Für mich gilt die Theorie nicht Atkins - gleich positiv auf Zyklus. Ernährung hat so einen enormen Einfluss auf unsere Hormone, ja. Aber während der Abnehmphase fährt der Körper Stress. Auch bei LC. Und da liegt für mich der Knackpunkt. Egal ob Magersüchtige oder extrem Übergewichtige, beide kennen das Problem, wenn sich ihre Krankheit auf die offensichtlichen hormonellen Eigenschaften ausdehnen. So extrem ist es bei einer normalen Abnahme sicher nicht. Auch wenn man davon ausgeht, dass man sämtliche Nährstoffe hat usw. läuft der Körper in eine andere Richtung. Wie in der Schwangerschaft oder die Zeit danach.
Bei mir war es eine doppelte bzw. dreifache Belastung. Ich habe mit Atkins angefangen im November 2007, im Januar 2008 war dann klar, dass ich schwanger bin. Während der Schwangerschaft habe ich Atkins nicht weiter gemacht. Dafür gab es mehrere Gründe. Ich hatte mich informiert. Generell wird eine erzwungene Abnahme nicht empfohlen. Zu groß ist das Risiko, dass man nicht genug Nährstoffe einfährt. Zu groß ist das Risiko, da der Körper viele Giftstoffe freisetzt, die im Fett gelagert wurden. Generell gibt es sehr wenig Erfahrungsberichte und medizinische Untersuchungen. Ich wollte kein Versuchskaninchen sein.
Dann war ich in meiner Schwangerschaft vom ersten bis zum letzten Tag insulinpflichtig. Von der Einstellung der Dosierung her, war ich wie ein Typ 1 Diabetiker. Ich habe meinen Blutzucker nur noch von "außen" geregelt. 5 Mal am Tag habe ich spritzen müssen. Morgens und abends Langzeitinsulin, und dann je nach Wert vor dem Essen schnellwirkendes Insulin. Ohne Schwangerschaft ist es für manche Diabetiker schon schwierig sich einstellen zu lassen, noch schwieriger wird es jemand zu finden, der dir ärztlich die Richtung zeigt. Und ich hatte halt immer noch mein Baby im Bauch, was für jeden möglichen Fehler eventuell hätte bezahlen müssen.
Also habe ich auf den Tag gewartet, an dem ich entlassen werde (im Krankenhaus mit LC anfangen - örgs, aber ich hab mir nach der Geburt auch den Luxus gegönnt mir Ruhe und Zeit zu nehmen und nicht auf die Ernährung zu achten). Ich bin dann entlassen worden und habe am nächsten Tag mit Atkins angefangen.
Mein Stoffwechsel in der Wochenbettzeit (also 8 Wochen nach der Geburt, für welche, die damit nix anfangen können
) ist so, wie man sich den wünscht. Auch ohne Ernährungsumstellung oder Kalorienüberwachung habe ich in der Zeit nach jeder Schwangerschaft enorm Kilos verloren. Mit Atkins waren nach 10 Tagen ca. 12 kg weg. Jetzt könnte man sagen Wasser. War mir egal. Denn es war von dem Gewicht vor der Schwangerschaft abgezogen. Nicht das aktuelle, nach der Geburt. Es ging rasend schnell. Danach folgte ein Stillstand von 5 oder 6 Wochen. Genau zu dem Zeitpunkt, wo ich sonst wieder anfing zuzunehmen. Danach ging es in normaler Geschwindigkeit weiter. Ich hatte einfach in den ersten 8 Wochen unnormal viel abgenommen.
Aber mein Körper hatte nie die Chance sich hormonell von der Schwangerschaft zu erholen. Zudem bin ich direkt während der Geburt (Kaiserschnitt) sterilisiert worden. Das hat auch einen enormen Einfluss auf die Hormone. Ich habe also die ganzen Symptome auf die Schwangerschaft und die Sterilisation geschoben.
Als ich knapp 2 Jahre später der Meinung war, ich hab meine Ernährung im Griff und eines besseren belehrt wurde und ich wieder kohlenhydratlastig gegessen habe, änderte sich aber nichts. Ich bin ein Dreivierteljahr nach Abbruch von Atkins zum Frauenarzt gegangen. Zu dem Zeitpunkt waren nach der Geburt 40 kg weg und 30 kg wieder drauf. Immer noch genug Gründe, um das ganze nicht auf die Ernährung zu schieben. Ich habe eine Blutuntersuchung machen lassen (und wat weiß ich, was die da alles getestet haben), wurde natürlich klinisch untersucht und habe, weil nix gefunden wurde, eine Monatspackung der Pille bekommen. Die habe ich eingenommen und danach lief alles ohne Symptome. Regelmäßiger Zyklus, ich konnte mit den Fingern durch meine Haare fahren, ohne danach meine Hand zu enthaaren, keine Probleme mit fettigen Haaren mehr. Ich hatte keine Schweißausbrüche während der Mens mehr, keine unnormalen Wassereinlagerungen (2 kg ist ja völlig im Rahmen).
Das ganze hielt jetzt fast ein Jahr. Bs ich wieder mit Atkins anfing. Und schlagartig war alles wieder da. Direkt bei der ersten Mens bzw. ab da (Haare, Wasser...).
Weiß nicht, vielleicht ist es zu heftig für meinen Körper mit der Umstellung klar zu kommen. Vielleicht ist mein Hormonhaushalt und Stoffwechsel von der jahrelangen Diätkarriere und Zunahme, Abnahme usw. einfach so gebeutelt, dass das komplett aus den Fugen gerät.
Ich weiß von anderen LC´lern, die mit LC als solches super zurecht kommen, dass sie ähnliche Symptome haben. Manche reagieren auch immer empfindlicher, je öfter sie in eine strengere Phase zurück gehen (weil sie vielleicht ein paar Schleichkilos wieder weg haben wollen).
Hier im Thread ist es aber schon deutlich, dass Atkins einen enormen Einfluss hat. Ob dafür jetzt Atkins als solches verantwortlich gemacht werden kann oder schlicht die Abnahme an sich, da mag ich nicht drüber urteilen. Ich für mich kann nur sagen, dass ich diese Probleme ausschließlich habe, wenn ich Phase 1 oder Phase 2 mache. Bei gedrosselten KH, die noch nicht in die Ketose führen, tritt das Phänomen so nicht auf. Zumindest nicht innerhalb so kurzer Zeit.