Als Magenpatientin bin ich in der Erkältungszeit besonders anfällig für Magen-Darm-Infekte.
Ich rede hier von echter Gastroenteritis, z.B. durch Noro- oder Rota-Viren.
Vielleicht kann ich ja mit meinem langjährigen Erfahrungsschatz dem ein oder anderen weiterhelfen.
Ich hab auch hier im Forum schon mehrfach gelesen, dass Leute bei Brech-Durchfall auf Cola und Salzstangen zurückgreifen. Tut das nicht! Das hat man zwar Jahre lang als Heilmittel propagiert, ist aber medizinisch komplett wirkungslos und hat sogar negative Folgen. Genauso wie Toastbrot und Zwieback, auf eine andere Art. Weißmehl ist zwar für viele einigermaßen leicht verdaulich, deswegen aber noch lange nicht gut bei Magen-Darm-Beschwerden.
Zum Glück gibt es einige, teilweise auch Ketose-freundliche Hausmittel, die zumindest die Symptome lindern.
Wie Mausal schon sagte, ist dabei nichts wichtiger als der Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt.
Wirklich hilfreich ist z.B. leicht gesalzener Kamillentee. Aber nicht übertreiben, sonst ist das nicht trinkbar und fördert Erbrechen sogar noch. Apropos, am ersten Tag der Beschwerden ist der Porzellanthron euer Freund, die Erreger müssen aus dem System raus, also keine Panik, auch zehn Mal rennen ist okay. Ab Tag zwei oder drei ist es okay den Brechreiz und den Durchfall ein bisschen zu unterdrücken, der Körper braucht manchmal länger um zu merken, dass die Viren schon raus sind.
Apfelpektin (Apfel mit Schale grob reiben und eine Weile stehen lassen, bis er braun wird.) hilft gegen Durchfall. Ein kleiner Apfel reicht, dann sind auch die KH kein Problem. Nichts essen oder 0g KH sind bei Infekten nicht vorteilhaft. Es muss ja nicht gleich ein ganzes Glas Apfelmus sein.
Ingwer lindert den Brechreiz, am besten frischen Ingwer in feine Scheiben schneiden und mit heißem Wasser aufbrühen. Ist übrigens auch richtig gut bei einer normalen Erkältung, dann auch gerne mit etwas Zitronensaft. Den bei Magenbeschwerden aber bitte weglassen.
Pfefferminze hat auch eine magenberuhigende Wirkung.
Heilerde oder Aktivkohle helfen dabei, Durchfall-Erreger im Darm zu binden.
Gekochte Sojabohnen, Rote-Bete-Blätter oder Spinat helfen einem Kalium-Mangel entgegen zu wirken.
Von Rahmspinat würde ich aber abraten, ich persönlich vertrage bei Magen-Beschwerden Fette und Milchprodukte üüüüüüberhaupt nicht.
Gemüsebrühe aus dem Supermarkt sollte man auch generell lieber sein lassen. Abgesehen von den Nährwerten ist in fast jeder Fertig-Brühe Mononatriumglutamat, Hefeextrakt (oder wie sie die Geschmacksverstärker heute sonst noch nennen) versteckt.
Wer nicht genug trinkt riskiert ernsthafte Folgeschäden, außerdem ist das ('tschuldigung) Kotzen auch angenehmer, sofern denn möglich, wenn man wenigstens Flüssigkeit im Magen hat.
Auch wenn es schwer fällt mit Magen-Darm-Grippe etwas zu essen: Hungern ist wirklich kontraproduktiv und kann den Krankheitsverlauf sogar verlängern.
So, das war es fast. Fehlt noch der Hinweis, dass bei langanhaltenden Beschwerden ein Besuch beim Arzt keine Schande ist und solche Infekte bei älteren und kranken Menschen schon gefährlich werden können.
Vorbeugend empfehle ich übrigens gründliches Händewaschen, vor allem nachdem man ein öffentliches Verkehrsmittel benutzt hat. Menschen sind nämlich oft ziemlich eklig.