"Anwendungsfrage"! - Fett reduzieren während Ketose?

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luydia997

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Halihallo und schönen Abend ihr Lieben,

ich habe vor ungefähr 3 Wochen mit der ketogenen Diät/Ernährung angefangen mit 92kg bei einer Größe von 1.77m, habe aktuell ein Gewicht von 84kg. (allerdings waren davon mindestens 3-4kg angefressen über die Feiertage, also eher Mageninhalt als verlorenes Fett oder Wasser :D)
Ich weiß, dass das für 3 Wochen echt eine sehr gute Leistung ist und es nun mehr als normal ist, dass mein Gewicht erstmal ein wenig stagniert.

Jetzt kommen wir allerdings zu meiner eigentlichen Frage;
mein Schwager, der ebenfalls zurzeit Keto macht und sich auch in Vergangenheit seeehr viel damit beschäftigt hat, hatte mir geraten, auch eventuell meine tägliche Fetteinnahme zu reduzieren.

Allerdings esse ich derzeit maximal 30g Kohlenhydrate am Tag. Wenn ich jetzt anfange, wie er mir riet, mein tägliches Fett bei maximal 50g pro Tag zu halten, gibt es 1. wirklich kaum noch etwas, was ich essen kann (was mir auch schmeckt) und 2. komme ich dann am Tag grad mal auf 700-800kcal und das bei einem eigentlichen tägl. Gesamtumsatz von ca 1700 kcal

Nun meine Frage: ist es wirklich ratsam und überhaupt nötig, den Fettkonsum während Keto einzuschränken? Ich zähle trotzdem kcal und komme nie über 1800/2000 täglich, einfach weil ich generell nicht so der "Viel-Esser" bin, allerdings hab ich sonst immer um die 100-150g Fett am Tag zu mir genommen. Er hatte es mir so erklärt, dass der Körper dann seine Energie wohl aus dem ihm zugeführten Fett bezieht und dann eben nicht an das Körperfett geht.

Ich hab viel gegooglet aber leider nichts eindeutiges gefunden, da es immer nur darum geht, dass der Fettkonsum in der Anfangsphase so wichtig wäre :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Fett wird nicht limitiert, im Gegenteil.
Die KH solltest du aber (besonders am Anfang) auf 20 g/Tag begrenzen
 
Fett wird nicht limitiert, im Gegenteil.
Die KH solltest du aber (besonders am Anfang) auf 20 g/Tag begrenzen

Danke erstmal für deine Antwort :)
Okay, ich dachte, dass ich mit 30g/Tag noch im guten Bereich läge, da man ja (angeblich?) bis zu 50g/Tag zu sich nehmen kann, um noch in Ketose zu kommen bzw. zu bleiben?
Ich bin aber schon seit gut 2 Wochen in Ketose laut Ketostix und bin es auch aktuell noch. Sind dann die 30g pro Tag evtl. doch in Ordnung? Das Ergebnis vom Stab ist zwar immer im hellsten Bereich (also nicht der ganz helle, sondern im hellsten Ketose-Bereich), allerdings trinke ich auch um die 3-5 Liter pro Tag, da ich Durst hab wie sau...
 
Natürlich kann man (vor allem bei einer sehr aktiven Lebensweise) auch mit 30-50 g/Tag in Ketose bleiben. Nach meiner Erfahrung ist weniger aber besser.
Ketostix sind eine Spielerei, nicht mehr und leider auch nicht weniger.
3 l/Tag ist ja eher wenig, 5 l aber schon eher viel ;) Bei 5 l/Tag können die Stix vermutlich kaum mehr anzeigen
 
Danke erstmal für deine Antwort :)
Okay, ich dachte, dass ich mit 30g/Tag noch im guten Bereich läge, da man ja (angeblich?) bis zu 50g/Tag zu sich nehmen kann, um noch in Ketose zu kommen bzw. zu bleiben?
Ich bin aber schon seit gut 2 Wochen in Ketose laut Ketostix und bin es auch aktuell noch. Sind dann die 30g pro Tag evtl. doch in Ordnung? Das Ergebnis vom Stab ist zwar immer im hellsten Bereich (also nicht der ganz helle, sondern im hellsten Ketose-Bereich), allerdings trinke ich auch um die 3-5 Liter pro Tag, da ich Durst hab wie sau...


Wie man gefühlte 1000000x im Forum nachlesen kann sind Ketostix TOTAL UNBRAUCHBAR. Schmeiß sie weg.
Sie sagen dir nur wie viele Ketone es unbenutzt in die Blase geschafft haben, mehr nicht.
Zum Start der Ketose kann der Körper noch nicht haushalten, er produziert in seiner Not wild Unmengen an Ketonen, kann damit aber, Dank schlechter Ketoadaption nochnicht so viel anfangen.
Daher wandern viele Ketone einfach in den Müll bzw in die Blase. Bleibst du mehrere Monate strikt bei Keto wirst du merken das die Ketostix teilweise nix mehr anzeigen. GAR NIX MEHR.
Das heißt aber nicht das du nicht mehr in Ketose bist sondern das dein Körper viel zielgerichteter Ketone produziert und es keine Überproduktion mehr gibt.
Ketostix sind was für Typ1-Diabetiker, bei denen ist es sehr schlecht wenn sie Ketone im Urin haben weil das auf eine KetoAZIdose hinweisen kann, die auch schnell mal tödlich endet.

20.30.40.50g KH am Tag ist alles sehr individuell. Manche von uns müssen strikt 20g oder weniger zu sich nehmen ansonsten ist es direkt vorbei mir der Ketose.
Andere schaffen locker 50g und die Ketose bleibt stabil. Daher heißt es zum Start der Ketose, für die ersten Wochen strikt 20g KH oder weniger, manchmal ist weniger auch besser.
Meine Grenze liegt iwo zwischen 50 und 60g, wir hatten hier aber schon einige die es mit 25g schon wieder aus der Ketose geprügelt hat.
Wenn der Körper sich an die Ketose gewöhnt hat könnte man es wie Atkins Phase 2 machen und mal austesten wie viele KH man selbst, also individuell, verträgt.
Das ist aber bei uns allen unterschiedlich. Wir sind keine baugleichen Maschinen bei denen alles identisch ist.

Nun meine Frage: ist es wirklich ratsam und überhaupt nötig, den Fettkonsum während Keto einzuschränken? Ich zähle trotzdem kcal und komme nie über 1800/2000 täglich, einfach weil ich generell nicht so der "Viel-Esser" bin, allerdings hab ich sonst immer um die 100-150g Fett am Tag zu mir genommen. Er hatte es mir so erklärt, dass der Körper dann seine Energie wohl aus dem ihm zugeführten Fett bezieht und dann eben nicht an das Körperfett geht.

Kommt natürlich drauf an wie viel du letztendlich isst. Aber du bist noch am Anfang, dein Körper mag in Ketose sein aber dein Körper konnte sich noch nicht mal ansatzweise umstellen.
Ketoadaption, google das mal. Das braucht mehrere MONATE, das hier ist keine Crashdiät.
Für den Anfang musst du viel Fett essen, Ziel ist es einfach auch deinem Körper klar zu machen das Fett im Überfluss existiert, man Fett nicht um jeden Preis schützen muss.

Du hast rechnerisch einen gewissen Grundumsatz.
Eiweiß berechnet sich meistens über die Magermasse, die aber wiederum 100%ig genau zu berechnen geht nicht. Abweichungen gibt es immer.
Du bist 177 cm groß aber würde ich einfach mal sagen das könnten 60-65 KG Magermasse sein, somit solltest du maximal 65-100g Eiweiß am Tag zu dir nehmen, als Muskelschutz. 1-1,5g Eiweiß pro KG Magermasse, es sei denn du bist harte Bodybuilderin und stemmst den ganzen Tag Autos durch die Gegend dann auch mal gerne 2-3g Eiweiß.
Dazu maximal 20g KH und weil du mehr Fett als Eiweiß zu dir nehmen sollst, dementsprechend mindestens 85-120g Fett, gerne mehr wenn mehr Hunger.

Rechnen wir das mal zusammen.

100g Eiweiß = 400 Kcal
20g KH = 80 Kcal
120g Fett = 1080 Kcal

Kommen wir also auf 1560 Kcal und ich denke das reicht grade so oder ist sogar etwas zu wenig um auf deinen Grundumsatz zu kommen. Wenn du mit so wenig klar kommst gut. Ich denke aber es ist zu wenig, vor allem am Anfang.
Diese ganzen Rechner im Internet können nie wissen wie viel Muskelmasse du hast daher sind die ganzen Rechner keine exakte Wissenschaft und die Körperfettwaagen in diversen Muckibuden sind zwar schweineteuer (mehrere tausend Euro) aber auch nicht genau.
Die Körperfettwaagen für zuhause kann man getrost entsorgen. Wer mehr abnehmen möchte soll den Leistungsumsatz erhöhen aber nicht unter Grundumsatz essen.


Was deine eigentliche Frage angeht. In einigen Monate wenn du richtig gut adaptiert bist kann man mal ausprobieren ob du etwas Fett einsparen kannst.
Aber dafür muss sich in deinem Körper viel verändern und das braucht einiges an Zeit. Da bilden sich lauter neue Sachen in deinem Körper die alle dafür ausgelegt sind FETT als Antriebsquelle zu benutzen.
Alleine in deinem Darm beginnt aktuell ein Massensterben der Bakterien die für die Verdauung von KH zuständig sind und die Population derer die Fett abbauen steigt rasant.
Wenn du jetzt anfängst Fett zu reduzieren und mehr Eiweiß isst als Fett kann es dir passieren das dein Körper etwas falsches "lernt", denn Eiweiß gibt es ja im Überfluss, Fett und KH sind eher selten.
Der Körper legt sich also darauf fest hauptsächlich Eiweiß zu verstoffwechseln, Fett eher kaum anzurühren weil Fett auch echt harte Arbeit für ihn ist. KH und Eiweiß mag er viel lieber.
Also könnte er sich darauf einstimmen seine Energie aus Eiweiß zu bestreiten und das willst du nicht denn Muskeln sind Eiweiß. Weniger Muskeln = weniger Kalorienverbrauch.


Das ist fast so wie mit Wasser. Wer viel Wasser trinkt lagert wenig ein, wer wenig Wasser trinkt lagert viel ein.
Wenn der Körper lernt das es Wasser im Überfluss gibt braucht er es nicht für harte Zeiten zu bunkern.
Wobei so ganz identisch ist es nicht :) Dient nur als Beispiel.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort! Ich bin jetzt definitiv um einiges schlauer und werde doch noch mal die ein oder andere Sache verändern :)

Aber mal ne andere, etwas doofe Frage - wenn man mit den ketostix gar nicht richtig messen kann, ob man in ketose ist, wie macht man das denn dann sonst? Erst recht wenn man nach ein paar wochen oder Monaten ausprobieren kann, wie viel KH man zu sich nehmen kann
 
Genauer wären Blut-Keton-Messungen. Ich halte das aber auch mehr für eine Spielerei.

Warum sollte man denn unbedingt ermitteln, wann man aus der Ketose fliegt? Das sind zudem dynamische Werte. Einen einzelnen Tag mal ein paar Gramm KH mehr, ist kein Thema. Mehrere Tage hintereinander über 20 g KH fühlen sich bei mir aber nicht gut an. Vermutlich bin ich nicht gleich aus der Ketose, aber es fühlt sich anders an.

Am Anfang kann man es sich schwer vorstellen, dauerhaft in Ketose zu bleiben. Das war bei mir nicht anders.
Nach etlichen Monaten in Ketose will man es gar nicht mehr anders. Da muss man dann keine Grenzwerte kennen. Selbst als ich noch viel Sport getrieben habe und täglich um die 3500 kcal. gegessen habe, bin ich selten auf die 20 g/Tag gekommen. Mit etwa halb so großen Portionen sollte das kein Problem sein
 
Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort! Ich bin jetzt definitiv um einiges schlauer und werde doch noch mal die ein oder andere Sache verändern :)

Aber mal ne andere, etwas doofe Frage - wenn man mit den ketostix gar nicht richtig messen kann, ob man in ketose ist, wie macht man das denn dann sonst? Erst recht wenn man nach ein paar wochen oder Monaten ausprobieren kann, wie viel KH man zu sich nehmen kann

Naja wenn man sich Atkins Phase 2 anschaut (aber Atkins ist halt kein Keto) dann erhöht man jede Woche seine täglichen KH um 5g, hört man irgendwann auf abzunehmen, geht man eine Woche zurück.
Das soll dann die persönliche kritische Kohlenhydratmenge sein.

Als Beispiel:

Du machst jetzt erst mal 2 Monate sauber Keto

In Woche 9 nimmst du dann täglich maximal 25g KH zu dir.......und nimmst weiterhin ab
In Woche 10 nimmst du dann täglich maximal 30g KH zu dir ...... und nimmst noch ab
In Woche 11 nimmst dann dann täglich maximal 35g KH zu dir ...... und nimmst nicht mehr ab
Ab Woche 12 isst du dann täglich maximal 30g KH weil damit hast du ja in Woche 10 noch abgenommen.
Stagniert das Gewicht iwann mal für längere Zeit, reduzierst du wieder die KH.

Ob sich das wirklich lohnt kann ich nicht sagen ich hab mich immer an die 20g am Tag gehalten.
Große Sprünge kannst du mir 30 oder 40g ja auch nicht machen.

Kannst natürlich mit 40g KH auch jeden Tag 2 KG Brokkoli essen :) Aber wer will das schon ?
Wobei für einen Veganer der Keto versucht wäre das sicher eine Erleichterung.

Ein anderes Problem bei der Bestimmung der KH Menge kann sein das du eben nicht immer gleichmäßig abnimmst.
Ich hatte Mai/Juni 2016 ein 6-wöchiges Plateau. 6 Wochen alles richtig gemacht und nicht abgenommen.
Da gibt es unterschiedliche Theorien. Eine besagt das der Körper um jeden Preis sein Gewicht halten möchte, der scheißt nämlich auf unser Gefühl für Ästhetik und aktuellen Magerwahn.
Du machst alles richtig, du baust erfolgreich Fett ab aber auf der Waage merkst du nix denn dein Körper lagert als Ausgleich Wasser ein.
Das macht er dann ein paar Wochen und quasi über Nacht lässt er dann endlich mal "laufen" und du verliest binnen weniger Tage mehrere Kilo wo sich wochenlang nix bewegt hat.

Ansonsten, wenn du mal einen Tag daneben liegst ist das nach ein paar Monaten nicht mehr so wild.
Klar biste schnell aus der Ketose raus, lagerst auch flott ein paar Kilo Wasser ein aber dieses Wasser käme auch wieder wenn du regulär iwann sagen würdest du würdest mit Keto aufhören.
Bei mir sind das ca. 3 KG die binnen weniger Tage drauf sind wenn ich mit Keto aufhöre. Ist ganz normal, die Glucose im Körper bindet Wasser.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde auch nicht an Fett sparen :)
Bei mir hat sich auch lange nichts getan, aber nun habe ich das Fett erhöht und esse gerade abends wenig EW und KH, dafür viel Fett, nun scheint es wieder zu klappen^^
Woran du merkst, ob du in Ketose bost musst du leider selber rausfinden. Das ist bei jedem etwas anders. Bei mir ist es ein Ekliger Geschmack im Mund nach dem Aufstehen und ein eher trockenerr Mudnd, den Tag über. Ist aber bei jedem etwas anders :)
 

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