Blumenwiese möchte blühen

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Hatte gestern und heute überhaupt keinen Hunger und deswegen zu wenig gegessen. Mit zu wenig meine ich, 800 bzw. 1.100 Kalorien. Die Makros passen. Ich weiss nicht wie ich mehr essen soll. In so einer Situation war ich noch nie.

Was mich schon ein paar Tage beschäftigt ist die Frage, warum man als Mensch mit 45% Körperfettanteil so viel Fett in der Keto essen soll. Es ist genügend Körperfett vorhanden was verstoffwechselt werden kann.
Normalgewichtige Menschen sollen in Keto viel langsamer bis gar nicht abnehmen. ich folgere, dass die ja auch viel weniger Eigenfett für den Fettstoffwechsel haben und ergo viel Fett essen müssen für einen soliden Fettstoffwechsel.
Da ist es für mich nicht logisch, warum man mit 20kg Übergewicht noch viel Fett zu sich nehmen soll.
Hab mich viel mit dem Thema Keto beschäftigt, verstehe auch alles, aber das eben nicht.

Es geht mir gut, Gewicht geht bis jetzt täglich runter, kein Wasser mehr in den Beinen, keine Schmerzen was für mich wie ein Wunder scheint. Da frag ich mich, warum nicht früher…
 
Hatte gestern und heute überhaupt keinen Hunger und deswegen zu wenig gegessen. Mit zu wenig meine ich, 800 bzw. 1.100 Kalorien. Die Makros passen. Ich weiss nicht wie ich mehr essen soll. In so einer Situation war ich noch nie.
Ich würde das positiv sehen, ist doch schön, wenn man während einer Diät keinen Hunger (Appetit) hat.
Das ist ja eigtl genau DAS, was Keto so genial macht. Hungerfrei Abnehmen.

Was mich schon ein paar Tage beschäftigt ist die Frage, warum man als Mensch mit 45% Körperfettanteil so viel Fett in der Keto essen soll. Es ist genügend Körperfett vorhanden was verstoffwechselt werden kann.
Das ist schon richtig, es WÄRE genug Fett vorhanden, nur funktioniert dein Körper nicht so, dass er freiwillig und jubelnd seine Vorräte hergibt, schliesslich sind das die Vorräte, die im "Ernstfall" dein Überleben sichern sollten. Nur weil DU diese Fettvorräte als überflüssig ansiehst, heisst das nicht, dass dein Körper das genauso macht.

In Ketose baut der Körper Fett in Ketonkörper um und bezieht daraus die Energie, die er für alle Prozesse benötigt.
Kommt zuwenig Fett aus dem Essen bei ihm an, wird er ziemlich schnell anfangen, zunächst mal "unwichtigere" Prozesse runterzufahren und dafür zu sorgen, dass du weniger Energie verbrauchst - sprich: du frierst ständig bisschen, wirst schlapp, müde, magst dich nimmer bewegen.. sogar das Gestikulieren wird dir iwann zu anstrengend und Muskeln werden auch langsam abgebaut (weil die sogar im Ruhezustand ne Menge Energie benötigen)
Bedeutet also, wenn du sehr wenig isst, nimmst du nicht schneller ab - sondern verbrennst nur deutlich weniger und alles läuft nur noch auf Halbgas.
Und das will man ja eigtl nicht erreichen.

Wobei es andererseits natürlich auch nicht nötig ist, sich das Fett mit Gewalt reinzuschaufeln. Das ist der selbe Blödsinn.
Solange der Fettanteil stets höher liegt, als zugeführtes Eiweiss plus Carbs - machst du es eigtl schon richtig und brauchst dir normalerweise gar nicht so viele Gedanken machen.
Die Zahlen, die man sich aus dem iNet mit irgendwelchen Rechnern zaubern hat lassen, sind vllt ganz nette Richtlinien, sagen aber nix über deinen persönlichen Bedarf aus.
Hingegen sagt es eine Menge aus, wenn du satt bist. In Grunde wollen wir doch auch alle "intuitives Essen" wieder bisschen lernen - da finde ich es nicht doof, wenn man die Signale seines Körpers erhört.
Daher ist es sicher total ok, wenn du mal einen Tag keinen großartigen Hunger hast und dann auch dementsprechend weniger isst, nur auf Dauer würde ich schon bisschen drauf achten, dass es im Gesamten nicht ZU wenig wird.

Es geht mir gut, Gewicht geht bis jetzt täglich runter, kein Wasser mehr in den Beinen, keine Schmerzen was für mich wie ein Wunder scheint.

..und DAS ist doch echt das Einzige, was zählt!

:happy:
 
Bedeutet also, wenn du sehr wenig isst, nimmst du nicht schneller ab - sondern verbrennst nur deutlich weniger und alles läuft nur noch auf Halbgas.
Mein Fett will bei mir bleiben, krallt sich fest.
Habe jetzt aaaalles verstanden, ich danke dir von Herzen für die ausführliche Erklärung und deine Zeit!

Seit 2 Tagen faste ich 16:8, vor allem um die Zellregeneration zu unterstützen. Da ich eh keinen Hunger habe, ist das ja kein Problem. Hab ich jetzt auch schön im Tracker drin und auf der Watch. Ich liiiebe sowas ja, alles eintippern, und zig mal am Tag draufgucken und mich freuen :giggle:

Nach 3 Wochen und 2 Tagen -5,6 kg :rofl:
 
Hallo Tagebuch und ihr alle,

ein Gewichtsupdate gibt es morgen früh, ich hatte meine Waage ein paar Tage nicht zur Verfügung.
Aber ich habe Blutwerte mitgebracht.

Die ersten Werte vom Februar, die zweiten Werte von gestern:

HbA1 6,8 — 6,5
Triglyceride 203 — 156
Cholesterin gesamt 125 — 106
LDL 68 — 59

Der HbA1 ist wichtig da ich Diabetes Typ2 habe. Muss gestehen, dass ich seit Beginn der ketogenen Ernährung die Tabletten wagemutig abgesetzt habe und der Wert sich trotzdem verbessert hat.
LDL ist wichtig, da ich einen Herzinfarkt hatte. Nehme niedrigdosierte Statine, kam aber nie tiefer als ca. 70.

HDL wurde vergessen…

Ich bin überglücklich mit diesen Werten nach 4 Wochen Ketose.

Leberwerte und Nierenwerte sind sehr gut, nahezu unverändert.

Blutdruck 120/70, naja, ich nehme Betablocker, trotzdem war er nie so gut.

Bin gespannt auf das Gewicht morgen. Aber egal was dabei rauskommt, mir geht es besser und besser :)
 
Super schönes Feedback, das du damit bekommen hast. :)
Da hast du wohl den richtigen Kurs für deine Gesundheit eingeschlagen. :rock::rock:
 
Da hast du wohl den richtigen Kurs für deine Gesundheit eingeschlagen.

Ja, ich bin jetzt völlig überzeugt. Hatte ein bisschen Angst vor dem Werteergebnis, aber jetzt bin ich beruhigt. Auch das eigenständige Weglassen vom Diabetesmedikament fand meine Diabetologin so gar nicht gut, aber das Ergebnis gibt mir recht und sie gab zu, dass Keto für mich gut ist.

Was ich bemerke nach 4 Wochen, dass ich ein viel besseres Körpergefühl bekommen habe und spüre was ich brauche. Gestern brauchte ich Salz und Magnesium nach einer Radtour. Also gabs Magnesiumcitrat mit Salz in Wasser. So spüre ich auch wann ich Fett nachschieben muss.
Das ist toll und neu für mich.
 
Hallo Tagebuch und alle :)

5,9kg in 4 Wochen, es ist ein tolles Gefühl.

Habe mir gerade eben einen Sahnespender gekauft. Da ich immer noch das Problem habe, genug Fett zu futtern, gibt es jetzt einfach noch ein ordentliches Sahnehäubchen auf den Bullikaffee oder den kalten Kaffee oder wasweissich wo drauf :angel:
 
Hallo Tagebuch und alle :)

gewichtsmässig befinde ich mich auf einem Plateau, da bewegt sich nichts nach unten, aber das habe ich erwartet und ich mache einfach weiter wie bisher. Kaloriendefizit immer vorhanden, meistens ca. 100-200 ckal unter Grundumsatz, Makros passen immer.
Mach mich ein bisschen rar im moment, war gestern endlich beim MRT und der Verdacht auf ein Hypophysenadenom hat sich bestätigt. Der Prolaktinspiegel ging durch die Decke und da gibt der Körper kein Fett ab, deswegen war eine Gewichtsabnahme bisher bei normaler Ernährung unmöglich. Viele Anzeichen sprachen für ein Adenom, jetzt erst habe ich Gewissheit. Traurig aber wahr.
Es kann wohl gut behandelt werden, aber ich muss das erst verdauen.
In zwei Wochen beginnt die Behandlung, erstmal medikamentös, dann sieht man weiter ob operiert werden muss.
Ich sehe positiv in die Zukunft. Wenn das f…Adenom mal weg ist, wird vieles besser bei mir.
Mein Vater hatte es auch, aber neiiiiiin, niemand nahm es ernst als ich es ansprach, wieder und wieder nicht.
Mal wieder nicht ernst genommen worden, immer wurde Übergewicht als Ursache allen Übels vorgeschoben. Hätte man es früher entdeckt, wäre es kleiner und besser behandelbar.
Aber gut, dann eben jetzt.
Ketogene Ernährung könnte ja da auch positiv einwirken. Ich glaub dadran.
 
Es ist sehr schade, dass es so lange gedauert hat mit der Diagnose, aber jetzt hast du sie und wirst behandelt, und es wird bestimmt helfen. Super, dass du hartnäckig geblieben bist. Das eigene Gefühl hat dich nicht getäuscht. Ich halte dir die Daumen, dass die Behandlung schnell einschlägt und du schon bald Ergebnisse siehst und dich wohl fühlst.
 
..und genauso, wie du auf dein mulmiges Gefühl bezüglich der Diagnose verlassen hast, solltest du jetzt auf deine positiven Gefühle in Sachen Heilung und Den-Scheiss-Hinter-Dir-Lassen vertrauen.
Alles, was du deinem Körper Gutes tust, wird ein kleines Bisschen beitragen können - Keto gehört sicher auch mit dazu.
Ich wünsche dir gute Behandlungserfolge und eine schnelle Genesung.
 
So eine Diagnose muss man verdauen, auch wenn man schon ein bisschen vorbereitet ist. Bei meiner Krebsdiagnose war es ähnlich, ich bin da eine ganze Weile hinter der Diagnose her gelaufen und als dann das Wort Krebs fiel wusste ich es eigentlich schon. Hat es nicht besser gemacht, aber alles gut überstanden und das schaffst du auch. Drücke fest die Daumen, dass du die Medis gut verträgst und das sie schnell anschlagen.
 
Hallo liebes Tagebuch und hallo alle,

das Gewicht steht mehr oder weniger aber meine Analysewaage sagt, dass Fett sinkt und Muskeln steigen. Also bin ich zufrieden. Mein Fettanteil ist unterirdisch, so ist das erfreulich wenn sich da was bewegt.
KH immer zwischen 10 und 20g, Protein und Fett in gutem Verhältnis, Kalorien zwischen 900 und 1.400, die Differenzen hier sind absichtlich um eine Gewöhnung zu vermeiden.
Wasser momentan 2,5 bis 3 l wegen der Hitze.
Elektrolyte führe ich zu, 1 Brausetablette Frubiase Sport, ansonsten Omega3, Vitamine in gut abgestimmter Kombi.

Morgen beginnt die Tablettenbehandlung, ich fahre in die Endokrinologie in der Uniklinik.
Hab bisschen Angst vor dem was kommt, ob die Therapie gut wirkt und ob ich mit den Nebenwirkungen klar komme.

Wir haben es gewagt einen Urlaub zu buchen. Ende August, das ist eine gute Zeit, dann sind die Tabletten angepasst und ich kann da mal weg. Ferienhaus am Gardasee, das ist nicht weit, und essenstechnisch haben wir dann alles selbst in der Hand.

Klingt alles ein wenig emotionslos und faktenlastig, aber zur Zeit halte ich mich meistens an Routinen fest, schaffe neue und sortiere mein Innen und mein Aussen.
 
Hallo Blumenwiese, was hast du denn sonnst noch für Symptome, außer die Gewichtsprobleme? Ich habe eben mal nachgelesen und das ist ja eine Riesen Liste, so viel muss doch auffallen
 
Morgen beginnt die Tablettenbehandlung, ich fahre in die Endokrinologie in der Uniklinik.
Hab bisschen Angst vor dem was kommt, ob die Therapie gut wirkt und ob ich mit den Nebenwirkungen klar komme.
Alles gute dafür. Da du sicher wegen Corona allein zu diesen Terminen unterwegs bist, rate ich dir einen kleinen Glücksbringer einzupacken. Ein Freundin, die gerade in Brustkrebstherapie ist, hat jetzt immer einen Plüschasen ihrer Kinder dabei. Das hilft ihr, gegen die Angst und das Allein-Gefühl wenn man da in Gängen und Wartezimmern sitzt. Ich hatte immer einen kleinen Glücksstein in der Hosentasche, den konnte ich in der Hand halten, das hat mich geerdet

Da du Blumenwiese als Nick hast, erzähle ich dir noch, dass ich bei den Nachsorgeterminen immer ein Gartenmagazin zum Lesen dabei hatte, nichts lenkt besser von grauen Krankenhauswänden ab als Berichte über das Anlegen eine Blumenbeetes. Kleine Details, große Hilfe gegen negative Gedanken.
 
nachgelesen und das ist ja eine Riesen Liste, so viel muss doch auffallen
Hallo Linea, da hast du vollkommen recht, es müsste auffallen. Ich bin immer müde, habe Schwitzanfälle, hatte seit meinem 40. Lebensjahr keine Monatsblutung mehr, oft Kopfschmerzen seit einem Jahr, Osteoporose, Gelenkschmerzen, Diabetes Typ 2.
Das hat niemand, kein Arzt, ernstgenommen. Da ich immer übergewichtig war, wurde ALLES darauf geschoben, alles.
Der Prolaktinwert wurde erst auf mein hartnäckiges Drängen getestet weil ich selbst in die Endokrinologie gegangen bin weil ich wusste, dass etwas nicht mit mir stimmt. Und aufgrund des hohen Prolaktinwertes wurde dann ein MRT gemacht und der Tumor an der Hypophyse entdeckt.
Und das ist genau das, was mein Vater vor 60 Jahren hatte. Und auch das sagte ich den Ärzten.
Es ist frustrierend zu ahnen, wieviel übergewichtigen Menschen vielleicht nicht geholfen wird, weil sie nicht ernstgenommen werden mit ihren möglichen Symptomen.
 
Da du sicher wegen Corona allein zu diesen Terminen unterwegs bist, rate ich dir einen kleinen Glücksbringer einzupacken.
Vielen Dank für deine Worte. Ich nehme mein Plüscheinhorn mit. Mein Freund hat es mir geschenkt und beduftet es regelmässig mit seinem Parfum. Ja, ich gehe alleine, aber so ist er bei mir. Die Klinik ist ja in derselben Stadt in der er lebt und wo ich quasi meinen zweiten Wohnsitz habe, und da fühle ich mich ihm nah.
Während der Zugfahrt höre ich Hörbuch.
Aber trotz allem bin ich heute sehr aufgeregt. Aber ich freue mich auch, dass es jetzt losgeht mit der Behandlung.
 
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