Vany's Keto-Reise

Nun sind ja schon wieder fast 3 Wochen um, seit meinem letzten Post - und es ist gaaaanz viel passiert. Ich bin auf Problemsuche gegangen und versuche zu verstehen, wieso ich so schwierig zurecht komme (Heisshunger, Appetit, schlechte Ketonwerte, schlimmer Haarausfall, ...)

Es gibt so viele Baustellen in meinen Augen. Bisher konnte ich einmal am Keto-Stammtisch von Tanja teilnehmen - dort habe ich auch ein paar Ideen und Hinweise mitgenommen.

Falls jemand Hinweise hat, wäre ich echt froh. Ich habe auch versucht, in den FB-Gruppen Hilfe zu erhalten - hält sich aber in Grenzen.

Zur besseren Übersichtlichkeit mache ich mal mehrere Themen...

Meine Schilddrüse und allgemein Hormonproblematik:

Vorletzte Woche war Blutentnahme. Ohne dass ich die Laborwerte erhalten habe, rief mich am Tag drauf meine Endokrinologin an: meine Werte seien perfekt, ich solle nichts ändern. Am Tag drauf hat die Dispo meinen regulären Verlaufskontrolltermin im März abgesagt und auf Dezember verschoben.
1. perfekte Werte? Habe ich nicht geglaubt und mir vom Hausarzt die Werte schicken lassen. Bingo. Das fT3, das aktive Hormon, ist zwar etwas gestiegen, aber immer noch niedrig: 4.2 (Referenzwert 3.5 - 6.5) Wohlgemerkt: Die meisten Patienten brauchen 66% des Referenzbereichs, um sich wohlzufühlen, also hier ca. 5.5.
2. Termin absagen, obwohl ich noch mindestens 2 andere Hormonbaustellen habe? - no way!

Ich habe eine gepfefferte Mail, mit allen Untersuchungsergebnissen auf Eigenkosten (komme ich gleich drauf), an meinen Hausarzt und Endokrinologin geschickt. Daraufhin folgte vorgestern ein langes Telefonat mit meiner Professorin Endokrinologin.
- sie kennt sich mit ketogener Ernährung nicht aus, hat sich meinen Grund erklären lassen
- Vermutung: Meine Nebennieren kommen mit dem Cortisol aufgrund des erhöhten körperlichen Stresses nicht hinterher. Auf mein Argument, bekomme ich neben einem Bluttest auch den (viel aussagekräftigeren) Speicheltest mit Tagesprofil.
- wenn die Nebennieren okay sind, kann über eine Erhöhung der SD-Hormone gesprochen werden.
- sie meinte, ich hätte mich abgemagert. Natürlich nicht. Es ist ein Jahr vergangen und sie sieht nur das Gewicht! Klar habe ich viel abgenommen, aber ja auch durch viel Sport.
- meine Endokrinologin fand es erstaunlich und bemerkenswert, wie professionell ich als Patientin rede. Die 2 Wochen Recherche haben wohl etwas gebracht.

Ich habe mir jedenfalls nun - auch nach dem Tipp im Stammtisch, ein Kombipräparat aus Jod und L-Tyrosin (pure encapsulations) bestellt. Ich habe das zwar noch nicht mit meiner Endokrinologin besprochen - hoffe aber, dass es die Schilddrüse ankurbelt.

Diese Woche habe ich aufgrund der Laborergebnisse einen Termin beim Hausarzt bekommen. Ansonsten warte ich nun auf die Rückmeldung aus der Endokrinologie für den Labortermin sowie einen Besprechungstermin.

Jedenfalls: wenn meine Nebennieren nun in eine Unterfunktion rutschen und ich Hydrocortison-pflichtig werde.... werde ich wohl mit keto aufhören. Das ist es mir nicht wert.

Vorletzte Woche habe ich also noch auf Eigenkosten diverse Tests machen lassen:

1. Bioimpendanzanalyse:
Meine Verteilung im Körper ist nahezu perfekt. Warum mein Taillenumfang allerdings über 83cm ist, kann sich die Ernährungsberaterin nicht erklären (ich habe mal hier im TB darüber berichtet: FDDB meint, ich sei adipös). Ich denke, diese ungünstige Fettverteilung auf den Bauch liegt in meinen hormonellen Grunderkrankungen zugrunde.

Körperfett bei 21.3% / 12kg (Minimum:11.7kg); Aktive Körperzellmasse: 23.7kg (Minimum 18kg), Extrazelluläres Wasser: 45.8%. Die Wasserbalance war leicht im negativen Bereich, also ich bin/war leicht dehydriert.

Ehrlich gesagt, habe ich so ein Ergebnis ungefähr erwartet. Für 80.- CHF habe ich mich selbst bestätigt.

2. eine umfassende Blutanalyse in einem "walk-in-Labor"

- Blutfettwerte: alle top; Nierenwerte alle top.
- Natrium 130 - also zu niedrig. Passt zur Dehydration in der BIA. Könnte ein Symptom für Schilddrüsen- und/oder Nebennierenschwäche sein. Ich salze seitdem wieder mehr.
- Vitamin B12: supplementiere ich nicht, aber deutlich oberhalb des Referenzbereiches - und das als Veganerin. Vermutlich wegen dem Liter Mandelmilch (alpro, ohne Zucker) pro Tag.
- Calcium, Magnesium, kompletter Eisenstatus: alles im Referenzbereich. Calcium nehme ich trotzdem mehr (ich habe Osteopenie/z.T. schon Osteoporose), Magesium habe ich nun auch ein Einzelpräparat. Zusätzlich für lokalen Muskelkater: Magnesiumöl
- Vitamin B6: zu hoch. Ich nehme den B-Komplex nur noch alle 2 Tage.
- Zink: im unteren Referenzbereich, nehme seitdem die doppelte Menge, also 20mg
- gesamt Protein: knapp im Referenzbereich (unten): meine Vermutung bestätigt sich etwas, dass ich zu wenig Eiweiss habe. Meine Endokrinologin meint, dass könnte auch an meinem Darm liegen.
- Kalium: etwas besser als im Juli. Nehme jetzt trotzdem insgesamt mehr (Einzelpräparat, vorher 7% des Tagesbedarfs, nun 20%)
- Vitamin D: habe ich ja 10.000 IE genommen. Der Wert liegt bei 70 - also jetzt Erhaltungsdosis bei ca. 5.000 alle 2 Tage mind. Habe neulich von einem Vit.-D-Rechner gelesen - muss ich mal suchen und benutzen, um die richtige Dosis zu finden. Ich hatte noch nie einen so hohen Wert!

3. Ein Aminogramm - Testkit für zuhause, Analyse von Kapillar-Trockenblut
- im Test wurden 26 Aminosäuren analysiert.
- viele der 8 essentiellen Aminosäuren sind zu niedrig oder nur knapp im Referenzbereich.
- die anderen Ergebnisse sind sehr unterschiedlich. Manche Aminosäure ist ganz oben, manche sind zu niedrig. Werde daraus nicht ganz schlau. Entscheidet der Körper nach Dringlichkeit, welche semi- und nicht-essentiellen Aminosäuren er herstellt?
- ich hänge das Bild nachher an. Edit: klappt nicht, zu gross. Muss es irgendwo hochladen.

Jedenfalls habe ich mir nun Kapseln besorgt (auch von pure encapsulations), welche alle 8 essentiellen Aminosäuren enthält. Ich halte das für schlauer, als irgendwelche Proteinriegel zu futtern - die haben noch KH und machen z.T. auch mehr Appetit wegen der Süsse.

Leider bin ich dir keine Hilfe. Ich kann nur hoffen, dass du das was nicht passt schnell in den Griff bekommst.

Die essentiellen Aminosäuren müssen von außen zugeführt werden.
Nicht essentielle kann der Körper auch selbst bilden. Doch dafür benötigt er einen ausgeglichenen Aminosäurepool.
Für die Umwandlung von körpereigenen Aminosäuren sind verschiedene Voraussetzungen notwendig. Daher ist es gerade als Veganer so wichtig die unterschiedlichsten Aminosäurenkombinationen zuzuführen. Sicherlich hast du schon mal was von der biologischen Wertigkeit von Eiweiß gehört, das spielt dafür eine Rolle.

Ohne die tierischen Produkte muss da ziemlich wachsam kombiniert werden. Vegane Eiweißpulver sind m.M.n. gerade bei hohem Sportpensum eine sehr gute Option. Eine andere Supplementierung ist da sicher auch nützlich, aber auch fraglich, ob es auf Dauer erstrebenswert ist, für alles Pillen einzuwerfen.

Liebe Sorah, danke für deinen Beitrag. Ja, biologische Wertigkeit, Bausteine etc... alles schon gehört und gelesen. Ich gebe mein bestes.
Ich habe sogar veganes Proteinpulver zuhause. Allerdings weiss ich es nicht so recht einzusetzen, sodass es mir nicht den Skaldemann einer Mahlzeit sprengt. Ich möchte ungern dafür immens mehr Fett zuführen - aber das gilt natürlich auch für Kapseln gelten. Nur kann ich diese wenigstens einfach schlucken.

Es ist mir sehr schwer gefallen, diese ganzen Pillen zu nehmen... und auch jetzt noch.
Aber besser als Fleisch zu essen - dahin werde ich niemals zurückkehren, das selbe gilt für Milchprodukte. Ethisch spricht nichts gegen Eier, wenn sie dementsprechend entstehen -aber für welches Huhn - auch privat - ist kein männliches Küken geschreddert worden?

Bei uns werden privat keine Hähne geschreddert, alle wachsen mit den Hühnern zusammen auf.
Sie gehen nur früher in den Kochtopf als ihre weiblichen Gefährten.
Das würde ich aber nicht schreddern nennen.

Bei uns gibts mittlerweile auch Eier zu kaufen, wo die männlichen Küken nicht geschreddert werden. Heißen "Huhn und Hahn" oder so ähnlich.

„Brüderchen und Schwesterchen“ habe ich auch schon gesehen, die u.ä. kaufe ich dann.

Bei uns heißen sie „ Bruder Hahn“

Danke euch beiden. Och werde mich nach solchen Titeln unseren- falls ich mich wieder für Eier entscheide.