Schade, wie die Diskussion hier geführt wird. Angriffe müssen doch echt nicht sein. Es sollte auch keiner beurteilen, wer hier in der richtigen Community ist und wer nicht, ich denke hier ist genug Platz für alle.
Ich hab total überlesen, dass du Bodybuilder bist, das ändert die Lage schon nochmal ein bisschen. Sind all die betroffenen Jungs von Anfang an natural Bodybuilder oder erst später dazugekommen?
Die Mittelchen, die sich die anderen so reinpfeifen können mehrere Jahre lang Auswirkungen auf den Körper und den Hormonhaushalt haben.
Eine ungesunde ketogene Ernährung hat garantiert genauso negative Folgen für die Spermienqualität wie jede andere unausgewogene Ernährung.
Süßstoffe und Eiweiß-Pülverchen tragen sicher nichts zu fröhlichen Schwimmern bei, auch Vitaminmangel kann sich heftig auf die Spermien auswirken.
Da spielt schon viel mit rein.
Ich weiß auch, dass Natural Bodybuilder durchaus zu Testosteron-Boostern greifen, nur halt natürlichen. Zugeführtes Testosteron, egal woher und woraus, wirkt sich manchmal negativ auf die Fruchtbarkeit aus.
Ich kenne einen Coach, der sich selbst ketogen ernährt und Experte für natürliche Supplemente ist. Auch mit wissenschaftlich fundierter Ausbildung, inklusive medizinforschung.
Allerdings liegt sein persönlicher Fokus eher auf CrossFit und MMA, er trainiert aber auch Bodybuilder. Natürlich, versteht sich.
So. Den hab ich jetzt mal gefragt, was er zum Thema Spermienqualität weiß. Hat er sich, da kein Kinderwunsch, noch nicht so intensiv mit auseinandergesetzt.
Aber als ganz spontane Antwort ohne Recherche seinerseits hat er mir erklärt, dass er es für absolut möglich hält, dass das schlechte Spermiogramm auf das Bodybuilding und die Ernährung in Kombination zurückzuführen sein könnte.
Dass sich eine normale ketogene Ernährung ohne Bodybuilding auf die Spermienqualität auswirkt, ist ihm hingegen nicht bekannt und er hält das auch für unwahrscheinlich, weil er zu viele keto-Leute kennt, die Kinder haben.
Ich gebe das nur weiter und hoffe ich habe es nicht fehlinterpretiert, war nur ein kurzer FB-Chat, aber ich denke der Mann hat Ahnung.
So viel dazu.
@Dany2712 zum Thema Adoption, bissl OT, liegt mir aber am Herzen... Ich habe an einer Geschichte über Kinderwunsch gearbeitet und damals mehrere Paare über einen längeren Zeitraum begleitet.
Es war ziemlich erschütternd, wie schwierig eine Adoption mit 35+ ist, auch wenn es theoretisch kein Höchstalter gibt.
Wo bei deiner Quelle steht:
In der Regel nehmen die Jugendämter gern Paare unter 40 Jahren für einen Säugling
sollte das "in der Regel" gestrichen werden. Es ist ab einem gewissen Alter fast unmöglich ein Baby (je älter das Kind, desto einfacher wird es) zu adoptieren, wenn man nicht extremes Glück bei den Ämtern hat.
Besonders schlimm war für mich der Fall eines Akademikerpärchens mit idealen Voraussetzungen, also tolles Haus mit Garten, gute finanzielle Situation und trotzdem viel Zeit für ein Kind, zu Beginn des Prozesses war sie 32 und er 35. Als ich sie kennengelernt habe, waren sie seit fast 7 Jahre in den Mühlen der Ämter. Jedes psychologische Gutachten bravourös bestanden, alle Checks wunderbar, aber ein Kind haben sie nicht bekommen.
Ohne Begründung. Meiner Erfahrung nach dauert der Adoptionsprozess in der Regel bis zu 6 Jahre. Wer also mit Mitte 30 ein Kind will, sollte mit Ende 20 den Adoptionskram in Angriff nehmen.
Mein Pärchen hat sich letztlich für eine Eizellspende im Ausland entschieden. Eigentlich echt blöd.
Das nur als Info, warum es nicht verkehrt ist sich mit Mitte 20 schon mal zu informieren.
Abschließend: Unfruchtbarkeit/Sterilität ist ein Thema, bei dem es noch viel zu viele Vorurteile und Tabus gibt.
Ich denke nach wie vor, dass mmoders Frage durchaus berechtigt ist, sehe aber auch eher ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren.
Die ketogene Ernährung an sich, so sie denn gut geplant ist, halte ich nicht für den alleinigen Auslöser. Als verstärkender Faktor aber absolut denkbar.