Tja, wieder mal so passiert , wenn man was von sich Preis gibt, wird man angreifbar...
Ein echtes Miteinander entsteht, durch Authentizität. Das schafft manchmal auch Angriffsflächen, bedeutet jedoch nicht, dass direkte oder kritische Aussagen, immer mit einem Angriff gleichzusetzen sind.
Ich habe gelernt, dass Verhaltensweisen anderer, die ich als
falsch oder verletzend wahrgenommen habe, am Ende genau die waren, die mich auf „mein“ Problem aufmerksam machten. Denn interessanterweise wiederholten sich ähnliche Umstände, unabhängig vom Ort oder den Menschen, die mir begegneten.
Wie etwas
wahrgenommen wird, ist sehr individuell und da gibt es nicht nur die eine Wahrheit. Ich habe erfahren, dass sobald wir voraussetzen, etwas müsse so oder anders sein, ist das häufig eine Ausgangslage für Unbehagen. Da uns eine Fernbedienung fehlt, um andere steuern zu können, hilft es, die Reaktionen derer wohlwollend zu interpretieren. Wissen werden wir es nie genau. Aber, welche innere Dialoge wir im Nachhinein mit uns führen, liegt sehr wohl in unserer Macht.
Wir tragen doch alle unsere Päckchen und, wenn ich mir bewusst mache, dass mein Gegenüber gerade so reagiert, weil das als Teil seiner Historie so entstanden ist, dann hilft es mir, es nicht persönlich auf mich zu beziehen. Im Grunde kann ich die Dinge inzwischen ganz neutral sehen und muss es nicht bewerten. Es ist wie es ist. Die Bedeutung gebe ich erst durch eine Bewertung und diese ist selten hilfreich.
„Lieben was ist“, ein Buch von Byron Katie, hatte mir geholfen besser zu verstehen, was bei mir passierte. Das Buch „Gewaltfreie Kommunikation“ von Marshall B. Rosenberg hatte auch großen Einfluss auf mich. Beide haben mich fasziniert und mir gezeigt, dass es soviel mehr gibt, als ich zunächst angenommenen hatte.
Dass du dich bei dieser abschweifenden Diskussion unwohl gefühlt hast, kann ich nachvollziehen, weil ich mal so ähnlich
getickt habe.
Ich finde es dennoch gut, dass du uns, das über dich erzählt hast. Es ist doch aufgrund der Anonymität auch nur ein kleines Risiko.
Vielleicht wird nicht stets mit Samthandschuhen reagiert, aber das ist auch nicht mit einem abwertenden oder verletzendem Verhalten gleichzusetzen. Ich denke, die rege Diskussion, in dem hier ausufernden Dialog, die eher beschwichtigend auf mich wirkt, zeigt doch auch, dass du hier gut aufgehoben bist.
Und zu dem Arzt, der einfach
verschollen ist, denke ich, ist das vielleicht eine Chance, dass du an einen anderen Therapeuten gerätst, der dich noch besser unterstützen kann. Aber vielleicht gelingt es dir auch, aus eigenem Antrieb und Handeln, deine Situation zu verändern.
Falls du dir ein Tagebuch anlegen möchtest, würde ich die Diskussion von hier, dahin kopieren, wenn du das möchtest?Ansonsten kann ich sie auch in die Plauderecke verschieben, damit das Thema inhaltlich, übersichtlich bleibt.