Unchristliche Urzeit, und ich bin genervt. GsD morgen Abend zu Hause und im eigenen Bett. Drei Stunden Schlaf sind mir zu wenig, und ich hab verdammt was gegen rücksichtslose Mitbewohner einzuwenden. Sitze seit kurz vor halb fünf in ‚meiner‘ Bäckerei am Berliner Ostbahnhof, und trinke Kaffee. Ne Bockwurst musste auch schon dran glauben, womit ich auch schon mitten im Thema bin.
19 Tage Berlin, diesmal nicht beim Sohn übernachtet, weil meine Süße, also die mehr als feste Freundin meines Juniors, vor drei Tagen, also am vergangenen Montag, Abgabetermin ihrer Masterarbeit hatte. Meine Komm- und Geh-Zeiten sind einfach so verquer, dass ich sie nicht in der Nachtruhe stören wollte, auch wenn sie immer sagt, dass ich sie wirklich nicht störe …
Freizeit hatte ich nicht gerade übermäßig, trotz der freien Tage zwischendurch, da ich selbstverständlich angeboten habe, die 108 Seiten Masterarbeit Korrektur zu lesen. Ich ‚mache‘ ja nebenbei seit über 20 Jahren ‚Bücher‘, d. h. ich bin nicht der Autor, sondern zuständig für Layout, Lektorat und graphische Gestaltung. Mein fast-beinahe-Schwiegertöchterchen spricht sehr gut Deutsch, ist aber keine Deutsche. Junior hatte Korrektur gelesen; ich hab nen Haufen weiterer Ungereimtheiten bereinigt (mehrfach mit Netbook bei Ikea; ein Mal hab ich geschlagene 8,5 Stunden dort gesessen …).
Dann für den Junior, der null Ahnung hat von allem, was Einkommensteuererklärung und das ganze Gedöns mit seiner Selbständigkeit betrifft (und auch nicht haben will, weil sooo kompliziert), zum Finanzamt gerast, um Einspruch zu erheben. Die Info-Stelle wollte mich nicht; die zuständige Sachbearbeiterin, die mich kennt, war so freundlich, mich außerplanmäßig zu empfangen. Alle Unklarheiten beseitigt (ich hab unbeschränkte Vollmacht meines Sohnes, alle FiA-Angelegenheiten für ihn zu regeln). Steuervorauszahlungen fürs Gewerbe wurden rückgängig gemacht; er wird das Gewerbe ruhen lassen für die nächsten zwei Jahre.
Zurück zum Essen: Weil nicht beim Sohn, hatte ich auch keine Möglichkeit, zu kochen. Also 19 Tage aus der Hand in den Mund. Kaufland, Aldi, Lidl, Penny, Norma, außerdem gebratene halbe Hinkel vom türkischen Dönerladen (leckere rösche Haut sofort, Rest mit Mayo aus der Squeeze-Flasche zur nächsten Mahlzeit … ).
Ernährung: ketogen um die 20g KH. Hab seit Jahren zum ersten Mal wieder Ketostix gekauft, um die Duftnote des Urins bestätigt zu bekommen: Bingo.
Ketose hin, Ketose her. Abgenommen hab ich damit selten, zugenommen häufiger, weil ich jegliches Verhältnis zu den zugeführten Kalorien verloren habe. Diesmal dürfte ich nicht zugenommen haben, dazu hatte ich zu wenig Appetit und ich habe auch nicht übermäßig viel gegessen. Frau Else wird mir am Samstag früh sagen, was Sache ist. Auf Bauchumfänge kann ich auch nicht zählen; alle Hosen haben einen Stretchanteil. Da müssen schon 2 Größen runter, ehe es zu bemerken ist.
Morgen geht es nach Hause. Heureka. Gestern schon mal Großreinemachen im Telefonverzeichnis meines Smartphones. Max. ein Drittel der Nummern dürften übrig geblieben sein. Alle Hotels/Hostels etc. raus in Frankfurt/Main, Berlin, München, Augsburg, Schwedt, etc., die Namen aller Arbeitskollegen, die ich in den letzten Jahren irgendwann mal auf nem Dienst hatte, Ärzte, die ich nicht mehr brauche, weil ich bessere gefunden habe, auch wenn sie mehrere hundert Kilometer weg sind von Schweinfurt. Tabula rasa sozusagen.
Zu Hause werd ich morgen sofort Krabben auftauen und Alioli machen.
Jetzt kommt so ein Stück Dilemma ins Spiel: was mach ich ab Samstag? Ich hatte mir vorgenommen, zu Saften, und Smoothies mit dem Saft als Grundlage zu machen. Der Vitamix steht in den Startlöchern. Und ich hab Lust – nein, nicht auf viele, viele bunte Smarties, sondern auf viele, viele bunte Obst- und Gemüse-Smoothies.
Nun bin ich aber in Ketose. Nahtloser Übergang möglich? Mein Gefrierschrank ist rappelvoll. Krabben, Fischfilet, diverses Fleisch, Kräuter, Grünkohl, Spinat, Chinagemüse, Champignon, Bohnen, Himbeeren, Heidelbeeren, Waldbeeren etc. Ich würde gerne einen Teil der Säfte/Smoothies einfrieren. Wie gesagt: der Gefrierschrank (normale Kühlschrankgröße) ist rappelvoll. Also muss was passieren. Ich hab überlegt, das gesamte Fleisch am Samstag aufzutauen und mit Gemüse zu diversen LC-Gerichten zu verarbeiten. Ich habe Dutzende leerer Marmeladengläser, in die ich die Fertigmahlzeiten kochendheiß einfüllen kann (mach ich immer mit zu viel gekauftem Obst, wenn ich mal wieder für zwei, drei Wochen in ne andere Stadt fahre).
Guter, sag bitte an, was am vernünftigsten zu tun ist mit dem Ketosehintergrund … morgens und mittags gesafteten Smoothie und abends Fleisch/Fisch mit Salat/Gemüse? Oder doch alles an Fleisch/Fisch verarbeiten und nur saftsmoothen?
Jetzt sitz ich seit zweieinhalb Stunden hier in der Bäckerei, und langsam wird es Zeit, in meine Unterkunft zurückzufahren und mich dort einzuloggen, damit Ihr meinen morgendlichen Erguss auch zu sehen bekommt. Bis jetzt isses eben nur ne Word-Datei …
Nen schönen Tag rundum …