Eure Patientenakten bald digital im Internet ?

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Paul

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Hallo,
Wusstet ihr, dass eure Patientenakten bald digitalisiert und im Internet verfügbar sein werden? Meine Krankenkasse hat mich darüber informiert und mitgeteilt, dass ich dem nicht zustimmen muss, da die Daten angeblich sicher verschlüsselt sind. Trotzdem habe ich meine Zweifel, denn für mich ist nichts, was im Internet ist, wirklich sicher. Deshalb habe ich meiner Krankenkasse sofort widersprochen.
 
Praktisch jegliche digitalen Daten sind auch irgendwie online abrufbar. Das ist ja der Sinn der Übung.
In wie weit dies direkt über das Internet oder indirekt über verschlüsselte Zugänge funktioniert, ist dabei nur ein kosmetischer Unterschied.
Man kann dabei durchaus davon ausgehen, dass die verwendete Verschlüsselung als sicher anzusehen ist. Ob das auch auf die jeweilige Implementierung der Umgebungen zutrifft, da sind Zweifel angebracht.
Ich habe ja jahrelang im Bereich IT-Sicherheit gearbeitet und kann deshalb deine Zweifel verstehen. Systeme gelten immer als sicher, bis sie geknackt werden.
Inzwischen habe ich mich ja auf den Bereich Datenschutz verlegt und deshalb habe ich ernste Zweifel, ob dein Widerspruch überhaupt irgendwie relevant ist.
Es ist doch der Gesetzgeber der die Digitalisierung verlangt und damit ist die Rechtsgrundlage für die Verarbeitung ein Gesetz und dagegen kann man keinen wirksamen Widerspruch einlegen.

Man könnte evt. das Gesetz anfechten, aber das ist dann ein Spielfeld für Juristen
 
Zuletzt bearbeitet:
Inzwischen habe ich mich ja auf den Bereich Datenschutz verlegt und deshalb habe ich ernste Zweifel, ob dein Widerspruch überhaupt irgendwie relevant ist.
Es ist doch der Gesetzgeber der die Digitalisierung verlangt und damit ist die Rechtsgrundlage für die Verarbeitung ein Gesetz und dagegen kann man keinen wirksamen Widerspruch einlegen.

Das sehe ich auch so und es besteht auch die Frage: Warum?
Die Daten der Abrechnungen laufen online, die Praxen laufen online, der Versand von Diagnosen läuft online, Fax ist online, Telefon ist online...

Dass die Kasse überhaupt mitteilt liegt daran, dass sie die Informationspflicht hat.

Ich muss dabei dann an online-Banking denken... es ist viel eher wahrscheinlich, dass die Bank gehackt wird als der Einzelne. Es sei denn, es geht um Discounter-Kassen oder Automaten-Banking und die NFC-Daten werden in räumlicher Nähe abgegriffen.

Ich kenne einige, denen wurde Geld auf dem Konto abgegriffen und sie bekamen den Vorwurf der Bank, nicht auf ihre Daten aufgepasst zu haben... doch sie hatten weder online-Banking noch überhaupt ne Karte! Trotzdem musste erst ein Anwalt aufräumen.

Die vermeintliche Sicherheit durch Verweigerungshaltung führt eher zum Gegenteil weil sie auf Misstrauen basiert ist, was ja Probleme magisch anzieht.
 
Praktisch jegliche digitalen Daten sind auch irgendwie online abrufbar. Das ist ja der Sinn der Übung.
In wie weit dies direkt über das Internet oder indirekt über verschlüsselte Zugänge funktioniert, ist dabei nur ein kosmetischer Unterschied.
Man kann dabei durchaus davon ausgehen, dass die verwendete Verschlüsselung als sicher anzusehen ist. Ob das auch auf die jeweilige Implementierung der Umgebungen zutrifft, da sind Zweifel angebracht.
Ich habe ja jahrelang im Bereich IT-Sicherheit gearbeitet und kann deshalb deine Zweifel verstehen. Systeme gelten immer als sicher, bis sie geknackt werden.
Inzwischen habe ich mich ja auf den Bereich Datenschutz verlegt und deshalb habe ich ernste Zweifel, ob dein Widerspruch überhaupt irgendwie relevant ist.
Es ist doch der Gesetzgeber der die Digitalisierung verlangt und damit ist die Rechtsgrundlage für die Verarbeitung ein Gesetz und dagegen kann man keinen wirksamen Widerspruch einlegen.

Man könnte evt. das Gesetz anfechten, aber das ist dann ein Spielfeld für Juristen
Ein solcher Widerspruch ist vorgesehen und wird wohl als Opt-out bezeichnet.
 
Ich habe gerade mal ein wenig gegoogelt. Du hast recht, für die elektronische Patientenakte (ePA) gibt es ein opt. Out. Man kann der Einrichtung widersprechen und dann darf die Kasse diese nicht so anlegen und für Ärzte bereitstellen.

Der Gesetzestext ist hier https://www.recht.bund.de/bgbl/1/2024/101/VO.html einsehbar. Da es aber ein Änderungsgesetz ist, ist der Text kaum lesbar. Dies ist besonders für die Sozialgesetzbücher typisch
 
Das sehe ich auch so und es besteht auch die Frage: Warum?
Warum

Ja, vieles läuft inzwischen digital, aber die zentrale Verwaltung und vollständige Digitalisierung werfen einige Bedenken auf. Ich möchte hier kein großes Fass aufmachen, aber ich möchte dir ein Beispiel geben, wie unser Land mit unseren Daten umgeht:

Die Corona-Warn-App hat rund 220 Millionen Euro gekostet. Wie viele Menschen sie tatsächlich genutzt haben, ist unklar. Was ich jedoch gehört habe, ist, dass die App samt Datensatz von möglicherweise Millionen Deutschen weiterverkauft wurde. Meine letzte Information war, dass diese Daten nach Russland gelangt sind. Man hört immer wieder den Satz "Daten sind Macht." Was die Verschlüsselung angeht, habe ich durchaus Vertrauen, aber ich bin skeptisch, ob sie auch korrekt implementiert wird.

Gleichzeitig nimmt Identitätsdiebstahl immer mehr zu. Ich habe mir den Fall einer Frau angeschaut, die jahrelang unter den Folgen eines Identitätsdiebstahls gelitten hat. Die Täterin schaffte es sogar, einen neuen Ausweis unter dem Namen des Opfers ausstellen zu lassen. Das zeigt, wie gravierend die Sicherheitslücken im Umgang mit unseren Daten sein können.
 
Die Corona-Warn-App hat rund 220 Millionen Euro gekostet. Wie viele Menschen sie tatsächlich genutzt haben, ist unklar. Was ich jedoch gehört habe, ist, dass die App samt Datensatz von möglicherweise Millionen Deutschen weiterverkauft wurde. Meine letzte Information war, dass diese Daten nach Russland gelangt sind.
Die Corona Warn App ist Open Source und ist eine Auftragsentwicklung des Robert Koch Instituts, die von SAP und der Telekom, sowie weiterer 25 Unternehmen entwickelt wurde.
Die von der App gesammelten Daten sind auch nicht verkauft worden, sondern ruhen auf den Servern des RKI, von wo sie bei Bedarf (reaktivierung der App) wieder abgerufen werden könnten.
Etwas anderes ist es mit den Daten der Google Play Dienste, die von der App (auf Android Geräten) genutzt wurden. Diese sind in recht kurzer Taktung (etwa alle 20 Minuten) an Google übertragen worden. Das ist aber keine wirkliche Besonderheit der Corona Warn App.
Interessant finde ich, dass die Taktung sehr ähnlich der Taktung der Datenübertragung bei WhatsApp ist.

Bei den Kosten der App gibt es auch Kritik. Warum kostete die App 220 Millionen Euro, wenn andere Länder das mit etwa einem Zehntel hinbekommen haben.
 
Gleichzeitig nimmt Identitätsdiebstahl immer mehr zu. Ich habe mir den Fall einer Frau angeschaut, die jahrelang unter den Folgen eines Identitätsdiebstahls gelitten hat. Die Täterin schaffte es sogar, einen neuen Ausweis unter dem Namen des Opfers ausstellen zu lassen. Das zeigt, wie gravierend die Sicherheitslücken im Umgang mit unseren Daten sein können.

Geschichten gibt's!
Die gab es auch schon vor hundert Jahren. Und vor 50. Und vor 30.
Was ich sagen will: Es hat eher nix mit den Krankenkassen und der jeweiligen Datenlage zu tun.
Und die Frage, ob es die Russen, die Chinesen oder wer auch immer ist, das Geschäft läuft schon lange gut mit unseren Daten. Da ist ein Opt-OUT unbedeutend. Selbst wenn du es auf Blacklists geschafft hast, kann es sein, dass du dir nur selbst ein Bein damit stelltst. Das ist mir passiert, als ich auf einer nicht-existenten Blacklist stand und nicht nach Island einreisen durfte, dh gar nicht aus dem Flugzeug aussteigen. Darin sind die alle fix.

Inzwischen ist das alles gelöst, sie haben sich entschuldigt. Aber was solls.
 
In dieser Welt ist nichts sicher - außer: es ist nichts sicher und es bleibt nichts wie es ist.
 
Die Corona Warn App ist Open Source und ist eine Auftragsentwicklung des Robert Koch Instituts, die von SAP und der Telekom, sowie weiterer 25 Unternehmen entwickelt wurde.
Die von der App gesammelten Daten sind auch nicht verkauft worden, sondern ruhen auf den Servern des RKI, von wo sie bei Bedarf (reaktivierung der App) wieder abgerufen werden könnten.
Etwas anderes ist es mit den Daten der Google Play Dienste, die von der App (auf Android Geräten) genutzt wurden. Diese sind in recht kurzer Taktung (etwa alle 20 Minuten) an Google übertragen worden. Das ist aber keine wirkliche Besonderheit der Corona Warn App.
Interessant finde ich, dass die Taktung sehr ähnlich der Taktung der Datenübertragung bei WhatsApp ist.

Bei den Kosten der App gibt es auch Kritik. Warum kostete die App 220 Millionen Euro, wenn andere Länder das mit etwa einem Zehntel hinbekommen haben.
Neue Luca-App mit Verbindung nach Russland – falls es dich interessiert, könntest du das mal googeln. Wer weiß, ob die Daten wirklich nur auf den RKI-Servern gespeichert wurden. Ich habe da so meine Zweifel
 
Die Luca-App war ja immer fragwürdig und wurde ja auch nie im Staatsauftrag betrieben. Das war ja immer schon was für Leute, denen ihre Daten schei... egal waren.
Es war zwar zeitweise kaum möglich ein Restaurant zu besuchen ohne diese App zu verwenden, aber zum Glück war das Personal mit der Überprüfung des Einsatzes komplett überfordert. Bei mir hatte die App keinen Zugriff auf GPS und Netzwerk und hat immer einen Fehler geworfen wenn man einen Code gescannt hat. Dieser Fehlerton wurde meist als Bestätigung missverstanden. Die Luca App war wirklich schlimm
 
Geschichten gibt's!
Die gab es auch schon vor hundert Jahren. Und vor 50. Und vor 30.
Was ich sagen will: Es hat eher nix mit den Krankenkassen und der jeweiligen Datenlage zu tun.
Und die Frage, ob es die Russen, die Chinesen oder wer auch immer ist, das Geschäft läuft schon lange gut mit unseren Daten. Da ist ein Opt-OUT unbedeutend. Selbst wenn du es auf Blacklists geschafft hast, kann es sein, dass du dir nur selbst ein Bein damit stelltst. Das ist mir passiert, als ich auf einer nicht-existenten Blacklist stand und nicht nach Island einreisen durfte, dh gar nicht aus dem Flugzeug aussteigen. Darin sind die alle fix.

Inzwischen ist das alles gelöst, sie haben sich entschuldigt. Aber was solls.
Bist du mittlerweile nach Island gekommen?
 
Die Luca-App war ja immer fragwürdig und wurde ja auch nie im Staatsauftrag betrieben. Das war ja immer schon was für Leute, denen ihre Daten schei... egal waren.
Es war zwar zeitweise kaum möglich ein Restaurant zu besuchen ohne diese App zu verwenden, aber zum Glück war das Personal mit der Überprüfung des Einsatzes komplett überfordert. Bei mir hatte die App keinen Zugriff auf GPS und Netzwerk und hat immer einen Fehler geworfen wenn man einen Code gescannt hat. Dieser Fehlerton wurde meist als Bestätigung missverstanden. Die Luca App war wirklich schlimm
Die Luca-App ist von der Corona-Warn-App zur Event-App mutiert. Das Team um Gründer Patrick Hennig und die Fanta 4 (Culture4Life GmbH) macht mit neuem Konzept weiter, nachdem der Bund die Lizenzen für die Corona-Anwendung nicht mehr verlängert hat.
 
Neue Luca-App mit Verbindung nach Russland – falls es dich interessiert, könntest du das mal googeln. Wer weiß, ob die Daten wirklich nur auf den RKI-Servern gespeichert wurden. Ich habe da so meine Zweifel

Die hab ich nie verwendet.
 
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