Was bedeutet Selbstliebe ❤️ (für dich)?

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Sorah

Intuitive Biohackerin
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Sonja
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63 kg, 2.1.24
Zielgewicht
Ø U59 kg
Diese Frage stelle ich mir seit kurzem und habe bewusst noch nicht danach gegoogelt.
Videos dazu habe ich auch noch nicht angesehen, weil ich erst meine eigene Auseinandersetzung damit haben möchte.
Antworten, die in mir hochkommen sind ziemlich unterschiedlich und manchmal sogar gegensätzlich.
Ich werde meine Gedanken darüber, hier auch noch festhalten.

Bin sehr gespannt, was du zum Thema denkst und wie sich Selbstliebe bei dir ausdrückt?

Obwohl ich inzwischen schon lange Zeit schlank bin und mein Gewicht gut halten kann, gibt es noch Verhaltensmuster, die mein Essverhalten stark beeinflussen.
Mein Gewicht zu halten ist mir derzeit, nur mit bewusstem Verhalten möglich. Das strengt mich an und ich will das wieder ändern.

Ich habe erkannt, dass intuitiv zu essen, bei mir mit Selbstliebe verknüpft ist. Da will ich wieder hin!
Mich selbst lieben, wertschätzen, wahre Bedürfnisse erkennen, alte Prägungen zu entlarven ... all Das, scheint mir auch die Lösung zu sein, um mein Essverhalten nachhaltig zu beeinflussen. Und so passt dann das Thema Selbstliebe auch ziemlich gut mit Ernährung zusammen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Toll, dass du diesen Thread eröffnet hast. Bin unglaublich gespannt, was da so zusammen kommt. Ich selbst versuche mir ein Bild für mich davon zu machen, komme aber nicht wirklich weit...
 
Für mich gibt es seit Jahrzehnten dazu keine klarere Aussage, kein klareres Ziel als dies hier. Allerdings ist es eben ein Ziel und es ist toll eins zu haben - aber der Prozess, der Weg, der zu gehen ist mit allen Höhen und Tiefen, Wüsten, Sümpfen und felsigen Klippen, der ist halt zu gehen. Aber es lohnt sich.

Auf diesem Foto sieht er aus wie mein Papa, bevor er mit 17 zwangsrekrutiert wurde.

 
Da will ich mal ein paar meiner Gedanken zusammenfassen, womit ich mich bzgl. Selbstliebe befasse.

Was ich gar nicht gut kann, ist mir sagen, "Ich bin wertvoll" oder "Ich bin genug".
Mir fällt es leichter, wenn ich mein Verhalten reflektiere und mein Handeln, dazu in Bezug setze. Aber nur wegen meines Seins, fällt mir das noch schwer zu glauben. Bedingungslos lieben, kann ich mich scheinbar nicht wirklich.

Andere Menschen hingegen, meine ich bedingungslos lieben zu können und sehe ihren Wert, auch ohne, dass sie etwas unter Beweis stellen müssen.

In Bezug auf Essen und Körperlichkeit, also das Aussehen, habe ich mich gefragt, ob es eher Selbstliebe ist, mich so annehmen zu können, wie es war/ist. Oder, ob Selbstliebe da beginnt, wo ich meine Körperlichkeit anpasse, um in einem Wohlfühllevel zu sein.
Da ich in unterschiedlichen Kleidergrößen ein Wohlbefinden aufbringen konnte, auch mit Gr. 54, kann es das wohl nicht sein. Allerdings hatte ich zwischenzeitlich ein intuitives Essverhalten wieder erlangen können. Also gibt es da wohl auch einen Zusammenhang.

Dann war da die Phase, in der ich es akzeptiert habe, anders zu sein als andere. Mich nicht dafür zu gängeln, dass sich bei mir Phasen von Disziplin und Maßlosigkeit abwechseln. Dass bei mir Kräfte am Werk sind, denen ich nur auf diese Weise gewachsen bin. Das schien mir auch eine Form von Selbstliebe zu sein.^^
Ich war mir bewusst, dass ich stets dann, wenn sich körperliche Beschwerden zeigten oder eine Unzufriedenheit mit dem Gewicht aufkam, ich zurück rudere, um Schlimmeres zu vermeiden. So konnte ich Balance halten und das schien doch schon gut zu sein.

Wenn ich mich nun selbst beobachte, so als wäre ich ein außenstehender Betrachter und aus dieser Perspektive mein Verhalten analysiere, fällt mir auf, wie getrieben ich bin und wie wenig ich mich, um meiner Selbst dabei kümmere. Dann kamen Gedanken hoch, warum das wohl so ist und das hat eine Lawine in mir losgetreten.

Ich verhalte mich, mir gegenüber noch immer so, wie es Andere in meiner Kindheit teilweise getan haben. Was mir damals gesagt wurde, glaube ich scheinbar noch und habe mir daraufhin Verhaltensmuster angelegt, die damals meinen Druck kompensiert haben und heute teilweise Druck in mir erzeugen.

Dieses Verhalten ist kein Nährboden für Selbstliebe.
Im besten Fall ist da Gleichgültigkeit und auch die erschreckt mich.

Einer anderen Person würde ich gut zureden, das unbedingt ändern zu müssen, weil ihr solch ein Verhalten sehr schadet und überhaupt nicht mehr widerspiegelt, wie sie mittlerweile als Erwachsener damit umgehen kann.

Da ist also noch das kleine Mädchen in mir, das sehr verletzt ist und nicht erfahren hat, wie sich bedingungslose Liebe anfühlt.
Wie kann ich mit mächtigen Gefühlen umgehen, wenn ich nicht gelernt habe, ihnen anderweitig Ausdruck verleihen zu können, damit sie sich auflösen können? Wie generiere ich Freude, Trost, Zuneigung, Entspannung und gute Gefühle auf andere Weise, wenn ich meine Bedürfnisse kaum kenne, sie ausdrücken oder ausleben durfte?

Dazu kommt das erlernte Verhalten, bei dem gutes Betragen mit Essen belohnt wurde und sich darüber auch prima Druck abbauen ließ, weil, wie von selbst, ein anderes Gefühlsprogramm startet, sobald diese Zuflucht betreten wurde. Nachdenken und sich mit der Problematik auseinandersetzen, ließ sich auf diese Art auch mit Leichtigkeit verschieben.

Dieses Mädchen kann ich nun umarmen, trösten und mit ihr nach alternativen Lösungsansätzen suchen.

Dabei fällt mir auf, dass das schon ein erster Schritt in Richtung Selbstliebe ist. Nun will ich aktiv nach weiteren Übungen und Inspirationen für mich suchen, mir so nahe zu kommen, dass ich mich bindungslos wertschätzen kann und mich auch dementsprechend liebevoll gegenüber mir selbst verhalte, ohne dabei auf Vernunft und Logik angewiesen zu sein.

Seitdem dieser Knoten geplatzt ist, verspüre ich weniger Druck in mir.

Ich würde mich freuen, wenn das hier ein Sammelbecken wird, mit Lösungsansätzen und Ideen, wie ihr vielleicht auch den Zugang zur Selbstliebe sucht oder gefunden habt.
 
Ich würde mich freuen, wenn das hier ein Sammelbecken wird, mit Lösungsansätzen und Ideen, wie ihr vielleicht auch den Zugang zur Selbstliebe sucht oder gefunden habt.

Ich bin nicht sicher, ob das in so einem Thread möglich ist, deshalb hatte ich auch gezögert. Für mich sind solche Prozesse idR von sehr bis äußerst persönliche Prozesse - die, wenn sie sehr tiefgehend sind auch begleitet werden müssen, da sonst Risiken ungeahnter Art im Raum stehen können. Da können Türen aufgestoßen werden, die man nicht mehr schließen kann.

Mit sich selbst kann man das schon abmachen, da ist das Risiko abschätzbar. Dennoch halte ich es für wichtig, dass sich Leute eine kompetente Hilfe in Form von Therapeuten oder einem Seelsorger im wahren Sinne des Wortes zulegen. Jemanden, mit dem man Face-to-Face in Vieraugen-Gesprächen sich vorwärtsscheitern kann. Es braucht schon tatsächlich Augen- und Ohrenzeugen um BAllast bzw. Inventur abzulegen. Und dann erleichtert in die Folgeprozesse weiterzuschreiten, die aber auch nicht einfacher werden. Und das wird sich meist mehrmals wiederholen wie ein spiralförmiges Aufsteigen in immer höhere Ebenen.

Aber ja, sicher wird sich so mancher und manche was von der Seele schreiben können und ja, warum nicht auch völlig öffentlich?

Fairy Tale Girl GIF
 
Mit sich selbst kann man das schon abmachen, da ist das Risiko abschätzbar. Dennoch halte ich es für wichtig, dass sich Leute eine kompetente Hilfe in Form von Therapeuten oder einem Seelsorger im wahren Sinne des Wortes zulegen.
Nur diesen Ansatz hatte ich dabei im Sinn. Es ist kein Aufruf zum öffentlichen Seelenstriptease.

Ich habe zwar schon ziemlich detailliert über meine Situation geschrieben, aber nur, weil das für mich so in Ordnung ist. Konkreter möchte ich gar nicht werden und muss ich auch nicht, denn das würde mir in dem Prozess nicht weiterhelfen.

Ich würde mich freuen, wenn das hier ein Sammelbecken wird, mit Lösungsansätzen und Ideen, wie ihr vielleicht auch den Zugang zur Selbstliebe sucht oder gefunden habt.

Ich denke dabei an Inspiration und ggf. Technik, wie man Selbstliebe entwickeln kann.
Sowas wie z.B. Übungen, die hilfreich sind/waren. Zum Beispiel auch Videos, wie du eines in deinem TB verlinkt hast.
Die Rede von Charlie Chaplin geht auch tief und macht einen großen Bogen, was alles zur Selbstliebe gehören kann. Solche Inhalte sind hilfreich, denke ich.

Häufig findet man Affirmationen, die man sich sagen soll, doch wie will man da hineinfühlen, wenn noch nicht mal klar definiert ist, wo es mit der Selbstliebe hapert und wie man das ggf. herausfinden kann.
 
Ich habe neulich mal das Wort Selbstrespekt gelesen und seit dem schwirrt das in meinem Kopf.

In dem Artikel ging es z.B. darum dass man aufräumt, wenn Besuch kommt, für sich selbst aber nicht. 100 % ich. Ich bemühe mich nicht für mich, aber für andere.
Denkanstoß so kurz vor Weihnachten für alle und Freibrief für jeden, der sich selbst noch ein Geschenk kaufen will. Tut es. Für andere tun wir es schließlich auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
n dem Artikel ging es z.B. darum dass man aufräumt, wenn Besuch kommt, für sich selbst aber nicht. 100 % ich. Ich bemühe mich nicht für mich, aber für andere.
Das war auch mal ein Thema von mir. Dabei habe ich festgestellt, dass es bei mir etwas mit Authentizität zu tun hatte.
Ich wollte nicht, dass die Anderen sehen, dass es für mich auch OK ist, wenn nicht immer aufgeräumt ist.
Da ging es dann eher darum, "Was mögen Andere über mich denken, wenn es nicht ordentlich bei mir ist?".

Das ist genau so eine Sache, wo ich dann teilweise unsicher bin, welches Verhalten dabei eher Selbstliebe ausdrückt.

Auf den Körper bezogen, stellt sich nämlich eine ähnliche Frage. Selbstliebe ist es vermutlich, wenn man kein Problem mit dem Aussehen oder Gewicht hat und es dann auch nicht wegen Außenwirkung verändern will. Authentizität kommt dazu, wenn man es in der Öffentlichkeit dann auch ohne Einschränkungen so lebt.
 
Selbstliebe?
Mit dem Begriff kann ich überhaupt nichts anfangen.
Mich selbst zu lieben ist für mich unvorstellbar.
Selbstrespekt?
In dem Artikel ging es z.B. darum dass man aufräumt, wenn Besuch kommt, für sich selbst aber nicht. 100 % ich. Ich bemühe mich nicht für mich, aber für andere.
Das ist in vielen Bereichen so,
ich ziehe mich schick an, ich schminke und frisiere mich,
ich will in Gesprächen gut dastehen,
immer für andere.
Eigentlich will ich auch gar nicht für mich selbst schlank sein sondern
für andere.
Das finde ich sehr nachdenkenswert.
Sich selbst ein Geschenk machen? Irgendwie ist das doch kein
Geschenk, oder? Man kauft sich, was man möchte oder braucht?
Mehr Zeit für mich selbst wäre ein Geschenk,
bisher ist es mir noch nicht gelungen, mir das zu gönnen.
Immer springe ich für andere.
@Sorah
Gut, dass du diesen Thread eröffnet hast,
schon sehr viel, worüber ich nachdenken möchte und wo ich Veränderungen
suchen möchte, habe ich darin gelesen und es kommt sicher
noch mehr.
Ich wünsche uns eine besinnliche Weihnachtszeit.
 
Ich habe mit dem Thema Selbstliebe gar kein Problem, ich liebe mich sehr. War aber tatsächlich eine harte Schule für mich. Mein Lebensweg war sehr krumm und schief bis hierher, mit Erlebnissen, die man keinem wünscht. Und irgendwann war ich an dem Punkt "mach so weiter wie bisher und dann ist in absehbarer Zeit Schluss mit dir oder fang endlich an zu begreifen, dass du wichtig bist". Das war eine extreme Kehrtwende in meinem Leben.
Ich mag mich, wie ich bin. Ich mochte mich auch mit 150kg, aber es war mir wichtig, mich noch länger mögen zu können, deswegen hab ich abgenommen. Für mich, für niemanden sonst. Ich nehme mir Zeit für mich, ich mache mich hübsch, auch wenn ich keinen Fuß vor die Tür setze, ich kaufe mir bewusst besondere Sachen (die nicht unbedingt nützlich sind) und tatsächlich räume ich nicht nur für Besuch auf, obwohl ich putzen echt hasse. Ich brauch kein Möbelprospektzuhause, man darf ruhig sehen, dass hier Menschen wohnen, auch wenn Besuch kommt, darf Zeugs rumliegen, aber ich mag es, wenn es sauber ist. Kreatives Chaos halt, nur ohne das Kreative^^
Ich seh das immer so, im besten Fall leb ich ja noch ein paar Jahrzehnte mit mir, ich kann mich selber nicht loswerden und einen Menschen, mit dem ich mein Leben verbringe, sollte ich doch auch lieben. Und das tue ich, mit all meinen Ecken und Kanten, mit meinen Stärken und Schwächen, mit meinen Richtigkeiten und Fehlern (tatsächlich fällt mit grad auf, dass es gar kein richtiges Gegenteil von "Fehler" gibt) und mit meinem krummen Lebensweg. Denn der hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin :h:
 
Ich seh das immer so, im besten Fall leb ich ja noch ein paar Jahrzehnte mit mir, ich kann mich selber nicht loswerden und einen Menschen, mit dem ich mein Leben verbringe, sollte ich doch auch lieben. Und das tue ich, mit all meinen Ecken und Kanten, mit meinen Stärken und Schwächen, mit meinen Richtigkeiten und Fehlern (tatsächlich fällt mit grad auf, dass es gar kein richtiges Gegenteil von "Fehler" gibt) und mit meinem krummen Lebensweg. Denn der hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin :h:

JA!

Ich bin der einzige Mensch, mit dem ich leben muss bis zum fröhlichen Ende. Also ist es wirklich notwendig, dass ich auch mir als bitterstem Gegner und Kritiker und Richter Gnadenlos zuerst mal einen Ratgeber, dann eine Freundin und inzwischen eine Geliebte gemacht habe. Es ist die beste Beziehung meines Lebens und sie endet nicht, es gibt auch keinen Verlust. Aber ab und an liege ich schon mit mir mal noch im Streit - was immer am Ende sehr bereichernd ist.
 
JA!

Ich bin der einzige Mensch, mit dem ich leben muss bis zum fröhlichen Ende. Also ist es wirklich notwendig, dass ich auch mir als bitterstem Gegner und Kritiker und Richter Gnadenlos zuerst mal einen Ratgeber, dann eine Freundin und inzwischen eine Geliebte gemacht habe. Es ist die beste Beziehung meines Lebens und sie endet nicht, es gibt auch keinen Verlust. Aber ab und an liege ich schon mit mir mal noch im Streit - was immer am Ende sehr bereichernd ist.
Beneidenswert! :h:
 
Gut, dass du diesen Thread eröffnet hast,
schon sehr viel, worüber ich nachdenken möchte und wo ich Veränderungen
suchen möchte, habe ich darin gelesen und es kommt sicher
noch mehr.
Schön, dass es dich auch zum Nachdenken anregt. 🥰

Mich beschäftigt es z.Zt. sehr intensiv. Die Begrifflichkeit ist dabei vollkommen egal. Ich will entdecken, was mich bewegt und warum, um dann mir selbst möglichst gerecht zu werden. Dabei stoße ich ständig an Punkte, die ich unterschiedlich auslegen kann. Das ist schon sehr spannend, wie ich finde.

SonjaLena's Aussage in meinem TB hat mich diese Nacht sogar wach gehalten:

Selbstliebe ist nichts, was man aktiv machen kann. Es ist ein Prozess, der zulässt, dass alles so wie es ist, nicht nur ok, sondern wunderbar und liebenswert ist. Es gibt nichts zu tun.
Dem kann ich zustimmen und empfinde es auch als richtig bzw. wahr, doch hatte ich damit auch einen Widerspruch in mir gespürt.
Mit dem Prozess des Zulassens von dem was ist, beschäftige ich mich inzwischen seit über 10 Jahren und kann das inzwischen auch überwiegend so spüren und leben. Besonders leicht fällt es mir bei Gegebenheiten, auf die ich eh keinen Einfluss habe.
Mir fällt jedoch auf, dass ich in einen Konflikt komme, wenn es um Verhalten geht, das ich beeinflussen kann, es aber nicht tue. Das kann was banales oder auch schwerwiegendes sein.

Manchmal nehme ich bewusst negative Konsequenzen in Kauf und habe auch kein schlechtes Gefühl dabei. Das ist möglicherweise sowas, wie verspätet die Einkommenssteuererklärung abgeben und eine teure Schätzung oder Strafe riskieren. Oder ich entferne nur selten das Unkraut im Garten oder an der Straße, weil es mir nicht so wichtig ist. Meine Nachbarn verfluchen mich deswegen bestimmt.^^
Da wundere ich mich, dass ich dann da so rücksichtslos sein kann, nett ist das nicht von mir. Zu den Zeitpunkten, wo es in unserem Ort, Jeder macht, weil Schützen- oder Maifest ansteht, mache ich es auch nicht.
Ist das nun Rücksichtslosigkeit oder handle ich nur egoistisch, nach meinen Bedürfnissen? Faulheit würde ich ausschließen, denn es kommt auch immer mal wieder zu dem Punkt, wo ich es von mir aus und dann auch extrem gründlich mache. ;)

Also die Verhaltensweisen im Außen sind irgendwie doch nochmal was anderes, als die inneren Auseinandersetzungen.
So kam ich diese Nacht zu der Schlussfolgerung, dass ich akzeptieren kann, dass möglicherweise destruktives Verhalten von mir nochmal unter die Lupe nehmen sollte.

Ich hatte mich vor langer Zeit bewusst damit arrangiert, mein wechselhaftes Essverhalten anzunehmen.

Nun spüre ich jedoch, dass mir das gesundheitlich, dauerhaft nicht zuträglich ist.
Mache ich nun weiter wie bisher , weil es nun mal so ist und somit ganz wunderbar und liebenswert?
Oder drücke ich Selbstliebe dadurch aus, dass ich mein Verhalten, gegen alle Muster und Verlangen in mir, verändere?

Ich habe eine Antwort für mich gefunden.

Es ist vollkommen in Ordnung so weiterzumachen, denn die Konsequenz wären, dass ich evtl. früher sterbe oder auch einfach nur ein körperlich beeinträchtigtes Leben führe. Und das ist dann, so wie es ist und ich lebe mit den Konsequenzen. Die Bewertung, es sei schlimm, ist ja nur ein Gedankenkonstrukt. Ich könnte auch völlig gesund vom Bus überfahren werden und hätte genauso wenig vom Leben gehabt. ;)

Diese Feststellung war heftig und steht im Widerspruch zu meiner Erkenntnis aus den Träumen, die ich letzte Woche hatte.

"Wenn es mir gelingt, bei mir zu bleiben und so einer Situation mit Selbstliebe zu begegnen, brauche ich weder Disziplin noch Willenskraft."
Ist das nur Theorie? Ich denke nicht.

Es macht einen Unterschied, welchen Beweggrund ich habe. Mit dem Gefühl aus Selbstliebe zu handeln, habe ich eine andere Motivation als durch die Angst vor Konsequenzen. Dass ich dann ggf. dennoch heftigen Zwängen und Gewohnheiten in manchen Situationen gegenüberstehe wird mir evtl. nicht immer erspart bleiben, jedoch habe ich einen viel stärkeren Antrieb, mich meinen Wünschen konform zu verhalten. Falls ich mal scheitere, wäre es dann auch egal. Aber die Richtung fühlt sich so viel besser an und das Verhalten ist grundsätzlich konstruktiv und beinhaltet Entwicklung. Darin besteht für mich der Prozess zur Selbstliebe.

Und in dem Kontext kam mir gerade auch der Gedanke, dass ich aus Nächstenliebe für meine Nachbarn das Unkraut regelmäßiger entfernen kann, denn denen ist es wichtig und ich habe kein echtes Problem damit. Das ist dann auch eine andere Motivation.
Ich mache es nicht, weil ich mir Sorgen mache, was sie über mich denken könnten. Das habe ich schon viele Jahre ausgehalten und inzwischen macht es mir gar nichts mehr aus. Ich rede sogar ganz offen mit ihnen darüber.
 
Dem kann ich zustimmen und empfinde es auch als richtig bzw. wahr, doch hatte ich damit auch einen Widerspruch in mir gespürt.

Da muss ich echt lachen - über mich - denn für mich war so eine Aussage früher EMPÖREND!!! Wie kann man nur sowas sagen? Jo, die alten weisen Männer vielleicht mit ihren Dienerlein, aber ich? NeverEver!

Naja, so in etwa, dafür stundenlang am Stück auf- und abschwellend. Und am Ende doch nur Ego. War damals klar und ist es auch heute. Aber ja, sowas braucht man im Alltag wenn man von gelernten Anschauungen getrieben so automatisch vor sich hin funktioniert und versucht irgendwie ein Leben zu haben, das den allgemeinen Anforderungen gerecht wird. Frau selbst findet irgendwie nicht statt. Nur in depressiven Anwandlungen ist zu spüren, dass was Wesentliches fehlt... aber was denn nur?
Und dann macht frau mal wieder irgendwelche Aktionen zur Hebung der Disziplin und Moral und der Allgemeinbefindlichkeit - gerne in Verbindung mit anderen und schwupps - isses wieder weg das leise Stimmchen und das Hamsterrad wird wieder bedient.

Kann frau machen. Die meisten Menschen leben so.
 
Da muss ich echt lachen - über mich - denn für mich war so eine Aussage früher EMPÖREND!!!
Ja, ich erinnere mich noch sehr genau, wie ich die Aussagen von Byron Katie in ihrem Buch zunächst als Übersetzungsfehler gehalten hatte. So unvorstellbar erschien mir ihre Sichtweise.^^
 
Bei mir war es damals Dr. Hans Grün mit seinen Entspannungskassetten zu verschiedenen Themen. Aber auf jeder einzelnen war schon zu Beginn zu hören: nehmen sie es leicht, lassen sie los - es gibt nichts zu tun. Ui! Und das mir!

WEnn ich mich über etwas aufrege weiß ich definitiv, dass es FÜR mich angesagt ist. Nur wie - das ist dann noch lange nicht klar.
 
Das war mir bei der Schattenarbeit aufgefallen, dass Dinge, die mich bei anderen aufregen, Baustellen bei mir sind. ;)
 
Ohh das is aber schön gesagt. ❤️
JA!

Ich bin der einzige Mensch, mit dem ich leben muss bis zum fröhlichen Ende. Also ist es wirklich notwendig, dass ich auch mir als bitterstem Gegner und Kritiker und Richter Gnadenlos zuerst mal einen Ratgeber, dann eine Freundin und inzwischen eine Geliebte gemacht habe. Es ist die beste Beziehung meines Lebens und sie endet nicht, es gibt auch keinen Verlust. Aber ab und an liege ich schon mit mir mal noch im Streit - was immer am Ende sehr bereichernd ist.
 
Das war mir bei der Schattenarbeit aufgefallen, dass Dinge, die mich bei anderen aufregen, Baustellen bei mir sind. ;)

Schattenarbeit nach CGJung? Oder auf welcher Grundlage? Da gibt es sehr viele Sichtweisen mit denen man meist nur an der Oberfläche rührt.

Am effektivsten für den Anfang ist Platons Höhlengleichnis. Damit bekommt man zumindest mal eine Idee, um was es gehen könnte - und warum die meisten lieber alles so lassen wie es ist - gefangen in der Illusion der Schatten. Wer will schon wirklich den Weg gehen der so voller Schmerz und Verlust ist? Neue Fähigkeiten entstehen erst, wenn die alten bereits aufgegeben sind. Das Vertraute und Gewohnte und alles was man glaubt zu wissen und zu sein muss man hergeben und weiß nicht, was dann kommt. Das findet das Ego nicht lustig und tut alles dafür, das zu verhindern.

Aber es lohnt sich, wie ich finde.

Dazu gibt es aber auch mindestens noch eine andere Meinung, wenn nicht 42:

Ignorance is Bliss / Matrix - auch ne Art Höhlengleichnis

The Matrix GIF
Glow Soul Mate GIF by Raz
 
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