Carnivore Ernährung

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Alles in allem fühle ich mich hier gerade sehr an die Anfänge des Forums erinnert. Ur-Atkins bzw. "Die Atkins-Diät-Revolution" von 1972 ist zurück und schon die "Neue Atkins-Diät" ist neumodischer Kram.
Genau so fühl ich es auch.
Warum haben wir es aufgegeben, wo es doch damals so gut funktioniert hat?
 
In einem Punkt irrte Montignac leider sehr:
Er empfahl Fruchtzucker zum Süßen, weil er keine Insulinantwort auslöst.
Ich habe damals kiloweise Fruchtzucker verbraucht, weil ich glaubte,
nicht auf Süßes verzichten zu können.
Das war fatal, aber man wusste es damals nicht besser.
Damals hat man ja auch Diabetikern noch Fruchtzucker empfohlen.

Edit: Insulinantwort statt Immunantwort
 
Zuletzt bearbeitet:
In einem Punkt irrte Montignac leider sehr:
Er empfahl Fruchtzucker zum Süßen, weil er keine Immunantwort auslöst.
Ich habe damals kiloweise Fruchtzucker verbraucht, weil ich glaubte,
nicht auf Süßes verzichten zu können.
Das war fatal, aber man wusste es damals nicht besser.
Damals hat man ja auch Diabetikern noch Fruchtzucker empfohlen.

Dann schau dir das HIER mal an, das ist aktuell und vom "King of Carnivore" himself.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es muss natürlich Insulinantwort heißen, Immunantwort ist Unsinn :D
Glykation der Fruktose ist nicht im HbA1c messbar, auch nicht die der Galaktose (Milchzucker), denn die glykieren andere Proteine und nicht wie Glukose das Hämoglubin. Heißt aber eben nicht das sie nicht ebenfalls Gefäße und Gewebe schädigen können, wenn es zu viel des Guten ist.
 
Fruktose wird nur in der Leber verstoffwechselt. Stoffe bei denen das so ist, nennen wir im allgemeinen Gifte. Wie gut, dass Arsen nicht süß schmeckt ;)
 
Eben, heute wissen wir das alles, damals halt noch nicht.
 
Unser Körper wußte immer schon was er essen konnte und was nicht, lange bevor er homo sapiens sapiens wurde, lange bevor er über die innerkörperlichen Vorgänge nachdenken konnte.
Die Leber ist dafür gemacht Gifte abzubauen. Solange die Giftmenge nicht zu hoch ist, funktioniert das ja auch, wir können so einiges wegstecken. Nahrung war ursprünglich auch nicht immer so sauber und rein, wie wir es heutzutage bevorzugen.
Heute sind die Gifte süß, schmecken gut, machen schönes Mundgefühl und Verlangen nach mehr. Mehr Gift. Zuviel Gift.

Kann der Körper das Zuviel nicht mehr kompensieren antwortet er darauf, um zu retten was zu retten ist, mit Entzündungen, heilende Entzündungen, aber die machen auf Dauer Gicht, Diabetes, läßt die Leber verfetten, und auch die BSD, das wieder bringt uns Übergewicht , das wiederum versaut uns gesunde Blutwerte, verstopft die Gefäße, macht uns anfällig für viele vermeidbare Krankheiten und böse Erreger, bringt den Körper in permanente Aufregung und Abwehr.

So stelle ich mir dieses Drama vor.
 
der Titel ist sehr irreführend.

Seh ich nicht. De Lauer verwendet 100g KH und hat noch Ketone und Dr. Baker ähnlich - wenn sie Krafttraining machen. Dauerhaft nicht mehr, da beide Autoimmunkrankheiten haben und dann Schmerzen und Immunantworten bekommen, die sie vermeiden wollen. Dennoch bestehen beide darauf Omnivoren zu sein, da der Mensch eben Omnivore sei - was Carnivore includiert. Aber eben Whole Food und kein Crap. Wobei De Lauer von seinem mentalen Problem bez. des Randle-Cycle berichtet, das er so sehr internalisiert hätte, dass er nicht ohne schlechtes Gewissen Carbs mit Fett kombinieren könne, was ihn am meisten hindert, weil er sich dann dadurch nicht wohl fühlen kann.

Ja nun.
Ich meine, ich hab ja nix dagegen. Aber muss das alles so extrem dargestellt werden? Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand von euch - außer der Mental-Carnivore tiga - an Weihnachten noch Carnivor isst. Und zwar aus egal welchen Gründen. Wenn doch? Auch gut. Würde mich freuen, da ich ja so ab ca. Advent wahrscheinlich eine "Fleischkur" mache in Abhängigkeit zur Jahreszeit.
 
Dabei ist es so eindeutig:
Der Titel hat den Zweck, viele Klicks zu erzielen.
Der Titel suggeriert, Baker, the king of carnivor, würde jetzt Obst essen.
Das stimmt nicht, er sagt in dem Video, dass er mal ausprobiert hat,
ein paar Äpfel zu essen um Unterschiede zu messen.
Nach einer Woche hat er sie wieder weggelassen, weil
er sich ohne besser fühlt.
Was mir an Baker gefällt: er will nicht andere von seiner Meinung
überzeugen. Er sagt, die Menschen sind omnivor evolviert,
für ihn selbst passe aber carnivor besser, und für viele andere auch, mehr nicht.
Ich sehe auch nicht, dass das extrem dargestellt wird, das macht Baker
so sympatisch, weil er tolerant ist.
Alles ist besser als Junk.
Laue mag ich nicht, deshalb befasse ich mich nicht mit ihm.

Ob ich an Weihnachten noch carnivor bin, weiß ich natürlich selbst nicht,
hab mir nur 30 Tage vorgenommen.
 
Damit die Leber verfettet braucht es keine Entzündungen. Da braucht es nur etwas, was die Leber in Fett umbauen muss. Also besonders Fruktose. Glukose landet nur selten in der Leber, da diese auch gleich von den anderen Zellen "weggefrühstückt" wird.
Dabei ist es ein natürlicher Schutzmechanismus, einen Teil des Fetts erstmal in der Leber zu speichern. Bei der nächsten süßen Mahlzeit können dann die Überschüsse in die Fettzellen ausgelagert werden (wir haben dann ja hohes Insulin). Eigentlich ist es so "gedacht", dass es nur relativ kurzzeitig Zucker gibt. Das passiert wenn gerade Früchte reif sind. Also im Juni die kleinen Walderdbeeren, später dann auch mal Brombeeren oder Hagebutten und natürlich Kirschen, Pflaumen und am Ende die Äpfel. Erntezeit ist immer nur ein paar Tage und nach kurzer Zeit ist dann auch alles verdorben. Den Rest des Jahres gab es eher Fleisch und zwar immer dann, wenn die Jagd gut gelaufen ist. Jede Form der Energiespeicherung war für dieses Leben wichtig. Es machte überhaupt nichts, wenn man sich bis zum Winteranfang ne Wampe angefressen hatte. Da im Winter auch die Jagd einfacher war, wurde man diese Wampe auch erst im zeitigen Frühjahr wieder los, denn dann war alles knapp. Der Boden weichte mit dem Tauwetter durch und erschwerte die Jagd. Früchte sind am Anfang auch noch keine Reif und für den Fall, dass man schon irgendwelche Nahrung durch Trocknen oder Räuchern konserviert hatte, sind auch diese Vorräte im Frühjahr aufgebraucht. Es gab ein paar Vitamine aus frischen Knospen, aber die machen nicht satt, weil weitestgehend unverdaulich.

Was machen wir? Im ersten Schritt finden wir eine Energiequelle, die sich gut lagern lässt. Getreidematsch schmeckt zwar bescheiden, aber man verhungert nicht. Wenn man das matschige Getreide röstet, bekommt man aber Fladen die man mit anderen Sachen kombinieren kann. Die einzige Bedingung ist, dass das Getreide trocken bleibt. Wird es feucht, verdirbt es sehr schnell. Man verhungert also nicht mehr so leicht. Aber wir entwickeln auch Verfahren, wie wir Früchte haltbar machen können. Also viel Zucker und Früchte zusammen kochen und verschlossen aufheben. Dann hält der Kram Wochen und Monate. Zum Glück haben wir kaum Zucker.
Erst als wir den Zucker vom Luxus zum Billigprodukt wandeln und er immer verfügbar ist, bekommen wir die richtigen Probleme. (Diabetes gab es schon weit verbreitet im alten Ägypten, aber das war 1. ein eng umgrenzter Bereich und zum 2. war es ein Problem der Oberschicht, da dort die Massen an Stärke aus dem Getreide weniger verfeuert wurde)
 
Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand von euch - außer der Mental-Carnivore tiga - an Weihnachten noch Carnivor isst. Und zwar aus egal welchen Gründen. Wenn doch? Auch gut. Würde mich freuen, da ich ja so ab ca. Advent wahrscheinlich eine "Fleischkur" mache in Abhängigkeit zur Jahreszeit.
Weihnachten?
Ich bin nicht religiös und daher nicht verpflichtet, mir Plätzchen, Knödel und Alk zuzuführen.
Bei uns gab es Rindsfilet mit Sahnesoße, dazu noch 130 g Brokkoli, weniger als 5 g KH, die kann ich gerne weglassen.
 
... Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand von euch - außer der Mental-Carnivore tiga - an Weihnachten noch Carnivor isst. ...
Tatsächlich ist das in der Weihnachtszeit gar nicht so schwer. Dabei ist es egal, ob man am 24. Würstchen oder Roastbeef isst. Meist ist von allem genug da und man isst sich einfach satt.
Aber ich bin ja streng genommen nur "Carnivore Diet Sympathisant" (um es mal in neudeutschem Denglisch zu formulieren).
Habe ich es schon mal versucht mit der Carnivore Diet? Nein.
Als ich mit Keto angefangen habe, war es evtl. etwas in dieser Richtung, da ich mich überwiegend von Fleisch und Eiern ernährt habe. Im Moment bin ich aber auch davon weit weg. Ich liebe einfach mal ein Bierchen am Abend oder auch nen Rotwein. Da bräuchte es schon sehr viel Fantasie, um das da noch einzubauen
 
Hier sagt er es selbst nochmal:

100 g Apfel am Tag bringen etwa 14-15 g KH und davon gute 10 g Zucker.
Das ist sicher nichts, was man leuten am Anfang raten würde, aber wenn man sonst auf Gemüse verzichtet und ein großer, muskulöser Kerl ist, wird einen das nicht zwingend aus der Ketose hauen. Man darf nicht vergessen, dass der Kerl aktiv Krafttraining betreibt.
Bei einem Mädel mit Bürojob, dass nicht größer ist als ne Parkuhr, sieht das ganz sicher komplett anders aus.
Aber das sagt er ja auch. 267 Pfund entsprechen 127 kg.
 
ein paar Äpfel zu essen um Unterschiede zu messen.

Genaueres erfährt man dazu HIER.
Solange er Obst nach der Mahlzeit aß, verschiedene Früchte, ging es. Aber Äpfel solo haben wohl gespiked. Und er hat es nach einer Woche gelassen, weil er sich nicht wohl fühlte darmmäßig und so und wg irgendeiner unbenannten Autoimmunkrankheit.

Er ist da wohl der Meinung, soll jeder machen wie er will. Yep.
Die Haltung gefällt mir.
 

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