Der Kalorien-Mythos - Teil 1 - 11

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Bei Leo und mir ist jeweils die Versuchsgruppe ;-) zu klein, für ein Statement, das wissenschaftlich standhält.

Ich habe z.B. die folgenden Erfahrungen gemacht:

ZeitraumErnährungsweiseTgl. ⌀ Energie- & MarkowerteMakros in % auf Energie bezogenStartgewichtEndgewichtGewichtsdifferenz
12.01.22 - 20.01.22Leberreinigung nach AWNicht getrackt, jedoch war es sehr wenig Energie, die ich aus den ausschl. pflanzlichen LMs aufgenommen hatte.73,15 kg69,95 kg- 3,20 kg in 9 Tagen
23.01.22 -11.02.22Detox-Kur nach AW1718442660585.png1718442780487.png70,10 kg67,40 kg- 2,70 kg in 20 Tagen
28.03.22 - 18.04.22Protein-Keto-Kur (Abnehmen)1718441579953.png1718441626492.png66,25 kg61,95 kg- 4,30 kg in 21 Tagen
22.02.23 - 07.03.23Wechselnd diverse Fastenprotokolle1718444405912.png1718444543218.png62,10 kg59,20 kg- 2,90 kg in 14 Tagen
04.07.23 - 14.07.23Keto tgl. wechselnd carnivore, veggie, vegan mit CGM (Gewicht halten)1718440356790.png1718440581638.png60,40 kg60,20 kg- 0,20 kg in 10 Tagen
05.01.24 - 13.01.24Erneute CGM-Messungen (Gewicht halten)1718446011067.png1718447039623.png61,80 kg61,30 kg- 0,50 kg in 10 Tagen

Dem CICO-Prinzip entspricht das nicht. Die Analysewerte meiner Waage zeigen mir auch, dass es tatsächlich Fett war, das ich über die Zeit hinweg abgenommen habe.

Ganz besonders war ich damals verblüfft, dass ich direkt nach den strengen AW-Kuren, mit geringer Energieaufnahme, dennoch so einen großen Abnehmerfolg mit der Protein-Keto-Kur hatte. Normalerweise würde frau ja annehmen, der Stoffwechsel wäre träger geworden und die Abnahme ginge dann schleppender. Zumal ich ja auch bereits leichter war und deswegen wohl auch weniger Energie im Alltag verbraucht habe.

Ich finde es auch sehr schön zu sehen, wie ich trotz der teilweise größeren Abständen zwischen den verschiedenen Kuren, mein Gewicht gehalten habe.
Und so ist es auch heute noch, bis auf normale Schwankungen von bis zu max. 3 kg, zuletzt.
 
Dem CIC-Prinzip entspricht das nicht.

Du hast ja mehr getan als Kalorienreduktion?
Du hast ganz spezielle Kuren angewandt, die auch Wirkung gezeigt haben. Ich finde, du vergleichst da Äpfel mit Birnen.
Es geht ja darum, die Stoffwechselraten zu verändern und dann stimmt die Gleichung eben nicht mehr.

Ich beziehe mich dabei zb auf Teil 2:
Wenn bestimmte Lebensmittel (was man essen sollte) oder Ernährungsgewohnheiten (wann man essen sollte) den Stoffwechsel beeinflussen, dann ist eine Kalorie nicht einfach eine Kalorie .
Gibt es Nahrungsmittelauswahl (was man isst) und Ernährungsverhalten (wann man isst), die den Gesamtenergieverbrauch (TEE) verändern? Die Antwort auf diese entscheidende Frage lautet „Ja“
 
Zuletzt bearbeitet:

Der CICO-Artikel widerspricht ja nur dem Caloric Reduction as Primary (CRaP)-Modell von Ancel Keys, das davon ausgeht, dass NUR die Menge der zugeführten Kalorien entscheidet, was jemand wiegt.

Sobald du also irgendwelche Diäten machst, die über Kalorienreduktion hinausgehen, kannst du das damit nicht mehr vergleichen. Denn die Annahme, dass du mit spezieller Nahrung zb Protein, oder Leberkur, oder whatsoever, eine Wirkung erzielst ist ja bereits die Bestätigung der Annahme, das das Kalorienprinzip alleine nicht funktioniert.
 
Du hast ja mehr getan als Kalorienreduktion?
Du hast ganz spezielle Kuren angewandt, die auch Wirkung gezeigt haben. Ich finde, du vergleichst da Äpfel mit Birnen.
Es geht ja darum, die Stoffwechselraten zu verändern und dann stimmt die Gleichung eben nicht mehr.

Aber darum geht es doch oder stehe ich gerade auf dem Schlauch?

Ich hätte nach CICO bei der Protein-Keto-Kur z.B. viel weniger abnehmen müssen, als ich tatsächlich an Fett verloren hatte.
Da hatte ich ein durchschnittliches Defizit von 665 kcal in 21 Tagen, also ca. 14000 kcal. Diese Energieeinsparung hätte nur ca. 2 kg Fett bedeutet, wenn CIC alleine dafür herangezogen werden könnte. Ich hatte mehr als das Doppelte der rechnerischen Abnahme.

Bei der Detox-Kur waren es 991 kcal Defizit in den 20 Tagen, also ca. 19820 kcal., die dann auch etwa der Abnahme von 2,70 kg entsprachen.

Durch die unterschiedliche Gewichtung der Makronährstoffe und die Art der Nahrungsmittel, verarbeitet der Körper die Zufuhr anders. Die Art des Trainings spielt auch eine Rolle, weil dafür je nach Intensität auch unterschiedliche Substrate von der Verteilung her, anders herangezogen werden.

Ich gehe davon aus, dass ich durch eine erneute Protein-Keto-Kur wieder vergleichbar gut abnehmen würde, auch ohne, dass ich zuvor eine dieser Kuren gemacht habe. Dass mit den Kuren war nur ein Zufall. Die hatte ich wegen gesundheitlicher Symptome gemacht und nicht, um den Stoffwechsel zu pushen.
 
Aber darum geht es doch oder stehe ich gerade auf dem Schlauch?

Derselbe Schlauch im Wechsel mit mir.
Was ich sagen will, ist ja nur, dass bereits in dem Moment, wo man MEHR tut, als nur Kalorien zu zählen, das Prinzip von vorneherein nicht mehr angewendet werden kann, weil es ja jede andere Wirkung negiert.

Und wenn best. Leute ketogen leben und gleichzeitig von CICO reden, dann haben sie was nicht verstanden. Schon allein die Tatsache, dass Externfett sich dann nur mit 7,x kcal rechnet und nicht mit 9.
 
@quirlie und auch für alle anderen, die mit ketogener Ernährung abnehmen oder sich auch schon die Frage gestellt haben, was mit überschüssiger Energie geschieht.

Hier nochmal eine sehr einleuchtende und kurze Erklärung zum Thema.

Das nachfolgende 3 Minuten Video ist zwar in Englisch, jedoch habe ich unten ein übersetztes Transkript eingefügt.

Die Wahrheit über Fettspeicherung und Ketone: Dr. Ben Bikman antwortet​



Dr. Bikman wurde gefragt, was mit überschüssiger Energie geschieht.

00:00

„Sherry, wenn kein Insulin vorhanden ist oder Insulin niedrig ist und es sich nicht um Typ-1-Diabetes handelt, und du isst mehr Fett, als der Körper braucht, dann speichert der Körper den Überschuss als Fett oder verbrennt ihn als Ketone. Sherry, ich mag die Frage und schätze sie. Eine Sache, die mich in der biomedizinischen Literatur, die sich mit Gewichtsverlust beschäftigt, frustriert hat, ist, dass es immer nur um den Gewichtsverlust selbst geht. Das führt dazu, dass die Leute nicht wissen, ob es um Kalorien oder Insulin geht, denn wenn du die Kalorien reduzierst und jemanden nimmst, der eine typische amerikanische Ernährung hat, und dann

00:36

"Wenn sie eine kalorienarme Diät machen, essen sie tatsächlich weniger Kohlenhydrate als vorher. Wir denken oft, dass sie plötzlich einfach weniger Fett essen, aber das stimmt nicht – sie essen von allem weniger. Und weißt du, was mit dem Insulin passiert, wenn man weniger von allem isst? Das Insulin geht runter. Es gibt also diesen riesigen, unvermeidlichen Störfaktor, der es unmöglich macht, klare Schlussfolgerungen aus irgendeiner Studie zu ziehen, die versucht hat, die kalorienbasierte Sichtweise gegen die Insulin-Sichtweise von Fettleibigkeit zu untersuchen. Warum sage ich das? Weil du am anderen Ende ansetzt."

01:08

„Ich glaube, um die Frage zu beantworten und wirklich zu verstehen, warum wir dick werden, müssen wir versuchen, die Leute dick zu machen. Anstatt ständig Studien zu machen, die zum Beispiel kalorienarme Diäten vergleichen – wie niedrigem Fettgehalt zu niedrigem Kohlenhydratgehalt oder die kalorienmäßige Sichtweise oder die Insulinperspektive – sollten wir wirklich versuchen, sie dick zu machen und herausfinden, welche von diesen beiden Diäten, eine hochkalorische, fettarme Diät oder eine hochkalorische, kohlenhydratarme Diät, am wenigsten Gewichtszunahme verursacht. Das wurde zwar schon gemacht und veröffentlicht, aber nur in einer einzigen Studie, und das war ein klinischer Fall von nur einer Person.“

01:46

„Jeder Mensch ist individuell, und deshalb sind wir in dem, was wir tun können, eingeschränkt. Um die Frage jetzt zu beantworten: Wenn Insulin niedrig ist, ist es unmöglich, Fett zu speichern – das funktioniert einfach nicht. Der Körper verbrennt es dann, und das passiert durch zwei Hauptmechanismen. Erstens erhöht sich die Stoffwechselrate, das ist gut belegt, und das wissen wir schon seit etwa hundert Jahren. Wenn Insulin niedrig oder gar nicht vorhanden ist, ist die Stoffwechselrate viel, viel höher. Neuerdings hat David Ludwig das auch bei Nicht-Diabetikern herausgefunden, wenn man ihnen zwei verschiedene Mahlzeiten gibt, die gleich sind…“

02:19

„Die Kalorienzahl kann zwar gleich sein, aber das Verhältnis von Fett zu Kohlenhydraten ist anders. Je weniger Kohlenhydrate du hast, desto niedriger ist natürlich der Insulinspiegel und desto höher der Stoffwechsel. Das bedeutet, dass dein Stoffwechsel schneller läuft, was dem Körper hilft, das loszuwerden, was er nicht speichern kann. Gleichzeitig verbrennst du mehr Fett, weil der Insulinspiegel niedrig ist, und produzierst mehr Ketone, weil es nichts gibt, was die Ketogenese stoppen könnte. Insulin hat die Aufgabe, das abzuschalten, und wenn die Ketone hoch sind, haben sie auch einen Kalorienwert. Wenn...“

02:52

„Du produzierst Ketone, und du fängst an, Ketone auszuscheiden. Jedes Keton, das du ausatmest, und jedes Keton, das im Urin ausgeschieden wird, sind Kalorien, die einfach direkt aus dem Körper rausgehen.“

Als Hinweis meinerseits möchte ich jedoch auch noch ergänzen, dass es nun nicht ad hoc ratsam ist, die Energiemenge sprunghaft anzuheben, wenn man bereits längere Zeit, die Zufuhr stark eingeschränkt hatte. Das würde vermutlich unerwünschte Auswirkungen auf das Gewicht haben, denn schließlich hat sich der Körper mit seinem Energiemanagement auf die Umgebungsbedingungen angepasst.
Allerdings lässt sich der Stoffwechsel durch kontinuierliches Erhöhen der Kalorienzufuhr (Reverse Diet) wieder steigern.
 
Als Hinweis meinerseits möchte ich jedoch auch noch ergänzen, dass es nun nicht ad hoc ratsam ist, die Energiemenge sprunghaft anzuheben, wenn man bereits längere Zeit, die Zufuhr stark eingeschränkt hatte. Das würde vermutlich unerwünschte Auswirkungen auf das Gewicht haben, denn schließlich hat sich der Körper mit seinem Energiemanagement auf die Umgebungsbedingungen angepasst.
Allerdings lässt sich der Stoffwechsel durch kontinuierliches Erhöhen der Kalorienzufuhr (Reverse Diet) wieder steigern.

Dazu stelle ich morgen früh ein sehr erhellendes Gruppengespräch ein. Ich meine zu erinnern dass quirlie kein Englisch spricht... Das ist schade.

Nein, hier ist es sofort - denn diese Fragen hatte nicht nur quirlie.

 
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