Kritische Berichte

stelpa · 16. Okt. 2014

Ich finde, wenn man eine Meinung hat, sollte man auch die kritischen Seiten kennen.
Entweder daraus ergibt sich eine neue Meinung, oder man kann sich in der eigenen Meinung bestätigen, weil man begründen kann, warum man der Kritik widerspricht.
Daher möchte ich hier kritische Berichte über Low Carb im Allgemeinen, aber auch Atkins und Keto im Speziellen sammeln.

cinnamon hat einen Link gepostet, den ich hier nun auch poste:
http://science.orf.at/stories/1700793/
Der Artikel ist sehr kurz

Meine Meinung: Ich habe mittlerweile verstanden, dass sich im ersten Monat durch die Umstellung die Werte verschlechtern können. Ich halte es daher nicht für sinnvoll 4 Wochen heran zu ziehen für einen Vergleich (mal abgesehen davon, dass 21 Personen sowieso viel zu wenig sind).
Weiters ist es mMn nicht mehr zeitgemäß nur den GI, nicht aber den GL heran zu ziehen. Hier hätte es noch einen Vergleich geben sollen.
Eines ist wiederum klar herausgekommen: Fettreduktion ist Schwachsinn!

Rehmoppel · 16. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Es hat schon Atkins geschrieben, dass eine Kalorie eben nicht eine Kalorie ist! Es gibt bei der kh-armen Ernährung einen Stoffwechselvorteil.

Dem wird auch hier im Forum oft widersprochen. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass ich mehr Kalorien essen kann, ohne zuzunehmen, als wenn ich Kh esse.

Fussel reloaded · 16. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Kalorien, also die Wärmemenge (auch noch der BRENNwert genannt), wird im Labor ermittelt. Durch... Verbrennung.

Von Verdauung ist das weit erntfernt. Zumal es wirklich tatsächlich gute und schlechte Futterverwerter gibt.
Nährstoffe werden ja auch ausgeatmet und andersweitig ausgeschieden, von Hormon- und Enzymwirkungen fang ich gar nicht erst an...

flo · 20. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Ich finde den methodischen Ansatz ja sehr schön.
Eigentlich ist ja der Goldstandard des wissenschaftlichen Vorgehens so:

ich habe eine Vermutung
ich stelle daraus eine These auf
ich entwickle aus der These ein Studie, die geeignet ist, die These zu stützen, widerlegen oder quantitativ zu kategorisieren

Jetzt haben die eine Vermutung, dass es etwas mit Glyx zusammenhängt, und testen dann drei Kandidaten.
Jetzt kommt der favorisierte Kandidat nur im Mittelfeld raus, und dann schieben sie Argumente nach, warum Atkins ja eigentlich nicht so gut ist.

Also entweder schließt man den Kandidaten von vornherein aus, weil er anderweitige Kontraindikationen hat, oder man muss mit dem Ergebnis leben.
Denkbar wäre ja auch gewesen, Atkins auszuschließen und die Glyx-Gruppe nochmal in 2 Gruppen aufzuteilen, um andere Faktoren als den Glyx-Index zu untersuchen.

tiga · 20. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Eine Stichprobe von 21 Personen.
Da kann man dann schon direkt mit dem Lesen aufhören.
Aus so kleinen Stichproben kann man nicht auf irgend welche Zusammenhänge schließen. Wenn man die Gruppe dann noch teilt, wird es erst recht albern

stelpa · 20. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Ja, ist schon a bissal wenig repräsentativ *g* find ich auch.

RuGu · 20. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Ich habe eben auf der Seite von Dr. Froböse folgende Passage gelesen.

Umfangreiche Studien belegen, dass die roten Blutkörperchen, das Nierenmark und ganz besonders unser Gehirn auf die Zufuhr von Kohlenhydraten in Form von Glucose angewiesen sind. Was geschieht, wenn unser Gehirn zu wenig davon bekommt, haben wir alle schon erfahren: Der Schokoladenheißhunger überkommt uns. Letztendlich werden wir früher oder später unsere Diätpläne über den Haufen werfen. Abnehmen sollte einfach nicht im „Hauruck-Verfahren“ stattfinden, wenn man auch längerfristig etwas davon haben möchte. Es macht durchaus Sinn, vor allem abends, Kohlenhydrate einzusparen, aber von einem radikalen Verzicht ist wirklich abzuraten. Tun Sie sich und Ihrer Gesundheit den Gefallen.
Quelle: www.ingo-froboese.de

Wie sieht es dann bei ketogener Ernährung aus? Da hat man ja auch nicht viel KHs.
Man hört immer wieder, dass eine ketogene Ernährung den Stoffwechsel runter fährt. Hat da jemand Erfahrungen? Diesen Thread hab ich gelesen, aber da gibt es keine Antworten. https://www.ketoforum.de/erfahrungen/24700-eingeschlafener-stoffwechsel.html

tiga · 21. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Es stimmt. dass unser Körper ohne KH nicht klar kommt.
Darum produziert er KHs im nötigen Umfang selber.

Hungern fährt den Stoffwechsel runter.
Ketogene Ernährung heißt aber nicht hungern, sondern KHs meiden.
Wenn ich Hunger habe, dann esse ich was. Ich esse gerne und ich esse viel.

Wenn der Stoffwechsel runter fährt, haben die Leute zu wenig gegessen. Meist liegt der Grund darin, dass sie schneller abnehmen wollen.
Das Einzige, was ich an dem Text so spontan unterschreiben würde ist der Rat, dass Abnehmen nicht im Hauruck-Verfahren stattfinden soll.
Den Rest halte ich eher für fragwürdig

stelpa · 21. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Dazu vielleicht interessant:
http://diepresse.com/home/leben/gesundheit/3898247/Diaeten_Am-Ende-sind-sie-alle-gleich?from=rss
Es scheint egal zu sein, ob man schnell oder langsam abnimmt.

Hier übrigens ein Kritiker von allem: http://www.dr-moosburger.at/publikationen.php
negative Energiebilanz ist alles

zum Beispiel hier:
http://www.dr-moosburger.at/pub/pub079.pdf
Lebensbedrohliche Komplikationen bei der Atkins Diät
Hier werden Fälle von Ketoazidose genannt und die Gefahr der Produktion eines Zelltoxines, das durch ketogene Ernährung gefördert werden soll.

PerditaX · 21. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Ketose vs Ketoazidose

Ich bin mir nicht sicher ab die Begriffe hier richtig unterschieden werden. Wenn jemand unter LC eine Ketoazidose bekommt, dann ist das ein gesundheitliches Problem, dass nicht von LC verursacht wurde.

hier - nachlesen, auch die Links im Thread beachten

Fussel reloaded · 21. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

tiga schrieb:
Es stimmt. dass unser Körper ohne KH nicht klar kommt.
Darum produziert er KHs im nötigen Umfang selber.

Die Leber ist durchaus in der Lage 500 g Glukose am Tag zu produzieren.
Wozu bitte nochmal soll man KH also essen?

Andere Zuckerarten werden ja auch hergestellt. In unserer Fruehgeschichte gab es nunmal keine Supermaerkte, Getreidefelder und Obstplantagen - und in der Natur sind KH recht saisonbedingt. Folglich MUSS der Stoffwechsel davon unabhaengig sein.

Fussel reloaded · 21. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Fussel reloaded schrieb:
Die Leber ist durchaus in der Lage 500 g Glukose am Tag zu produzieren.
Wozu bitte nochmal soll man KH also essen?

Andere Zuckerarten werden ja auch hergestellt. In unserer Fruehgeschichte gab es nunmal keine Supermaerkte, Getreidefelder und Obstplantagen - und in der Natur sind KH recht saisonbedingt. Folglich MUSS der Stoffwechsel davon unabhaengig sein.

Der Heisshunger auf KH hat andere Ursachen.

Gehirne von Raubkatzen (ob es Fleischfresser allgemein betrifft, kann ich auf die Schnelle nicht sagen...) funktioniern noch immer mit Glukose pur - unser Fettstoffwechsel ist naemlich juengeren Datums.
Und wieviele Raubkatzen stuerzen sich auf Kaffeestueckchen und Schokolade?

Dumme Hunde mal ausgenommen.

tiga · 21. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Dumme Hunde sind aber auch ganz selten Raubkatzen :rotfl:

stelpa · 21. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Soweit ich gelesen habe können nur Menschen und Ratten das Gehirn mit Ketonen ernähren

Fussel reloaded · 21. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

tiga schrieb:
Dumme Hunde sind aber auch ganz selten Raubkatzen :rotfl:

Siehe, was in Klammern steht, bin mir nur bei Katzen sicher

RuGu · 21. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Die grösste Gefahr bei Atkins/ ketogen ist, dass man einfach mangels Hunger zu wenig isst und so den Stoffwechsel runter fährt. Den dann wieder mit Sport pushen und das Essen auffetten.

Fussel reloaded · 21. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Irgendwie habe ich den Verdacht, dass viele nicht wissen, was "Stoffwechsel runterfahren" ueberhaupt ist.

Wenn man Aktins richtig macht, isst man ja auch viel Fett und zaehlt keine Kalorien, sondern nur die KH.
Und ist SATT.
In Ketose ist sogar die Koerpertemperatur bis zu einen halben Grad erhoeht, was kein Sparen ist. Im Gegenteil, die Heizung ist unsere groesste Energieschleuder. Da wird dann zuerst gespart.

Und wenn man jaemmerlich anfaengt zu frieren - bis hin zum Schuettelfrost - dann hat man echt was falsch gemacht.
DANN naemlich ist der Stoffwechsel runtergefahren. Da hilft REFEED und gut ists.

Man kann ihn aber auch jahrelange unterkalorische Diaeten "schrotten" und von Substanzabbau (ungleich Fettabbau), so dass der Koerper lernt, wirklich JEDE Kalorie dreimal auszuquetschen. Weaehrend Naehrstoffe bei genug Futter auch im Klo landen...

Den GRUNDumsatz kann man uebrigens auch mit viel Sport kaum erhoehen, weil Muskulatur im Ruhezustand nur gering mehr verbraucht. Man erhoeht also nur den LEISTUNGsumsatz und damit den GESAMTumsatz.

tiga · 21. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

RuGu schrieb:
Die grösste Gefahr bei Atkins/ ketogen ist, dass man einfach mangels Hunger zu wenig isst und so den Stoffwechsel runter fährt. Den dann wieder mit Sport pushen und das Essen auffetten.

Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Ich habe eher das Problem, dass durch die hohe Energiedichte fetter Nahrung, die Energieaufnahme durch die Decke geht.
Es ist ja nicht so, dass fettes Essen besonders gut sättigt

flo · 21. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Vielleicht machst du dann auch was falsch.
Der Lerneffekt bei ketogen ist ja auch, das Nahrungsvolumen zu senken. Sättigung durch Magendehnung sollte nie wieder vorkommen.

tiga · 21. Okt. 2014

AW: Kritische Berichte

Soll es nicht?
Warum das denn?
Das halte ich für sehr unnatürlich

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