Naja, grundsätzlich muss ich beim Einkaufen auf das Vertrauen, was drauf steht oder womit es angepriesen wird. Dabei ist es unrelevant, ob es teuer ist oder nicht.
Ich muss gestehen, dass ich einen gewissen Blick drauf werfe, was ich kaufe, aber es nicht übertreibe. Es ist wie du sagst, zorazebra, man sollte manchmal gar nicht wissen, was drin ist. Bei Dingen, die bekannt sind, kann man darauf achten, bei anderen weiß man es einfach nicht. Und ich würde Paranoia bekommen, wenn ich auf alles achten müsste, ständig etwas schlimmes erwarten würde usw.
Aufs Essen achten, ja - keine Frage. Aber ich würde mich nicht einschränken bei anderen Sachen, wenn ich nicht 100%ig davon ausgehen kann, dass es richtiger ist.
Und ich bin auch ganz ehrlich. Gerade in Hinblick auf Kinder finde ich es ganz schwierig. Meine Tochter hatte in der Schule auch eine Ernährungswoche. Da wurde den Kindern vermittelt, was gesund ist und was eher nicht. Ende vom Lied war, dass meine Tochter nur noch das Essen wollte, was als gesund angepriesen wurde und das andere gar nicht mehr. Da wurde natürlich nur Obst und Gemüse als gesund vorgestellt, genauso wie Körnerbrot und ähnliche gesunde Dinge und Zucker, Süßkram als schlecht. Ist an und für sich ja auch gar nicht verkehrt. Meine Tochter hat aber nur gesehen, Obst, Gemüse, Körnerbrot ist gesund und hat für sich beschlossen ALLES andere ist ungesund. Milch, Quark, Jogurht, Wurst, Fleisch etc. wurde nicht erwähnt, wollte sie aber nicht mehr essen. Und im Zweifelsfall stopf ich die lieber mit Pommes voll, als sowas wie ich mit ihr hatte. Wenn ein 6 jähriges Mädchen nämlich dreimal am Tag in einen Apfel beißt und alles andere verweigert, hat man nach zwei Wochen ein Problem. Wir standen kurz davor mit ihr ins Krankenhaus zu fahren, weil sie nichts mehr essen wollte, weil sie dachte sie wird krank.
Wenn ich Zuhause jetzt anfange, nur noch gesündeste vom gesündesten zu Essen, mag das auf dem ersten Blick richtig erscheinen. Aber ich möchte nicht, dass meine Kinder eine Panik gegenüber gewissen Lebensmitteln entwickeln. Für meine Kinder gibt es Kohlenhydrate, Fleisch genauso wie Süßigkeiten, aber auch Obst, Gemüse, Nüsse usw. Meine Aufgabe sehe ich darin, sie mit dem zu versorgen, was sie brauchen und ein gesundes Verhältnis zum Essen aufzubauen.
Mir graut es schon davor, wie ich meine jüngste in die große Welt der angebotenen Lebensmittel einführe. Sie ist allergisch auf Milcheiweiß und Kuhmilch generell. Andere Lebensmittel müssen erst noch getestet werden. Schon mal geguckt, wo überall Kuhmilch drin ist. Und was man als Alternative bekommt? Das finde ich schon eine sehr schwierige Herausforderung, ihr alles zu bieten, wie jedem anderen Kind, ohne dass sie das Gefühl bekommt, verzichten zu müssen (Kinder mögen ja Verbotenes besonders gerne haben) und gleichzeitig ihr keine Panik vor den Lebensmittel zu machen. Das ganze kann auch verschwinden.
Wie gesagt, das Augenmerk auf gute Lebensmittel ist sicher nicht verkehrt. Aber Selbstkasteiung was wir alles in uns aufnehmen, nein Danke. Und schon gar nicht mit der Aufmerksamkeit der Kinder.
Nur mal, aus meiner Sicht, wie ich es finde, das im Alltag umzusetzen.