Machen Kohlenhydrate fett?
Der Körper reagiert auf den Verzehr von Kohlenhydraten mit der Ausschüttung von Insulin. Einfache Zucker gelangen sehr schnell ins Blut, während längere Kohlenhydratketten erst aufgebrochen werden müssen, ehe sie ebenfalls als Glucose in den Blutkreislauf gelangen. Der Körper nutzt die Glucose zur Energieversorgung von Gehirn und Muskeln. Allerdings wird nur ein Blut-zuckerspiegel in sehr engen Grenzen toleriert. Steigt der Blutzukkerspiegel durch Kohlenhydrate aus der Nahrung über das obere Limit, sorgt Insulin dafür, daß der Überschuß zunächst als Glycogen in Leber oder Muskeln gespeichert wird.
Glycogen ist eine Speicherform der Kohlenhydrate, die aus zwei Molekülen Glucose besteht. In der Leber eingelagertes Glycogen dient über die Freisetzung als Blutzucker der Energieversorgung des Gehirns; ein Vorrat von 60-90 Gramm, der für etwa 12 Stunden ausreicht. Das Muskelglycogen (300 bis 400 Gramm, bei gut trainierten Bodybuildern mit ihrer großen Muskelmasse auch etwas mehr) wird für die Energieversorgung des Bewegungsapparates genutzt und steht dem Gehirn nicht zur Verfügung. Die Aufnahmefähigkeit der Glycogenspeicher ist also auf wenige hundert Gramm beschränkt: Was darüber hinaus an Kohlenhydraten zugeführt wird, wird durch Insulin in Fettzellen eingelagert.
Dieser Umstand ist vor allem den Bodybuildern gut bekannt. Sie sind bemüht, vorwiegend langkettige Kohlenhydrate zu verzehren, die durch einen langsameren Übergang ins Blut auch eine verzögerte Insulinausschüttung nach sich ziehen. So soll die Fettspeicherung durch einen zu hohen Insulinausstoß weitgehend vermieden und die Energieversorgung längerfristig gesichert werden. Dieser Ansatz ist nicht falsch, aber auf keinen Fall der beste Weg, eine Körperfettanlagerung zu verhindern, geschweige denn, Körperfett abzubauen. Denn sind die Glycogenspeicher erst einmal gefüllt (was bei einer kohlenhydratreichen Ernährung kein Problem darstellt), bleibt für die überschüssigen Kohlenhydrate nur eines übrig: Die Speicherung als Körperfett. Das allein könnte schon die Fettzunahme bei herkömmlichen Aufbau-Diäten erklären. Doch es kommt noch schlimmer.
Insulin ist nicht nur vorrangig ein »Speicherhormon« für Fett, sondern auch, da alle Hormone in Paaren funktionieren (denken wir an Testosteron und Östrogen mit ihren gegensätzlichen Wirkungen), der »Gegenspieler« von Glucagon. Insulin hemmt den Glucagonausstoß und umgekehrt: Bei einem hohen Glucagonspiegel wird kein Insulin ausgestoßen. Das mag auf den ersten Blick nicht spektakulär erscheinen, doch es erklärt die stark fettabbauende Wirkung einer streng kohlenhydratreduzierten Ernährung.
Wenn wir Insulin als »Speicherhormon« betrachten, ist sein Gegenspieler Glucagon als »Freisetzungshormon« zu sehen. Glucagon leitet die Freisetzung von Fettsäuren aus den Körperdepots zur Energiegewinnung ein. Damit ist dieses Hormon ein willkommener Alliierter im Kampf um weniger Körperfett und der beste Freund des Bodybuilders, der ja einen sehr niedrigen Körperfettanteil anstrebt.
Die Fettzellen verfügen über zwei Enzyme, die Fette transportieren und durch Insulin und Glucagon gesteuert werden. Lipopro-. ein Lipase schleust Fettsäuren in die Fettzellen ein und sorgt dafür, daß sie dort bleiben. Das andere, hormongesteuerte Lipase genannt, setzt Fettsäuren aus den Speicherzellen in das Blut frei. Insulin stimuliert die LipoproteinLipase und leitet so die Fettspeicherung ein, während Glucagon mit Hilfe der hormongesteuerten Lipase die Fettsäuren aus den Fettzellen freisetzt. Bei einem hohen Insulinspiegel kann kein Speicherfett freigesetzt werden; erst wenn der Insulinspiegel fällt, wird Glucagon aktiv und leitet die Fettverbrennung ein.
Doch Insulin unterbindet die Fettverbrennung auch auf andere Weise: Neben den Muskeln setzen viele weitere Organe wie z.B. Herz, Leber, Nieren und Lunge Fette zur Energiegewinnung ein.
Dazu werden im Blut zirkulierende Triglyzeride durch Enzyme auf der Zellmembran aufgespalten und die freigewordenen Fettsäuren durch Carnitin zu den Mitochondrien im Innern der Zelle transportiert. Dort werden sie zur Energiegewinnung oxidiert und »verbraucht«. Insulin hemmt das Carnitin-Transportsystem. So werden aus Fettsäuren wieder Triglyzeride gebildet, die ins Blut entlassen und den Fettzellen zur Speicherung zugeführt werden. An ihre Stelle tritt Glucose zur Energiegewinnung.
Wenn der Blutzuckerspiegel unter die kritische Grenze fällt und keine neuen Kohlenhydrate verzehrt werden, schüttet die Bauchspeicheldrüse Glucagon aus. Dieses Glucagon setzt nun die in der Leber als Glycogen gespeicherte Glucose frei, so daß das Gehirn weiter kontinuierlich mit Blutzucker versorgt werden kann. Wenn die Glycogendepots in der Leber aber erschöpft sind (und weiter-hin keine Clucose aus kohlenhydratreicher Nahrung zur Verfügung steht), sorgt Glucagon dafür, daß Fettsäuren aus den Körperdepots aufgespalten werden; dabei entstehen Ketonkörper. Diese Ketonkörper dienen nicht nur der Energieversorgung des Gehirns, sondern werden von den Muskeln ebenfalls zur Energieproduktion genutzt.
Quelle
Der Körper reagiert auf den Verzehr von Kohlenhydraten mit der Ausschüttung von Insulin. Einfache Zucker gelangen sehr schnell ins Blut, während längere Kohlenhydratketten erst aufgebrochen werden müssen, ehe sie ebenfalls als Glucose in den Blutkreislauf gelangen. Der Körper nutzt die Glucose zur Energieversorgung von Gehirn und Muskeln. Allerdings wird nur ein Blut-zuckerspiegel in sehr engen Grenzen toleriert. Steigt der Blutzukkerspiegel durch Kohlenhydrate aus der Nahrung über das obere Limit, sorgt Insulin dafür, daß der Überschuß zunächst als Glycogen in Leber oder Muskeln gespeichert wird.
Glycogen ist eine Speicherform der Kohlenhydrate, die aus zwei Molekülen Glucose besteht. In der Leber eingelagertes Glycogen dient über die Freisetzung als Blutzucker der Energieversorgung des Gehirns; ein Vorrat von 60-90 Gramm, der für etwa 12 Stunden ausreicht. Das Muskelglycogen (300 bis 400 Gramm, bei gut trainierten Bodybuildern mit ihrer großen Muskelmasse auch etwas mehr) wird für die Energieversorgung des Bewegungsapparates genutzt und steht dem Gehirn nicht zur Verfügung. Die Aufnahmefähigkeit der Glycogenspeicher ist also auf wenige hundert Gramm beschränkt: Was darüber hinaus an Kohlenhydraten zugeführt wird, wird durch Insulin in Fettzellen eingelagert.
Dieser Umstand ist vor allem den Bodybuildern gut bekannt. Sie sind bemüht, vorwiegend langkettige Kohlenhydrate zu verzehren, die durch einen langsameren Übergang ins Blut auch eine verzögerte Insulinausschüttung nach sich ziehen. So soll die Fettspeicherung durch einen zu hohen Insulinausstoß weitgehend vermieden und die Energieversorgung längerfristig gesichert werden. Dieser Ansatz ist nicht falsch, aber auf keinen Fall der beste Weg, eine Körperfettanlagerung zu verhindern, geschweige denn, Körperfett abzubauen. Denn sind die Glycogenspeicher erst einmal gefüllt (was bei einer kohlenhydratreichen Ernährung kein Problem darstellt), bleibt für die überschüssigen Kohlenhydrate nur eines übrig: Die Speicherung als Körperfett. Das allein könnte schon die Fettzunahme bei herkömmlichen Aufbau-Diäten erklären. Doch es kommt noch schlimmer.
Insulin ist nicht nur vorrangig ein »Speicherhormon« für Fett, sondern auch, da alle Hormone in Paaren funktionieren (denken wir an Testosteron und Östrogen mit ihren gegensätzlichen Wirkungen), der »Gegenspieler« von Glucagon. Insulin hemmt den Glucagonausstoß und umgekehrt: Bei einem hohen Glucagonspiegel wird kein Insulin ausgestoßen. Das mag auf den ersten Blick nicht spektakulär erscheinen, doch es erklärt die stark fettabbauende Wirkung einer streng kohlenhydratreduzierten Ernährung.
Wenn wir Insulin als »Speicherhormon« betrachten, ist sein Gegenspieler Glucagon als »Freisetzungshormon« zu sehen. Glucagon leitet die Freisetzung von Fettsäuren aus den Körperdepots zur Energiegewinnung ein. Damit ist dieses Hormon ein willkommener Alliierter im Kampf um weniger Körperfett und der beste Freund des Bodybuilders, der ja einen sehr niedrigen Körperfettanteil anstrebt.
Die Fettzellen verfügen über zwei Enzyme, die Fette transportieren und durch Insulin und Glucagon gesteuert werden. Lipopro-. ein Lipase schleust Fettsäuren in die Fettzellen ein und sorgt dafür, daß sie dort bleiben. Das andere, hormongesteuerte Lipase genannt, setzt Fettsäuren aus den Speicherzellen in das Blut frei. Insulin stimuliert die LipoproteinLipase und leitet so die Fettspeicherung ein, während Glucagon mit Hilfe der hormongesteuerten Lipase die Fettsäuren aus den Fettzellen freisetzt. Bei einem hohen Insulinspiegel kann kein Speicherfett freigesetzt werden; erst wenn der Insulinspiegel fällt, wird Glucagon aktiv und leitet die Fettverbrennung ein.
Doch Insulin unterbindet die Fettverbrennung auch auf andere Weise: Neben den Muskeln setzen viele weitere Organe wie z.B. Herz, Leber, Nieren und Lunge Fette zur Energiegewinnung ein.
Dazu werden im Blut zirkulierende Triglyzeride durch Enzyme auf der Zellmembran aufgespalten und die freigewordenen Fettsäuren durch Carnitin zu den Mitochondrien im Innern der Zelle transportiert. Dort werden sie zur Energiegewinnung oxidiert und »verbraucht«. Insulin hemmt das Carnitin-Transportsystem. So werden aus Fettsäuren wieder Triglyzeride gebildet, die ins Blut entlassen und den Fettzellen zur Speicherung zugeführt werden. An ihre Stelle tritt Glucose zur Energiegewinnung.
Wenn der Blutzuckerspiegel unter die kritische Grenze fällt und keine neuen Kohlenhydrate verzehrt werden, schüttet die Bauchspeicheldrüse Glucagon aus. Dieses Glucagon setzt nun die in der Leber als Glycogen gespeicherte Glucose frei, so daß das Gehirn weiter kontinuierlich mit Blutzucker versorgt werden kann. Wenn die Glycogendepots in der Leber aber erschöpft sind (und weiter-hin keine Clucose aus kohlenhydratreicher Nahrung zur Verfügung steht), sorgt Glucagon dafür, daß Fettsäuren aus den Körperdepots aufgespalten werden; dabei entstehen Ketonkörper. Diese Ketonkörper dienen nicht nur der Energieversorgung des Gehirns, sondern werden von den Muskeln ebenfalls zur Energieproduktion genutzt.
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