Kehrtwende in der Fettecke - Änderung der Empfehlungen für Cholesterin in den USA

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PerditaX

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Die Achse des Bösen wird in der Medizin von einem klar definierten Oberschurken angeführt. Für Ärzte wie für Laien kommt die Bedrohung eindeutig aus der Fettecke: Cholesterin ist das Nordkorea unter den körpereigenen Molekülen. Strömt es im Übermaß durch die Blutbahn, kleistert es Arterien zu und verstopft Herzkranzgefäße und Hirnschlagadern, bis die Opfer in jungen Jahren vom Infarkt oder Schlaganfall dahingerafft werden.

Kein Wunder, dass Mediziner jahrzehntelang danach trachteten, die Cholesterinwerte immer drastischer zu senken. Besonders das im Volksmund als "böses Cholesterin" bezeichnete LDL (das Kürzel steht für Low Density Lipoprotein) hatte es ihnen angetan. Je niedriger der Wert dieses Blutfettes, desto besser.

Mit dieser Rosskur ist nun Schluss. Die amerikanischen Herzexperten haben Mitte November einen überraschend radikalen Wandel vollzogen und lockern ihre Empfehlungen, wer von einer Therapie mit Statinen profitiert. Im Fachblatt Circulation (online) kommt eine Arbeitsgruppe der beiden größten Kardiologenverbände der USA zu dem Ergebnis, dass die ebenso populären wie umsatzstarken Fettsenker nicht mehr jedem Wohlstandsbauch mit mäßig erhöhten Cholesterinwerten gleichsam im Schrotschussverfahren verordnet werden sollten.




Eindeutig profitieren demnach noch vier Patientengruppen von einer Therapie mit Cholesterinsenkern:


1) Menschen, die bereits einen Infarkt hinter sich haben, oder deren Beschwerden auf andere Herz-Kreislauf-Leiden hinweisen

2) Menschen, deren Menge an LDL-Cholesterin im Blut 190 Milligramm pro Deziliter übersteigt, was hauptsächlich bei familiären Fettstoffwechselstörungen vorkommt;

3) Diabetiker im Alter zwischen 40 und 75 Jahren, bei denen der LDL-Cholesterinwert zwischen 70 und 189 Milligramm pro Deziliter liegt

4) Menschen im Alter zwischen 40 und 75 Jahren, deren LDL-Cholesterin zwar unter 190 Milligramm pro Deziliter liegt, die aber ein um 7,5 Prozent oder noch stärker erhöhtes Risiko aufweisen, in den kommenden zehn Jahren einen Infarkt oder Schlaganfall zu erleiden.


kompletter Artikel, hier:

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/cholesterinsenker-kehrtwende-in-der-fettecke-1.1829749
 
AW: Kehrtwende in der Fettecke - Änderung der Empfehlungen für Cholesterin in den USA

"Cholesterin ist das Nordkorea unter den körpereigenen Molekülen."

:rotfl:
 
Hohes Cholesterol ist im Alter POSITIV mit Langlebigkeit korreliert.

Warum soll ich es senken? Um mich früher umzubringen?
 
man könnte dagegen argumentieren: viele (Alters)Krankheiten wie Krebs oder wahrscheinlich bevorstehender Tod senken Cholesterin.
von wiki
The U-shape for total mortality in men and the flat relation in women resulted largely from a positive relation of TC with coronary heart disease death and an inverse relation with deaths caused by some cancers (e.g., lung but not colon), respiratory disease, digestive disease, trauma, and residual deaths.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1355411
 
Laxx, das Risiko gehe ich ein.

Wenn ich die 55 jährigen am Roolator immEdeka mit dem fast 85 jährigen im Fitnessstudio bei uns vergleiche, dann sagt mir mein Gefühl, dass die Edeka Leute die Statistik versauen...
 
Ich persönlich kann mir schwer vorstellen das jemand der vielleicht leicht erhöhte Cholesterinwerte hat, sich aber ansonsten Fastfood frei ernährt, wenig verarbeitete Lebensmittel, wenig bis kein Zucker eine schlechtere Lebenserwartung hat.
Es heißt ja die einzige Ernährungsweise die erwiesenermaßen Herzkrankheiten rückgängig gemacht hat "reverse heart disease" ist vegan whole food. Aber die hat für mich mit "gesundem" Keto mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede, im Vergleich zur SAD.
 
Ich habe EKG's Schluckechos und Belastungs MRTs aus der Herzklinik aus meiner vegetarischen Zeit und aktuelle EKGs unter reiner Fleisch/Fettdiöt im Vergleich.

Ist zwar nur N=1, aber eindeutig.

Meine Mutter habe ich nach etlichen Infarkten und Intensivstationsaufenthalten umgestellt, sie hat dann mit knapp 80 keinerlei Probleme mehr gehabt.

N=2

Das sind keine Statistiken. Aber Erfahrungen.
 
Meine Hausärztin hat gesagt, es ist nicht schlimm, wenn die Cholesterienwerte erhöht sind. Es kommt einzig und allein auf den Cholesterienquotienten an.
 

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