AW: Eine alternative Behandlung von antibiotikaresistenten Bakterien
Ja, genau, nur deswegen haben sie weiter geforscht
Phagen sind ja jetzt schon interessant, allein mit der Lebensmittelkonservierung kann man Geld verdienen.
Und für die medizinische Forschung ist es z.B. ein interessanter Aspekt einen Träger zu finden, der die Viren in den Körper transportiert und da stabil hält.
Und die Frage nach der Nebenwirkung, wenn mir Trägersubstanzen verabreicht werden, die an meinem Immunsystem vorbei Viren in meinen Körper schleusen können. Da sicherlich ein allgemeingültiger Träger gesucht wird, kann der bestimmt noch andere Viren transportieren...
Der Artikel stellt das ganze so dar, als ob da DAS Wundermittel gegen die "Antibiotikakrise" gefunden sei, nur keiner für Wunder Geld geben will.
Allein der Begriff "Antibiotikakrise" ist ja etwas aus der Wundermittelgläubigkeit.
Antibiotika sind eben kein Wundermittel, sondern Naturmittel, die wir aus ihrem natürlichen Kreislauf gerissen haben um damit "Wunder" zu vollbringen.
Dieses Wunder ist die chemotherapeutische Bekämpfung von Krankheitserregern. Und da die ersten dafür geeigneten künstlichen Chemotherapeutika, z.b. die Sulfonamide, ziemlich viele Nebenwirkung hatten, war die Entdeckung Flemings der große medizinische Durchbruch: ein natürliches antibiotisch wirkenden Chemotherapeutikum, gefunden in Schimmelpilzen, mit wenigen Nebenwirkungen. Seitdem kommen neue Antibiotika fast ausschließlich aus Pilzen und Bakterien, meist Pilzen, z.T. werden sie noch chemisch modifiziert.
In der Natur sind die eigentlich nichts besonderes: die meisten Pilze wehren sich mittels Antibiotika gegen Bakterien, während die Bakterien durch regen Genaustausch und Mutationen den Angriffen der Pilze entgehen zu versuchen. Die Pilze wiederum mutieren kaum auf Angriffe z.B. durch Fungizide, sondern entwickeln wieder neue Antibiotika.
Aber sobald wir ein Antibiotikum aus dem Pilz isoliert haben und in Pillenform gepresst haben, bricht für uns die Welt zusammen, wenn die Bakterien das machen, was sie schon seit einer Milliarde Jahren machen: sich daran anpassen. Das ist aber keine Krise, das ist einfach natürlich! Für den Menschen bleibt nur, der Natur weiter auf die Finger zu schauen, neue Antibiotika finden, und nicht alle Antibiotika gleichzeitig anwenden: zur Natur gehört nämlich auch, dass Bakterien nicht benötigte Gensequenzen wieder abstoßen. Wenn die Bakterien sich neue Resistenzen aneignen, verlieren sie solche, deren Antibiotika nicht mehr im Umlauf sind.
Und was die Phagen angeht: gegen Viren können Bakterien auch immun werden. Wir kommen um die Natur einfach nicht drumherum.