AW: Sternchen frisst sich froh
Hallo ihr Lieben :winke:
So, alle Madeira-Fans und solche die es werden wollen aufgepasst: es folgt Sternchens Urlaubsbericht ;-)
Zunächst mal ist ja die Anreise nicht ganz ohne; wir sind über Lisboa geflogen und von dort aus dann nochmal ca. 40min. bis nach Madeira - der Flughafen dort zählt immer noch zu den 10 gefährlichsten der Welt, obwohl sie die Landebahn schon verlängert haben (Ute, ich hoffe du hast keine Flugangst
). Vom Flieger aus sieht man dann schon die charakteristischen, tiefgrünen und über und über zugewucherten steilen Berghänge der Insel - auf Madeira gibt es (zumindest gefühlt) keine einzige natürliche ebene Fläche!
Das Wetter wechselt dementsprechend auch sehr schnell - wir hatten Glück, direkt am Meer war es immer sonnig und warm (ca. 25 Grad). Sobald man aber ein paar hundert Meter vom Strand bzw. Hafen weg ins Inselinnere fährt (und wir reden hier wirklich nur von ein paar hundert Metern!) befindet man sich auch schon die gleiche Anzahl Höhenmeter weiter oben und das Wetter kann ganz anders sein. Wir haben an einem Tag eine Levada-Wanderung gemacht (auf den Bergen, entlang der Bewässerungskanäle, so dass man sich die extremen Steigungen spart
) und da hat es leider immer wieder genieselt. Andererseits ist da oben Nebelwald, also darf man sich nicht beschweren. Falls ihr sowas vorhabt, ist aber auf jeden Fall eine leichte Regenjacke angezeigt, eher als ein Schirm der gegen diesen feinen Nieselregen nicht wirklich schützt.
Wenn man dann ins Inselinnere, auf die Gipfel der Bergketten kommt (ich hab die Höhe vergessen, aber es war hoch; mir ist vom Höhenunterschied sogar ein bisschen schwummrig geworden) ist das Wetter natürlich wieder ganz anders. Da oben hat man dann auch die Baumgrenze überschritten, es wächst hauptsächlich Heide, kriechender Wacholder und sowas. Dort oben fällt manchmal tatsächlich auch Schnee und die Madeirenser sagen, soweit oben kann kein Mensch leben (soooo hoch ist es auch wieder nicht) ;-)
Auf der Nordseite der Insel ist das Wetter meistens anders als auf der Südseite, tendenziell feuchter weil die Regenwolken nicht über das Gebirge im Inneren der Insel hinweg kommen. Dort ist es weniger dicht besiedelt, es gibt aber wunderschöne kleine Ortschaften und tolle Naturschwimmbecken mit Meerwasser direkt in den Felsen. Sandstrand gibt es auf Madeira natürlich vorkommend gar nicht, aber in einem Ort haben sie gelben Sand aufgeschüttet damit man auch mal das Sandstrand-Badeerlebnis haben kann. Wer's mag
Für mich ist das Beeindruckendste auf Madeira zum Einen, dass alles so wahnsinnig verschachtelt wirkt weil die Insel wirklich sehr sehr steil ist. Dadurch sind alle Straßen Serpentinen und alle Häuserzeilen effektiv auf- und ineinander statt nebeneinander gebaut. Zum Anderen ist diese Insel unglaublich lebendig; die Felswände sind überall, auch in der Stadt, durch die Häuserfronten sichtbar und in die Städteplanung integriert, und noch der kleinste Fleck ist geradezu überwuchert von Grünzeug aller Art in phantastischen Dimensionen. Nimm deine sämtlichen Zimmerpflanzen, egal was du in der Wohnung stehen hast, und stell dir vor dass sie über Nacht ungefähr zehnmal so groß geworden sind und deine gesamte Wohnung in Besitz genommen haben. So sieht es auf Madeira aus!
Dementsprechend erklärt sich auch das tolle Essen, das es dort gab; jedes erdenkliche Obst und Gemüse wächst dort in Hülle und Fülle. Geht unbedingt in Funchal auf den Markt (Freitags sind die Bauern aus der Umgebung da) und kauft nach Herzenslust ein! Besondere Empfehlung sind die kolbenförmigen Früchte des Philodendron. Kauft sie euch gleich zu Beginn eurer Reise, denn sie werden unreif verkauft und müssen in der Regel noch 2-5 Tage nachreifen (werden dann gelblich). Dazu kommen natürlich noch alle möglichen Fische und Meeresfrüchte, auch Tiefseefische die es sonst nicht so leicht wo gibt, denn die Steilküste setzt sich natürlich auch nach unten hin fort und deshalb gibt es in unmittelbarer Küstennähe Fische aus 1.800m Tiefe.
Ein persönliches Highlight habe ich übrigens auch noch gefunden auf dem Wochenmarkt in Funchal: Man verkauft dort Süßlupinen in kg-Beuteln, zu 2 Euro das Kilo! Habe im Schweiße meines Angesichts 7kg den Berg hinaufgeschleppt und im Koffer mit heimgebracht :leb: Endlich Lupinen! Der Madeirenser an sich snackt die Lupinen übrigens gerne zum Bier, habe ich mir erklären lassen. Deshalb sind sie schon fertig gekocht und in Knoblauchlake mariniert käuflich zu erwerben. Hat mich aber nicht weiter gestört, Knoblauch esse ich ja eh gern.
Ansonsten ist noch eine Korbschlittenfahrt in Monte zu empfehlen, eine kurzweilige Art den steilen Berg wieder runterzudüsen (Kostenpunkt ca. 15,-, Trinkgeld wird schon vor Ende der Fahrt nachdrücklich nahegelegt ;-)) und eine Seilbahnfahrt in den botanischen Garten, der nicht so wahnsinnig groß ist aber mittels geschickter Terrassierungen sehr schön angelegt und einen beeindruckenden Kakteen- und Sukkulentengarten enthält.
Falls man auf eigene Faust reisen will (also nur Flug & Hotel gebucht hat) empfiehlt es sich, zumindest in den Ost- und Nordteil (falls man dort wohnt natürlich in den Südteil) eine organisierte Fahrt zu buchen, da man zwar auch auf Madeira mit dem Bus alle Orte erreicht, die Busse aber teilweise nur einmal täglich hin bzw. zurück fahren.
Es gibt in der Touristeninfo in Funchal und teilweise sicher auch an den Hotelrezeptionen auch so kleine Wanderführer, und mit Sicherheit ist irgendwo in der Nähe schon ein Startpunkt für eine Levada-Wanderung, den man mit dem Bus erreichen kann (falls man nicht in der Gruppe wandern gehen mag).
Ute und jeder sonst, der jetzt Lust bekommen hat
, schreib doch wie es dir gefallen hat und was du so angestellt hast, ja?
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so Themenwechsel, kommen wir zum Saft-Projekt:
Läuft gut, die Rezepte sind schmackhaft, allerdings variiere ich gelegentlich ein bisschen, je nachdem was gerade im Haus/nicht im Haus ist.
Den Special Guest am Wochenende habe ich wieder ausgeladen (habe überhaupt keine Schoko-Gelüste und wollte keine schlafenden Hunde wecken durch den Cocoa Tahini Beaney), dafür heute einen Teil der schon für die Nussmilch eingeweichten Macadamias in den Thickie püriert, statt der Avocado. Ein Träumchen! Sonja, wenn du mal ein Dessert suchst, dann probier's mit Macadamia-Sahne und füge beim Mixen noch Limetten- und Birnensaft hinzu (vielleicht auch komplett statt Wasser?). Ich glaube das kommt richtig gut; der Thickie hatte jedenfalls eine Schaumkrone, die ganz herrlich nach Limettenjoghurt geschmeckt hat
Ansonsten gibt es nur zu vermelden dass ich zwischendurch meine Finger nicht ganz vom Erdnussmus lassen konnte; das sehe ich aber relativ locker weil man ja auch die Thickies bei Belieben noch mit Kernemix, Hanfsamen, EW-Pulver o.ä. anreichern kann. Verbuche das unter "mein persönliches Superfood"