Stimmt diese rechnung?

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Dennis Klein

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21. Aug. 2017
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Hey Leute,
ich habe vorhin etwas sehr interessantes gelesen. Und zwar, dass 1Kg Körperfett ca. 7000kal entspricht. Jetzt meine Rechnung: Wenn ich in der Woche 5 Stunden Sport mache verbrenne ich ca. 2500kal (5 mal 500) und wenn ich zusätzlich jeden Tag 500kal unter meinen normalverbrauch (also die Kal die ich beim Sport verbrenne nicht abgezogen) liege (also 7 mal 500kal = 3500kal) würde ich ja ca. 1Kg "gesund" abnehmen können, pro woche. Richtig?
 
Nein.
Alle diese Rechnungen sind immer falsch.

Gesund abnehmen geht dann auch gleich mal komplett anders.
Dreh deinen Energiebedarf durch Sport auf etwa 5000 kcal. und iss davon "nur" 4000 kcal.
Einen Energiebedarf von 35000 kcal. bekommt man aber auch nicht durch ne halbe Stunde Sport am Tag. 5 Stunden sind da schon realistisch, aber eben nicht nur laufen, sondern schweres Krafttraining und hinterher noch mal eben ne Stunde Ausdauer.

4000 kcal jeden Tag zu essen und dabei mit den KHs unter 20 g/Tag zu bleiben, ist aber schon eine Anstrengung für sich.
 
Aber eine Frage, hätte ich noch. Ich bin zwar motiviert, aber für täglich 5 Stunden sport habe ich einfach keine Zeit
 
Wenn du weniger verfeuerst, fällt dein Defizit eben geringer aus.
So schwer ist das doch nicht
 
Stimmt diese rechnung?
... und wenn ich zusätzlich jeden Tag 500kal unter meinen normalverbrauch ...
Eindeutig nein, weil 2500 + 3500 keine 7000 ergibt, das war einfach. ;)
Spaß beiseite, es ist unmöglich, aus einem Kaloriendefizit plus einem Leistungsüberschuss auch nur eine annähernd genaue Gewichtsabnahme pro Zeit zu berechnen.
Du kannst das schon machen, um festzustellen wie groß der Fehler ist. Du weißt dann leider trotzdem nicht, woher er kommt, Umsatzberechnung oder Sport-Kalorien- Berechnung oder andere störende Einflüsse. Die Variablen sind einfach nicht knackig genug. Von was sparst du denn 500 kcal pro Tag ein - vom "Normalverbrauch" (Grund- und Leistungsumsatz). Die vielen umherschwirrenden Formeln zeigen deutlich, dass sowas nicht berechenbar ist. Das ist eine geradezu klassische Reziprovers-Exkluson, eine Zahl, die dadurch beschrieben werden kann, dass sie alles andere ist als sie selbst (https://de.wikipedia.org/wiki/Hintergründe_zu_Per_Anhalter_durch_die_Galaxis#Bistr-O-Mathik).
Das Problem fängt schon beim Grundumsatz an, möglicherweise kann man den bei einem Komatösen relativ genau messen. Sobald der Komatöse aber anfängt rumzuhüpfen, hat der dann noch den gleichen Grundumsatz wie in seiner trägen Phase? Und dann wird da noch ein grober Prozentwert für die Leistung drauf geschätzt. Was soll denn da rauskommen? In diesem Universum funktioniert Mathe anders.
Fazit: du kannst natürlich Kalorien - Abnahme - Rechnungen machen, du musst aber damit rechnen, dass das tatsächliche Ergebnis stark vom Rechnungs-Ergebnis abweicht.
Bei diesem Thema spielen etliche individuelle Faktoren mit. Deshalb wirst du immer austesten müssen, um rauszukriegen welches Verhalten bei dir zu welchem Ergebnis führt und selbst dann wird es noch Abweichungen geben.
 
Bei Sportkalorien wird oft nicht der Grundumsatz einbezogen, dh die Kalorien die man verbraucht wenn man in der Zeit keinen Sport machen würde.
Bei GU von 2200kcal wären das z.B. ca 90kcal pro Stunde, dh aus angegebenen 500kcal für 1std Sport werden 410kcal zusätzlich und nicht 500.
 
Wobei das mit Sicherheit nicht der größte Fehler in den Rechnungen ist.

Diese ganze Rechnerei ist einfach Unfug. Da werden Eingangswerte mit einem Fehler von ca. 2% (Körpergröße, Gewicht) mit geschätzten Mittelwerten (Energiebedarf) verrechnet und dann werden da Ergebnisse erwartet.
Wenn man nun mal davon ausgehen würde, dass der Energiebedarf ein statischer Wert wäre, dann könnte man eine Fehlerrechnung anstellen.
Gehen wir weiter davon aus, dass der Schätzwert für den Energiebedarf einen Fehler von 20% hat. (Was ja auch nur eine Annahme ist, die vermutlich kaum die Realität trifft)
Dann Multiplizieren wir die Fehler mal auf
1,02² * 1,2 = 1,25 also sind wir schon bei einem Fehler von 25% und das dann bei jedem Wert in beide Richtungen.
Kommen nun noch weitere "Berechnungen" dazu, steigt dieser Fehler weiter.

Wenn wir also einen Bedarf von 2000 kcal errechnet haben und nun die Fehlerrechnung dazu durchführen kommen wir auf folgendes Ergebnis: Der Messwert liegt im Bereich zwischen 1500 und 2500 kcal.
Das ist super und stimmt mit recht hoher Wahrscheinlichkeit. Das kann man aber auch direkt so raten.
 
Wobei das mit Sicherheit nicht der größte Fehler in den Rechnungen ist.

Diese ganze Rechnerei ist einfach Unfug. Da werden Eingangswerte mit einem Fehler von ca. 2% (Körpergröße, Gewicht) mit geschätzten Mittelwerten (Energiebedarf) verrechnet und dann werden da Ergebnisse erwartet.
Wenn man nun mal davon ausgehen würde, dass der Energiebedarf ein statischer Wert wäre, dann könnte man eine Fehlerrechnung anstellen.
Gehen wir weiter davon aus, dass der Schätzwert für den Energiebedarf einen Fehler von 20% hat. (Was ja auch nur eine Annahme ist, die vermutlich kaum die Realität trifft)
Dann Multiplizieren wir die Fehler mal auf
1,02² * 1,2 = 1,25 also sind wir schon bei einem Fehler von 25% und das dann bei jedem Wert in beide Richtungen.
Kommen nun noch weitere "Berechnungen" dazu, steigt dieser Fehler weiter.

Wenn wir also einen Bedarf von 2000 kcal errechnet haben und nun die Fehlerrechnung dazu durchführen kommen wir auf folgendes Ergebnis: Der Messwert liegt im Bereich zwischen 1500 und 2500 kcal.
Das ist super und stimmt mit recht hoher Wahrscheinlichkeit. Das kann man aber auch direkt so raten.

Ok danke für die Antwort erstmal :) ok, dass mit dem Rechnen kann man dann genausogut sein lassen ...
 
Gehen wir weiter davon aus, dass der Schätzwert für den Energiebedarf einen Fehler von 20% hat
Ja das haut den Fehler natürlich hoch...und auf die Zahl kommst du wie?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie der Name Schätzwert schon sagt, ist es eine Schätzung (und vermutlich eine sehr optimistische) ;)
 
Also das Fazit: Rechnungen sollte man einfach nicht zu ernst nehmen, da dabei nur sehr ungenaue Werte entstehen, die den Rechenaufwand einfach nicht wert sind :)
 
Ja einfach so irgendwas schätzen klar...ich dachte du hättest irgendwie Fakten hinter...

Comparison of predictive equations for resting metabolic rate in healthy nonobese and obese adults: a systematic review.
Four prediction equations were identified as the most commonly used in clinical practice (Harris-Benedict, Mifflin-St Jeor, Owen, and World Health Organization/Food and Agriculture Organization/United Nations University [WHO/FAO/UNU]). Of these equations, the Mifflin-St Jeor equation was the most reliable, predicting RMR within 10% of measured in more nonobese and obese individuals than any other equation, and it also had the narrowest error range.

Es geht auch nicht um höchste Genauigkeit sondern um Anhaltspunkte bei solchen Berechnungen.
 
Die habe ich auch ohne großes Herumgerechne und ohne dass man da irgendwie eine Art Genauigkeit vortäuscht.

Energiebedarf bei Frauen ca. 2000 kcal und bei Männern ca. 2500 kcal.
Damit bin ich kaum ungenauer als die Berechnungen
 
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