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Ich kenne das nur, wenn die Masse bereits fest war und dann füge ich noch Flüssigkeit hinzu.
Mir scheint es dann aber eher mit dem Rühren in Verbindung zu stehen. Ähnlich wie bei einem stichfesten Joghurt, der durch Rühren dann cremiger und flüssiger wird.

Meine Protein-Puddings habe ich immer mit Mandelmilch gemacht, die würde ich als Ursache ausschließen.
Allerdings habe ich die Milch nie nachträglich genommen, immer nur als Basis für den Pudding und dann mit den weiteren Zutaten die Festigkeit bestimmt.
 
Meine Protein-Puddings habe ich immer mit Mandelmilch gemacht, die würde ich als Ursache ausschließen.

Inzwischen hab ich es rausgefunden und unter Lebensmittel eingestellt.
Du hast deine Mandelmilch selbstgemacht, da passiert nix.
Ich habe die von alpro genommen, da ist wohl amylase drin, und die muss nicht deklariert werden.
Sie löst Stärkebindungen auf, deshalb kann man damit auch keinen Pudding kochen oder Kuchen backen.
Nein, stimmt so nicht. Können kann man schon, aber werden tut es nix.


Ich packe das so auch mal noch rüber in den Thread. Danke für deine Antwort. Ich hätte es auch nicht erwartet.
 
Moinsen.

Also mit der HS, ich vermute ja, dass ich das in der Stärke so klar selbst verursacht habe.
Durch meine Östrogen-Mangel-Lage, die HS nicht mehr reduziert, meine verstärkte MCT-Zufuhr und bhb-Zufuhr, auch als Sodium Butyrate speziell für das Biom und dann noch als goBHB zum Nahrungsersatz und für die Vertiefung der Ketose. Und ja, natürlich auch das Fasten und die Sardinen. Alles zusammen ein wirklich strammes Paket.

Und außer VitC nix getan, um die Säuren auszuleiten, keine Basen, kein Essig. Also auf der einen Seite mit Ketonen die Ausleitung reduzieren und dann noch via Sardinen, Fasten und Kalbsleber, Leberwurst und Linsen zuführen, das ist schon eine starke Leistung.

Würde ich doch mal sagen: Das kann ich besser!

Also erstmal ausleiten - ausleiten - ausleiten, damit die Gewebe wieder frei werden.
Und ich muss mir auch nicht einbilden, dass die Wirkung eines einzigen Bades so enorm ist, sondern es ist das Einlagern der Basen die jetzt die Ausleitung erleichtert und dann eben nach und nach abgebaut werden können. In mehr Wasser gelöst bedeutet ja nicht, dass die Gesamtmenge geringer geworden ist - im Gegenteil steigt die Herzbelastung dadurch an. Und der Druck in den Geweben auch, aber ohne Kristallschmerzen.

WEnn ich dran denke, dass nach dem wochenlangen Koma und den Wiederbelebungen bei der ersten Lymphdrainage die Gewebe beim Anfassen noch geknistert haben wie bei einem toten Frosch und die Lymphe so schmerzhaft war, als würde er Salzkristalle durch die Bahnen schieben...

Als mein Onkel im Sterben lag, war ich auch nochmal bei ihm, auch er knisterte bereits, als ich ihm die Hand auf den Arm legte. Tja, so ist das wohl. Ich kenne wirklich keinen einzigen in meiner Familie, der dieses Problem nicht hatte - und ja, die Frauen erst später und nicht so schlimm. Die tranken in der Regel auch kein Bier oder überhaupt Alkohol. An Festtagen mal ein Achtel Wein oder ein Likörchen. Und nicht wie die Herren nach dem Essen gehen noch das notwendige Obst wie Willi, Mirabell oder Himbeer sondern Cappucino. Und wie wir jetzt wissen, hilft Kaffee ja beim Abbau von HS, bzw. blockiert enzymatisch die Bildung.

All das heißt für mich: Ich muss jetzt im Alter meine Nahrung neu sortieren. Was einmal galt, gilt vielleicht nicht mehr. Vielleicht sind sogar einst unverträglich LMs inzwischen verträglich? Ich denke da gerade an Eier und Ziegenkäse... und so einige KHs und Fermente.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass das mit den Veränderungen im Alter so krass ist, hätte ich nicht gedacht.
Da bin ich froh, der ich der Sache jetzt langsam auf die Schliche komme und mir nicht selber weiter ins Knie schieße mit dem Wissen der Vergangenheit, wo alles anders war durch die Hormonlage.

Da könnte Soja ja ein echtes Hilfsmittel werden? Ach herrje!
 
Zuletzt bearbeitet:
All das heißt für mich: Ich muss jetzt im Alter meine Nahrung neu sortieren. Was einmal galt, gilt vielleicht nicht mehr.
Ich hatte ja auch vermehrt Kribbeln in Händen, Füßen und Schmerzen in Gelenken, wenn ich die letzten Male in Ketose war.
Das kannte ich bisher nicht als Symptom und hätte zu dem Zeitpunkt nicht den Zusammenhang gesehen.

Auch denke ich jetzt über MiPros in dem Zusammenhang nun anders nach.

Kennst du die Galveston Diät?
Sie wurde von einer texanischen Gynäkologin entwickelt und richtet sich an Frauen in den Wechseljahren.
Nicht, dass ich nun danach essen will, obwohl das im Prinzip nichts Neues ist. Aber es ist schon interessant, dass mittlerweile auch für diese besondere hormonelle Ausgangslage erkannt wird, dass die Ansprüche bzgl. Ernährung sich ändern bzw. Anpassungen erforderlich sein können.
 

Das höre ich zum ersten Mal. Da werde ich wohl mal nachschauen.

Was mir auch noch in den Ohren klingt von vor gar nicht so lange ist "Östrogen-Dominanz". Nun, wenn es aber fehlt? Phhh. Ich hoffe nur, mein Doc kommt nicht an und will mir genau das verpassen, manchmal kommt er nämlich auf lustige Ideen.
 
Ich hoffe nur, mein Doc kommt nicht an und will mir genau das verpassen, manchmal kommt er nämlich auf lustige Ideen.
Wundern würde mich das nicht.
Ist doch eine ganz typische Vorgehensweise.^^

Über Cronometer wurde ich auf die Galveston Diät aufmerksam.
Die verlinken auch teilweise zu einem Podcast von ihr.
Ich könnte auch Einstellungen in den Settings zu meinem Diary machen.
Das habe ich mir aber noch nicht angesehen.
 
"Trotzdem: Die eigentliche Ursache liegt woanders. Genetisch oder krankheitsbedingt stellt der Körper entweder zu viel Harnsäure her – oder er scheidet zu wenig über den Urin aus. Ein reichhaltiger Speiseplan allein löst also keine Gicht aus. Bei einer entsprechenden Vorbelastung ist dem Anfall hingegen oftmals ein ausgiebiges Mahl vorausgegangen.
...
Das Problem: Während der Zellerneuerung oder Verdauung baut der Organismus diese Purine ab – ein Prozess, bei dem Harnsäure entsteht. Deswegen kann eine purinreiche Kost Ihren Harnsäurespiegel um 1-2mg/dl erhöhen."

https://cellavent.de/blogs/gesundheit-und-korper/ernaehrung-bei-gicht
 
"Harnsäure entsteht beim Abbau von Purinen. Purine werden einerseits vom menschlichen Körper gebildet. Dort sind sie wichtige Bausteine der Nukleinsäuren und somit „Schlüsselmoleküle des Lebens“. Vereinfacht kann man sagen, dass die körpereigenen Purine Bestandteil unserer Erbsubstanz sind. Wenn Zellen auf- und abgebaut werden, fallen sie als Stoffwechselprodukt an. Ein Mensch produziert täglich circa 300 bis 400 mg Purine.
...........
Die Harnsäurekristalle können sich jedoch auch in Schleimbeuteln, Sehnen oder den Nieren ablagern. Das Immunsystem erkennt sie dort als Fremdkörper und bekämpft sie, indem Immunzellen die Harnsäurekristalle „fressen“. Da die Kristalle spitz und nadelförmig sind, werden die Immunzellen zerstört, so dass neue heraneilen und auch sie sich aufbrauchen. Das setzt Botenstoffe frei, die für eine Schwellung, Rötung sowie Schmerzen im Gewebe sorgen – die Entzündung.
..............
Zu den Natursubstanzen, die das Ausscheiden der Harnsäure forcieren, gehören Heilkräuter mit einem hohen Saponin-Gehalt wie Hafer, Schachtelhalm, Zinnkraut und Brennnessel.
Da diese Heilkräuter auch gleichzeitig entwässern, wird empfohlen zu jeder Tasse Tee bis zu zwei Tassen Wasser zu trinken. Gerade bei zu hohen Harnsäurewerten müssen die Nieren als Entgiftungsorgan sehr gut unterstützt werden. Die allgemein empfohlene Flüssigkeitszufuhr von 30 ml pro Kilogramm Körpergewicht sollte unbedingt eingehalten werden.

.....
In einer Studie der University of California4 wurde die Harnsäure im Blut der Probanden im Alter zwischen 20 und 40 Jahren vor und nach dem Verzehr von Sauerkirschen gemessen. Es konnte beobachtet werden, dass eine sauerkirschenreiche Ernährung die Ausscheidung der Harnsäure über den Urin um 75 Prozent steigern kann. Das zieht eine Reduktion der Harnsäure im Blut von durchschnittlich 15 Prozent nach sich, was den Unterschied zwischen einem gesunden und einem erhöhten Harnsäure-Spiegel ausmachen kann.
Interessanter Nebeneffekt: Da sie einen erstaunlich hohen Gehalt an Melatonin hat, fördert das Montmorency-Sauerkirsch-Konzentrat den erholsamen Schlaf und damit die Regenerationskraft.

Um zu verstehen, wie dies möglich ist, lohnt sich die Frage, was im Körper eigentlich passiert, wenn sich die spitzen Harnsäurekristalle an den Gelenken oder in den Nieren absetzen? Der Organismus möchte sie bekämpfen. Dafür aktiviert er unter anderem Cyclooxigenase (COX 1 und 2). Das sind körpereigene Enzyme, die zur Bildung einer Entzündung benötigt werden. Wie Studien zeigen konnten, ist die Montmorency-Sauerkirsche in der Lage, diese COX-Enzyme zu hemmen und die Entstehung von Entzündungen und Schmerzen nachweislich zu reduzieren. Damit rückt die Montmorency-Sauerkirsche in die Nähe von gängigen Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure."


https://www.naturheilverein-bodensee.com/2022-10-21-harnsaeure-reduzieren-mit-natursubstanzen/
 
Diese SEite beginnt mit einem Foto, bei dem ich lachen und heulen könnte, weil ich nicht herausfinden kann, welchen der Füße ich schlimmer finde...

https://www.saeure-basen-ratgeber.de/blog/die-richtige-ernaehrung-bei-gicht/

Der Bicarbonat-Puffer im Blut hat mit rund 52 Prozent Pufferkapazität die größte Bedeutung, gefolgt vom Hämoglobin-Puffer mit etwa 31 Prozent und dem Proteinat-Puffer mit circa 15 Prozent.
https://www.saeure-basen-ratgeber.de/grundlagen/ph-wert-puffersystem/
Irrtum 5: Bei einer Diät entsäuert man automatisch
Leider nein! Zumindest funktioniert es nicht, wenn man nicht gezielt basische Mineralstoffe wie Kalzium zu sich nimmt. Im Gegenteil, denn beim Abbau der unliebsamen Fettdepots werden sogenannte Ketosäuren gebildet. Wenn die Kilos also nicht purzeln wollen und der Kopf dazu schmerzt, kann eine Übersäuerung der Grund sein. Denn die besagte Säure blockiert den weiteren Fettabbau. Also beim Diäten immer schön für grüne Beigaben sorgen und viele basische Mineralstoffe zu sich nehmen!

Säuren sammeln sich an den Gefäßwänden an
Besorgniserregend ist die Ablagerung an den Gefäßwänden – eine Gefäßverengung führt schlimmstenfalls zu Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall. In Nieren und Galle können sich als Folge der latenten, chronischen Azidose Nieren- und Gallensteine bilden. Letztlich ist es eine Folge von starker und chronischer Übersäuerung, dass der Körper dazu übergeht, seine Mineralstoff-Vorräte anzuzapfen. Zur Neutralisierung der Säuren benötigt er so viele basische Mineralien, dass diese aus Knochen, Knorpeln, Zähnen, Sehnen, Bindegewebe und Haarboden entnommen werden. Daraus kann sich ein gefährlicher Mangel entwickeln. Die Folgen sind deutlich spürbar. Meist fühlen wir uns dann regelrecht „ausgelaugt“, müde, antriebslos und schlapp. Wir bekommen Kopfweh, Muskelschmerzen und unreine Haut. Alles Folgen des Fehlens genügend basischer Mineralien. Die wichtigste Rolle spielt – neben einem gesunden Maß an Bewegung, Schlaf und dem emotionalen Gleichgewicht – die Ernährung.

https://www.saeure-basen-ratgeber.de/grundlagen/wie-entsteht-eine-azidose/
Im Alter von 55 Jahren scheiden die Nieren etwa 90 ml Kreatinin pro Minute aus, mit 20 beträgt die Ausscheidungsrate noch etwa 120 ml! Der Wert ist wichtig, weil durch ihn erkennbar ist, ob und wie stark die Nierenfunktion eingeschränkt ist. Je weniger Kreatinin mit dem Urin ausgeschieden wird, desto schlechter arbeiten die Nieren.
Typische „Alterserkrankungen“ wie Bluthochdruck, Osteoporose, Gicht und eine verminderte Nierentätigkeit stehen mit einer chronischen latenten Azidose in Zusammenhang.
Eine Basentherapie ist sicherlich kein Mittel, um das Altern an sich aufzuhalten. Die Zufuhr von Puffersubstanzen wie Citraten oder magensaftresistentem Natriumbicarbonat greifen aber am „kleinsten gemeinsamen Nenner“ der Erkrankungen an, unter denen gerade betagte Patienten leiden. Nicht selten nehmen viele ältere Patienten zahlreiche unterschiedliche Medikamente ein. Deshalb sind Basenpräparate mit Natriumhydrogencarbonat, die die Magensäure neutralisieren, wenig sinnvoll: Diese können das Risiko für Arzneimittelwechselwirkungen steigern.

https://www.saeure-basen-ratgeber.de/ziel-risikogruppen/uebersaeuerung-senioren/

Durch die Ansammlung von Säuren wird der Abbau von Fett und Kohlenhydraten verlangsamt. Folglich lagert der Körper die nicht abgebauten Kohlenhydrate ein und es kann zu einer vermehrten Fettbildung kommen. Dieses Phänomen könnte erklären, warum manche Leute plötzlich an Gewicht zunehmen, obwohl sie ihre Essgewohnheiten überhaupt nicht ändern. Denn viele zelluläre Stoffe, die Abbauprozesse steuern, können in einem übersäuerten Milieu nur eingeschränkt arbeiten. Des Weiteren wird die Aufnahme und Verwertung von Vitalstoffen verlangsamt, was ein möglicher Grund für Heißhungerattacken sein könnte.
https://www.saeure-basen-ratgeber.de/faq/gewichtszunahme-durch-uebersaeuerung-infos-behandlung/
 
Auch häufig zu wenig beachtet, dass Purine ja auch vom Mikrobiom abgebaut werden... sollten.


"bauchgefühl: Für uns ist natürlich besonders interessant, welche Verbindung zwischen Gicht und Darmflora besteht. Welche Erkenntnisse gibt es diesbezüglich?
Dr. med. Heinz-Jürgen Träger: Wenn man das Mikrobiom von Gichtpatienten untersucht, stößt man in der Regel auf eine gestörte Darmflora, eine Dysbiose. Diese gestörte Darmflora finden wir bei fast allen Stoffwechselerkrankungen vor. Deswegen kommt einem gesunden Darm eine so große Bedeutung zu. Immerhin wird ein Drittel der Harnsäure über den Darm ausgeschieden. Eine erhöhte Zufuhr der bereits genannten Purine kann den Darm so belasten, dass als Folge eine Dysbiose auftritt und sogar noch mehr Harnsäure gebildet wird. Nicht selten treten weitere Stoffwechselstörungen auf, da die Dysbiose im Darm oft auch zu einer Störung des Kohlehydrat- und Fettstoffwechsels führt und in der Folge zu Fettleibigkeit oder Diabetes Typ 2.
Dabei ist eine gesunde Darmflora für Patienten mit Gicht sehr bedeutsam, denn probiotische Bakterien können Enzyme synthetisieren, die Harnsäure abbauen können. Hier kommt dann auch die Zufuhr von Präbiotika ins Spiel, um die für uns günstigen Bakterienstämme zu ernähren und deren Vermehrung anzuregen. Faserstoffe, Ballaststoffe oder Präbiotika haben einen enormen Nutzen für unsere Gesundheit – und fehlen in unserer westlichen Ernährungsweise. Empfehlenswert ist eine Aufnahme von bis zu 40 g Ballaststoffen pro Tag, tatsächlich werden durchschnittlich 8 bis 10 g täglich aufgenommen. Unsere Darmbakterien haben schlicht zu wenig Nahrung. Eine Vermehrung von Bifidobakterien und Laktobazillen stärkt die Darmbarriere, drängt pathogene Keime zurück und vermindert somit entzündliche Prozesse im Darm. Zudem gibt es Laktobazillen, die in der Lage sind, den Abbau der Harnsäure zu fördern. Pro- und Präbiotika sind in jedem Fall ein wichtiger Aspekt in der Gichttherapie. Durch Phytotherapeutika, die gleichzeitig das Mikrobiom beeinflussen, und den Einsatz von Pro- und Präbiotika haben wir eine nebenwirkungsfreie Methode, um die Gicht zu behandeln bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen, da der Körper auch bei einer genetischen Disposition genug Harnsäure abbauen kann."


https://www.allergosan.com/de/blog/gicht-und-mikrobiom-wissenschaft-im-gespraech/
 
Na, das ist ja logisch und konsequent - wenn die Kristalle entstanden sind, ist diese HS im Blut nicht mehr vorhanden und auch nicht mehr messbar!

"Ich erlaube mir eine Bemerkung zur Harnsäure: im akuten Anfall liegen die Werte häufig tiefer als im Intervall. Je nach Studie finden sich in 10-45% der Patient*Innen während der Gichtattacke sogar normale Harnsäurewerte (siehe Logan Ann Rheum Dis 1997)."

https://inside-innere-medizin.ch/gicht-disease-of-kings-king-of-diseases/
 
Außerdem ein spannender Zusammenhang: In den letzten Jahren wird zunehmend das Thema Darmbakterien bei Gichtpatienten von Wissenschaftlern unter die Lupe genommen. Denn deren Zusammensetzung unterscheidet sich so deutlich von derer gesunder Menschen, dass über das Darmmikrobiom die Gicht zu 80% zuverlässig diagnostiziert werden konnte. Probiotika und ballaststoffreiche Kost sind also definitiv einen Versuch wert, auch wenn der Zusammenhang noch nicht klar gezeigt wurde. Mehr spannende Infos über das Mikrobiom findest du hier: Die Darmflora und der Einfluss von Prä- und Probiotika.

https://foodpunk.com/de/blog/ernaehrung-bei-gicht-7-praktische-tipps/
 
Die Verbindung ist also tatsächlich umgekehrt: erst die HS, dann die IR!


"Die Harnsäure-Clearance korrelierte umgekehrt mit der Insulinresistenz und direkt mit der fraktionierten Natriumausscheidung. In der multivariaten Analyse wurden neben Insulinresistenz und fraktionierter Natriumausscheidung auch Bluthochdruck und Hyperlipidämie festgestellt. waren mit der renalen Clearance von Harnsäure verbunden. Der HOMA-Grenzwert für den effizienten versus ineffizienten renalen Umgang mit Harnsäure lag bei 2,72 und lag damit nahe an dem Wert, der in Studien an der Referenzpopulation beobachtet wurde."

https://link.springer.com/article/10.1007/s00296-015-3242-0
 
FET - Teil 1 - in Auszügen


"Hyperurikämie und Gicht sind zu großen Teilen auf den westlichen Lebensstil zurückzuführen. Dabei kann zwischen verschiedenen Phänotypen unterschieden werden, die sich hinsichtlich ihrer Komorbiditäten unterscheiden. Prof. Choi von der Harvard Medical School schlägt eine Phänotyp-spezifische Therapie vor (Quelle: Bald personalisierte Therapie der Gicht möglich?)
  • Phänotyp 1 mit isolierter Gicht: nicht-pharmakologische Therapie in Form einer gesunden Ernährung (DASH- oder mediterrane Diät), die an die individuellen/kulturellen Nahrungsmittelpräferenzen anzupassen ist
  • Phänotyp 2 mit Übergewicht und Hypertonie: DASH-Diät + Gewichtsreduktion + körperliche Aktivität + medikamentöse Therapie (Losartan, Calciumkanal-Blockern und eventuell SGLT2-Inhibitoren)
  • Phänotyp 3 mit zusätzlich Typ-2-Diabetes: mediterrane Diät + Gewichtsreduktion + körperlicher Aktivität + medikamentöse Therapie (SGLT2-Inhinbitor)
  • Phänotyp 4 mit Fettstoffwechselstörungen: mediterrane oder DASH-Diät (reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren) + medikamentöse Therapie (Fenofibrat und eventuell SGLT2-Inhibitor)
  • Phänotyp 5 mit kardiovaskulärer Erkrankung und chronischer Nierenerkrankung: mediterrane Diät + Nierenschutztherapie + medikamentöse Therapie (SGLT2-Inhibitor und Losartan)
Sofern möglich, sollten Arzneimittel, welche nachweislich zur Entstehung einer Hyperurikämie beitragen, vermieden oder in der Dosierung reduziert werden. Hierzu zählen Entwässerungsmittel (Diuretika), Aspirin in geringer Dosis, Niacin (ein Vitamin), L-Dopa sowie Tuberkulose-Medikamente.

GichtpatientInnen sind einem erhöhten Mortalitätsrisiko ausgesetzt. Gicht-Patienten haben zu über 50 % zusätzlich eine Hypertonie und zu 40 % ein metabolisches Syndrom oder einen Diabetes mellitus. Insgesamt haben Gicht-Patienten ein um etwa 25 % höheres Mortalitätsrisiko als Menschen ohne erhöhte Harnsäurewerte. Harnsäure aktiviert das Inflammasom und entzündliche Prozesse [Lot 2012].

Unter erhöhten Harnsäurewerten sinkt die Konzentration am gefäßschützenden Stickstoffmonoxid (NO) ab. Damit schädigen die pathologischen Gichtprozesse die Gefäße direkt. Eine harnsäuresenkende Therapie wirkt sich positiv auf den Gefäßstatus, das kardiovaskuläre Risiko und den Blutdruck aus [Joh 2005].

Die Österreichische Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation (ÖGR) hat 10 evidenzbasierte Lebensstilempfehlungen bei Gicht formuliert.

  1. Purinreiches Fleisch (Rind, Schwein, Lamm sowie Innereien) ist nur selten und nur in geringen Mengen zu verzehren. Purinreiches Gemüse ist hingegen unbedenklich. Evidenz: III
  2. Meeresfrüchte (Krustentiere und Muscheln) sollten nur selten gegessen werden. Fisch als Bestandteil einer herzgesunden Ernährung sollte 1-2x wöchentlich auf dem Speiseplan stehen. Evidenz: III
  3. Bier und Spirituosen sind generell zu meiden, Wein stellt für Gicht das geringste Risiko dar und kann gelegentlich genossen werden. Evidenz: III
  4. Fruktosereiche Lebensmittel (Softdrinks, Fruchtsäfte und Obst mit hohem Fruchtzuckergehalt) sollten besser gemieden werden. Light-Getränke sind bei Gicht indes unbedenklich. Evidenz: III
  5. Der regelmäßige Verzehr von Milchprodukten wird empfohlen. Evidenz: Ib
  6. Die ausreichende Aufnahme von Vitamin C sollte gewährleistet sein. Die Aufnahme sollte 1 g täglich nicht überschreiten. Evidenz: Ib
  7. Der regelmäßige Genuss von Kaffee (bis 4 Tassen täglich) kann sich positiv auf den Harnsäurespiegel auswirken. Evidenz: III
  8. Es wird regelmäßiges körperliches Training (mind. 2-3x/Woche) empfohlen. Evidenz: III
  9. Gewichtszunahme/ steigendes Übergewicht sollte möglichst vermieden werden.
  10. Eine angestrebte Gewichtsabnahme (bei Männern) sollte langsam erfolgen. Evidenz: I"
https://fet-ev.eu/hyperurikaemie-gicht-ernaehrungstherapie/
 
FET - 2.TEil in Auszügen

"Die hier vorgestellten Aspekte fokussieren nicht die Gewichtsabnahme, sondern eine reduzierte Harnsäurelast im Körper bzw. eine erhöhte Ausscheidung von Harnsäure.
Alkohol
Alkohol gilt als Auslöser für akute Gichtanfälle. Beim Abbau entsteht vermehrt Milchsäure. Der Anstieg der Blutlaktatkonzentration hemmt die Harnsäureausscheidung empfindlich. Zudem stimuliert Alkohol die Harnsäurebildung in der Leber und fördert nachweislich die Bildung von Harnsäure bzw. verschlechtert deren Ausscheidung.
Der Konsum sollte nach Möglichkeit gemieden bzw. nur maximal ein alkoholisches Getränk am Tag genossen werden. Leitlinien sprechen sich für mindestens 3 alkoholfreie Tage pro Woche aus. Auf Biergetränke sollte verzichtet werden.
Fett
Eine hohe Zufuhr gesättigter Fettsäuren kann den Fettstoffwechsel ungünstig beeinflussen und eine bestehende Insulinresistenz verstärken. Das wiederum führt zu einem Anstieg der Harnsäurekonzentration [Cho 2004].
Die Gesamtfettzufuhr spielt eher eine untergeordnete Rolle, da sich mehrfach ungesättigte sowie Omega-3-Fettsäuren durchaus positiv auf das Krankheitsgeschehen auswirken können. Die Fettqualität ist somit relevanter als die absolute Fettmenge.

Wasser
Bei höherer Flüssigkeitszufuhr steigt die Harnmenge und in der Folge die Ausscheidung von Harnsäure.
Gichtpatienten wird eine Flüssigkeitsaufnahme von >2 Liter pro Tag empfohlen. Insbesondere hydrogenkarbonatreiche (alkalisierende) Mineralwässer erhöhen den pH-Wert des Urins und verbessern die Harnsäureausscheidung.

Fruktose
Fruktose (Fruchtzucker) ist der einzige Zucker, der den Harnsäurespiegel im Plasma erhöht. Fruktose wird zu ADP umgebaut, das dann in Purin und Harnsäure zerfällt. Die Studiengruppe Choi et al. bewies, dass ein fruktosehaltiges Süßgetränk das Risiko, Gicht zu bekommen, um bis zu 45 % steigern kann [Cho 2007].
Die erhöhten intrazellulären AMP-Spiegel aktivieren den Abbau zu Harnsäure. Je höher die aufgenommene Fruktosemenge, umso mehr Harnsäure entsteht. Bereits Dosen unterhalb von 0,5 g Fruktose/ kg Körpergewicht können diesen Stoffwechselweg auslösen, insbesondere bei Kindern [Seg 2007].
Einige Untersuchungen am Menschen zeigten einen dosisabhängigen Anstieg des Harnsäurespiegels nach fruktosereichen Softdrinks verbunden mit einem erhöhten Gichtrisiko. Andere fanden diesen Zusammenhang lediglich bei Männern [Joh 2009]. Dabei stieg der Harnsäurespiegel nach Fruktoseaufnahme um etwa 2 mg/ dl innerhalb einer Stunde. Zwar war dieser Anstieg anfangs nur vorrübergehend, nach einigen Wochen erhöhte sich jedoch der Nüchternspiegel [Joh 2009].
Carbs

nsulin hemmt die renale Harnsäureausscheidung [Qui 1995]. Lebensmittel, die zu einer hohen Insulinausschüttung führen, sollten daher nur in geringem Umfang verzehrt werden.
Purine
Die Harnsäurebildung im Körper kann durch eine Senkung der Nahrungs-Purinzufuhr verringert werden. Eine streng purinarme Diät (>100 mg Purin bzw. 240 mg Harnsäure pro Tag) gilt jedoch als überholt. Eine Risikosenkung wird über das Meiden bestimmter Nahrungsmittel/-gruppen erreicht.
Purine aus Fleisch, Fisch und Schalentieren erhöhen die Harnsäurelast [Vil 2012]. Pflanzliche Purine verhalten sich neutral und solche aus Milchprodukten senken den Harnsäurewert leicht [Vil 2012]. Andere Purine, wie z. B. Koffein, Theobromin und Theophyllin in Kaffee, Tee und Kakao, sind diesbezüglich ohne Bedeutung.
Kaffee
Kaffee kann unabhängig vom Koffeingehalt den Harnsäurespiegel senken. Personen, die 4–6 Tassen Kaffee am Tag tranken, hatten um durchschnittlich 0,26 mg/dl niedrigere Harnsäurewerte [Cho 2010].
Ein regelmäßiger Kaffeekonsum geht zudem mit einem niedrigeren Insulinspiegel einher [Wu 2005], wodurch die Harnsäureausscheidung steigt [Qui 1995]. Auch kann die entwässernde Wirkung von Kaffee von Vorteil sein, um exzessive Harnsäure auszuscheiden.

Milch
Milchprodukte führen sowohl akut [Dal 2010] als auch langfristig zu einer Senkung der Harnsäurewerte und zu einem geringeren Gichtrisiko [Cho 2004].

https://fet-ev.eu/hyperurikaemie-gicht-ernaehrungstherapie/
 

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