Hey, Mariamache, du bist aber aufmerksam, so war ich tatsächlich schon auf Seite drei und nicht erst 27. Buh, ihr schreibt alle viel zu viel. Das kann ich nie wieder aufholen mit Lesen. ;-)
Prag:
Tolle Stadt. Ganz tolle Stadt. Übrigens - eine echt tolle Stadt. Ich bin durch und durch zufrieden. Und pleite. Aber das ist okay.
Essen: Ja, hab ich gehabt. Mehrmals. Üppig.
Trinken: Siehe oben. Wusstet ihr, dass Prag die Absynth-Haupstadt sein muss? Ich weiss es jetzt. Genauso, wie Prag für mich die Gin-, Wodka-, Becherovka- und Cocktail-Hauptstadt bleiben wird. Muss ich noch mehr sagen?
Shopping: Siehe oben. Ich bin nicht vom Alk pleite. Dafür hab ich jetzt Schmuck. Den ich eigentlich nie trage. Aber ich hab ihn jetzt. Jau.
Ich bin noch viel zu pragbesoffen, um meine Gedanken zu koordinieren. Die Prager haben ein unwahrscheinliches Glück gehabt, dass sie so gut, wie keine Bombenschäden in der Innenstadt hatten. Darum ist der gesamte Innercircle einfach nur wunderschön. Am liebsten hätte ich jede zweite Fassade fotografiert. Da ein Erkerchen, dort ein Wasserspeier wie an Notre Dame, hier ein Art-Deco-Wandmosaik...hach. Und Gott sei Dank nicht in Zuckerguß gehüllt wie in Wien. Kaum Bonbonfarben, sondern echte, gelebte Fassaden.
Mit Exschatzi war alles easy. Wir haben nicht einmal gestritten, konnten uns gut aufeinander einstellen, haben Super-Kompromisse für beide Geschmäcker gefunden. Auf 4 Stunden Extremshopping für den Herren folgten 2 Stunden Extremkulturprogramm für die Dame. Na guuut, bei der Dali-Ausstellung konnte er nur dauernd den Kopf schütteln und man hörte ihn fassungslos murmeln "Der hat doch was eingeschmissen. Was hat der nur eingeworfen, der Typ?!"
Hihi. Ich, ganz die Big-Kulturerklärerin, er das Trüffelschwein, dass JEDEN Weg durch die Stadt gefunden hat OHNE Plan, einzig und allein anhand der Musik-, Fahrrad-, Sportläden.
Dann hatten wir auch nach zwei Stunden raus, wie man verwacklungsfreie Bilder hinbekommt: Ansage: FOTO! Das bedeutete für Stringer, sofort breitbeinig hinstellen, die Hände im Schritt umklammert wie ein Bodyguard, auf Kommando aufhören zu atmen. Exschatzi mit den Ellbogen auf Stringers Schultern (okay, er ist so etwa 25 cm größer als ich), Camera auf Stringers Kopf. Das Leben eines Statives ist nicht das Schlechteste.
Wehwehchen: Ja. Aua. Füße. Hüftgelenk, Knie, ab 3.Tag Bauch. Aber - hey, das war es wert.
Über die Waage diskutiere ich jetzt nicht. Ich geh ja gar nicht erst rauf. Ist mir egal. Ab Montag, wenn ich wieder einkaufen kann, gibts Phase 1. Bis ich das Gefühl habe, ich könnte mal wieder einen Blick riskieren. Obwohl es nicht soooo viel sein kann, nach täglich 10-12 Stunden Dauerspaziergang mit gelegentlichen Wirtshausunterbrechungen. Die Hose kneift jedenfalls noch nicht wieder. Am Hintern wirft sie noch ihre neugeliebten Falten - also kanns nicht der Weltuntergang sein.
So. Und jetzt klatsch ich mich ins Bett. Aber erst, wenn ich meinen Garten inspiziert habe.