Ich finde es schwierig, wenn man sowas postet, sich jemand mit einer anderen Meinung dazu äußert und dann gefragt wird, ob man sich auf dem Schlips getreten fühlt.
Ich nehme Süßstoff zu mir. In meinem Kaffee, teilweise in Tees, wenn ich Cola-light zwischendurch trinke und um meine Mascaprone zu süßen. Für manche ist das schon zu viel.
Aber bis jetzt sind 30 kg weg, damit habe ich ganz viele andere ungesunde Dinge erstmal reduziert bzw. ganz ausgeschlossen. Und ich fühle mich wohler, da nehm ich das Risiko gerne in Kauf.
Ich finde es schwierig mit dem Finger auf eine Sache zu zeigen, nur, weil man sich nicht mehr von Zucker ernährt. Im Grunde konsumieren viele Leute Süßstoffe, trinken Alkohol, Rauchen, hauen sich Unmengen Farbstoffe, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe rein. Keiner käme auf die Idee dort mal anzusetzen. Hier, wo sich sowieso schon mit für einen selbst gute und gesunder Ernährung beschäftigt wird, wirkt es fast schon wie einer Erklärung zur Dummheit, wenn so etwas gepostet wird.
Es sollte sich meiner Meinung auch jeder klar machen, dass das Internet eine tolle Quelle für Informationen ist, aber genauso ein Sammelsorium an Unwahrheiten. Wer nicht selbst vom Fach ist, kann gar nicht einschätzen, was falsch oder richtig ist. Uns reicht oft eine Unterschrift eines Instituts, Wissenschaftlern oder oder, um zu glauben was wir lesen. Passt es zu unserer Meinung nehmen wir es dankend an, passt es nicht, suchen wir die gegenteilige Behauptung.
Ich rauche und ich weiß, dass es sicher nicht gesund ist. Ich habe es bisher nicht geschafft aufzuhören. Bei mir ist es nunmal nicht so weit her mit der Disziplin. Nach Atkins zu leben fällt mir nicht schwer, weswegen ich das auch durchziehen kann. Von Disziplin bin ich nicht übergewichtig geworden. Die Kraft aufzuhören mit dem Rauchen, habe ich bisher nicht aufbringen können und zur Zeit liegt meine Konzentration eben beim Abnehmen. Für Nichtraucher vielleicht nicht nachvollziehbar und für ehemalige Raucher auch nicht, aber MIR fällt es eben NICHT leicht. Trotzdem würde es mich tierisch nerven, wenn man mir ständig Berichte vorlegt, was das bei mir anstellt, wie ungesund das ist usw. Ich fahr auch 180 auf der Autobahn, obwohl ich ein geringeres Unfallrisiko und eine größere Überlebenschance hätte würde ich nur 120 fahren.
Und es stößt eben auf Gegenwehr, wenn man Erwachsenen die Welt erklären will, die sie schon längst verstanden haben. Wir sind alle nicht perfekt und es wirkt wie ein Versuch die Dummheit unseres Denkens zu klären. Vor allem, wenn es schon unzählige Beiträge und eigene Threads zu dem Thema gibt. Man darf Verständnis erwarten, wenn man neu ist, keine Frage, aber man darf auch wenn man schon länger da ist, voraussetzen, dass man sich gewisse Dinge durchliest, die besagen, dass man die Suche benutzen soll, nett bleiben soll etc.
Ich werde weiter meinen Süßstoff zu mir nehmen. Wenn ich nächste Woche vom Auto überfahren werde, habe ich wenigstens eine süße Woche hinter mir und wenn ich 10 Jahre eher sterbe, weil ich Süßstoff konsumiert habe, kann mir auch keiner sagen, ob ich tatsächlich noch 10 Jahre gelebt hätte. Ich hatte noch keine Grenzerfahrung mit dem Tod und kann das nur aus meiner Sicht sagen. Aber ich habe auch keine Lust mir Gedanken zu machen, wann woran ich wie sterben kann im Alltag, dann kann ich mir gleich nen Schutzanzug anziehen und mich im sterilen Krankenzimmer bewegen. Aber dann verlier ich wahrscheinlich die Lebenslust.