B
@Fussel
Komisch ist eben auch, dass ich auch friere, wenn ich mal wirklich viel gegessen habe. Gerade letzten Samstag hab ich ja 3200 Kalorien verputzt (also wirklich nicht wenig), aber ich habe gefröstelt, als sässe ich draussen auf kaltem Stein.
Möglicherweise spielen da die verstellten Rezeptoren (deren Bezeichnung mir entfallen ist) rein, die bleiben auf dem höchten Fettwert - egal, wieviel man dann abnimmt, das ist gewissermaßen ein Dauerschaden.
Die Leptingeschichte ist von besonderer Brisanz. Leptin wird abhängig vom Körperfettanteil gebildet. Bei hohem Körperfettanteil wird viel Leptin ausgeschüttet und die Leptinsensibilität sinkt dementsprechend. Wird nun der Körperfettanteil durch Diät gesenkt, sinken auch die Leptinspiegel, die Leptinsensibilität passt sich allerdings nicht nach oben an, um dies auszugleichen. Wie wir schon festgestellt haben entpuppt sich Leptin immer mehr als potenter Mediator des Stoffwechsels. Wer also seinen Körperfettgehalt gesenkt hat, ist deswegen stark im Nachteil, Sein Stoffwechsel ist langsamer als er sein sollte.
Im Verlaufe einer Diät kommen also alle Albträume eines Bodybuilders zusammen. Kataboler Proteinturnover trifft auf verringerte Schilddrüsenhormon-, IGF-, Leptin-, und Noradrenalinspiegel. Und das alles trotz sportlicher Aktivität und nicht erst nach monatelanger Selbstkasteiung, sondern bereits nach wenigen Diättagen.
Und es kommt, wie es kommen muss. Wir beobachten das anfangs erwähnte Phänomen: Die Fettabnahme kommt langsam zum Stillstand während die Magermasse schwindet. Grauenhafte Vorstellung. Aber kann man nichts dagegen tun? Natürlich kann man etwas dagegen tun! Die antwort auf alle Fragen ist das Schlagwort Refeed.
Q: Wie ist das mit der Leptinsensibilität? Wann passt sie sich wieder an die geringeren Leptinspiegeln an?
A: Niemals, das ist ja das tragische. Sobald man einmal seinen Körperfettgehalt in die Höhe getrieben hat, bleibt die Leptinsensibilität des Organismus unten. Man bedenke, dass Leptin in Abhängigkeit vom KFA gebildet wird. Das heißt, dass sich der Körper an die hohen Leptinspiegel gewöhnt. Nimmt man nun ab, sinken die Leptinspiegel wieder, aber die Gewöhnung an die hohen Spiegel bleibt erhalten. Man hat also eine Diskrepanz zwischen den tatsächlichen Leptinwerten und dem, was der Körper verlangt. Deswegen ist es leichter, einen niedrigen KFA zu halten, wenn man niemals fett war.
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