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Der Ex-Leipziger „Tatort“-Ermittler Martin Wuttke zieht irgendwo im Nirgendwo in Wildwest-Manier ins letzte Gefecht.
Einst war Ulrich Kainer ein „Profi für den Tod“. Jetzt bezeichnet er sich als Frührentner — und ist todkrank. Also verlässt er Frankfurt, um seine letzten Tage in einem Dorf mit dem treffenden Namen Oberöhde zu verbringen. Dass dort ein Trupp tumber Neonazis, die absurderweise einen masochistischen Schwarzen in ihren Reihen dulden, Ärger machen, trübt allerdings die vermeintliche Idylle. Als dann noch der das Landleben hassende Kommissar Decker durchdreht, der sizilianische Dorfwirt allen erzählt, Kainer sei ein von ihm angeheuerter Mafiakiller, und eine einsame Bäuerin ihm Avancen macht, ist es mit Kainers ruhigem Abschied endgültig vorbei… Die hessische Provinz als Schauplatz für einen Western, wie ihn Tarantino lieben würde? Darauf muss man erst mal kommen. Im Langfilmdebüt von Maria-Anna Westholzer, die während ihres Regie-Studiums u. a. für Spike Lees Produktionsfirma in New York arbeitete, funktioniert das jedoch hervorragend — dank bestens aufgelegter Schauspieler, einem Stilwillen, der den Odenwald und die Wetterau in die erdigen Farben eines Spaghettiwestern taucht, sowie der Lust an Anarcho-Witz und politischer Unkorrektheit.