Wie lange ernährt ihr euch schon ketogen?

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Ramiro

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Keto
Im Rahmen meiner Ausbildung zum Ernährungsberater wird auch die ketogene Ernährung angesprochen.
Mich würde eure Langzeiterfahrung mit der ketogenen Ernährung interessieren.

Wie lange macht ihr bereits die Keto und gibt es positive oder negative Effekte die ihr durch die Ketose erfahren habt?

Ich bin im nächsten Monat ein halbes Jahr in der Ketose und mit geht es nach wie vor hervorragend :)
 
Ich habe im März letzten Jahres angefangen, Getreide und Zucker wegzulassen. Aus gesundheitlichen Gründen. Ich bekam nämlich die Diagnose: "Die Olle wird alt!" :D Also Knie - und Hüftprobleme, beginnende Arthritis in der Halswirbelsäule incl. Halskrause.
Naja, dann habe ich gemerkt, daß ich damit rapide abgenommen habe. War vorher knapp an der 100 auf der Waage ... im Moment bin ich bei 80kg.
Natürlich wollte ich das nun genau wissen, wie das zusammenhängt und bin auf die Ernährungsformen Low Carb und ketogen gestoßen. Da ich Autodidakt bin, habe ich mich an dem Thema festgefressen und alles erreichbare in mich reingeschlungen, was es an Infos gab.
Nun hatte ich Blut geleckt ... abnehmen kann ja SOO einfach sein :D und SOO gesund :D

Mir geht es bestens damit, ich fühle mich fitter und wacher als früher und diverse Zipperlein sind auch wie durch Zauberhand verschwunden.
- Migräne (außer bei Wetterumschwung, die habe ich noch)
- Handtellergroße Neurodermitis am Bein
- Regelbeschwerden
- Arthrose an Hüfte und Knie
- Arthritis an derHalswirbelsäule
- unreine Haut
- Haarausfall
- keine oder nur vernachlässigbare depressive Schübe
- und das wichtigste, mein Diabetes (Typ2) hat sich quasi in Wohlgefallen aufgelöst.

Alles in allem habe ich nur Vorteile davon, incl. 20kg weniger. Im Moment stagniert die Abnahme etwas, aber das ist der guten Ernte im Garten geschuldet ... da bin ich halt derweile auf Low carb umgestiegen, aber so langsam denke ich, könnte man wieder voll mit ketogen durchstarten :D

Meiner Mutti geht es übrigens auch bestens damit. Sie ist jetzt fast 70, war die letzten Jahre schweratmig und schwerfällig. Sie hatte Übergewicht, Osteoporose und andere Zipperlein. Alles weg oder wesentlichbesser. Sie ist diesen Sommer wie eine Verrückte mit meiner Tochter im Freibad jubelnd die große Rutsche hoch und runter.
 
Ich lebe jetzt seit über 10 Monaten ketogen, mit ein paar kleinen Ausrutschern :)

Als ich angefangen habe warem mir die Auswirkungen auf die Gesundheit nicht bewusst, ich wollte einfach nur Abnehmen. Das habe ich vorher (trotzt 1300 Kcal am Tag und 3 Mal die Woche Kraft- und Ausdauersport) nicht geschafft. Im Gegenteil ich habe in der Zeit ca. 1 Kg im Monat zugenommen. In der Zeit habe ich mich hauptsächlich von Brot ernährt.

Da kam ein Bericht im Fernsehen über Atkins und ich dachte mir, versuchs mal. Also eingelesen und los. Von der Abnahme her selber war ich begeistert auch wenn die Umstellung hart war. So viel Hunger hatte ich noch nie, auch wenn der Hunger nicht echt war.


Nach nicht mal einer Woche ist mir aufgefallen, dass ich mich wieder besser bewegen konnte. Ich muss dazu sagen, dass ich schon seit Jahren starke Rückenschmerzten habe, die auch die Nerven in den Beinen betreffen. Keiner hat den Grund dafür gefunden und ich habe über 8 Jahre kaum laufen können. An schlimmen Tagen brauchte ich sogar Hilfe beim Anziehen. So einfache Sachen wie Schuhe zubinden oder etwas vom Boden aufheben waren auch nicht möglich, weil ich meinen Rücken nicht mehr bewegen konnte.

Da habe ich mich genauer mit Atkins beschäftigt und bin darüber auch auf Keto aufmerksam geworden, da die erste Phase einen ja in die Ketose bringt.

Und ich muss sagen, meinem Rücken geht es seit dem blendend. Mittlerweile wurde auch endlich festgestellt, dass ich Rheuma (PsA) habe, was die Probleme erklärt.

Was hat sich für mich gebessert:

- Das Rheuma ist deutlich besser geworden, auch wenn es nicht weg ist, es ist kein Vergleich zu vorher

- Meine Migräne meldet sich auch lange nicht mehr so oft

- Kein Sodbrennen mehr (hatte ich früher ständig)

- Meine Epilepsie ist auch besser geworden (die Unruhe, die man als Epileptiker hat ist total verschwunden)

- Generell geht es meinem mittlerweile medikamentenzerfressenem Magen besser

- Ich habe endlich abgenommen, auch wenn ich noch lange nicht am Ziel bin

- Ich nehme trotz hoher Dosis Cortison nicht zu

Alles in allem werde ich also bei dieser Ernährung bleiben. Wenn ich mal so über die Liste schaue, was mir Keto alles erspart möchte ich auch kein Brot, Reis oder Nudeln mehr haben.
 
Etwa drei Jahre, davon knapp zwei überwiegend Fases/Pflanzenfrei.

Wenn du mehr über längere Erfahrungen wissen willst, sind in den amerikanischen Foren, Menschen, die es seit der ersten "Atkins" -Welle durchgezogen haben.
 
Mehr als zwei Jahre.
Fett ist (in dem Ausmaß mehr oder weniger ungeplant) geschmolzen und meine Magenprobleme wie Reflux/Sodbrennen sind massiv besser geworden.
Etwas weniger Schlafbedarf.
Dafür mag meine Verdauung die fettreiche Ernährung nur bedingt, aber bei Reizmagen/-darm war das auch davor oft nervig, daher sag ich mal: stört mich nicht.

Ich bleibe bei der Ernährungsweise, bzw. Springe zwischen sehr LC und keto, aber übertreiben will ich es mit der Begeisterung nicht, letztlich ist es auch nur eine Ernährungsumstellung und kein Wundermittel, das alle Probleme löst.
 
Ich ernähre mich jetzt seit 11 Monaten, genau genommen seit dem 8.10.16 ketogen und habe damit mit einem Startgewicht von 110 kg angefangen.
Damit habe ich inzwischen 26-28 kg abgenommen (schwankt grad mal wieder). Zuvor hatte ich mein absolutes Höchstgewicht von mal 121 kg mit Low Fat oder Shake-Diäten schon etwas reduziert, war aber unbefriedigend und es ging einfach nicht mehr weiter.

Gesundheitlich hab ich sehr davon profitiert:
- es stand bei mir schon eine Schlauchmagen-OP im Raum, da ich die Kriterien (BMI über 40, alle herkömmlichen Versuche nachweislich gescheitert etc.) alle erfüllt hatte, eine OP letztlich aber wegen des erhöhten OP-Risikos aufgrund meiner Zirrhose abgelehnt wurde - Schlauchmagen ist jetzt nicht mehr nötig
- meine zirrhotische Leber hat sich so stark verbessert, dass ich von der Transplantationsliste runter kam, d.h. Leberfunktion ist wieder total i.O.
- die beginnende Fettleber hat sich zurück gebildet
- ALLE Blutwerte sind wieder im Normbereich
- ich konnte meine SD-Medikamentendosis (L-Thyrox) von 125 auf 112 µg senken.

Insgesamt hat sich meine Gesundheit sehr stark verbessert, ich kann aber nicht beurteilen, ob das an der Ernährung als solche oder am Gewichtsverlust liegt.
Gestern hab ich mal wieder einen 20 kg-Katzenstreusack von der Garage in meinen Keller geschleppt und musste ihn alle paar Meter abstellen. Das hat mir sehr deutlich gezeigt, was ich vorher meinem Körper mit dem grossen Übergewicht angetan habe.
Ich hab zwar noch ein paar Kilos vor mir, aber ich fühle mich jetzt schon so viel wohler, dass ich mir ruhig Zeit mit der letzten Etappe lassen kann.
Inzwischen ist für mich diese Ernährung auch schon fast selbstverständlich geworden, so dass ich erst gar nicht mehr zu früheren KH-Bomben greife. Ab und zu ein Ausrutscher bei besonderen Anlässen oder mal den einen oder anderen "Fresstag" (zu viele Kcal, aber trotzdem ketogen) ist da schon auch mal drin.
Solange man danach wieder ketogen weitermacht, ist das auch kein Drama.
 

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