Aprikose: Ketogen gegen Migräne

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Aprikose

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05. Aug. 2012
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Für mich, aber auch für andere Interessierte, möchte ich hier festhalten, wie sich meine Ketogene Ernährung auf meine Migräne-Anfälle auswirkt.

Da dies ein Keto- und kein Migräneforum ist, nur das Wichtigste zu "meiner" Migräne:
  • Seit Grundschulzeit Migräne, also ca. 45 Jahre
  • Steigende Tendenz, Durchschnitt der letzten 10 Jahre: ca 8/Monat
  • Seit ca. 1 Jahr weiter steigend, d.h. die erlaubte Grenze von 10 Medikamenteneinnahmetagen ist ständig in Gefahr
  • Meine beiden letzten unbehandelten Anfälle dauerten 69 bzw. 60 Std., ich habe die ganze Zeit im Bett verbracht.
  • Medikamente: Triptane, Mittel gegen Übelkeit (oft mehrmals täglich)
  • medikamentöse Prophylaxen: Antidepressiva, Betablocker (jeweils mehrere Versuche). Sowie natürlich Magnesium, Vitamin B2, Q10, Pestwurz etc. etc. Alles ohne mittelfristigen Erfolg, dafür mit teilweise heftigen Nebenwirkungen.
  • sonstige Prophylaxen: alles, was die Schulmedizin empfiehlt (Sport, Entspannung, regelmäßig Schlafen, massenhaft Kohlenhydrate etc)
Ich bin ganztags berufstätig und habe mich bereits mit dem Gedanken getragen, die Stunden zu reduzieren, einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen und fürchtete die Erwerbsunfähigkeit. Aber etwas in mir sieht es nicht ein, ich arbeite gerne und möchte ein normales Leben führen.

Mein mentaler Zustand ist ziemlich schlecht, ich bin zermürbt, relativ hoffnungslos und habe kaum schmerzfreie Zeiten für meine Interessen oder andere schöne Dinge. Ich muss mein Sozialleben einschränken, was nicht immer auf Verständnis trifft. Ich bin immer "die Kranke".

Mit der ketogenen Ernährung habe ich mich immer mal wieder befasst. Es erschien mir aber immer eine zu große Aufgabe, ein solches Projekt wie eine radikale Ernährungsumstellung in meinem Zustand zu stemmen. Außerdem befürchtete ich eine Erstverschlechterung. Nicht zuletzt blieb immer ein Rest Misstrauen: Obwohl mir das Konzept einleuchtet und diese Art der Ernährung ja auch bei anderen Krankheiten wissenschaftlich anerkannt eingesetzt wird, hat das ständige Hinweisen auf KH-reiche Ernährung, wie es eine der führenden deutschen Migränekliniken praktiziert, ihren Einfluss auf mich gehabt.

Jetzt aber bin ich an einem Punkt, an dem ich nichts mehr zu verlieren habe, und nach einer Migräneserie vergangene Woche, die ich ausliegen musste, weil ich schon zu viele Medikamente genommen hatte, habe ich spontan beschlossen, sofort anzufangen. Während eines Anfalls esse ich sowieso kaum, und dadurch bin ich jetzt sozusagen in fließendem Übergang dabei.

Seit gestern kann ich wieder normal essen und habe mich an die entsprechenden Regeln gehalten, soweit ich sie aus Foren zusammentragen konnte. 2 Grundsatzwerke sind bestellt, und ich bin guter Dinge.

Messungen mit Ketostix am Freitag abend und Samstag ergaben eine hellrosa Färbung.

Ich hoffe, ich mache nichts falsch damit, schon anzufangen, ohne mich gründlich vorbereitet zu haben.

An Kommentaren bin ich interessiert und werde deshalb 2 Tagebücher führen.


Edit: Verständlichkeit verbessert
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Aprikose: Ketogen gegen Migräne

Meine 1. komplett ketogene Woche ist nun vorbei.

Ich hatte an zwei Tagen Migräne, beide Anfälle so leicht, dass ich damit arbeiten konnte. Dass ich doch etwas genommen habe, lag daran, dass ich aufgrund beruflicher Termine sichergehen wollte, dass ich einsatzfähig bin.

An zwei Tagen hatte ich phasenweise leichte Kopfschmerzen, die ich aber problemlos ausgehalten habe und die mich nicht eingeschränkt haben, sie waren einfach nur im Hintergrund vorhanden.

Ich habe zwei Kilo abgenommen, was ich zwar nicht wollte, aber ich habe gelesen, dass sich das Gewicht im Laufe der Zeit wieder einpendelt und bin deshalb nicht mehr beunruhigt.

Das Highlight der Woche:
Mein Bauch fühlt sich soviel besser an als früher! Selbst wenn die ketogene Ernährung bei mir nicht gegen die Migräne helfen sollte, kann ich mir vorstellen, allein wegen des tollen Bauchgefühls dabei zu bleiben. Es ist viel ruhiger in den Gedärmen, ich bin abends nicht mehr so aufgedunsen, meine Verdauung ist total geregelt, es gibt keine Luft - einfach nur klasse!

Und die Entdeckung der Woche:
Kaffee mit (flüssiger) Schlagsahne schmeckt Welten besser als Kaffee mit Milch!!

Ich war sehr fit und klar im Kopf, dadurch habe ich alles mögliche gemacht und erledigt, außerdem bin ich viel zu spät ins Bett gegangen, weil ich noch nicht müde war. Ich habe das Gefühl, alles aufholen zu wollen, was ich in den letzten Jahren durch Migräne verpasst habe. Das war vielleicht ein bißchen zu viel, deshalb will ich einen Gang runterschalten.

Meine beiden Bücher (Lutz und Mersch) sind da, und ich hatte viele Aha-Effekte beim ersten Querlesen.

Meine Befürchtungen, diese Art der Ernährung könnte schwierig umzusetzen sein, haben sich gelegt. Ich esse z.B. morgens Knäckebrot mit Butter und Käse, mittags im Büro ein Ei mit Majo oder kalte Bratwürstchen, etwas mitgebrachten Salat und zum Nachtisch Heidelbeeren mit Schlagsahne, abends Mozzarella mit Tomaten oder Zucchini in Öl gebraten mit Quark. Für Zwischendurch habe ich Mandeln, aber das ist selten nötig.

Fazit:
Weiterhin sehr optimistisch!

Edit: Tippfehler korrigiert
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Aprikose: Ketogen gegen Migräne

Nun ist meine zweite Woche rum.

Diesmal war es nicht so einfach. Zum einen habe ich gemerkt, dass ich noch allerhand Fehler mache, wenn ich nicht akribisch plane und protokolliere. So hatte ich mal zuviel, mal zuwenig Kalorien, mal zuviel oder zuwenig Eiweiß und ich habe vielleicht die Abstände zwischen den Mahlzeiten zu sehr ausgereizt. Ich finde es einfach toll, sich nicht ständig mit Essen befassen zu müssen, da vergehen schon mal 8 Stunden, bis ich mich wieder zum essen aufraffen kann.

Zum anderen habe ich 3x Triptane genommen. Die Kopfschmerzen waren sehr leicht, ich habe normal gegessen und war ganz normal bei der Arbeit. Irgendwann fiel mir dann auf, dass sie weg sind. Das ist toll!! Ich hätte nicht unbedingt was nehmen müssen, aber ich habe mir gesagt: die gehören sowieso zu den letzten Triptanen, die ich brauche, da muss ich mich jetzt nicht einschränken :cool:. Da ich momentan beruflich belastet bin, wollte ich es mir einfach leicht machen.

Einmal hatte ich morgens beim Frühstück einen Puls von 120, das hat mich so beunruhigt, dass ich zum Arzt gegangen bin. Die bisherigen Untersuchungen inkl. EKG ergaben, dass aber soweit alles ok ist. Jetzt werden noch Herz und Schilddrüse gecheckt.

Heute morgen hatte ich Kopfweh und war sicher, dass ich heute Migräne bekomme. Ich habe nichts unternommen, sondern aufs Frühstück bzw. den Kaffee gehofft. Sie blieben. Nachdem ich dann aber im Bad war, sind sie verschwunden.

Ich bin so fit, dass ich es immer noch nicht geschafft habe, einen Gang runterzuschalten. Jetzt, wo ich meine Kräfte wieder spüre, würde ich am Liebsten all die vielen Tage nachholen, die ich im abgedunkelten Zimmer gelegen habe, und auch die Tage, an denen ich zwar nicht liegen musste, aber von der vorangegangenen Migräne so schlapp war, dass ich auch nicht so richtig was tun konnte.

Mein Gesicht hat sich verändert, es sieht schmaler und glatter aus.

Fazit:
Klar mache ich weiter!
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Aprikose: Ketogen gegen Migräne

Meine dritte Woche ist vergangen.

Ich fühle mich nach wie vor gut und optimistisch, aber bin etwas weniger fit als in den ersten Tagen. Ich schlafe auch wieder etwas mehr. Doch es ist immer noch Welten besser als die letzten Jahre. Mental bin ich weiterhin sehr, sehr gut drauf. Ich mache Pläne ohne die ständige Angst, sie könnten von Migräne durchkreuzt werden. Mein Terminkalender hat sich drastisch gefüllt. Ich will alles nachholen....

Zweimal habe ich etwas gegen Migräne genommen, beide Male war es kein großer Akt. Mein Alltag war nicht eingeschränkt und ich konnte die ganze Zeit auch essen. Gestern meinte ich, dass wieder was aufzieht, habe aber nichts genommen, es war ja Samstag. Trotz der leichten Schmerzen waren wir bei Freunden. Dort habe ich, als es etwas schlimmer wurde, mal eine Zeit im Liegestuhl geruht und schon mal das Triptan griffbereit gelegt, aber es wurde wieder besser. Am frühen Abend war es weg! WEG!! Einfach so!!!

Dass die Anfälle in den ersten drei Wochen alle so gut behandelbar waren, ist sehr erleichternd. Ich habe nicht ein einziges mal wegen Migräne im Bett oder auch nur auf dem Sofa gelegen. Mit der Anzahl der Anfälle liege ich leicht unter den letzten Monaten, ich bin optimistisch, dass ich im August unter 10 Tabletteneinnahmetagen bleiben kann. Auf Dauer will ich ohne Triptane auskommen. Mit alternativen Medikamenten habe ich aber Probleme, da ich Naproxen und Ibuprofen nicht gut vertrage. Ich habe seit Monaten, fast Jahren, Schmerzen im Oberbauch, alle Untersuchungen bislang ohne Befund. Die Schmerzen sind nicht so schlimm und auch nicht durchgängig vorhanden, aber lästig.

Nach wie vor halte ich es gut aus, nicht mehr alles essen zu dürfen. Zwar bin ich gestern mit einem ganz leisen Bedauern am Obst vorbei gegangen, vor allem weil mein Partner duftende Pfirsiche eingepackt hat, aber keine Spur von Heißhunger oder so.

Was mich im Moment süchtig macht, sind Heidelbeeren mit Schlagsahne.

Ich bin weiterhin unsicher, ob ich in der richtigen Zusammensetzung esse:
Gestern hatte ich 1700 Kalorien, 100 g EW, 27 g KH, 133 g Fett.
Vorgestern waren es 1500 Kalorien, 60 g EW, 41 g KH, 120 g Fett.
Am 23. 1500 Kalorien, 55 g EW, 53 g KH, 140 g Fett.
Am 22. 1500 Kalorien, 60 g EW, 40 g KH, 120 g Fett.

(Da manchmal die Portionen geschätzt sind, insbesondere bei Creme fraiche und Schlagsahne, die ich irgendwo dazugebe und vorher nicht abmesse, könnte es etwas weniger Fett sein, da ich ziemlich großzügig rechne)

Das schwankt sehr stark, und ich weiß nicht, ob das gut ist (falls mir jemand dazu was schreiben möchte, sehr gerne in mein in der Signatur verlinktes anderes Tagebuch). Außerdem sind 1500 Kalorien zu wenig, denke ich, ich will ja nicht abnehmen. Aber ich bin immer so satt!

Einen schönen Sonntag und liebe Grüße,
Aprikose
 
Zuletzt bearbeitet:
Bilanz der 4. Woche

Diese Woche war's überhaupt nicht so gut.

Ich hatte 3x starke Bauchschmerzen an einer Stelle, die mir schon seit Monaten bzw. Jahren Probleme macht, fühlte mich insgesamt nicht so grenzenlos fit, meine Verdauung war nicht so super wie anfangs, und das Schlimmste: nachdem ich den gesamten August keinen einzigen Tag wegen Migräne nennenswert eingeschränkt war, musste ich den 1. Septembertag im Bett verbringen. Die Migräne war zwar leichter als sonst und am späten Vormittag dank zweier Triptane vorbei, ich konnte auch essen, aber ich war so matt, dass ich den ganzen Tag geschlafen habe.

Heute ging es wieder, und ich habe sogar mein erstes Restaurantessen gut hinter mich gebracht (Rumsteak mit Bohnen und Kräuterbutter, zum Nachtisch nur Kaffee mit Schlagsahne - irritierte Blicke: Diät und Schlagsahne??). Mir hat nicht mal was ausgemacht, dass alle anderen als Dessert riesige Eisbecher verdrückt haben. Ich weiß ja, warum ich lieber verzichte :).

Leider habe ich nochmal abgenommen und bin jetzt bei 60 kg, aber ich bin optimistisch, dass ich irgendwann auch wieder was auf die Rippen bekomme. Wenn nicht, habe ich halt Magermodel-Maße. Besser als Migräne.

Fazit: das war nur ein kleiner Ausschlag nach unten auf der Erfolgskurve nach oben!!
 
Bilanz der 5. Woche

Diese Woche war ich wieder viel fitter, was leider dazu geführt hat, dass ich mich wieder in sämtliche Aktivitäten gestürzt und meinen Tag knallvoll gepackt habe. Ich möchte so viel nachholen....

Mein Gewicht habe ich diese Woche halten können.

Migräneattacken: eine, ich brauchte 2 Formigran.

Leider ist meine Verdauung nicht mehr so regelmäßig wie anfangs, deshalb habe ich diese Woche jeden Tag einen EL Leinsamen in meinen Quark gerührt (plus einen EL Leinöl, dieses Gemisch finde ich ausgesprochen lecker). Zuerst dachte ich, ich trinke ev. zu wenig, meine Anfangszeit fiel ja in eine Hitzeperiode, in der ich automatisch sehr viel getrunken habe, aber ich achte drauf und habe mind. 3 Liter pro Tag. Vielleicht ist es doch noch zuwenig Bewegung.

Nach wie vor schlafe ich sofort ein und ausgesprochen tief durch, selten, dass ich mal nachts auf die Toilette muss.

Liebe Grüße,
Aprikose
 
Nach 6 Wochen

Diese Woche war migränemäßig die bisher schlechteste. Ich hatte 4 Attacken, das ist soviel wie vor der Umstellung.... 3 habe ich behandelt, davon waren 2 innerhalb von 24 Stunden, manche Leute rechnen sowas nur als eine.

Die gute Nachricht: drei waren sehr leicht, ich habe normal gegessen und gearbeitet. Nur gestern war es etwas schlimmer, zwar konnte ich frühstücken, habe mich dann aber doch mit einer Tablette wieder ins Bett gelegt.

Ich werde jetzt mal die KH reduzieren, zwar bin ich laut Ketostix in Ketose, aber nach einem Hinweis in meinem kommentierten Tagebuch doch etwas verunsichert. Außerdem habe ich beschlossen, doch wieder im Voraus für den Tag zu planen und auch wieder genau abzuwiegen. Vielleicht war ich zu großzügig.

Ansonsten geht es mir weiterhin gut! In der nächsten Woche werde ich deshalb wieder mit meinem Sportprogramm beginnen.

Liebe Grüße,
Aprikose
 
Die 7. Woche

Diese Woche habe ich Urlaub.

Ich hatte ja die KH weiter reduziert, es kam aber trotzdem zu 3 Attacken. Eine leichte und zwei mittelschwere. Nach wie vor kann ich trotz Attacken normal essen, das verbuche ich als positiv. An einem Tag musste ich aber zwei Termine absagen, das hat mich geärgert, auch wenn ich weiß, dass ich mit der Ernährungsumstellung nicht so schnelle Erfolge haben kann, dass nun alles gut ist.

Zweimal habe ich versucht, die Attacken mit Novalgin zu behandeln, aber das war praktisch wirkungslos, ich musste dann doch zum Triptan greifen. Auch Ibu bringt momentan noch nichts.

Mit meinem Sportprogramm habe ich angefangen, Kraft- und Ausdauertraining. Ich bin sehr stolz, weil ich trotz einiger Monate Nichtstun auf Anhieb eineinhalb Stunden Nordic Walking machen konnte, fast nonstop und ohne Probleme. Ich bin wohl fitter, als ich dachte. Es hat mir große Freude gemacht, bei wunderbarem Frühherbstwetter durch die schöne Landschaft zu laufen.

Ich bekam auch eine Massage, obwohl ich auf Massagen immer mit Migräne reagiere, so auch diesmal. Aber es fühlte sich trotzdem sehr gut in der Wirbelsäule an und ich kam mir einen halben Meter größer vor.

Die Restaurantbesuche haben mich schockiert: bei meiner Bitte nach einem Salat wurde mir mitgeteilt, dass die Salate schon vorbereitet sind und in allen Rohkostzutaten Zucker enthalten ist, außer im grünen Salat. Wohlgemerkt, nicht in der Sauce, in den Rohzutaten! Am Fisch: Semmelbrösel. Die würden gebraucht, um die Gewürze zu halten. Ob in der Schlagsahne Zucker enthalten ist, musste die Küche erst recherchieren. Man war in den bisher besuchten Restaurants durchaus kooperativ und hat mir etwas zurechtgebastelt, aber die Sache ist nicht so einfach.

Da ich hier in anderen Supermärkten eingekauft habe, habe ich keine Bio-Sahne bekommen und jetzt aufgrund der Hinweise in meinem kommentierten Tagebuch festgestellt, dass meine Schlagsahne Carrageen enthält. Nachdem ich mich über dieses Mittel informiert habe, bin ich schockiert, dass es eine Zulassung für Bio-Nahrungsmittel bekommen hat.

Ich habe ein bißchen im Blog "Das Migräne-Projekt" und in Rezensionen zu Ernährungsbüchern gelesen. Vielleicht sind doch die verarbeiteten Nahrungsmittel das Problem und nicht (nur) die Kohlenhydrate?? Ich fühle mich momentan total verunsichert und schockiert von dem, was ich so lese.

Fazit: Vielleicht ist es doch komplizierter, als ich zunächst dachte....

Kommentare in meinem anderen Tagebuch sind erwünscht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bericht der 8. Woche

Am 30.7. habe ich zum letzten Mal "normal" KH gegessen, d.h. 2 Monate bzw. 8 komplette Wochen, fast neun, sind jetzt um.

Ich konnte auch im September die 10-Tage-Regel bei der Medikamenteneinnahme einhalten >:) >:). Das ist mein erstes und wichtigstes Ziel. Diese Woche habe ich nur eine einzige Tablette genommen, anschließend konnte ich sogar noch mein Urlaubs-Sportprogramm durchführen. Allerdings habe ich zweimal diesen Monat eine Zeitlang nach der Medikamenteneinnahme im Bett gelegen, nicht wegen der Schmerzen, sondern weil ich erschöpft war.

Insgesamt bin ich dankbar, dass ich so viel besser dran bin als vor der Ernährungsumstellung. Ich wage kaum zu hoffen, dass es noch besser wird, doch ich wünsche mir schon, dass die Attackenfrequenz noch abnimmt :cool:. Nun, nach 45 Jahren Migräne inkl. intensiver medikamentösen Behandlungen und deren Folgen für meinen Körper wird das sicher nicht von heute auf morgen gehen.

Ich fühle mich also weiterhin sehr gut. Guter Schlaf, gute Verdauung, fit, die Schmerzen im Bauchbereich (vermutlich Galle), die ich schon seit Jahren immer mehr oder weniger stark habe, werden stetig besser, ich habe auch wieder ein Kilo zugenommen. Und überhaupt: Meine Mutter fragte mich neulich, ob ich eine neue Frisur hätte, als ich verneinte, musterte sie mich und meinte, ich sähe irgendwie besser aus >:).

Liebe Grüße,
Aprikose
 
Meine 9. Woche

Mit der vergangenen Woche bin ich wieder sehr zufrieden.

Sonntag waren wir zu mehreren auf einer größeren Veranstaltung (1a Trigger....) - ich hab's gut überstanden. Montag bin ich allerdings mit Kopfschmerzen aufgewacht. Nicht schlimm, aber im Büro habe ich dann am späteren Vormittag doch was genommen. Es ging leider nicht so schnell weg, wurde aber besser. Am Nachmittag habe ich dem Schmerz mit einem Kaffee den Rest gegeben. Danach war ich so fit, dass ich einfach nicht ins Bett kam. Deshalb zu wenig Schlaf und Dienstag wieder Kopfschmerzen, ebenfalls nicht so schlimm, aber ich habe doch gleich morgens wieder was genommen, nach nicht mal einer Stunde war alles gut. Das sind Migräneanfälle, mit denen ich leben kann >:). Dienstag war ein langer Tag, direkt nach der Arbeit hatte ich eine Probe, trotzdem bin ich Mittwoch kopfschmerzfrei aufgewacht.

Mittwoch wieder ein anstrengender Tag: vormittags erneut eine Probe, dann ein Besuch bei meiner Mutter, nachmittags bis in den Abend hinein eine größere Geburtstagsfeier. Alles non stop und schon von daher Trigger. Keine Schmerzen, auch nicht am Donnerstag.

Freitag ein tolles Erlebnis: Mit Kopfschmerzen aufgewacht. Da ich Gleitzeit habe, konnte ich ganz langsam machen. Ich habe was gegessen, ausgiebig geduscht, und nach 2 Std. waren die Schmerzen weg. Weg! WEG!! Einfach so!!!! Ich habe etwas müde, aber ganz normal gearbeitet. Allerdings war mir nach der Arbeit dann doch nach Bett und ich habe erstmal zwei Stunden geschlafen.

Wenn ich meinen Terminplan dieser Woche mit meinem Leben vor der Umstellung vergleiche, kann ich es kaum glauben. Ich konnte an Dingen teilnehmen, die ich früher gemieden habe oder mit einer heftigen Migräne inkl. Erbrechen und stundenlangem im-Bett-liegen bezahlen musste.

Liebe Grüße,
Aprikose

Edit: Tippfehler verbessert
 
Zuletzt bearbeitet:
Woche Nr. 10

Eine sehr gute Woche!

Den Sonntag hatte ich ja schon hier beschrieben: https://www.ketoforum.de/919521-post103.html.

Auch anschließend hatte ich die ganze Woche über keine Kopfschmerzen, obwohl ich dreimal viel zu spät ins Bett gegangen bin, da ich einfach zu fit zum schlafen war!

Nur Samstag Mittag musste ich ein Medikament nehmen und habe danach 3 Std. geschlafen. Aber wie jetzt immer: ich konnte normal essen, und der Anfall war unvergleichlich viel leichter als früher. Trotzdem war ich ein klitzekleines bisschen enttäuscht, denn ich hatte gehofft, die erste komplett medikamentenfreie Woche feiern zu können.
 
Woche 11

Keine gute Woche - private und berufliche Belastungen sowie großer Terminstress. 3 mal Migräne, gestern am frühen Abend wollte ich dann nur noch ins Bett.

Im Job gibt es einen starken Konflikt zwischen Führungsebene und einem Teil meiner Kollegen. Ich bin zwar nicht betroffen, leide aber mit. Wie sind ein lange eingespieltes Team und ich finde die Vorwürfe ungerecht. Das Ganze kostet eine Unmenge an Energie, auch wenn ich versuche, mich davon zu distanzieren.

Ansonsten habe ich zahlreiche Proben mit meinen Ensembles, eigentlich wird es mir schon zu viel, aber da ich es so gerne mache, dabei nette Leute treffe und es mir vielleicht doch mehr Energie gibt, als es mich kostet, mache ich weiter. Ich freue mich auf die unmittelbar bevorstehenden Konzerte.

Ich habe wieder mehr KH gegessen, weil ich in der momentanen Lage Probleme hatte, mich ausreichend zu versorgen. Deshalb habe ich wieder zu Knäckebrot gegriffen. Ich bin aber natürlich noch in Ketose. Nun hoffe ich, dass die nächste Woche ruhiger wird und ich mich wieder mehr um mich kümmern kann.

Woche 11 hake ich ab und freue mich auf eine bessere Woche 12.
 
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Woche 12

Leider war diese Woche auch nicht besser, sondern eher noch schlechter und damit von der Frequenz her fast auf dem Niveau von vor meiner Umstellung.

Ich habe viel überlegt, was die Ursache sein könnte, und festgestellt, dass die Häufung in den letzten 2 Wochen zeitlich mit der Reduktion meiner Migräneprophylaxe-Medikamentation zusammenfällt. Am 12.10. habe ich die Dosis reduziert. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich im Oktober erst einen Anfall gehabt. Danach bis heute, also innerhalb von 2 Wochen, 8 Anfälle.

Da ich die Prophylaxe unbedingt absetzen will, möchte ich nicht wieder erhöhen, sondern erstmal versuchen durchzuhalten und abzuwarten, ob die Absetzsymptome von alleine wieder verschwinden.

Trotz allem fühle ich mich immer noch gut. Ich brauche weiterhin nicht mehr im Schongang zu leben, sondern gehe meinen Interessen nach. Da die Anfälle nicht mehr so schlimm sind, geht das trotz der momentan hohen Attackenzahl.

Liebe Grüße,
Aprikose
 
Die schwarze Woche 13

Auch diese Woche wieder drei Anfälle - meine Geduld und mein Optimismus werden stark strapaziert. Doch das Schlimmste: gestern eine der Attacken, wie ich sie früher oft hatte: sich schnell aufbauend, und dann mit heftigem Erbrechen. Ich musste einen Triptan-Pen einsetzen. Danach war ich völlig erschöpft und habe bis zum frühen Abend mehr oder weniger nur geschlafen oder gedöst. Außerdem tat mir wieder "meine Stelle" (Magen? Galle?) am Bauch weh, dies aber bereits seit Freitag.

Was könnte der Grund sein? Die Reduktion der Prophylaxe? Der Stress im Büro? Keine Ahnung. Aber gestern war ich sehr verzweifelt.... Heute habe ich den Verstand wieder eingeschaltet und der sagt: 3 Monate sind noch gar nix, außerdem hat sich bereits etwas verbessert, mach weiter.

Edit: Tippfehler verbessert
 
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Woche 14

Diese Woche war schon sehr viel besser als die letzte :cool:.

Zwar habe ich am Mittwoch in meinem kommentierten Tagebuch zu früh gefreut, denn es kamen am Donnerstag und Freitag dann doch noch Kopfschmerzen, aber bei Zahnarzt und Erkältung ist das ja eigentlich auch kein Wunder. Es waren glücklicherweise wieder leichte Anfälle. Und die Erkältung ist schon praktisch weg. Ich habe mich schon gefragt, ob es überhaupt eine war, oder nicht vielleicht eine allergische Reaktion.

Momentan habe ich das Gefühl, dass der Körper sich sehr stark verändert. Ich habe nochmal recherchiert und im Buch von Wolfgang Lutz gelesen, es könnte sein, dass die großen Veränderungen jetzt kommen. Ich bin ja schon Ü50, da stellt sich der Körper nicht mehr so leicht um wie bei Jüngeren. Es war die Rede von mehreren Wochen. Ich freue mich über diese Anzeichen, denn dann besteht ja Hoffnung, dass die Attackenfrequenz noch sinkt.

Außerdem ist mein Haarausfall-Problem erledigt: es lag an meinem neuen Aleppo-Seifenstück, das ich seit einiger Zeit habe. Bzw. es ist keine Aleppo-Seife, ich hatte nicht rechtzeitig Nachschub besorgt, sondern eine Marseille-Seife. Sie hat meine Haare verfilzt, deshalb habe ich beim Kämmen auch mehr verloren. Ich wasche die Haare momentan mit Shampoo, jetzt ist alles wieder wie gewohnt.

MSM werde ich vorläufig nicht mehr nehmen, auch wenn der Winter naht und bei kühleren Temperaturen meine beginnende Arthrose deutlicher spürbar ist als im Sommer. Momentan tut aber nichts weh, obwohl ich diese Woche sehr viel musiziert habe.

Ansonsten habe ich viel gemacht und viel erlebt (und viele Pläne...), es ist soooooo schön, wieder fast normal am Leben teilnehmen zu können!
 
Wieder besser: 15. Woche

Diese Woche war wieder viel besser. Sonntag hatte ich Migräne, dann nichts mehr trotz Stress (u.a. ein erneuter zweistündiger Zahnarztbesuch). Heute morgen hatte ich leichte Kopfschmerzen, die Sorte, die in Migräne übergeht, und weil ich so lange keine Migräne mehr hatte, habe ich mir sofort ein Medikament genehmigt. Schmerzen und Übelkeit waren nach einer halben Stunde weg.

Ich bin die letzten Tage sehr früh aufgewacht und habe insgesamt wenig geschlafen. Trotzdem war ich fit genug für den Alltag.

Montag habe ich trotz einiger Bedenken meine Migräneprophylaxe erneut reduziert.

Ich bin momentan wieder ziemlich guter Dinge!
 
Pause mit Kortison: Woche 16

Letzte Woche musste ich meinen Gesundheitscheck und meinen letzten Zahnarzttermin absagen, ich hatte jeden Tag Kopfschmerzen und meine Laune war am Boden.

Nachdem ich am letzten Donnerstag meinen Medikamententag Nr. 8 für November hatte, es aber erst der 22. war, habe ich mich für eine Kortisonpause entschieden. Seitdem geht es mir auch gut, es ist ja so toll, genau zu wissen, dass man keine Migräne haben wird. Das ist fast noch wichtiger, als die Tatsache, dass man keine Schmerzen hat - man kann nämlich planen und den Tagen gelassen entgegensehen, man weiß, es wird alles so laufen, wie man das vorgesehen hat. Bis Mittwoch wird dieser paradiesische Zustand hoffentlich anhalten! Dann reduziere ich, und nach meiner Erfahrung mit der ersten Kortisonpause kommen die Schmerzen mit der Reduktion zurück....

Dank Kortison habe ich aber unseren schon länger geplanten Wochenendausflug ins Elsass gut überstanden, obwohl eine 3stündige Autofahrt nötig war, ich die eine Nacht nicht gut geschlafen habe und es auch sonst allerhand potentielle Trigger gab. Aber: alles gut, ich habe die Zeit sehr genossen.

Liebe Grüße,
Aprikose
 
4. Monat abgeschlossen - Woche 17

Der in meinem Migräneforum als schwierig geltende 4. Monat der Ernährungsumstellung ist jetzt rum. Er war auch schwierig :cool:. Aber dank Kortison hatte ich eine Atempause, die bis heute anhält. Trotz Dosisreduzierung kam die Migräne nicht wie erwartet am Freitag zurück. Heute auch nicht. Sie kann aber gerne wegbleiben, dieses Wochenende ist nämlich wieder Konzertwochenende und ich wäre morgen gerne uneingeschränkt spielfähig.

Erstmals am Elsass-Wochenende und 2 Tage diese Woche hatte ich Durchfall, ich hoffe, das ist nur ein unterschwellig ablaufender Infekt, ansonsten hatte ich nämlich keine Symptome. Sowas kenne ich sonst überhaupt nicht, ich bin schließlich auf Kopfschmerzen spezialisiert, da brauche ich nicht auch noch Darmprobleme :???:.

In meinem Migräneforum wird die hochdosierte Einnahme von Vitamin D diskutiert. Da ich dies schon von meinem Schmerzarzt verschrieben bekommen habe, nehme ich es jetzt auch wieder. Irgendwie bleibe ich nicht unbeeinflusst von solchen Empfehlungen und möchte nichts verpassen...
 
Woche 18: immer noch sehr gut

Die erwartete Verschlechterung nach der Reduktion von Kortison ist ausgeblieben, obwohl ich nun schon zum 3. mal mit der Dosis runtergegangen bin. Seit dem 22.11. erst ein Medikamententag, einfach sensationell. Gelegentlich habe ich einen Anflug von Kopfschmerzen, doch er geht von alleine, mit einem Kaffee oder mit dem Duschen weg. Und auch meine Verdauung hat sich wieder normalisiert.

Überhaupt läuft es momentan sehr gut. Heute: 13 Uhr Mittagessen (1 Kaffee, eine Tomatensuppe). 14 Uhr Abfahrt zur Probe, anschließend Konzert. Zwischendrin gerade mal Zeit für ein paar Schluck Wasser. Um 20:30 endlich wieder was gegessen. Früher war so etwas undenkbar! Besonders, da momentan ständig was Neues passiert und ich dauernd umdisponieren muss. So brauche ich z.B. kurzfristig ein neues Auto, da das alte einen Totalschaden hat. Was man da alles regeln und organisieren muss...

Ich nehme weiterhin größere Mengen Vitamin D auf. Tatsächlich habe ich den Eindruck, dass mir das gut tut, und zwar gut für den Kopf. Aber das kann natürlich auch Zufall sein oder eine Folge des Kortison.

Es ist mir in den letzten Tagen auch gelungen, etwas weniger zu essen....

Liebe Grüße,
Aprikose

Edit: falsches Datum korrigiert
 
Zuletzt bearbeitet:
Woche 19: Kortisonwirkung lässt nach

Inzwischen sind die Kopfschmerzen wiedergekommen, wenn es auch noch im Rahmen war - zwei gut behandelbare Anfälle, ich war nicht nennenswert eingeschränkt.

Es war eine sehr anstrengende Woche, ich hatte viele berufliche Termine und musste mich mit dem Kauf eines neuen Autos beschäftigen. Aber das habe ich nun alles hinter mir, das neue Auto steht in der Garage, und jetzt muss ich nur noch eine Woche arbeiten, dann ist erstmal eine längere Atempause.

Weiterhin nehme ich viel Vitamin D. Ansonsten gibt es nichts neues. Ich bin mit der momentanen Situation trotz der vielen Termine sehr zufrieden.

Liebe Grüße,
Aprikose
 

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