Vielen lieben Dank für eure Antworten. Scheinbar hat der Großteil von euch positive Erfahrungen mit wenig komplizierten Eingriffen gemacht.
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Sonny: Meine Kieferorthopädin hat mir schon "damals" (als ich ca. 12-14 Jahre alt war) gesagt, dass meine Weisheitszähne raus müssen, weil sie sonst meine Zähne wieder verschieben werden. Zusätzlich wurde mir gesagt, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit die Weisheitszähne im Unterkiefer die Zahnwurzeln der letzten Molaren zerstören werden, weil meine Weißheitszähne horizontal im Unterkiefer lagen.
Nachdem jede OP gewisse (vor allem schwerwiegende) Risiken beinhaltet, hatte ich mich dazu entschlossen mit der OP zu warten, bis mir die Weisheitszähne wirklich Probleme machen. Lange lange Zeit hatte ich gar keine Beschwerden. In den letzten 3-4 Jahren bekam ich ca. alle 4-6 Monate leichte Zahnschmerzen, die aber nach 3-7 Tagen ohne Medikamente wieder aufgehört haben. Nun ist der Stand der Dinge, dass meine Weißheitszähne im Unterkiefer sich gerade aufgestellt haben und auch ganz normal durchgebrochen sind. Jedoch werden sie niemals komplett Platz im Unterkiefer haben und liegen in einer Zahnfleischtasche. Meine Weisheitszähne im Oberkiefer liegen noch unter dem Zahnfleisch, würden aber irgendwann Richtung Backe wachsen.
Mit Dormicum habe ich schon Erfahrung durch eine andere OP. Da hab ich zwei Tabletten zur Angstminderung noch vor der intravenösen Vollnarkose gebraucht. Nun bei der Weisheitszahn-OP würde Dormicum intravenös gespritzt werden, denn ich habe mich gegen eine Vollnarkose entschieden.
Bei mir sind beide von dir genannten Risiken vorhanden: im Oberkiefer würde bei beiden Weisheitszähnen die Kieferhöhle eröffnet werden, weil ihre Wurzeln zu tief in die Kieferhöhle hineinragen. Im Unterkiefer müssen beide Weisheitszähne zertrümmert werden, weil sie nicht einfach so gezogen werden können. Zusätzlich liegt auf der einen Seite der Nerv unmittelbar an der Weisheitszahnwurzel (auf dem normalen Röntgenbild sieht man den Verlauf des Nervenkanals), weshalb der Chirurg mir dringend zu einer CT (eigentlich hatte er "3D-Röntgenbild" gesagt, auf der Privatbehandlungs-Vereinbarung steht aber CT mit 150 €) geraten hat, um den genauen Verlauf der Nerven besser einschätzen zu können. Diese Aufnahme wird erst unmittelbar am OP-Tag gemacht, weshalb er mir jetzt auch noch nicht sagen kann wie hoch das Risiko einer Verletzung des Hauptnerv wirklich ist. Die Standardaussage "eine dauerhafte Schädigung ist äußerst selten" nützt im konkreten Fall natürlich gar nichts, wenn ich dann ein äußerst seltener Fall bin.
Summa summarum hat mir der Chirurg aus medizinischer Sicht trotzdem zu der OP geraten. Freiwillig würd ich die sowieso nicht machen lassen. Im Moment frage ich mich aber, ob mir die möglichen schweren Komplikationen (von hängende Lippe und taube Zunge mit gestörtem Geschmackssinn bis hin zum anaphylaktischen Schock und den Problemen, die Zusätzlich noch durch die Eröffnung der Kieferhöhle entstehen können) das beibehalten von geraden Zähnen wirklich wert sind. Klar wenn bei der OP alles gut geht, habe ich mir grundlos Gedanken gemacht. Wenn man dann aber Menschen kennt, die nach scheinbar harmlosen Standard-OPs zum Pflegefall wurden, macht man sich über die tatsächliche Notwendigkeit der Eingriffe ein bisschen mehr Gedanken.