen, er hat diese komische CD, wo er fast alles nachlesen kann. Auch, wenn er nichts über die Vorgänge in seinem Körper erfährt, so wird er überschüttet mit Informationen zur Ernährung an sich. Außerdem gibt es in fast jedem Supermarkt mittlerweile WW-Produkte oder sogar -Gerichte. Kann ja nicht verkehrt sein.
Er sieht bei mir den Erfolg. ABER... erstens hat er aufgeschnappt, dass das Gehirn Zucker benötigt, die es nunmal nur durch Kohlenhydraten gewinnen kann UND er darf sich zwischendurch nichts gönnen. Keinen Alkohol, Schoki usw. Ich wüsste, wenn er Atkins machen würde, wäre er der Erfolgbanause schlecht hin, weil wenn er sowas macht, wie auch jetzt mit WW, dann eisern und total diszipliniert. Aber alleine die Aussichten bei WW "normal" zu essen, liegen ihn einfach besser.
Ich bin es mittlerweile müde alle Welt zu erklären, dass ich mich freiwillig in Lebensgefahr bringe, dass mein Leben trostlos ist, weil ich mir keine Ausnahmen gönne, dass ich auf Nudeln und weiteres verzichte, dass ich mich so quäle. Es helfen keine Argumente, dass ich das nicht will, nicht brauche, nicht verzichten muss und mir der Preis für zwei Glas Bier zu hoch ist und ich lieber meinen Weg ohne Ausnahmen verfolge, als mich an Bier zu erfreuen (was ja eh noch nicht raus wäre), um dass dann auszubaden.
Allerdings hilft die Abnahme ein bißchen. In einem anderen Forum, wurde ich als Diät-Guru verschrien, weil ich die Fragen bezüglich Atkins mancher User ausführlich beantwortet habe. Halt auch die bio-chemischen Vorgänge usw. Es lief daraus hinaus, dass man vorsichtig sein sollte, sowas anzupreisen, wenn Kinder mitlesen, da diese Ernährungsweise hoch gefährlich ist und am Ende doch nichts bringt. Ich hatte dort auch einen Etappenticker. Ab ca. 20 kg Gewichtsabnahme wurden die Stimmen leiser. Ich ernte jetzt Lob und Anerkennung. Teilweise noch Verwunderung aufgrund des Nudel- und Schokiverzichts, aber immer mehr Interessen schreiben mich an (wenn auch noch per PM) wie das ganze funktioniert, welche Bücher und Informationsquellen im Netz ich empfehlen kann.
Das zeigt doch, dass nur der gesehene Erfolg überzeugen kann, Vorurteile zu hinterfragen. Und ausräumen kann man sie nur, wenn man sich dann die Zeit nimmt und erklärt, wieso, weshalb, warum.
Solange es aber immer noch unwissende Gegner gibt, die einfach die Gefährlichkeit von lowcarb anpreisen, die Lebensmittelindustrie einfach nur verkaufen will und die Leute lieber vorgekaute Informationen aufnehmen, anstelle zu hinterfragen, wird sich an der Einstellung nichts ändern, würde Atkins nicht durch die großen Medien reabillitiert werden.
LG Steffi