Renate, um Himmels Willen, ich bin Dir doch nicht böse! Das, was ich im Moment tue, sehe ich eben gerade als nicht besonders anstrengend an. Ich fahre zum Bahnhof, setze mich in irgendwelche Züge, fahre irgendwo hin, setze mich in einen anderen Zug, in dem ich zu arbeiten habe. Der Unterschied zu den Jahren davor: ich befrage niemanden, stehe nicht mehr stundenlang in sich bewegenden Verkehrsmitteln, in denen ich versuche, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich sitze wirklich bequem herum, beobachte, und fülle zu Hause nen Fragebogen zum Erlebten aus. In der Box ist das Leben für mich einfach. Der einzige Stress - und der ist wirklich heftig - ist die Hin- und Rückfahrt mit dem schweren Gepäck von Schweinfurt bis Nürnberg und zurück. Ich habe in Schweinfurt weder einen Aufzug noch funktionierende Gepäckbänder. Bete immer, dass zu meiner nächtlichen Abfarts- bzw. Ankunftszeit ein starkes männliches Wesen in mein Leben tritt, das sich darüber freut, mein Gepäck die Treppen hoch und/oder runter schleppen zu dürfen. Ich meine, die Freude bei den armen Kerlen ist oft nur von recht kurzer Dauer. Meine beiden Großraumkoffer laufen auf 4 Rollen, und so sieht man ihnen nicht an, dass sie jeweils um die 25 Kilo wiegen...
Ab Nürnberg ist wieder alles ok; die Kollegen dort hieven mein Gepäck in den Bus, holen es nach Ankunft wieder heraus; je nachdem, wo wir untergebracht sind, schleppen sie das Gepäck der 'Mädels' auch nach oben. Es ist wirklich nur Schweinfurt, das für mich die große Herausforderung darstellt.