@söckchen Da ist wohl einer nicht so begeistert von der Wiedervereinigung?
Ich als bekennender Ossi bin sehr froh das es so gekommen ist.
Jede Veränderung bringt seine Vor- und Nachteile mit sich.
stolli
Ach, Stolli, ich habe über meine verstorbene Tante selbst Familie in Thüringen. Ich kenne schätzungsweise 300 Menschen aus den neuen Bundesländern, viele von ihnen ganz großartige Menschen, die ich sehr schätze (ich winke da mal ganz besonders ins Erzgebirge und nach McPomm). Außerdem nochmal rund 200 aus der Box, die aber ein anderes Kapitel darstellen.
Das ist nicht anders als 'im Westen' auch: Idioten gibt es überall, ebenso wie wunderbare Menschen und jede Menge in Abstufungen dazwischen. In Ost und West.
Von den Menschen, die ich aus der früheren DDR kenne, sagen ganze sechs mit Überzeugung, dass sie den Zusammenschluss gut fanden; sie leben dank Zusatzausbildung und Zusatzstudium nach der Wende in hochbezahlten Posten in Großstädten der alten Bundesländer. Drei davon haben privaten Sprachunterricht in Hochdeutsch genommen, weil sie dank ihres Dialekts trotz sehr guter Qualifikationen keinen Job fanden. Als sie Hochdeutsch sprachen, klappte es auch mit dem guten Job ...
Der Großteil der Menschen, die ich kenne, sagt aber übereinstimmend: wir hatten alle Arbeit, natürlich nicht so bezahlt wie im Westen, aber die Relation aus Gehalt, Miete, Lebensmittelpreisen etc. stimmte, wir hatten Kinderbetreuungseinrichtungen, um die uns noch heute die Westdeutschen beneiden (hab ich z. B. noch in 2010 in Berlin-Marzahn erlebt, wo die gutbetuchten Eltern ihre Sprößlinge morgens aus ihren westlichen Villenvororten in den Kindergarten in den 'tiefsten' Osten Berlins chauffierten, weil es 'im Westen' nichts Vergleichbares gab.
Und diese Menschen sagen, dass es ihnen durchaus genügt hätte, die Grenzen zu öffnen. Wer sich ausprobieren wollte, na klar doch, aber die Abwanderung in den Westen hätte ihrer Meinung nach nie in diesem Ausmaß stattgefunden.
Was ich nicht ab kann, ist das Getue der meisten alten Männer in der Box, die vom Aufstehen in der Früh bis zum Zapfenstreich nichts als anwesend sind ohne sich ins Spielgeschehen einzubringen, und die nichts anderes zu tun haben, als ihre Großtaten in leitenden Positionen zu DDR-Zeiten zu rühmen, alles Westliche schlecht- und niederzumachen, aber doch gerne die Bezahlung in der Box mitnehmen, und die auf keiner Rotation fehlen. Auch die Frauen schwärmen ständig von alten Zeiten...