Man könnte aber genau so behaupten, dass das Übergewicht nur ein Teil des metabolischen Syndroms ist.
Ein Syndrom ist eine Reihe von Merkmalen, da passt das Übergewicht durchaus mit rein.
Was war also erst da, die Henne oder das Ei?
Bekommen die Leute Typ2 Diabetes weil sie Fett sind, oder sind sie Fett, weil sie durch den anhaltend hohen Insulinspiegel zu viel Energiereserven einlagern?
Es spricht nichts gegen Sport und besonders Kraftsport ist ideal, wenn man seinen Energieumsatz steigern will.
Es geht hier auch nicht unbedingt um Leute, die ohne medikamentöse Unterstützung ihren Blutzucker nicht mehr in den Griff bekommen, also akute Typ2-Diabetiker sind.
Wer viele KH isst (und das trifft auf die Masse unserer Gesellschaft zu) bewegt sich wenigstens im Bereich einer Vorstufe zu Typ2 Diabetes.
Du redest von gesunden oder kranken Leuten. Wann ist jemand gesund und wann krank? Man könnte durchaus sagen, dass wenn einige Parameter aus dem Ruder laufen, man von einer Erkrankung sprechen kann.
Ich nehme mal mich als Beispiel (ich kenne mich besser als andere, darum kann ich da gut berichten
).
Ich strotze vor Gesundheit. Ich bin so gut wie nie akut krank. Sport würde mir sicher helfen, mehr Muskeln aufzubauen. Da spricht für mich auch nicht wirklich etwas dagegen, außer dass ich es im Moment nicht auf die Reihe bekomme.
Ich hatte vor Jahren einen erhöhten Insulinspiegel, die Blutzuckerwerte waren aber in Ordnung. Durch den strikten Verzicht auf KH haben sich 2 Dinge grundlegend geändert: 1. ist der erhöhte Insulinspiegel weg, 2. habe ich über 40 kg abgenommen. Mit passender Ernährung und mit Sport. Gerade in den wirklich aktiven Sport-Phasen habe ich anhaltend und schnell abgenommen. Ich hatte auch ein entsprechendes Defizit, weil ich beim Verzicht auf KH einfach ein Problem damit habe, täglich deutlich über 4000 kcal zu essen.
Dann habe ich irgendwann mit dem Sport aufgehört und weiter abgenommen, ich hatte weniger Hunger, habe deutlich weniger gegessen und mein Körper hat sich von den überschüssigen Muskeln verabschiedet. Alles in allem aber kein Problem. Erst als ich dann die Ernährung ungünstig verändert habe, ging auch plötzlich das Gewicht wieder rauf. Dabei habe ich zum Teil deutlich weniger gegessen und hatte fast immer ein rechnerisches Defizit. Innerhalb eines Jahres 16 kg rauf, bei verminderter Muskelmasse.
Schlechte Nahrung sorgt dafür, dass die hormonelle Steuerung Energiehaushalts nicht mehr hin haut. Kaum esse ich anhaltend ordentlich, geht mein Gewicht wieder deutlich runter. Wenn ich jetzt wieder mit Sport anfangen würde, wäre der Gewichtsverlust ganz sicher wieder deutlich verlangsamt, da man die Muskeln eben erst mal aufbauen muss um den Verbrauch zu steigern.
Krank bin ich aber trotzdem nicht