- Registriert
- 06. Apr. 2012
- Beiträge
- 22.985
- Reaktionspunkte
- 20.076
- Ort
- NRW
- Name
- Sonja
- Größe
- 1,68 m
- Gewicht
- Ø U59 kg
Das Ziel ist, gesund und „normal“ zu essen. Dieses Normal beziehe ich jedoch darauf, dass ich keine Fress-Flashs pflege und mit Genuss möglichst vielfältig esse.Ich meine ja nur, vielleicht ist mal angesagt, was das Ziel ist? Vielleicht doch "nur" gesund und normal und bewusst dem eigenen Körper und seinen Impulsen begegnen, wahrnehmen und einfach glücklich leben? Oder was? Ich meine, all die Anstrengungen, Bemühungen und erreichten Erfolge um am Ende immer weiter hier Kontrolle da Kontrolle usf.usw.? Oder doch wahre Genesung und Fortschritt? Aber wohin? Wo solls denn hingehen - ohne dass es dir langweilig wird?
Mein Problem war, dass mich bestimmte LM so getriggert haben, dass ich dann weit über den Hunger und Appetit hinaus essen konnte. Durch Disziplin und Selbstkontrolle kann ich dieses Verhalten dann zwar ausbügeln, dass es sich nicht wieder dauerhaft auf der Waage zeigt. Das ist aber für mein Empfinden, nicht die Art von gesund essen, die ich mir dauerhaft vorstelle. Denn die LM, die mich triggern, sind inhaltlich nicht wirklich nützlich, sie schaden mir mittlerweile, besonders in den großen Mengen, die ich dann davon essen kann.
Ich war mal an dem Punkt, wo ich mir 3 Chips aus der Chipstüte meiner Tochter genommen habe, weil ich Appetit drauf hatte. Diese habe ich dann genüsslich gegessen und so den Appetit darauf, mit vollem Geschmacksempfinden, gestillt. Da gab es keine Gedanken, mehr haben zu wollen und auch keinen Druck, mehr essen zu „müssen“. Da will ich wieder hin, bewusst essen und das, ohne negative Auswirkungen zu haben.
Dass ich inzwischen konventionelles Brot ohne diese Nebenwirkungen von unbändigen Essensdruck genießen kann, ist daher schon ein Erfolg.
Es geht noch nicht jede Kombi. Also ein Sandwich mit Salami und geschmolzenem Käse oder ein Brioche mit viel Butter und Marmelade bereiten mir schon beim Gedanken daran, ein Bedürfnis mich treiben lassen zu wollen, um dann möglichst viel davon zu essen. Das ist kein Körpersignal, dem ich nachgeben möchte. Ich bin dann vom Dopamin und den im Labor perfekt entwickelten Eigenschaften mancher LM nur ferngesteuert. Der Drahtseilakt ist, eine Ausgewogenheit zu entwickeln zwischen dem angeeignetem Wissen, mit dem man sich möglichst optimal ernähren möchte und dem Erkennen „echter“ Bedürfnisse des Körpers.
Aus dem Grund esse ich nun auch Bananen oder Weintrauben, wenn mir danach ist. Obwohl die doch verpönt sind wegen der unnötigen Carbs. Und dann esse ich sie auch zu Zeiten, die nicht in die optimale Zeit für Nahrungsaufnahme fallen. Da kann ich mich schon wie ein Outlaw benehmen und fühle mich nicht mehr schuldig. ^^ Da habe ich mein Verlangen nach Selbstoptimierung inzwischen zurückstellen können. Denn die Tatsache, dass sämtliche Infos und Annahmen, sich immer nur auf den Stand des aktuellen Irrtums beziehen können und auch teilweise widersprüchlich sind, zeigt mir auch, dass es verrückt wäre, sich zu 100% auf solche Empfehlungen einzulassen. Perfekt gibt es nicht, das musste ich erst begreifen lernen.
Ich denke, es gelingt mir, wenn ich mich langsam heran taste. Ständig diese Präsenz haben, erfordert noch sehr viel bewusstes, ungewohntes Verhalten. Langweilig wird es mir damit auch nicht.^^ Es ist momentan noch ein kontrolliertes Verhalten, jedoch mit der Ausrichtung, ein unbewusstes gewünschtes Handeln daraus zu entwickeln. Die Umsetzung dieses Prozesses bereitet mir ein gutes Gefühl und bereitet mir Freude während des Doings.